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Den verborgenen Neid finden

19. September 2024 |   Diktiert von einer Falun-Dafa-Praktizierenden in China, editiert von Mitpraktizierenden

(Minghui.org) Der Neid ist nicht immer leicht zu erkennen und kann unter anderen Anhaftungen begraben sein. Kürzlich las ich Artikel von Praktizierenden, die sich darüber austauschten, wie sie ihren verborgenen Groll und Neid entdeckt und beseitigt haben. Ich dachte, dass ich diese beiden Anhaftungen nicht hätte, aber als ich tiefer in mich hineinschaute, stellte ich fest, dass dem nicht so war.

Der verborgene Neid hinter der Zuneigung zwischen Familienmitgliedern

Als mein Bruder aus dem Haus meiner Eltern auszog, übergaben sie einen Großteil ihres Besitzes, einschließlich landwirtschaftlicher Fahrzeuge, Felder und Milchkühe, an ihn und seine Frau weiter und behielten nur einen kleinen Teil ihres Landes für sich selbst. Nach den örtlichen Gepflogenheiten wird der Familienbesitz an den Sohn weitergegeben. Nachdem sie bereits so viel bekommen hatten, gab ihnen meine Mutter zusätzlich zehntausende Yuan in bar, obwohl die Familie meines Bruders ziemlich wohlhabend war. Unsere Eltern hingegen lebten sehr sparsam.

Meine jüngere Schwester und ich ärgerten uns über unsere Mutter, und ich beschwerte mich bei meinem Vater: „Warum gibst du meinem Bruder so viel Geld? Wenn Ihr alt seid, werdet ihr nicht genug Geld für euch haben! Deine Schwiegertochter ist so kleinlich, würde sie einen Pfennig für eine medizinische Behandlung ausgeben? Ihr müsst vorsichtig sein!“

Die Familie meiner Schwester und die meines Bruders pflegten kein gutes Verhältnis zueinander, und ich hatte immer das Gefühl, dass meine Eltern ihn bevorzugten. „Du solltest ihnen nicht so viel Geld geben“, ermahnte ich meinen Vater. „Du solltest deiner jüngsten Tochter helfen, denn ihre Familie muss sich Geld leihen, um ihr Geschäft zu betreiben. Deine Schwiegertochter verhält sich dir gegenüber so gemein, und ich wohne weit entfernt. Auf wen kannst du dich im Alter verlassen?“

Oberflächlich gesehen, lag mir die Zuneigung der Familie am Herzen. Ich war besorgt, dass meine Eltern leiden würden, wenn es ihnen im Alter an Geld für die medizinische Versorgung mangelte. Ich bemitleidete die Familie meiner jüngeren Schwester, weil sie ein hartes Leben führte. Als ich jedoch tiefer nach innen schaute, wurde mir klar, dass ich auf meinen Bruder und meine Schwägerin neidisch war.

Meiner Ansicht nach kümmerten sich mein Bruder und seine Frau nur um ihre persönlichen Interessen und waren meinen Eltern gegenüber undankbar, trotzdem gaben ihnen meine Eltern so viel Geld. Wir, meine Schwester und ich, verhielten uns unseren Eltern gegenüber rücksichtsvoll und loyal, trotzdem gingen wir beide leer aus. Ich hatte genug Geld und gab meinen Eltern an Feiertagen und Geburtstagen Geld. Obwohl ich kein Wort sagte, war ich darüber bekümmert, dass die Familie meines Bruders unseren Eltern nur selten Geld schenkte. Aber war es denn nicht mein Geld, dass meine Eltern ihnen gaben?

Eines Tages geriet die Familie meiner jüngeren Schwester in finanzielle Schwierigkeiten, und sie und ihr Mann mussten sich Geld leihen, um ihr Geschäft weiter betreiben zu können. Meine Eltern liehen ihnen keinen Pfennig, dafür aber der Familie meines Bruders! Ich konnte meine Eltern nicht verstehen. Oberflächlich betrachtet verteidigte ich meine Schwester, aber in Wirklichkeit war ich neidisch.

Der hinter meinem Groll verborgene Neid

Sowohl meine Schwester als auch ich litten in unserer Kindheit an einer Herzkrankheit. Bevor wir heirateten, brachte mein Vater meine Schwester in ein großes Krankenhaus, wo ihr Herzleiden geheilt wurde, mir ließ er jedoch keine Behandlung zukommen. Damals hatte ich Angst vor meinem Vater und schwieg. Aber jedes Mal, wenn ich daran dachte, ärgerte ich mich über ihn. Schließlich fing ich an, Falun Dafa zu praktizieren, um meine Herzkrankheit zu heilen. Als ich später darüber nachdachte, kam ich zu dem Schluss, dass es so arrangiert worden war. Als ich mit der Kultivierung anfing und das Fa lernte, wurde mir klar, dass es diesen Groll wegzukultivieren galt.

Als ich nach innen schaute, stellte ich fest, dass ich eifersüchtig auf meine Schwester war. Natürlich freute ich mich über die Heilung ihrer Herzkrankheit, aber ich fühlte mich von meinem Vater ungerecht behandelt. Eines Tages riet mir eine Mitpraktizierende, die Sache noch einmal zu überdenken und wies auf folgendes hin:

1. Mein Vater hatte mich nicht zum Arzt gebracht, da meine Familie es sich nicht leisten konnte. Aus dieser Perspektive betrachtet, gab es keinen Grund, ihm zu grollen.

2. Wenn meine Schwester und ich herzkrank wären und mein Vater keine von uns beiden in Behandlung geben würde, empfände ich ihm gegenüber keinerlei Groll.

Daraus erkannte ich, dass mein Groll gegenüber meinem Vater in dieser Angelegenheit zwei Seiten enthielt: Mein Vater hatte nicht mir eine Behandlung zukommen lassen, sondern meiner Schwester. Eine Seite davon war Groll, die andere Neid.

Der hinter persönlichen Vorteilen verborgene Groll

Mein Schwiegervater bezahlte mehrere tausend Yuan für die Arztkosten meines verstorbenen Mannes. Nach dem Tod meines Mannes überließ ich meinem Schwiegervater als Gegenleistung unser Haus und zog mit meinem kleinen Kind in das Haus meiner Mutter. Mein Mann und ich besaßen 13 Hektar Ackerland, von denen zehn Hektar das Brautgeschenk meines Schwiegervaters waren. Nach dem Tod meines Mannes nahm mein Schwiegervater die zehn Hektar Ackerland zurück. Die verbleibenden drei Hektar Land lagen weit entfernt von meinem Wohnort, so dass mein Schwiegervater das Land bewirtschaftete. Wenn ich ihn mit meinem Sohn jeweils zum Neujahrstag besuchte, schenkte er mir rund 200 Yuan als Pacht. Später stieg der Landpreis an, aber er gab uns trotzdem nur 200 Yuan. Damals hatte ich Schwierigkeiten, über die Runden zu kommen, war unglücklich und grollte meinem Schwiegervater. Ich hörte auf, von ihm die Pacht zu erbitten und dachte daran, das Land nach dem Tod meiner Schwiegereltern zurückzunehmen. Aber bevor es dazu kam, schenkte mein Schwiegervater die gesamten 13 Hektaren Land, einschließlich den drei Hektaren, die mir gehörten, an seine zweite Tochter, meine Schwägerin.

Die Familie meiner Schwägerin war ziemlich wohlhabend. Als sie mein Land bekam, erwähnte sie es mit keinem Wort. Voller Zorn forderte ich meinen Sohn auf, sie anzurufen und die drei Hektar Land zurückzuverlangen. Nach einer kurzen Weile des Überlegens meinte er: „Vergiss es. Wenn wir das Land zurückfordern, führt es lediglich zu Streit. Wir haben auch ohne die drei Hektar Land überlebt, als wir noch sehr arm waren. Jetzt habe ich eine Arbeit und verdiene Geld. Das ist nicht so wichtig. Ohne Verlust, kein Gewinn. Du solltest es leichtnehmen.“

Ich dachte anhand des Fa des Meisters darüber nach. Da ich keine Konflikte verursachen wollte, erwähnte ich die Sache nicht mehr. Dennoch hatte ich meine Anhaftung an persönliche Vorteile noch nicht ganz abgelegt.

Als die Grundstückspreise stiegen, fühlte ich mich erneut unausgeglichen und dachte: „Die Pacht von drei Hektar Land hat sich vorher auf ein paar hundert Yuan belaufen, aber jetzt könnte ich jährlich 3.000 Yuan dafür bekommen. In all den Jahren hätte sich der Ertrag aus diesem Stück Land auf etwa 20.000 Yuan summiert. Das Land gehört mir, warum sollte ich es meiner Schwägerin überlassen?! Als ich meinen Sohn erneut darauf ansprach, meinte er: „Lass es auf sich beruhen und folge dem natürlichen Lauf. Wenn etwas dir gehört, wirst du es nicht verlieren. Wenn sie dir etwas nimmt, was dir gehört, wird sie dir De (Tugend) geben. Ein fairer Preis.“

Als ich das Fa lernte, verstand ich, dass es eine Gelegenheit war, meine Anhaftung an persönliche Vorteile und meinen Groll zu beseitigen. Endlich war es mir gelungen, meinen Groll und meine Anhaftung an persönliche Interessen in dieser „Landangelegenheit“, die mich über 20 Jahre lang immer wieder aufgewühlt hatte, loszulassen. Ich verstand, dass alle materiellen Gewinne in dieser menschlichen Welt nur vorübergehend sind, und ich auf diese Welt gekommen war, mit der Mission, die Lebewesen zu erretten. Mein wahrer Wunsch ist es, dem Meister bei der Fa-Bereinigung zu helfen und in meine wahre Heimat zurückzukehren. Alles, was mir widerfährt, hilft mir, in meiner Kultivierung auf dem Weg zur Vollendung.

Vor kurzem sagte mein Sohn: „Als meine Tante die drei Hektar Land bekommen hatte, hast du das als ungerecht empfunden. Oberflächlich betrachtet war es eine Anhaftung an persönliche Vorteile, aber dahinter verbarg sich der Neid, nicht wahr?“ So hatte ich das noch nie gesehen. Ich war in der Tat neidisch gewesen! Wenn die Familie meiner Schwägerin arm wäre und das Land bekäme, würde ich mich nicht unausgeglichen fühlen, sondern jedem helfen, der Geld benötigte. Aber sie war wohlhabend und hatte das Land bekommen, das mir gehörte! Vor lauter Ärger hatte ich sogar den Gedanken, eher der Regierung mein Land zu überlassen, anstatt ihr. War das nicht ein bösartiger Gedanke?

Durch das Lernen des Fa und den Austausch mit anderen Praktizierenden gelangte ich zu folgender Erkenntnis: Wenn jemand arm ist, verspüre ich keinen Neid – ich empfinde sogar Mitleid mit ihm. Aber da meine Schwägerin wohlhabend ist, war ich neidisch. Ich war in der Tat kein guter Mensch, der zu allen Menschen gutherzig war.

Ich werde weiter daran arbeiten, den Neid zu beseitigen. Ohne den Neid beseitigt zu haben, kann keine wahre Barmherzigkeit entstehen. Der Neid hindert uns daran, uns zu verbessern und höhere Ebenen zu erreichen. Ich werde noch tiefer nach innen schauen, den hinter anderen Anhaftungen verborgenen Neid ausgraben und ihn beseitigen.

Danke verehrter Meister, für Ihre gnädigen Hinweise!Danke liebe Mitpraktizierende, für eure selbstlose Hilfe!