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Meine Gedanken zu ‚Mönch Jigong trägt die Braut fort‘

15. Januar 2025 |   Von Bei Cheng

(Minghui.org) „Mönch Jigong trägt die Braut fort“ ist ein bekanntes chinesisches Volksmärchen, das über Generationen hinweg weitergegeben wurde.

Die Geschichte erzählt, dass in einem kleinen Bergdorf in der Nähe von Hangzhou während der südlichen Song-Dynastie eine festliche Hochzeit stattfand. Der Mönch Jigong vom Lingyin-Tempel kam zufällig vorbei. Seinem Himmelsauge bot sich ein alarmierender Anblick: Ein Berggipfel raste durch die Luft und war im Begriff, auf das Dorf zu stürzen. Das Leben aller Bewohner war bedroht.

Jigong eilte zum Ort der Hochzeit und warnte die Dorfbewohner, das Dorf zu evakuieren. Aufgrund seiner zerlumpten Kleidung und seines exzentrischen Auftretens hielten sie ihn jedoch für einen Unruhestifter. Sie beschuldigten ihn, die Hochzeit gestört zu haben, und mehrere starke Männer schlugen ihn zu Boden.

Da keine Zeit für Erklärungen blieb, schnappte sich Jigong die Braut, trug sie auf seinem Rücken und rannte, so schnell er konnte, aus dem Dorf. Die wütende Menge griff nach Stöcken und verfolgte ihn schreiend und bedrohte ihn.

Jigong rannte, bis er eine freie Fläche außerhalb des Dorfes erreichte; die wütende Menge immer noch dicht hinter ihm. In diesem Moment hallte ein ohrenbetäubender Knall durch das Tal. Der Berggipfel stürzte vom Himmel und zermalmte das gesamte Dorf unter sich. Die Dorfbewohner waren fassungslos, standen wie erstarrt da und erkannten: Jigong hatte ihnen das Leben gerettet.

Oberflächlich betrachtet schien Jigongs Tat, die „Braut zu entführen“, unerhört, ja absurd. Doch was er tat, wurde zu einer schönen Geschichte, die zu den Überlieferungen gehört. Sein Handeln wirft aber auch tiefgehende Fragen auf: Hätte Jigong auf diese Weise handeln sollen? War es richtig, so zu handeln?

Die Antworten sind nicht leicht zu finden.

Ja, Jigong hatte so gehandelt, weil seine Absicht gewesen war, Leben zu retten. Und er hatte die übernatürliche Fähigkeit, wodurch er erfolgreich sein konnte. Für einen normalen Menschen wäre das gleiche Vorgehen unmöglich gewesen. Stellt euch vor, jemand anderes, der nicht über Jigongs Fähigkeiten verfügt hätte, hätte das Gleiche versucht. Wäre er in der Lage gewesen, vor der wütenden Menge zu fliehen und jemanden zu retten, wenn er dabei grün und blau geschlagen worden wäre?

Was wäre umgekehrt geschehen: Wenn Jigong die Absicht gehabt hätte, Menschen zu retten, aber nicht in der Lage gewesen wäre, entsprechend zu handeln? In diesem Fall wäre er von der Gesellschaft als moralisch verkommener Mönch verurteilt worden oder zusammen mit den Dorfbewohnern unter dem einstürzenden Berg umgekommen.

Damit die Geschichte ein glückliches Ende nehmen konnte, musste Jigong erfolgreich sein. Wer dem Beispiel Jigongs folgen und mit außergewöhnlichen Mitteln Leben retten will, muss zunächst eine hohe Kultivierungsebene erreichen, grenzenlose Barmherzigkeit für alle Wesen besitzen, tiefe Weisheit zeigen und über die Fähigkeit verfügen, seine Handlungen effektiv auszuführen. Ohne diese Qualitäten könnten die Ergebnisse sonst katastrophal ausfallen, egal wie edel ihre Absichten sind.