(Minghui.org) Als ich 1998 begann, Falun Dafa zu praktizieren, führte meine anfängliche Begeisterung dazu, dass ich jede freie Zeit nutzte, die Schriften des Meisters zu lesen. Dennoch gelang es mir nicht, das wahre Wesen des tiefgründigen Fa-Lernens zu begreifen. Ich las mit den Augen und dem Mund, meine Gedanken schweiften jedoch ständig ab. Zerstreut und abgelenkt wie ich war, erkannte ich nicht, dass es eine Störung und Ausdruck meiner starken menschlichen Gedanken war. So las ich zwar das Fa, doch es war zu einer Routine geworden, sodass ich keine tiefgründigen Einsichten gewann.
Nach einer Zeit der Verfolgung im Gefängnis wurde mir klar, dass ich so nicht weitermachen konnte. Ich wusste, dass ich einen Weg finden musste, um meine mangelnde Konzentration beim Fa-Lernen zu beheben, damit ich mich in meiner Kultivierung verbessern konnte.
Während ich darüber nachdachte, was ich tun könnte, kam ich auf die Idee, das Fa auswendig zu lernen, da ich beim normalen Lesen oft abgelenkt war und von menschlichen Gedanken gestört wurde. Ich dachte, wenn ich das Fa auswendig lernen würde, wäre es ständig in meinen Gedanken präsent und würde alle schlechten Gedanken und Störungen eliminieren. Die Frage, wann ich es schaffen würde, alle 300 Seiten des Zhuan Falun auswendig zu lernen, stellte sich mir nicht. Praktizierende sagten, das Auswendiglernen des Fa erfordere so viel Mühe, dass die Fa-Berichtigung enden würde, bevor ich das ganze Buch auswendig gelernt hätte. Doch ich glaubte, dass ich davon profitieren würde, egal wie wenig ich schaffen würde, auswendig zu lernen. Ganz im Gegenteil, wenn ich es nicht wenigstens versuchen würde, hätte ich bereits verloren. Wenn mir das Auswendiglernen des Fa helfen könnte, mich dem Fa anzugleichen, wären meine Bemühungen und meine Zeit gut investiert!
Als ich mit dem Auswendiglernen begann, spürte ich eine dicke Schicht schlechter Substanzen tief in mir, die mich daran hinderten. Es fiel mir sehr schwer, mir überhaupt etwas zu merken. Deshalb bündelte ich meine Energie und Aufmerksamkeit und konzentrierte mich auf das Auswendiglernen, während ich die Ablenkungen und das Gedankenkarma beseitigte. An schlimmen Tagen schaffte ich es trotz stundenlanger Anstrengungen nicht, auch nur einen Absatz auswendig zu lernen. Es war regelrecht eine Prüfung meiner Willenskraft, ob ich die verbleibenden schlechten Substanzen beseitigen könnte. Ich wusste aber, dass dies kein Grund war, mich entmutigen zu lassen. An guten Tagen konnte ich zwei oder drei Seiten auswendig lernen, an schlechten Tagen nur ein oder zwei Absätze. Ich setzte mich nicht unter Druck, aber ich stellte sicher, dass ich konsequent daran arbeitete, das Fa auswendig zu lernen.
Wahrscheinlich lag es an meinem Karma, dass ich beim Auswendiglernen nur so langsam vorankam. Doch letztendlich erhielt ich das Fa durch das Auswendiglernen! Ich setzte mir keine Zwischenziele, während ich lernte. In der Tat kann das Auswendiglernen des Fa sehr ermüdend sein – es gleicht einem Kampf zwischen Gut und Böse. Dennoch machte ich weiter, auch wenn ich nur einen Absatz auf einmal lernte. Zu Hause fiel es mir leichter zu lernen. Gelegentlich zwang mich meine Tätigkeit als Auftragnehmerin dazu, vorübergehend in Schlafsälen zu leben. Die laute Umgebung und Ablenkungen, wie zum Kartenspielen nach dem Abendessen eingeladen zu werden oder zu plaudern, behinderten mich voranzukommen. Doch meine Entschlossenheit, mich zu kultivieren, blieb unerschütterlich.
Es dauerte ein ganzes Jahr, bis ich das Zhuan Falun komplett auswendig gelernt hatte, und es fühlte sich an, als hätte ich einen hohen Berg bezwungen. Als ich anfing, das Fa auswendig zu lernen, hatte ich einen mentalen Kampf auszufechten, um jedes einzelne Wort und jeden Satz zu verstehen. Geistig war ich wie im Nebel und stieß auf große Hürden. Doch gegen Ende hin spürte ich leichte geistige Resonanzen, als ich dabei war, die letzten Seiten des Zhuan Falun auswendig lernte. So zeigte sich meine Angleichung an das Fa, während ich Hindernisse und Störungen überwand.
Ich wurde selbstbewusster beim Rezitieren des Fa und begann, das Zhuan Falun ein zweites Mal auswendig zu lernen. Bis dahin hatte ich fast alles vergessen, was ich zuvor auswendig gelernt hatte, denn der Teil von mir, der das Fa auswendig gelernt und sich dem Fa angeglichen hatte, war bereits von diesem Raum abgetrennt worden. Ich machte weiter wie zuvor und lernte das Fa so oft wie möglich auswendig, sei es zu Hause oder während der Arbeit. Gleichzeitig nutzte ich jede Gelegenheit, den Menschen die wahren Umstände von Falun Dafa zu erklären.
Nach dem zweiten Durchgang des Auswendiglernens spürte ich eine stärkere Angleichung an das Fa. Für mich war das Auswendiglernen des Fa entscheidend, um die wahre Essenz des Fa zu erhalten. Nach Jahren der Anstrengung ist nun jedes Wort fest in meinem Geist verankert und ich komme leicht zur Ruhe, wann immer ich das Fa lese.
Durch das Auswendiglernen des Fa konnte ich erkennen, wie bedeutsam es ist, das Fa zu verstehen und mich ihm anzugleichen. Die Intensität meiner Konzentration und die Fähigkeit, die Lehre des Fa aufzunehmen, waren jedes Mal unterschiedlich. Manchmal führten ablenkende Gedanken und halbherzige Bemühungen dazu, dass ich das Fa nicht gut lernte. Das Auswendiglernen und handschriftliche Abschreiben des Fas sind effektive Methoden, die die Konzentration während des Lernens förderten.
Neben dem Auswendiglernen las ich das Fa auch gemeinsam mit meiner Mutter. Ich las in einem langsameren Tempo, mit einem klaren Kopf und nahm jedes Wort und jeden Satz vollständig auf, ohne mich ablenken zu lassen. Mein Fokus lag darauf, mir jedes Wort im Inneren einzuprägen. Beim Lesen sollte man darauf achten, die Bedeutung jedes Wortes klar zu erfassen. Obwohl ich die Worte immer noch richtig aussprechen und ihre Bedeutung verstehen kann, fühlte ich mich beim schnellen Lesen oft, als ob mein Verstand herumschweben würde. Natürlich hat jeder andere Gewohnheiten und Auffassungen beim Fa-Lernen. Dennoch habe ich vielen Mitpraktizierenden gesagt, dass ich glaube, es sei am besten, das Fa auswendig zu lernen oder langsam zu lesen, um den größtmöglichen Nutzen daraus zu ziehen.
Unabhängig davon glaube ich, dass ich das Fa auf die Weise lerne, die am besten zu mir passt. Das Fa zu lernen, erlaubt Praktizierenden, ihre Buddha-Natur, ihre aufrichtigen Gedanken und ihr Hauptbewusstsein zu stärken, während sie Störungen beseitigen und sich den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht angleichen. Das Fa-Lernen sollte nicht als bloße Formalität betrachtet werden – es ist eine Form der Selbstkultivierung. Wenn ich das Fa lese, bemühe ich mich, die richtige geistige Haltung einzunehmen, die von einem Dafa-Jünger erwartet wird. In diesem ruhigen und gelassenen Zustand kann ich die mächtige Energie Falun Dafas spüren.
Egal, ob wir das Fa lernen oder unserem täglichen Leben nachgehen, wir sollten ständig unseren Verstand kultivieren und unsere aufrichtigen Gedanken stärken. Ebenso sollten wir, unabhängig davon, wie viel Zeit wir dem Fa-Lernen widmen, sicherstellen, dass wir das Gelesene tief in unser Herz einprägen. Denn nur so können Praktizierende das Fa wirklich erhalten.