(Minghui.org) Li Junlan, 54, aus dem Kreis Liuhe, Provinz Jilin, wurde kurz nach ihrer Gerichtsverhandlung am 6. Dezember 2024 zu vier Jahren Haft verurteilt.
Li war am 27. September 2023 festgenommen worden, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Nach 14 Tagen Strafhaft im Gefängnis Changliu wurde sie gegen Kaution freigelassen.
Am 3. August 2024 rief ein Beamter Li an und forderte sie auf, ihren Computer abzuholen, der anlässlich ihrer Verhaftung 2023 beschlagnahmt worden war. Ihre Tochter begleitete sie zur Polizeistation in Qianjin. Die Polizei wies die jüngere Frau an, als Erste zu gehen, und versprach, ihre Mutter nach dem Unterschreiben einiger Dokumente nach Hause zu schicken. Dies entpuppte sich als Lüge, denn Li kehrte an diesem Tag nicht nach Hause zurück. Ihr Vater suchte am 23. August 2024 die Polizeistation auf, um ihre Freilassung zu erwirken, wo ihm von der Polizei mitgeteilt wurde, dass ihr Fall nicht mehr bei ihnen liege, da sie ihn an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Liuhe weitergeleitet hätten.
Lis Angehörigen beauftragten daraufhin einen Anwalt für sie, dessen Besuche jedoch vom Gefängnis Changliu abgelehnt wurde. Als der Anwalt darauf hinwies, dass eine Verweigerung von Besuchen in der Haftanstalt rechtswidrig sei, antwortete der Leiter der Haftanstalt: „Es ist nicht so, dass wir Ihnen nicht erlauben, sie zu sehen; es handelt sich um eine Entscheidung des Komitees für Politik und Recht.“
Das Komitee für Politik und Recht ist eine außergerichtliche Behörde, die mit der Überwachung der Verfolgung von Falun Dafa beauftragt ist.
Lis Familie erhielt bis wenige Tage vor dem Gerichtstermin am 6. Dezember 2024 keine weiteren Informationen über ihren Fall. Da der vorherige Anwalt das Mandat niedergelegt hatte, weil er nichts unternehmen konnte, blieb der Familie nicht genug Zeit, einen anderen Anwalt für sie zu finden. Li lehnte den vom Gericht bestellten Anwalt ab, der angewiesen wurde, in ihrem Namen ein Schuldbekenntnis abzugeben. Stattdessen sagte sie bei ihrer Anhörung vor dem Bezirksgericht Liuhe zu ihrer eigenen Verteidigung aus.
Der Staatsanwalt warf Li vor, mit dem Verteilen von Dekorationen mit der Aufschrift: „Wahrhaftigkeit - Güte - Nachsicht [die Kernprinzipien von Falun Dafa]“ gegen das Gesetz verstoßen zu haben.
Li warf ein, dass kein Gesetz in China Falun Dafa kriminalisiere und es ihr verfassungsmäßiges Recht sei, Falun Dafa zu praktizieren und Menschen darüber zu informieren.
Der Vorsitzende Richter vertagte die Anhörung, ohne ein Urteil zu verkünden.
Am 26. Dezember rief Lis Tochter beim Gericht an, um sich über den Fall ihrer Mutter zu informieren. Sie war überrascht zu erfahren, dass man Li zu vier Jahren Haft verurteilt hatte. Ihre Frage an den Richter, warum er die Familie nicht über ihr Urteil informiert habe, blieb unbeantwortet.
Es ist nicht das erste Mal, dass Li wegen ihres Glaubens ins Visier genommen wurde. Sie wurde bereits mehrfach verhaftet und interniert. Die unerbittliche Verfolgung hat ihre Tochter zutiefst traumatisiert, die infolgedessen ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Li und ihr Mann hatten große Schwierigkeiten, die Arztrechnungen ihrer Tochter zu bezahlen und mussten sich eine beträchtliche Geldsumme leihen. Nachdem das Mädchen aus dem Krankenhaus entlassen worden war, musste es zu einem Verwandten ziehen, während ihre Eltern Gelegenheitsarbeiten nachgingen, um ihre Familie durchzubringen.
Einzelheiten zu Lis früherer Verfolgung finden Sie in nachstehendem Bericht.
Früherer Bericht:
Frau aus Jilin wegen Praktizierens von Falun Dafa vor Gericht