(Minghui.org) Am 22. Oktober 2025 wurde der kanadische Menschenrechtsanwalt David Matas von einem bekannten Moderator des Radiosenders ABC Brisbane interviewt. Matas sprach über seine Ermittlungen zum staatlich geförderten Organraub durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh). Er appellierte an australische Bürger, die sich mit Organtransplantationen befassen, sich mit diesem Thema kritisch auseinanderzusetzen. Seine Forderung an Australien lautete, dass die Regierung Gesetze erlassen sollte, um diese Menschenrechtsverletzungen der KPCh zu beenden.
Während seines Aufenthalts in Australien wird Matas zudem an einer Podiumsdiskussion im Parlamentsgebäude teilnehmen. Als einer der Hauptredner wird er die Bedrohung erläutern, welche die transnationale Unterdrückung von Falun Gong durch die KPCh für die australische Gesellschaft darstellt. Parallel dazu bereiten Falun-Gong-Praktizierende aus ganz Australien eine dreitätige Petition in Canberra und Informationsveranstaltung vor, auf der auch Matas sprechen wird.
 David Matas beleuchtet in einem Interview mit Sky News Australia im Juni 2024 den staatlich geförderten Organraub durch die KPCh (Screenshot)
David Matas beleuchtet in einem Interview mit Sky News Australia im Juni 2024 den staatlich geförderten Organraub durch die KPCh (Screenshot)
Matas erklärte gegenüber Steve Austin, dem Moderator von ABC Radio Brisbane, zahlreiche unabhängige Studien sowie Berichte internationaler Organisationen und Medien würden belegen, dass die KPCh seit der Aufdeckung des Organraubs im Jahr 2006 weiterhin Organe von lebenden Falun-Gong-Anhängern entnehme und somit diese Menschenrechtsverletzungen fortsetze.
„Der Journalist Ethan Gutmann hat 2014 zu diesem Thema ein Buch veröffentlicht mit dem Titel ,The Slaughter‘. Ein eigens eingerichtetes China-Tribunal hat 2020 dazu einen Bericht ausgearbeitet. Außerdem gaben 2021 zwölf Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für Menschenrechte eine gemeinsame Erklärung bzw. einen Appell heraus“, hielt Matas fest.
Das China-Tribunal bestätigte und verurteilte 2020 die Zwangsorganentnahme durch die KPCh, die hauptsächlich an Falun-Gong-Anhängern durchgeführt wird.
Das KPCh-Regime behauptete, dass in China 2015 ein freiwilliges Organspendesystem eingeführt und die Verwendung von Organen von zum Tode Verurteilten eingestellt worden sei. Matas verwies auf mehrere Untersuchungsberichte, denen zufolge die tatsächliche Zahl der Organspenden extrem niedrig sei. „Das liegt an der kulturellen Tradition in China, die Körper von Verstorbenen unangetastet beizusetzen. Daher können Organspenden die hohen Transplantationszahlen in China nicht erklären“, sagte er.
Im Juni 2016 veröffentlichten David Matas, David Kilgour und Ethan Gutmann einen aktualisierten Bericht mit dem Titel „Bloody Harvest/The Slaughter: An Update“ (Blutige Ernte/Das Schlachten: ein Update), der Daten von 15 Krankenhäusern in China, darunter das Krankenhaus Renji in Shanghai, enthielt und darauf hinwies, dass die Zahl der Transplantationen zehnmal höher war als die offiziell angegebene Anzahl.
Matas betonte, das Krankenhaus Renji in Shanghai habe angegeben, die Organe würden vom Militär stammen. In Wirklichkeit würden sie jedoch von Gewissensgefangenen stammen.
Während des Interviews erwähnte der Moderator Steve Austin das versehentlich über Mikrofon übertragene private Gespräch zwischen dem chinesischen Parteichef Xi Jinping und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin auf dem Weg zur Militärparade in Peking am 3. September 2025, in dem sie sich vor laufender Kamera über „Organtransplantationen“ und „wissenschaftliche Lebensverlängerung“ unterhalten hatten.
In dem Video, das von chinesischen Staatsmedien live übertragen wurde, äußerte Xi Jinping: „In der Vergangenheit war es selten, dass Menschen über siebzig Jahre alt wurden. Heute gilt man mit siebzig noch als jung.“ Putin erklärte über einen Dolmetscher, dank der Biotechnologie könnten die Organe des Menschen immer wieder ersetzt werden – „man könnte jünger werden, ja vielleicht sogar unsterblich.“
„Dies veranschaulicht das Problem autoritärer Systeme – sie akzeptieren keine Kritik, sind nicht zur Selbstreflexion fähig und nehmen keinerlei Rücksicht auf die Gefühle der einfachen Bevölkerung, die Dinge hinterfragt“, fasste Matas zusammen. „Es zeigt auch, dass sie sich vollkommen bewusst sind, dass in einem solchen System Organe ,auf Abruf‘ beschafft werden können, insbesondere für Beamte in hohen Positionen oder wohlhabende Einzelpersonen mit entsprechenden Beziehungen. Sie haben sich so sehr daran gewöhnt, dass sie nichts Falsches daran sehen, dies öffentlich zu diskutieren.“
Er betonte, dass die chinesischen Behörden es bisher versäumt hätten, eine externe Überprüfung oder transparente Aufsicht zuzulassen, was gegen die Grundsätze der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Bezug auf „Rückverfolgbarkeit, Transparenz und Offenheit für Überprüfung“ bei Organtransplantationen verstoße. Es sei daher anzunehmen, dass die erzwungene Organentnahme durch die KPCh weiterhin andauere.
Matas wies darauf hin, dass einige Länder bereits Maßnahmen gegen die von der KPCh betriebene erzwungene Organentnahme ergriffen hätten. Kanada und Großbritannien hätten Gesetze verabschiedet, die ihren Bürgern die Teilnahme an grenzüberschreitenden Organtransplantationen untersagen. Er erwähnte, dass Großbritannien 2022 eine Änderung des Gesetzes über menschliches Gewebe verabschiedet und 2024 eine Verordnung erlassen habe, die Transplantationspflegekräfte verpflichte, der Regierung Patienten zu melden, die in den Transplantations-Tourismus involviert seien. Darüber hinaus existiere in Europa ein Abkommen: das Übereinkommen des Europarats gegen den Handel mit menschlichen Organen, das von 15 Ländern ratifiziert wurde.
Während seiner Reise nach Australien nahm Matas auch an der Jahrestagung der Transplantations-Pflegekräfte teil, die am 23. und 24. Oktober in Brisbane tagte. Er nutzte die Gelegenheit, die Ärzteschaft über den australischen Parlamentsbericht von 2018 mit dem Titel „Mitgefühl statt Handel: Eine Untersuchung des Handels mit menschlichen Organen und des Organtransplantations-Tourismus“ aufmerksam zu machen. Er forderte Australien auf, dem Beispiel Großbritanniens zu folgen und Gesetze zu erlassen, um Informationen über Patienten zu sammeln, die am Organtransplantationstourismus im Ausland beteiligt sind.
Der Bericht hält fest, dass zahlreiche Beweise vorlägen, dass die KPCh in den vergangenen Jahren Organe von hingerichteten Gefangenen ohne deren Zustimmung verwendet habe. Es gebe auch Hinweise darauf, dass Chinas Zwangsmethoden und Menschenrechtsverletzungen weiterhin andauern würden und sich möglicherweise sogar verschärft hätten.
Im August 2024 verabschiedete der australische Senat ein neues Gesetz zur Eindämmung des illegalen Organhandels – den „Migration Amendment (Overseas Organ Transplant Disclosure and Other Measures) Bill 2024“. Das neue Gesetz verpflichtet alle Personen, die nach Australien einreisen, in der Einreiseerklärung anzugeben, ob sie sich in den letzten fünf Jahren außerhalb Australiens einer Organtransplantation unterzogen hätten. Personen, die sich einer Organtransplantation unterzogen haben, müssen den Namen der medizinischen Einrichtung einschließlich der Stadt und das Land, in der sie sich befindet, angeben.
Der Gesetzentwurf wurde am 21. August 2024 im australischen Repräsentantenhaus eingebracht und in erster Lesung behandelt, verfiel jedoch automatisch mit der Auflösung des Parlaments am 28. März 2025 – zwei Monate vor den Parlamentswahlen.
Matas hielt fest, dass Australien weder eine Kontrolle über die Patienten habe, die für Organtransplantationen ins Ausland reisen, noch eine Meldepflicht bei deren Einreise. Dies ermögliche es wohlhabenden Australiern, für den Transplantations-Tourismus ins Ausland zu reisen und Organe zu kaufen, ohne rechtliche Konsequenzen befürchten zu müssen. Er fügte hinzu, dass Transplantationspatienten zwar Medikamente zur Verhinderung von Abstoßungsreaktionen benötigen würden, die ärztliche Schweigepflicht es jedoch erschwere, relevante Informationen ohne klare Gesetze oder Richtlinien offenzulegen.
Matas wird diese Woche in einer Podiumsdiskussion im australischen Parlament die Bedrohung durch die Infiltration und transnationale Unterdrückung von Falun Gong durch die KPCh für die australische Demokratie beleuchten.
Im Interview mit Steve Austin betonte er, dass die KPCh die Verfolgung und den Organraub seit Jahren nicht nur leugne, sondern zudem im Ausland verschiedene Mittel einsetze, um die Verbreitung der Wahrheit zu unterdrücken: „Sie tun dies auf viele verschiedene Arten. Manchmal üben sie einfach Druck auf Institutionen aus. Dies ist nicht mein erster Besuch in Australien. In den vergangenen Jahren wurden mir bereits Veranstaltungsorte abgesagt, nachdem die Buchungen bereits bestätigt waren. Sie sagen nicht, dass die Kommunistische Partei sie dazu aufgefordert hat – sie geben andere Gründe an. Aber diese Gründe sind nicht besonders glaubwürdig. Außerdem erhielt Shen Yun Performing Arts weltweit Bombendrohungen im Zusammenhang mit ihren Aufführungen.“
Hinsichtlich der Schikanen, Einschüchterung und Überwachung von Bürgern im Ausland durch die KPCh konstatierte Matas: „[Der Entzug von Genehmigungen für Veranstaltungsorte oder die Androhung von Konsequenzen gegenüber Theatern, um Shen-Yun-Aufführungen zu verhindern] ist eine weitere Form der grenzüberschreitenden Unterdrückung.“
Einer der Hauptredner bei der Podiumsdiskussion wird Matas sein zusammen mit zwei weiteren Experten, die Falun Gong praktizieren und die Verfolgung der KPCh persönlich erlebt haben, sowie Opfern der grenzüberschreitenden Unterdrückung durch die KPCh. Dort werden sie die Bedrohungen erörtern, die von der Infiltration und Einmischung der KPCh für verschiedene Gemeinschaften, Institutionen und die Gesellschaft ausgehen.