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Aus Japan: Ungeduldig, egozentrisch, selbstgerecht – unbewusst der Parteikultur verhaftetet geblieben

10. November 2025 |   Von einem Falun-Dafa-Praktizierenden in Japan

(Minghui.org) Ich praktiziere Falun Dafa seit 15 Jahren. Hier möchte ich meine jüngsten Kultivierungserfahrungen bei der Beseitigung der Parteikultur mitteilen.

Unbewusst der Parteikultur verhaftet

Im März letzten Jahres bin ich nach Japan gezogen. Die in mir verwurzelte Parteikultur trat nach meiner Ankunft besonders deutlich hervor, aber ich war mir dessen nicht bewusst. Die anderen Praktizierenden merkten, dass etwas nicht mit mir stimmte. Ich hatte ständig das Gefühl, dass alles, was ich tat, falsch war, konnte aber nicht genau sagen, wo genau meine Fehler lagen, und dachte, ich würde mich normal verhalten.

Im August dieses Jahres heiratete ich. Mein Mann ist Japaner und unsere Persönlichkeiten sind völlig gegensätzlich. Er ist bedächtig, ich bin ungeduldig. Er ist gewissenhaft, ich bin nachlässig. Er zerdenkt nicht alles, ich denke über alles zu viel nach. Dieser starke Kontrast in unseren Charakteren zeigte sich bald in unserem Alltag.

Nach unserer Hochzeit musste ich als Erstes meine Ungeduld überwinden. Ich las die Lehre des Meisters und wollte verstehen, wie Menschen außerhalb Chinas leben und über Probleme denken und wie sie sich von Menschen in China unterscheiden, die von der Kultur der KP Chinas vergiftet wurden.

Ungeduldig, egozentrisch, selbstgerecht

Mein Mann erzählte mir von der japanischen Höflichkeit und wie man sich in bestimmten Situationen verhält. Ich fand das alles gut, aber es gab ein paar Dinge, die ich wirklich nicht ändern wollte. Ich fand es zu schwierig, mich an die Regeln zu halten.

Als wir etwas zu erledigen hatten, bat uns das Personal, ein Formular auszufüllen, bevor wir uns in die Warteschlange stellten. Ich war dagegen, ich dachte, ich könnte das Formular ausfüllen, während ich in der Schlange wartete. Die Mitarbeiter erinnerten mich noch einmal daran, aber ich hörte nicht zu. Es war doch nichts Verwerfliches, in der Schlange zu stehen und dabei das Formular auszufüllen. Außerdem war es fast Feierabend und ich wollte mich beeilen und es hinter mich bringen. Ich hatte das schon einmal so gemacht, also hörte ich nicht auf sie.

Mein Mann konnte dieses Verhalten nicht akzeptieren, sagte aber keine harten Worte. Er saß einfach nur still da.

Ich konnte mich nicht an eine Regel halten, die mir unnötig erschien, und blieb einfach bei meiner eigenen Meinung. Als ich mich später beruhigt hatte, wurde mir klar, dass dies der Parteikultur entsprach – ich war arrogant, selbstgerecht und nicht bereit, mich führen zu lassen. Und ich weigerte mich, die Regeln zu befolgen.

Sobald mir das bewusst wurde, entschuldigte ich mich bei meinem Mann: „Ich habe einen Fehler gemacht. Das war chinesische Parteikultur. Mir war nicht klar, dass es falsch war. Ich hoffe, du kannst das verstehen. Ich werde es nicht wieder tun und mich ändern.“

Mein Mann erwiderte: „Japaner halten sich an die Regeln, sie verhalten sich nicht so. Erkenne deinen Fehler an und ändere dich nach und nach – du musst dich nicht unter Druck setzen.“

Ich weiß, dass ich eindeutig im Unrecht war, doch er zwang mich nicht zur Veränderung. Was für ein gütiges und friedliches Wesen er doch hat – der Unterschied zwischen uns ist wirklich enorm.

Rücksichtslos, undankbar, nachtragend

Meine Ungeduld machte mich hastig und rücksichtslos. Ich wollte mich immer kultivieren, glaubte aber auch, dass ich gute Eigenschaften hätte – wie zum Beispiel, dass ich in meiner Arbeit „sehr effizient“ sei. Mein Mann ist ein ruhiger und eher gemächlicher Mensch und kann es nicht ertragen, wenn ich ungeduldig werde.

Die Menschen, mit denen er aufgewachsen ist, sprechen sanft miteinander, daher empfindet er meine Art zu reden als schroff und forsch. Er sagt oft „Danke“ und „Entschuldigung“ und ist für Kleinigkeiten dankbar. Ich sah keinen Grund darin, so zu sein. Nach unserer Hochzeit betrachtete ich seine Hilfe einfach als Teil seiner Pflicht, was meine fehlende Dankbarkeit offenbarte.

Ich versuchte, nach außen hin ruhig zu wirken. Dann sagte er mir, Ruhe erfordere ein Lächeln. Ich dachte: „Wie kann ich ein Lächeln erzwingen, wenn ich innerlich verbittert bin?“ Ich schaffte es einfach nicht. Mir wurde klar, dass es ohne inneren Frieden unmöglich ist, oberflächlichen Frieden zu erlangen, egal wie sehr ich mich auch bemühte.

Dann erklärte ich meinem Mann, dass die chinesische Sprache steigende und fallende Töne habe und Chinesen deshalb manchmal nicht ruhig klingen würden. Damit rechtfertigte ich meine Sprechweise. Später wurde mir klar, dass die chinesische Kultur göttlich inspiriert ist und ich die Dinge nicht so sehen sollte.

Ich fragte ihn: „Sprechen deine Kollegen und alle, denen du begegnest, so ruhig?“ Ich dachte, er würde verneinen, aber er sagte bejahte meine Frage. Ich war skeptisch. „Ist das wirklich so? Dann muss das Problem bei mir liegen. Alle anderen sind ruhig, nur ich bin es nicht“, dachte ich. Also hinterfragte ich mich selbst. Die Parteikultur fördert Konflikte und Unehrlichkeit. War meine oberflächliche Ruhe echt? Ich wollte immer meine Meinung äußern, hörte anderen nicht zu, unterbrach sie, wenn sie sprachen, und drängte ihnen meine Ideen auf – ich bestand darauf, dass ich Recht hatte und sie Unrecht.

Mein Mann sagte wieder: „Du beharrst immer auf deinem Standpunkt, betonst immer deine Meinung und hörst nie auf meine.“

Gerade als ich widersprechen wollte, erinnerte ich mich an die Worte des Meisters:

„Mancher hebt immer hervor, dass er recht hat. Du hast recht, du hast nichts Falsches gemacht, na und? Hast du dich erhöht im Verständnis vom Fa? Dass du mit einem menschlichen Herzen betonst, wer recht hat und wer nicht, das an sich ist schon falsch, weil du dich an einem Grundsatz der gewöhnlichen Menschen misst und verlangst, dass die anderen diesem Grundsatz entsprechen. Nach Ansicht der Gottheiten ist es für einen Kultivierenden auf der irdischen Welt gar nicht wichtig, ob du recht hast oder nicht. Wichtig ist es, die Eigensinne der menschlichen Gesinnungen abzulegen. Wie du deine Eigensinne der menschlichen Gesinnungen ablegst, das erst ist das Wichtige.“ (Fa-Erklärung in Manhattan, 26.03.2006)

Ich entschuldigte mich sofort bei meinem Mann und sagte: „Ich habe mich gerade an das erinnert, was der Meister lehrt. Ich habe mich geirrt – ich hätte nicht auf meiner Meinung bestehen sollen. Was ich für richtig hielt, ist vielleicht gar nicht richtig. Ich schäme mich: Nach fünfzehn Jahren Kultivierung habe ich noch so viel zu kultivieren; die Parteikultur ist tief in mir verwurzelt. Wenn ich etwas falsch mache, erinnere mich bitte daran und ich werde mich ändern – aber bitte gib mir etwas Zeit.“ Mein Mann antwortete: „Nur keine Eile. Nimm dir Zeit. Ich habe auch meine Schwächen – manchmal spreche ich einfach nicht gern über meine Gedanken.“

Parteikultur bewusst beseitigen, das Fa als Wegweiser nehmen

Nach Gesprächen mit Praktizierenden wurde mir bewusst, dass ich während meiner gesamten Kultivierung in der folgenden Weise handelte: Wenn Konflikte auftraten, erkannte ich zwar meine eigenen Fehler, doch glaubte, der andere sei ebenfalls im Unrecht.

Ich kultivierte mich selbst, hegte jedoch weiterhin Groll gegen andere. Dennoch spürte ich, wie sich mein Charakter verbesserte, meine Perspektive sich veränderte und ich die Dinge anders sah. Nachdem mir dies klar geworden war, wusste ich: Wenn Konflikte auftreten, muss ich nach innen schauen und mich auf die Stärken anderer konzentrieren, nicht auf ihre Schwächen.

Durch das Lernen des Fa, das Nach-innen-Schauen und das bewusste Beseitigen der Parteikultur gehe ich heute mit schwierigen Situationen anders um. Ich höre dem anderen zuerst geduldig zu, ohne ihn zu unterbrechen. Wenn unterschiedliche Ansichten auftauchen, lege ich meine eigenen Ansichten beiseite, vermeide oberflächliche Urteile und versuche, die Dinge nicht aus der menschlichen Perspektive zu betrachten.

Stattdessen erinnere ich mich an das, was der Meister im Fa lehrt, messe mich an den Maßstäben des Fa, erkenne, wo ich noch Mängel habe, und beobachte, wie Menschen in einer normalen Gesellschaft – frei von der Parteikultur – ihr Leben führen.

Ich bin dem Meister zutiefst dankbar, dass ich in Japan bleiben und mich dort kultivieren kann, um meine Schwächen zu erkennen. In Zukunft werde ich mich noch mehr anstrengen und die kostbare Zeit schätzen, die uns der Meister durch immense Opfer geschenkt hat. Ich werde mein Herz fleißig kultivieren und die drei Dinge tun.

Danke, Meister. Danke, Mitpraktizierende.