(Minghui.org) Seien Sie gegrüßt, verehrter Meister! Seid gegrüßt, liebe Mitpraktizierende!
Seit 2010 praktiziere ich Falun Dafa und lebe in einer abgelegenen Kleinstadt. Als ich zum ersten Mal den Gedanken hatte, die wahren Umstände über die Verfolgung von Falun Dafa zu erklären, bemerkte ich, dass die in Großstädten angewandten Methoden für ländliche Gebiete ungeeignet waren. Ich verstehe, dass der Meister es so eingerichtet hat, dass jeder von uns die Verantwortung für die Rettung einer bestimmten Gruppe von Menschen trägt. Da ich als Australier in einer abgelegenen Gegend lebe, fühlte ich mich verpflichtet, die Menschen in diesen Gebieten zu erreichen. Doch Australien ist riesig, und ich war mir unsicher, wie ich das anstellen sollte. Der Meister erkannte meinen Wunsch und zeigte mir einen Weg, den Menschen die Wahrheit über die Verfolgung zu vermitteln.
Anfang 2017 führte mich meine Arbeit für einige Tage in eine sehr kleine Kleinstadt. Später verstand ich, dass diese Dienstreise vom Meister arrangiert worden war. In meiner Freizeit dort wollte ich Flugblätter verteilen, um die Gräueltaten der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) beim staatlich geförderten Organraub anzuprangern. Doch auf Bauernhöfen gibt es oft keine Briefkästen, und wenn doch, liegen die Höfe allerdings kilometerweit auseinander. Unbeirrt ging ich zur Postfiliale im Dorfladen und fragte, wie ich unadressierte Flugblätter verschicken könnte. Damals ahnte ich noch nicht, dass dies der Beginn eines jahrelangen Projekts sein würde, bei dem weit über hunderttausend Flugblätter an Bewohner abgelegener, ländlicher Gebiete Australiens verschickt werden sollten.
Als ich mit diesem Projekt begann, sah ich in einem Traum kurz jemanden, der gerettet werden sollte. Er bekam kein Flugblatt in seinen Briefkasten, weil er kein Haus hatte. Eines Tages fand er ein Flugblatt bei einem anderen Haus, hob es auf und las es. Aus diesem Traum schloss ich, dass ich die Flugblätter einfach verschicken sollte und der Meister dafür sorgen würde, dass sie die Menschen erreichten, die er erreichen wollte.
Ein Praktizierender in Perth bot an, das Projekt zu finanzieren, damit es in größerem Umfang fortgeführt werden kann. Wir haben inzwischen Flyer an alle Städte und Gemeinden in Westaustralien und im Nordterritorium verschickt und sind bereits dabei, sie an alle Städte und Gemeinden in Tasmanien zu verteilen.
Dieses Projekt mit unadressierter Post erfordert administrative und organisatorische Fähigkeiten. Ich bringe Erfahrung mit, da ich zwei jahrzehntelang in administrativen Positionen gearbeitet habe. Nachdem ich mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen hatte, wurde mir bewusst, dass mir alle meine Talente und Fähigkeiten vom Meister gegeben wurden, um sie zum Wohle aller Lebewesen einzusetzen.
In der Schule hatte ich ein Talent für Englisch, insbesondere für Rechtschreibung. Auch dies war eine Fähigkeit, die mir für Dafa gegeben wurde. Im März 2018 wurde ich gebeten, die australische Printausgabe der englischsprachigen Epoch Times Korrektur zu lesen. Ich betrachte es als Ehre und wertvolle Verantwortung, diese Arbeit zu übernehmen. Mir ist bewusst, dass diese Korrekturarbeit zu den wichtigsten Aufgaben gehört, die ich erledige und habe ihr seit mehr als sieben Jahren jede Woche höchste Priorität eingeräumt.
Diese beiden Projekte – das Bearbeiten unadressierter Briefe und das Korrekturlesen der Epoch Times – sind die Eckpfeiler meines Weges zur Erklärung der wahren Umstände. Natürlich engagiere ich mich auch weiterhin ehrenamtlich bei Shen Yun, wann immer sich die Gelegenheit bietet. Ich suche außerdem nach weiteren Möglichkeiten, die Erklärung der wahren Umstände voranzutreiben.
2018 startete ich eine E-Mail-Kampagne zum Konfuzius-Institut der „University of Western Australia“. Ich sah, wie dieses Konfuzius-Institut seine Dienste Schulen in ganz Westaustralien anbot, und deutete dies als Zeichen des Meisters, dass ich etwas unternehmen sollte. Und so sammelte ich über 2.000 E-Mail-Adressen von Schulleitern und deren Stellvertretern. Dies war ein weiterer sinnvoller Einsatz meiner administrativen Fähigkeiten.
Als ich die E-Mail an die Schulleiter verfassen sollte, zweifelte ich an meinen Fähigkeiten, da ich kein Universitätsstudium absolviert habe. Doch der Meister gab mir die Weisheit, die Aufgabe zu bewältigen. Zufällig las ich einen Artikel, in dem eine Autoritätsperson vor Konfuzius-Instituten warnte. Dies inspirierte mich, nach ähnlichen Zitaten zu suchen, und nachdem ich mehrere zusammengetragen hatte, verfasste ich die E-Mail. Die Universität schloss ihr Konfuzius-Institut fünf Jahre später.
In den Jahren 2020 und 2021 führte ich noch einige E-Mail-Kampagnen durch, doch aus irgendeinem Grund, fand ich keine neuen Möglichkeiten mehr. Es vergingen Jahre, in denen ich nichts Neues unternahm. Ich redete mir ein, dass das Korrekturlesen der Epoch Times und der Flyer-Versand ausreichten. Schließlich war in nicht mehr proaktiv und verfiel in Selbstzufriedenheit. Rückblickend verstehe ich, dass dies ein Muster alter Gewohnheiten war. Es war so subtil, dass ich es gar nicht bemerkte. Ich spüre jetzt, dass mich damals etwas blockierte und ich das Problem nicht wahrnahm.
In dieser Zeit verlor ich mich in vielen Dingen. Ich war süchtig nach sozialen Medien und wurde ziemlich besessen von der amerikanischen Politik. Wenn ich jede Woche die Arbeitshemden meines Mannes bügelte, sah ich einen Film und war beim Autofahren chronisch verträumt. Ich nahm auch zu und hatte Haarausfall, typisch in den Wechseljahren. Es ging mir nicht gut, aber ich konnte mich nicht davon lösen.
In den 15 Jahren, in denen ich mich kultivierte, bemerkte ich meine starke Anhaftung an soziale Medien und Politik. Doch jedes Mal, wenn ich versuchte, etwas dagegen zu unternehmen, verlagerte ich lediglich die Form meiner Abhängigkeit. Als ich beispielsweise merkte, dass ich auf Facebook übertrieb, kündigte ich das Konto und meldete mich stattdessen bei Twitter an. Schnell merkte ich jedoch, wie süchtig Twitter machte, und gab auch das auf. Um die entstandene Lücke zu füllen, meldete ich mich bei Parlor und Gettr an. Als ich auch diese schließlich aufgab, begann ich, YouTube zu schauen, um die Zeit zu überbrücken. Ich verlagerte meine Abhängigkeit also immer wieder, ohne sie jemals vollständig loszuwerden.
Während ich dieses Verhaltensmuster immer wieder beobachtete, fiel mir gleichzeitig auf, dass ich, wenn ich mit dem Bügeln der Hemden meines Mannes fertig war, bevor der Film zu Ende war, mich auf die Couch setzte und den Film zu Ende schaute. Manchmal, wenn ich beim Bügeln die erste Folge einer Serie sah, war ich so gefesselt, dass ich ein oder zwei Tage damit verbrachte, den Rest der Serie am Stück zu schauen. Danach spürte ich einen dichten, trüben Nebel in meinem Kopf, doch verstand ich es immer noch nicht.
Seit über zehn Jahren lese ich das Zhuan Falun sechs Tage die Woche telefonisch mit einem Praktizierenden in Perth. Vor Kurzem begann er, mich darauf hinzuweisen, dass ich mich nicht voll auf das Gelesene konzentrierte. Es war schmerzhaft, darauf hingewiesen zu werden, aber instinktiv wusste ich, dass es sehr gut für meine Entwicklung war, also ermutigte ich ihn, es weiterhin zu tun. Eine Zeit lang tat er dies jeden Tag. Mein menschlicher Verstand und meine verschiedenen Anhaftungen waren damit nicht einverstanden, aber ich konnte sie ignorieren. Ich dankte dem Praktizierenden jedes Mal und ermutigte ihn immer wieder, mich darauf hinzuweisen. Die alten Mächte versuchten, mich dazu zu bringen, ihm gegenüber Groll zu hegen, aber ich ließ das nicht zu. Sie versuchten mich davon zu überzeugen, dass dieser Praktizierende meinte, ich hätte ein niedriges Xinxing-Niveau und wollten mich nicht länger das Fa lernen lassen, aber ein Teil von mir wusste, dass das nicht stimmte.
Endlich erkannte ich den Zusammenhang zwischen dem Konsum fiktionaler Unterhaltung oder amerikanischer Politik und meiner mangelnden Konzentration beim Fa-Lernen. Meine Angewohnheit, beim Autofahren abzuschweifen, verstärkte sich durch den Konsum von Unterhaltungsmedien. Meine Gedanken waren voller schmutziger Dinge, und ich war fest entschlossen, diese Angewohnheit loszuwerden. Ich brachte meinen Laptop und mein Handy zu einem Computerreparaturservice und bat darum, YouTube auf beiden Geräten zu sperren. Ich begann, während der Fahrt „Falun Dafa ist gut, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“ zu rezitieren, und kaufte mir einen DVD-Player, um beim Bügeln die „Fa-Erklärung an die australischen Praktizierenden“ des Meisters hören zu können.
Sofort fühlte ich mich reiner und konnte mich beim Fa-Lesen besser konzentrieren. All die Jahre hatte ich mir eingeredet, es sei in Ordnung, Unterhaltung von gewöhnlichen Menschen zu konsumieren, weil es zur Anpassung an die Gesellschaft gehöre. Aber jetzt weiß ich, dass das nicht stimmt. Alles, was man sieht und hört, wird ein Teil von einem selbst. Ich kann mich beim Lesen des Zhuan Falun mittlerweile meistens konzentrieren, und wenn meine Gedanken abschweifen, merke ich das schnell und bemühe mich, fokussiert zu bleiben. Mein Mitpraktizierender weist mich außerdem freundlicherweise auf jede Konzentrationsschwäche hin. Trotzdem ist diese Anhaftung für mich weiterhin ein ständiger Kampf. Es gibt noch weitere Aspekte, die damit zusammenhängen.
Der Meister sagte:
„Du befindest dich unter den Menschen und hast mit deinen Augen und Ohren alle möglichen schmutzigen Dinge in der Gesellschaft gesehen und gehört. Wisst ihr, was es bedeutet, etwas gehört oder gesehen zu haben? Es ist nicht so, wie es sich die Menschen vorstellen, und zwar, dass es vorbei wäre, wenn du etwas gesehen, aber nicht mitgenommen hast, oder dass es egal wäre, wenn du etwas gehört, aber nicht weiter verfolgt hast. Nein, so ist das nicht. Alle Dinge sind materielle Substanzen. Wenn du etwas gehört hast, ist das in dich eingeflößt worden und geht in deinen Körper hinein. Wenn du etwas gesehen hast, geht es auch hinein.“ (Fa-Erklärung am Welt-Falun-Dafa-Tag, 13. Mai 2014)
Über die Jahre habe ich es vermieden, VIPs und Regierungsvertretern die wahren Umstände zu erklären, weil ich mich in der Gegenwart sehr selbstbewusster Menschen unwohl fühle. Ende 2024 beendete der Stadtrat meines Wohnorts die Städtepartnerschaft mit China. Kollegen erwähnten dies mir gegenüber, aber ich dachte, es ginge mich nichts an. Rückblickend scheint es, als hätte mich wieder einmal etwas daran gehindert, eine Gelegenheit wahrzunehmen.
Im Juni dieses Jahres fragte mich dann ein Redakteur der Epoch Times: „Erklärst du oft die Wahren Umstände bei deinem Stadtrat?“ Ich antwortete: „Nein.“ Aus irgendeinem Grund saß ich einige Augenblicke da und starrte auf das Wort „Nein“. Ich fühlte mich wie gelähmt. Die Kraft, die mich verzweifelt daran hindern wollte, dies wahrzunehmen, wurde von etwas anderem überwältigt, das unbedingt meine Aufmerksamkeit erregen wollte. Es war wie in dem alten Cartoon, in dem ein Teufel auf der einen Schulter sitzt und in das eine Ohr flüstert, und ein Engel auf der anderen Schulter und in das andere Ohr flüstert. Mir war klar, dass ich etwas tun musste, obwohl ich nicht wusste, was.
Mit neuem Tatendrang besuchte ich meine allererste Stadtratssitzung, um zu sehen, wie sie ablaufen. An diesem Abend war nur etwa die Hälfte der Ratsmitglieder anwesend. Nachdem jeder Ratsherr gesprochen hatte, wurde den Bürgern eine halbe Stunde lang das Wort erteilt. Ungefähr acht Personen sprachen an diesem Abend; alle brachten ihre Beschwerden mit bewegter Stimme vor. Ich begann darüber nachzudenken, wie ich mich an den Stadtrat wenden und ihnen die Dinge im Zusammenhang mit Falun Dafa darlegen könnte. Zuerst wusste ich nicht, wie ich das anstellen sollte, denn es schien mir unlogisch, vor einem lokalen Stadtrat über die Verfolgung von Falun Dafa zu sprechen. Meine Rede musste einen Bezug zur lokalen Situation haben. Dann vertraute ich darauf, dass sich etwas ergeben würde, was mir einen Einstieg zu meiner Rede bot. Ich dachte, ich müsse noch ein paar Treffen besuchen, um alles besser zu verstehen. Doch dann hatte ich eines Abends, während ich die fünfte Übung machte, plötzlich eine Eingebung: Ich könnte ihnen für das danken, was sie bereits getan hatten: die Beendigung ihrer Städtepartnerschaft mit China. Mir war klar, dass diese Eingebung von Meister kam.
Schließlich schrieb ich eine Dankesrede, und ein anderer Falun-Dafa-Praktizierender aus Perth half mir, sie zu überarbeiten. Die Rede durfte nur vier Minuten lang sein, aber wir schafften es, alle wichtigen Punkte unterzubringen. Wir erklärten kurz, was Falun Dafa ist und dass es von der KPCh verunglimpft und verfolgt wird. Auch meine persönliche Geschichte erzählte ich – wie Falun Dafa mein Leben verändert hatte – und die Geschichte meines Freundes, der in China inhaftiert, gefoltert und zwei Jahre lang Zwangsarbeit verrichten musste. Ich erwähnte auch, dass er Glück hatte, nicht Opfer des staatlich geförderten Organraubs geworden zu sein. Wir sprachen sogar die transnationale Repression an und ermutigten die Stadträte, dem Innenministerium nachträglich Bericht zu erstatten, falls sie bei der Beendigung ihrer Städtepartnerschaft von chinesischen Agenten unter Druck gesetzt worden sein sollten. All das packten wir in eine vierminütige Rede.
Am Abend, als ich die Rede vor dem Stadtrat hielt, fuhr ich allein hin. Auf der Fahrt dorthin sagte ich mir: „Es ist okay, wenn nicht viele Leute da sind. Der Meister bestimmt, wer da sein wird.“ Ich war die Letzte, die auf die Liste der Redner gesetzt wurde. Als die Sitzung begann, freute ich mich sehr, dass der Saal voll besetzt war und alle gewählten Vertreter anwesend waren. Ich wusste, dass der Meister es so eingerichtet hatte. In der Öffentlichkeit gab es aufgrund eines bestimmten Tagesordnungspunktes zwei gegnerische Gruppen. Ich akzeptierte einfach, dass auch sie alle vom Meister ausgewählt worden waren. Als ich den Reden der anderen zuhörte war ich ziemlich nervös und hatte das Gefühl, ich müsste mich übergeben oder in Ohnmacht fallen. Ich sagte ein paar Mal in Gedanken „Meister“ und hielt an meinem Glauben fest, dass ich unbedingt diese Rede halten musste.
Vor mir waren etwa acht Redner an der Reihe, und jeder einzelne brachte eine Beschwerde vor. Nachdem ich mich vorgestellt hatte und als ich mit meiner Rede begann, sagte ich, dass ich gekommen sei, um ihnen zu danken. In diesem Moment hörte ich einen der Ratsmitglieder überrascht „Oh“ sagen. Wahrscheinlich wird ihnen nicht oft gedankt, deshalb war meine Rede besonders auffällig. Ich zitterte am ganzen Körper, und man konnte es meiner Stimme anhören. Ich denke, dass jeder im Saal jedes Wort verstanden hat. Als ich fertig war, hörte ich eine Gruppe von Zuhörern hinter mir begeistert applaudieren. Normalerweise reagieren Ratsmitglieder nicht auf öffentliche Reden, aber eines der Ratsmitglieder klatschte kurz. Als ich auf dem Weg zum Parkplatz war, rief mir eine Frau zu: „Das war eine großartige Rede. Fantastisch!“ Als ich zu meinem Auto zurückkam und mein Handy einschaltete, sah ich eine Nachricht von dem Ratsmitglied, das geklatscht hatte. Er schrieb, es sei eine „ausgezeichnete Rede“ gewesen und gratulierte mir dazu, „ein so wichtiges Thema mit dem Rat geteilt zu haben“. Ich wusste, das war eine Ermutigung vom Meister.
Während ich diese Rede für meinen Gemeinderat verfasste, schrieb der Mitpraktizierende, der mich dabei unterstützte, E-Mails an andere Kommunen in Westaustralien, die noch Städtepartnerschaften mit China pflegen. Wir nutzten die Geschichte der Beendigung dieser Partnerschaft durch meinen Gemeinderat als Anlass für unser Schreiben. Meine Rede und das Versenden der E-Mails an die anderen Kommunen fielen in etwa mit dem Zeitpunkt zusammen, als ich YouTube sperrte und aufhörte, Unterhaltung und amerikanische Politik zu konsumieren.
Kurz nach der Rede hatte ich einen sehr lebhaften Traum. Ich träumte, dass plötzlich ein schwer verletztes Tier vor mir auftauchte. Es gab einen schwachen Laut von sich und legte sich dann zum Sterben hin. Das Tier war auf einer Körperseite völlig zerquetscht, mit Knochenbrüchen und geplatzten Organen.
Als ich am nächsten Tag an den Traum zurückdachte, erinnerte ich mich, dass mein menschlicher Teil sich besorgt gefragt hatte, ob ich das Tier zu einem Tierarzt bringen sollte. Seltsamerweise hörte ich, während ich dort stand und das Tier beobachtete, die Besorgnis meines menschlichen Teils aus einigen Metern Entfernung zu meiner Linken. Das heißt, das Selbst, das das Tier beobachtete, war nicht durch meine menschlichen Gedanken eingeschränkt, sondern existierte jenseits davon. Dieses wahre Selbst blieb völlig unbeeindruckt und völlig ruhig. Ich empfand Mitgefühl für es, jedoch ohne Emotionen. Mein Gefühl war so, als ob mich das Wesen gut kannte und mir schon sehr lange verbunden war – wahrscheinlich seit meiner Kindheit – doch ich hatte keinerlei Gefühle. Als es starb, berührte ich seinen Kopf und drückte ihm meine Zuneigung aus, aber ich akzeptierte seinen Tod, als wäre er unvermeidlich.
Nach meinem Verständnis sind viele Wesen im Laufe der langen Prozesse von Entstehen, Bestehen, Zerfall und Vernichtung schlechter geworden. Doch wurden sie ursprünglich von Dafa erschaffen, und der Meister hätte es vorgezogen, alle Wesen zu retten. Diese Wesen störten die Fa-Berichtigung und begingen dadurch eine Sünde, die sie zur Vernichtung verurteilte. Ich glaube, deshalb hatte ich in meinem Traum Mitleid für das Wesen. Es war bemitleidenswert.
Mir ist bewusst, dass dieses Wesen mit einer meiner Anhaftungen im Zusammenhang stand, aber zunächst wusste ich nicht, mit welcher. Ich dachte, es könnte damit zusammenhängen, dass ich aufgehört hatte, Unterhaltung zu konsumieren, mich mit amerikanischer Politik zu beschäftigen oder mir YouTube-Videos zu schauen. Vielleicht war es auch das Überwinden meiner Selbstzufriedenheit. Doch nach reiflicher Überlegung glaube ich, dass ich eine Schicht der Selbstbezogenheit durchbrochen habe, als ich die Rede vor dem Stadtrat hielt. In dem Moment, als ich mich dazu zwang, die Rede zu halten, wurde dem inneren Wesen der Todesstoß versetzt.
Innerhalb weniger Tage nach diesem Durchbruch konnte ich eine ganz neue Schicht von Anhaftungen in mir wahrnehmen, an denen ich arbeiten muss. Meiner Erfahrung nach ist dies ein häufiges Phänomen in der Kultivierung. Während ich dies schreibe, kostet es mich immer noch große Willenskraft, mich nicht mit Unterhaltung oder amerikanischer Politik zu beschäftigen. Ich hoffe, dass ich meine Entschlossenheit weiter stärken und weitere Durchbrüche erzielen kann.
Das sind meine Erkenntnisse auf meiner Ebene. Danke, Meister. Danke, liebe Mitpraktizierende.