(Minghui.org) Ich bin ein Praktizierender aus Atlanta im US-Bundesstaat Georgia und kultiviere mich seit fünf Jahren im Dafa. Als ich in der ersten Novemberwoche 2025 nach der Arbeit mit dem Auto nach Hause fuhr und nur noch wenige Minuten entfernt war, konnte ich plötzlich mit meinem Himmelsauge sehen. In diesem Moment konnte ich wahrnehmen, welches Leid der Meister auf sich nimmt, wenn er das Karma seiner Schüler erträgt.
Dass der Meister Karma für die Schüler erträgt, wusste ich bereits aus Gesprächen mit Mitpraktizierenden sowie durch das Lesen des Zhuan Falun und vieler Fa-Erklärungen auf Fa-Konferenzen. Doch all dies blieb bisher eher oberflächlich: Ich hörte davon und las darüber und glaubte, es verstanden zu haben. Dieses Mal jedoch war es völlig anders. Zum ersten Mal konnte ich wirklich erkennen und tiefgründig spüren, was der Meister für uns auf sich nimmt. Ich konnte die Schmerzen des Meisters spüren – einen unbeschreiblichen, bis ins Äußerste gehenden Schmerz. Da erkannte ich, dass der Meister nicht nur das Karma der Jünger trägt. In den Schichten unzähliger Räume, in den Ebenen unzähliger Lebewesen, in den Weiten unzähliger Universen – überall trägt der Meister das Karma für alles, von den niedrigsten bis zu den höchsten Ebenen! Und das Karma der hohen Ebenen ist um ein Vielfaches furchterregender.
Plötzlich verstand ich den Grund in aller Klarheit: Der Meister möchte nicht, dass alles vernichtet wird, und hat deshalb alles auf sich genommen, um den Fortschritt der Fa-Berichtigung zu bewahren und voranzubringen. Wie wir alle wissen, hat der Meister gesagt, dass selbst die höchsten Ebenen des Universums, die wir uns vorstellen können, bereits verdorben sind. Der Meister wollte sie nicht vernichten, sondern das Fa berichtigen – und so hat er alles ertragen, damit dieser Prozess überhaupt beginnen konnte.
Diese Erfahrung liegt nun über eine Woche zurück. Während ich dies niederschreibe, bin ich ruhiger geworden und habe über die Geschehnisse noch einmal nachgedacht. Dadurch verstehe ich einige Details nun besser und ergänze sie anhand dessen, was ich in jener Szene erkannt habe.
Doch zunächst noch einmal zurück zu dem Moment, in dem ich diese Szene sah: Ich sah, dass der Schmerz, den der Meister erträgt, unzählige Male größer ist als der Schmerz von Jesus. In dem Moment, als ich dies sah, begann mein ganzer Körper unkontrolliert zu zittern, wie bei einem epileptischen Anfall. Dann brach ich in lautes Weinen aus – ein Weinen, das ich nicht zurückhalten konnte. Es war ein Weinen, als hätte ich meinen Vater verloren.
Nach einer Weile nahm ich das Telefon und rief Q an (ein Mitpraktizierender, mit dem ich mich oft austausche), um meine Eindrücke zu teilen und um ruhiger zu werden. Er hörte an meiner Stimme, dass etwas nicht stimmte, und fragte, was geschehen sei. Doch ich konnte ihm nur mitteilen, wie ich gesehen hatte, und dass der Meister mehr Schmerz erträgt als Jesus. Dann begann ich erneut zu weinen.
Das Leid, das Jesus ertrug, gilt unter den Menschen dieser Zeitepoche als das größte. Doch niemand weiß, was der Meister in diesem menschlichen Körper für das gesamte Universum bis hin zur höchsten Ebene ertragen muss. Ich selbst vermag es jedenfalls nicht zu erfassen. Während ich dies niederschreibe, laufen mir erneut Tränen über das Gesicht.
In den folgenden Tagen war ich wie benommen. Danach war ich völlig kraftlos und unfähig, irgendetwas zu tun. Normalerweise nehme ich oft an Projekten teil, unterstütze Mitpraktizierende und bringe mich ein, wann immer es möglich ist. Doch in dieser Zeit war ich wie gelähmt und konnte nichts tun, denn ich hatte das Gefühl, dass alles, was ich tat, dem Meister in keinster Weise helfen konnte. Alles, was ich tat, erschien wie ein einzelnes Salzkorn im Ozean. Das Opfer des Meisters ist einfach so gewaltig – größer als alles, was sich in Worte, in die menschliche Sprache fassen lässt.
Eine ganze Woche lang war mein innerer Zustand in dieser Verfassung. Ich wusste zwar, dass der Meister mir etwas aufgezeigt hatte, um mir bei der Erhöhung zu helfen, doch ich war zu benommen, um es zu verstehen.
In dieser Zeit schienen meine Anhaftungen wie von selbst verschwunden zu sein. Ich wollte nichts mehr, mein Herz war ohne irgendeine Regung. Selbst wenn meine Frau wütend wurde und Dinge sagte, auf die ich früher mit Gegenangriff reagiert hätte, nahm ich nun überhaupt keinen Anstoß mehr daran. Auch heute sagte meine Frau einige Dinge, doch mein Herz regte sich nicht im Geringsten. Denn mir war klar: Der Meister erträgt etwas so Unermessliches und ich kann nicht einmal eine kleine Anhaftung ganz loslassen. Dabei ist mir klar, dass der Meister gesagt hat, dass es Zeit braucht und dass es beim Durchbruch zu neuen Ebenen Prüfungen gibt und dabei Anhaftungen beseitigt werden müssen. Mein Wunsch, mich zu zeigen, ist nicht nur nicht verschwunden, er ist vielmehr ins Gegenteil umgeschlagen – ich empfinde echte Scham. Ich hatte nichts erreicht und wollte mich dennoch zeigen, während der Meister für das gesamte Universum von der niedrigsten bis zur höchsten Ebene alles erträgt – und niemand weiß davon.
Ich meine damit nicht, dass niemand davon weiß – vielleicht wissen es viele Mitpraktizierende und nur ich hatte es nicht gewusst. Der Meister erträgt all dies ohne ein Wort des Vorwurfs. Während ich, sobald ich auf etwas Unangenehmes stoße, noch immer Groll im Herzen habe. Auch wenn mein Groll viel geringer ist als früher, sehe ich nach diesem Erlebnis klar, dass ich wirklich nichts getan habe.
Erst jetzt habe ich tiefgehend verstanden, was das grundlegende Prinzip von „nicht zurückschlagen, wenn er geschlagen wird, und nicht zurückschimpfen, wenn er beschimpft wird“ (Zhuan Falun, 2019) bedeutet. Früher dachte ich, ich hätte diesen Maßstab bereits erreicht. Doch in Wahrheit war es nur äußerlich – in anderen Räumen war ich längst nach vorne gestürmt und hatte gekämpft. Ich hatte weiterhin Worte mit versteckten Bedeutungen ausgesprochen, was heißt, dass ich immer noch diese schlechte Energie in mir trug, lediglich wie mit Schleifpapier poliert, damit die Oberfläche glatter erschien. Auch wenn mein Ton viel milder war als früher, blieb die Energie dennoch schlecht. Jetzt erkenne ich, dass ich den Maßstab eines wahren Praktizierenden noch nicht erreicht habe, und empfinde deswegen tiefe Scham.
Nun verstehe ich auch, warum bereits Gedanken Karma erzeugen. Wenn ich jemanden nicht mag und gerade beginne, Abneigung gegen eine Person zu empfinden, hat mein anderes Ich in anderen Räumen diesen Menschen bereits angegriffen oder provoziert. Und es gab auch andere schlechte Gedanken, von denen ich hier gar nicht wusste, dass sie „schlecht“ waren, doch in anderen Räumen war dieses schlechte Wesen bereits dabei, die entsprechende Sache zu tun. Als mir das bewusst wurde, erschrak ich zutiefst. Jetzt wage ich nicht mehr, meine Gedanken unkontrolliert schweifen zu lassen. Nur beim Lesen des Fa fühle ich mich wirklich sicher. Wenn ich Hausarbeit verrichtete, war ich früher oft ungeduldig und fragte mich, warum meine Frau dies oder jenes nicht erledigt hatte. Sobald dieser Gedanke heute auftaucht, weise ich ihn sofort zurück und mache fröhlich weiter. Erst dadurch habe ich verstanden, wie schlecht mein früheres Verhalten gegenüber meiner Familie und nach außen hin tatsächlich war.
Ich kann dem Meister jetzt nur sagen, dass ich sehr ernsthaft und mit großem Einsatz praktizieren werde, um wirklich alle Anhaftungen abzulegen und die menschliche Gesinnungen zu beseitigen.
Der Meister ist unermesslich groß. Ich empfinde tiefes Glück und unendliche Dankbarkeit dafür, dass er mir erlaubt, mich im Dafa zu kultivieren. Diese Zeilen geben lediglich meine persönlichen Erfahrungen wieder – schlicht und ohne Ausschmückung. Ich bitte die Mitpraktizierenden um Nachsicht.