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China Fahui | Als Kultivierender gilt es alle menschlichen Anhaftungen loszulassen

3. Dezember 2025 |   Von einem Falun Dafa-Praktizierenden aus der Provinz Shandong, China

(Minghui.org) Seien Sie gegrüßt, Meister! Seid gegrüßt, Mitpraktizierende!

In den letzten drei Jahren ist auf meinem Kultivierungsweg viel passiert und vieles hat sich verändert – ein Grund, dem Meister auf dieser Fa-Konferenz über meine Kultivierungserfahrungen und Erkenntnisse zu berichten und gleichzeitig meinen Kultivierungszustand zu überprüfen.

Grundlegende Anhaftung finden

Während eines Gesprächs mit einem Praktizierenden über „grundlegende Anhaftungen“ erzählte er, dass er in den letzten Jahren nicht bei jedem Gedanken und jeder Handlung nach innen geschaut habe. Dadurch habe er viele seiner Anhaftungen verdrängt, insbesondere seine grundlegende Anhaftung. In letzter Zeit habe er das Fa intensiv gelernt und sich mit den Erfahrungsberichten anderer Praktizierender auf Minghui beschäftigt. Dadurch habe er seine grundlegende Anhaftung gefunden: den Wunsch, nie mehr leiden zu müssen, vom Kreislauf von Geburt, Alter, Krankheit und Tod befreit zu werden und die große Freiheit der Buddhaschaft zu erlangen. Dieser Wunsch basiere jedoch auf der Selbstsucht des alten Universums und stehe im Widerspruch zur Lehre des Meisters, Selbstlosigkeit zu erreichen und zuerst an andere zu denken.

Seine Worte berührten mich sehr. Ich schaute nach innen und dachte über meine Erkenntnisse bei der Suche nach meiner grundlegenden Anhaftung nach.

Früher war ich der Meinung, dass es sich bei meiner grundlegenden Anhaftung um Ruhm und Reichtum handeln würde. Wegen eines Vorfalls an meinem Arbeitsplatz wurde ich aus meiner beneidenswerten Position entfernt und war über Nacht zu einem gewöhnlichen Angestellten geworden. Das starke Verlustgefühl und die Bitterkeit waren für mich nur schwer zu ertragen. Der Gang zur Arbeit wurde zu einer Qual für mich. Wie sollte ich mit meinen Kollegen umgehen? Würde mich überhaupt noch jemand beachten? Wenn ja, würden sie es auch ehrlich meinen? All diese Fragen quälten mich. Hinzu kam, dass am Arbeitsplatz Gerüchte über mich kursierten. Die verächtlichen Blicke, der Klatsch, die sarkastischen Bemerkungen und das Gelächter der Leute über mein Scheitern machten mir schwer zu schaffen.

Kurz nach diesem Vorfall begann ich, Falun Dafa zu praktizieren, und fand einen sicheren Hafen, um den Verstrickungen von Ruhm und Reichtum zu entfliehen. Damals hatte ich die Erkenntnis, dass es bei meiner grundlegenden Anhaftung um das Streben nach Ruhm und Reichtum ging.

Aber auch grundlegende Anhaftungen haben ihre Wurzeln, deshalb versuchte ich sie zu ergründen. Es war bereits falsch, im Dafa spirituellen Trost zu suchen. Dafa zu benutzen, um meine Anhaftungen zu verdecken, war ein weiterer Fehler. Gleichzeitig hatte ich starke Begierden, darunter das Streben nach Ruhm und Reichtum; die Neigung, mein Gesicht zu wahren, Dinge zu vertuschen, Niederlagen nicht einzugestehen und mich mit anderen zu messen, sowie den schmutzigen Gedanken, Dafa zu benutzen.

Alle Wünsche drehten sich um „mich“. Hinter dem „ich“ verbarg sich etwas Großes: die Selbstsucht – die wahre grundlegende Anhaftung, die ich beseitigen musste. Ganz gleich, ob jemand wegen einer Krankheit, aus Gründen der Fitness oder anderen Motiven mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen hat, eigentlich wollte dieser Mensch Dafa nutzen, um etwas zu erreichen, etwas zu gewinnen oder ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Der Ausgangspunkt der Kultivierung war demnach von Egoismus angetrieben und genau das galt es zu überwinden.

Natürlich hängen auch andere Anhaftungen mit dem „Egoismus“ zusammen. Zum Beispiel Konkurrenzdenken, um keinen Verlust zu erleiden; nicht auf die Wortwahl zu achten, damit wir in Streitigkeiten gewinnen und nicht gemobbt werden. Selbst wenn wir im Unrecht sind, wollen wir in der verbalen Auseinandersetzung nicht verlieren. Oder wir schauen auf Mitpraktizierende herab, weil wir Angst haben, sie könnten uns Ärger bereiten und uns beeinträchtigen. Der Kern der Parteikultur ist Eigennutz. Alle Arten von Anhaftungen entspringen dem Egoismus, der aber die Ursache für die Abweichung und Zerstörung des alten Universums ist.

Von Gefühlen geplagt

Seit mehr als zehn Jahren bin ich von meiner Frau geschieden. Unsere Tochter hat immer bei ihr gelebt. Daher waren meine Gefühle für sie eher distanziert. Wenn Praktizierende mich nach ihr fragten, antwortete ich immer: „Sie hat ihr eigenes Schicksal. Es liegt nicht in meiner Macht, darüber zu entscheiden.“

Einige Praktizierende verstanden meine Haltung, andere hielten mich für verantwortungslos. Doch meine derzeitige Situation erlaubt nicht, unnötige Schwierigkeiten oder Komplikationen zu schaffen. Anstatt etwas zu erzwingen, ist es besser, den Dingen ihren Lauf zu lassen. Wenn wir uns wiedersehen sollen, werden wir uns wiedersehen; wenn nicht, warum sollten wir uns gegenseitig belästigen? Das war lange Zeit meine Einstellung.

Meine Tochter nahm dieses Jahr an der Aufnahmeprüfung für die Hochschule teil. Als ich davon erfuhr, fand ich keine Ruhe mehr. Emotionen sprudelten hervor wie Pilze nach einem Regen. Oberflächlich betrachtet schien meine vorherige Argumentation berechtigt. Bisher hatte ich ihren schulischen Leistungen jedoch nicht viel Beachtung geschenkt, aber nun ging es um die Hochschulaufnahmeprüfung. Ich sollte zumindest Interesse zeigen und etwas darüber wissen. Wenn mich Familienangehörige und Freunde nach ihren Fortschritten, ihrer Punktzahl oder der Hochschule fragten, sollte ich zumindest selbstbewusst Auskunft geben können.

Aber diese Gründe waren egoistisch, lediglich ein Mittel zum Zweck, anstatt echte Anteilnahme an ihrer Situation.

Und so begann ich zu recherchieren, an welchen Universitäten sie mit ihren Noten zugelassen werden könnte, suchte online nach den Zulassungsnoten der letzten drei Jahre und den fachspezifischen Zulassungsnoten für jede Universität sowie nach Vor- und Nachteilen der verschiedenen Studienfächer. Oft recherchierte ich bis nach Mitternacht und vergaß dabei, aufrichtige Gedanken auszusenden. Manchmal begann ich gleich nach dem Frühstück mit der Recherche, sodass ich nicht einmal mehr an das Essen dachte. Das ging mehrere Tage lang so.

Einmal rief ich sogar meine Ex-Frau an, um mit ihr über die Bewerbungen unserer Tochter für die Hochschule und die Wahl ihres Studienfachs zu sprechen. Aber sie legte auf, bevor ich zu Ende sprechen konnte, und meinte, ich solle mich nicht einmischen. Das rief meine Hartnäckigkeit auf den Plan. Ich recherchierte weiter und rief selbst bei den Hochschulen an und erkundigte mich. Nach ein paar Tagen war ich erschöpft und verwirrt; mein Kopf war voller Noten und Informationen über Hochschulen.

Spätestens da wurde mir klar, dass mein Vorgehen nicht richtig war. Ich bin ein Kultivierender. Wie konnte ich mich nur so leicht von Emotionen beeinflussen lassen! Ihre Noten reichten vollkommen aus für eine Berufsfachschule oder ein gutes Studienfach. Was konnte da schon schiefgehen? Warum machte ich mir solche Sorgen? Um was ging es denn eigentlich? Lag es an meinem Kultivierungszustand, dass ihre Noten unbefriedigend waren? Oder war es eher ein Gefühl der Scham und Minderwertigkeit, weil die Kinder anderer Praktizierender gute Noten hatten (sogar mein Neffe und meine Nichte hatten bei der Aufnahmeprüfung für die Hochschule über hundert Punkte mehr als sie)? Oder lag es daran, dass ich mein Kind zuvor vernachlässigt hatte, weil ich glaubte, sie würde automatisch gute Leistungen erbringen, solange ich mich nur gut kultivierte? Aber das waren alles Anhaftungen und menschliche Anschauungen.

Schließlich kam es zu einem weiteren emotionalen Konflikt, diesmal zwischen mir und meiner ältesten Schwester und ihrem Mann. Zeitgleich wurde meine Familie wegen meines Praktizierens schikaniert, was sie sehr belastete und dazu führte, dass sie mich unhöflich behandelten. Selbst meine ältere Schwester, die mich am meisten liebte, stellte sich auf ihre Seite und beschimpfte mich. 

Eines Tages war ich so emotional, dass ich den Mann meiner Schwester fast geschlagen hätte. Er war wie so oft betrunken und benahm sich wie ein Verrückter – er drohte sogar, mich zu schlagen. Ich hatte ihn schon immer dafür gehasst, dass er Alkoholiker war. Wenn er betrunken war, schlug er seine Frau, und einmal hätte er sie fast zu Tode gewürgt. Ich dachte: „Ich habe dich fast 20 Jahre lang ertragen und jetzt willst du mich schlagen?“

Ich ballte meine Faust und wollte zuschlagen, da wich er vor Angst zurück. Daraufhin nahm ich meine Hand herunter. Schließlich hatte er die neuen Schriften des Meisters studiert und mir mehrmals beim Transport von Ausrüstung für ein Projekt für Dafa geholfen, als die Behörden mich schikanierten. Aber als Praktizierender hätte ich mich ohnehin nicht so aufregen dürfen.

Später kam meine Schwester zu mir, um mich zu trösten, und riet mir, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Ich dachte, der Meister benutzte ihre Worte, damit ich es erleuchtete. Doch schon bald darauf erkannte ich die Ernsthaftigkeit des Problems. Ich durfte es nicht länger zulassen, dass die alten Mächte meine Familie schikanierten, Konflikte und Entfremdung zwischen uns schürten, meine Kultivierungsumgebung störten und mich daran hinderten, die drei Dinge zu tun. Ich durfte auf keinen Fall auf ihre Tricks hereinfallen. Also entschuldigte ich mich bei meiner Familie, hörte auf, mich so sehr damit zu beschäftigen, und bald darauf war die Angelegenheit erledigt.

Die letzte Etappe des Weges gut gehen

Nun möchte ich noch eine andere Sache ansprechen, über die ich wirklich besorgt bin. Es betrifft die derzeitigen Schwierigkeiten in unserer Region. Im Laufe der Jahre sind einige Praktizierende reifer und beständiger geworden, während andere Krankheitskarma erfahren haben und manche sogar verstorben sind. Andere sind zu Hause geblieben oder sind untergetaucht; manche haben sich ganz dem Familienleben verschrieben oder sind träge und selbstgefällig geworden, spielen mit ihren Handys und schauen sich gerne Videos an. Wieder andere interessieren sich für die Machtkämpfe innerhalb der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und sind wie besessen davon. Die Zahl der Orte, an denen Informationsmaterialien gedruckt werden, sowie die der Fa-Lerngruppen ist zurückgegangen. Jetzt gibt es weniger aktive Praktizierende, obwohl die Verfolgung weitergeht.

Ein Mitglied des Teams zur Aufklärung der wahren Umstände wurde verhaftet und sein Haus durchsucht. Das sorgte unter den Praktizierenden für große Aufregung. Doch anfangs meldete sich niemand für diese Position, daher baten wir den Meister um Hilfe. Kurz darauf meldete sich eine Praktizierende. Manche Praktizierende bezweifelten jedoch, dass sie die richtige Kandidatin für das Team sein könne, da sie zu langsam war.

Wir hatten jedoch Schwierigkeiten, eine andere geeignete Kandidatin zu finden. Da die Praktizierende bereit war, diese Aufgabe zu übernehmen, sollten wir uns an die Vorgabe des Meisters halten.

Der erste Schritt bestand darin, ihr das Fahrradfahren beizubringen. Sie war schon älter und hatte Probleme mit dem Sehen. Aber sie gab sich viel Mühe, übte fleißig und machte allmählich Fortschritte. Sie lernte das Fahrradfahren, ohne zu wissen, wie es geht. Mit der Zeit hatte sie keine Angst mehr, einen Beifahrer mitzunehmen, und konnte mit einem Teammitglied durch die Straßen und Gassen fahren. Sie hatte es geschafft! Besonders ihre Unerschrockenheit gegenüber Schwierigkeiten und ihre Beharrlichkeit waren wirklich von unschätzbarem Wert.

Sie übernahm auch die Aufgabe, die Namen der aus der KPCh und ihren Unterorganisationen ausgetretenen Personen weiterzugeben. Da sie jedoch nur eine begrenzte Schulbildung hatte, musste ich ihr die chinesischen Schriftzeichen von Grund auf beibringen. Ich kaufte ihr eine Lauttabelle und begann, ihr „a, o, e“ beizubringen, wobei ich ihr erklärte, was Konsonanten und Vokale sind, wie man sie kombiniert und wie man sie ausspricht. Ich kaufte ihr auch ein chinesisches Wörterbuch und brachte ihr bei, wie man die chinesischen Schriftzeichen nachschlägt. Außerdem gab ich ihr ein Buch mit dem Titel „Die hundert Familiennamen“, damit sie die Geschichten lesen und sich die Nachnamen besser einprägen konnte.

Ein anderer Praktizierender gab ihr mehrere Übungsbücher über Kalligraphie, damit sie das Schreiben üben konnte. Sie war sehr fleißig. Das Team arbeitete hervorragend zusammen. Die freiwilligen Helfer brachten oft mehrere Seiten mit Namen von Personen mit, die aus der KPCh ausgetreten waren. Mit der Zeit verbesserte sich ihre Handschrift. Wir freuten uns alle für sie.

Fazit

Kürzlich unterhielt ich mich im Auto mit einem Mitpraktizierenden. Ich erzählte ihm, dass ich in letzter Zeit das Gefühl hätte, in den Zustand zurückgefallen zu sein, in dem ich zu Beginn meiner Kultivierung war. Alle meine alten schlechten Gewohnheiten und Anschauungen waren wieder aufgetaucht. Ich betrachtete es als eine Art nochmalige „Überarbeitung”. Mein damaliges Verständnis war, dass, egal ob man glaubt, sich gut kultiviert zu haben oder nicht, das eigene Verständnis letztendlich auf das eigene Niveau und die eigene Ebene beschränkt bleibt. Nur der Meister kann die Dinge am genauesten sehen. Solange wir noch Anhaftungen oder Bereiche haben, in denen wir uns noch nicht solide kultiviert haben, müssen wir sie erneut bearbeiten.

Der Meister sagt:

„Du wirst dazu gebracht, alle Gesinnungen, die du unter den gewöhnlichen Menschen nicht loslassen kannst, dennoch loszulassen. Alle Anhaftungen müssen, solange du sie hast, in verschiedenen Umgebungen weggeschliffen werden. Man lässt dich auf die Nase fallen, damit du daraus Dao erkennst. So läuft die Kultivierung ab.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 197)

Welche menschlichen Anhaftungen können wir als Kultivierende nicht loslassen? Solange es sich um eine Anhaftung handelt, gibt es keinen Grund zu zögern, zu verhandeln oder sich zurückzuziehen. Kultivierung bedeutet eben loszulassen. Wir werden diese Hürde sicherlich überwinden können.

Bitte weist mich auf eventuelle Unzulänglichkeiten hin.