(Minghui.org)
[Anmerkung der Redaktion: Dieser Fall ist Teil einer Reihe von Todesfällen, die schon seit Langem auf der chinesischen Website von Minghui.org veröffentlicht, aber bisher nicht übersetzt wurden.]
Ein 77-jähriger Bewohner der Stadt Jilin derselben Provinz starb am 28. Januar 2024, während er auf den Prozess wegen seines Glaubens an Falun Dafa wartete. Der Tod von Li Changhai beendete sein jahrzehntelanges Leiden unter der Verfolgung von Falun Dafa, einschließlich einer siebenjährigen Haftstrafe.
Li wurde am 17. Februar 2012 während des Verteilens von Informationsmaterialien verhaftet. Die Beamten Zhao Rui und Li Leiyu der Polizeistation Longhua schlugen ihm so heftig ins Gesicht, dass es anschwoll und sich verformte. Sie zogen ihn auch bis auf die Unterwäsche aus. Noch am gleichen Abend, kurz nach acht Uhr, nahmen sie ihm den Schlüssel weg und fuhren ihn zu seiner Wohnung, wo sie seine Falun-Dafa-Bücher und über 6.000 Yuan (ca. 797 EUR) Bargeld beschlagnahmten.
Anschließend brachten die Polizisten Li zurück auf die Polizeistation, entkleideten ihn und verprügelten ihn auf brutale Weise. Danach sperrten sie ihn in eine Zelle des Gefängnisses in Jilin. Fünfzehn Tage später wurde er in die Haftanstalt in Jilin verlegt. Am 26. März 2012 erhielt seine Familie eine Mitteilung, über einen formellen Haftbefehl gegen Li, der jedoch keine offizielle Unterschrift trug. Seinem Anwalt wurde Ende Juni 2012 mitgeteilt, dass die Staatsanwaltschaft des Bezirks Longtan den Fall seines Mandanten an die Polizeibehörde des Bezirks Longtan zurückgegeben habe.
Die Polizei weigerte sich, Li freizulassen, fabrizierte weitere Beweise und reichte den Fall erneut an. Daraufhin stand Li unter Anklage und am 31. August 2012 vor Gericht. Das Bezirksgericht Longtan informierte weder seine Familie noch seinen Anwalt über die Gerichtsverhandlung. Anfang September 2012 erhielten seine Angehörigen einen Brief vom Gefängnis Gongzhuling. Erst da erfuhren sie, dass Li eine siebenjährige Haftstrafe absitzen musste.
Die Gefängniswärter unterzogen Li verschiedenen Formen von Misshandlungen. Nach seiner Freilassung im Februar 2017 musste er feststellen, dass seine Rente ausgesetzt worden war.
Am 9. Februar 2023 wurde Li erneut festgenommen, nachdem ihn jemand wegen des Anbringens von Falun-Dafa-Aufklebern angezeigt hatte. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung wurden rund 100 Falun-Dafa-Bücher beschlagnahmt. Li wurde bald darauf freigelassen und unter Hausarrest gestellt.
Am 3. März 2023 wurde Li abermals verhaftet, am darauffolgenden Tag jedoch wieder freigelassen. Am 8. September 2023 wurde er erneut in Gewahrsam genommen, aber noch am selben Tag wieder freigelassen, nachdem die örtliche Haftanstalt seine Aufnahme aufgrund seines hohen Blutdrucks abgelehnt hatte. Am 12. September 2023 wurde Li auf das Polizeirevier Xin'an vorgeladen und erneut unter Hausarrest gestellt.
Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Changyi erhob am 16. Januar 2024 Anklage gegen Li und empfahl eine Haftstrafe von viereinhalb Jahren. Das Stadtgericht von Changyi auferlegte ihm noch am gleichen Tag sechs Monate Hausarrest. Li starb im vergangenen Jahr am 28. Januar.
Lis Tochter, Li Cuiling, wurde am 3. März 2023 ebenfalls wegen des Praktizierens von Falun Dafa verhaftet. Auch sie litt über all die Jahre hinweg unter der unerbittlichen Verfolgung. Einzelheiten über ihren Leidensweg sind in den nachfolgenden Berichten dokumentiert.
Frühere Berichte:
Dreiköpfige Familie wegen ihres Glaubens festgenommen
Konstanter Terror: Falun Gong-Praktizierende sieht sich gezwungen, ihre Familie zu verlassen (Fotos)