(Minghui.org) Als Kind spielte ich oft mit meiner Cousine, die zwei Monate jünger war als ich. Sie stammte aus einer wohlhabenden Familie, war besser in der Schule als ich, attraktiver und bei unseren Verwandten offenbar beliebter. Ich bewunderte sie, doch gelegentlich empfand ich auch Neid.
An einem chinesischen Neujahrstag versammelte sich die Familie im Haus meiner Großeltern. Während wir Kinder im Garten spielten, warf mein Bruder eine kleine Schaufel, die meine Cousine im Gesicht traf. Sie trug eine blutende Schnittwunde im Gesicht davon. Ich erinnere mich noch lebhaft daran, dass ich kein Mitgefühl hatte, sondern mich freute.
Durch diese Erfahrung wurde mir klar, dass mein Neid tief verwurzelt war und nicht in diesem Leben entstanden war.
Manchmal tauchten Bilder in meinem Kopf auf. Meistens war ich unsicher, ob ich sie wirklich sah oder mir nur einbildete, deshalb schenkte ich ihnen keine Beachtung. Doch an das erste Mal, als ich den Neid sah, erinnere ich mich noch genau.
Als ich schon über 20 Jahre alt war, begann ich, Falun Dafa zu praktizieren. Damals war die Verfolgung in China weit verbreitet und ich ging oft zu einer Fa-Lerngruppe. Ich wusste, wie wichtig es ist, das Fa mit anderen Praktizierenden zu lernen, und schätzte diese Gelegenheit sehr.
Eines Tages ging ich zum Fa-Lernen zu einem Praktizierenden nach Hause. Die Praktizierenden lasen abwechselnd aus dem Zhuan Falun vor und ich war sehr konzentriert dabei. Als wir aufrichtige Gedanken aussendeten, kam mir ein Bild in den Sinn. Ein Mann mit langen weißen Haaren stand mit dem Rücken zu mir. Vor ihm stand ein eiserner Käfig, in dem ein Mädchen eingesperrt war. Der Mann sagte voller Hass zu dem Mädchen: „Das ist das Ergebnis davon, schön zu sein.“ Als er sich umdrehte, sah ich sein Gesicht. Er war ein wildes Monster mit einem grünen Gesicht und scharfen Reißzähnen. Ich hatte Angst. Dann verschwand die Szene. Mir wurde klar, dass dies eine Manifestation von Neid auf einer bestimmten Ebene in einer anderen Dimension war. Ich spürte, dass der Meister mich dies sehen ließ, damit ich den Neid schnell beseitigen konnte.
Nach der Geburt unseres Kindes lebten mein Mann und ich bei seinen Eltern. Da ich wieder arbeiten musste, unterstützten sie mich bei der Betreuung. Meine Schwiegermutter war sehr kompetent, aber auch streng. Alles musste nach ihren Vorstellungen ablaufen. Wurde etwas nicht nach ihrem Willen erledigt, reagierte sie wütend, nörgelte ständig daran herum oder beschimpfte mich.
Ich hatte weder Erfahrung im Haushaltsführen noch in der Kindererziehung, was zu heftigen Konflikten führte. Alles konnte einen Konflikt auslösen: die Art, wie ich eine Schüssel hielt, wie schnell das Leitungswasser fließen sollte, wie sauber die Wäsche sein sollte, wenn das Baby weinte, wie das Baby angezogen war oder wie warm es angezogen sein sollte. Ich wusste nicht, wie ich diese Streitigkeiten verhindern konnte, und war ganz niedergeschlagen.
Es war an der Zeit, meine Anhaftungen loszulassen, vor allem den Neid. Manchmal gelang es mir, manchmal nicht. Ich fühlte mich gekränkt und verärgert. Diese Gefühle entwickelten sich allmählich zu Groll, den ich immer wieder loszulassen versuchte. Manchmal ersetzten aufrichtige Gedanken mein menschliches Herz, aber manchmal setzten sich meine menschlichen Anschauungen durch. Ich wollte sie wegen meines Grolls zur Rede stellen, doch ich wusste ganz genau, dass meine Kultivierungsebene fällt, sobald ich mich mit ihr streiten würde. Dann wäre es auch schwierig, sie zu retten. So stritt ich nicht mit ihr, aber diese Erlebnisse quälten mich.
Eines Tages im Jahr 2019 las ich auf der Minghui-Website einen Erfahrungsbericht. Der Ehemann der Praktizierenden war ebenfalls ein Praktizierender, aber er erledigte keine Hausarbeiten, worüber sie sich ärgerte. Eines Nachts hatte sie einen Traum, in dem sie eine Klippe hinaufkletterte. Sie bemerkte, dass sie auf den Schultern ihres Mannes stand. Er versprach ihr, sie bis an die Spitze des Hügels zu tragen – selbst wenn es ihn sein Leben kosten würde.
Ich war zu Tränen gerührt. Waren mein Mann und meine Schwiegermutter nicht wie der Ehemann dieser Praktizierenden? Um mir bei der Kultivierung zu helfen, nahmen sie diese Schwierigkeiten auf sich. Ich sollte sie nicht mit meinem menschlichen Herzen betrachten. In diesem Moment verschwand mein Groll und mein verärgertes Herz – stattdessen war ich von Güte für sie erfüllt. Dieser Zustand hielt mehrere Tage an und die Leute auf der Straße fragten uns, ob wir Mutter und Tochter seien. In dieser Zeit konnte ich die drei Dinge reibungslos meistern. Ich hatte das Gefühl, dass ich mich gut kultiviert hätte, und wurde so endlich meinen Neid los.
Ich dachte, ich hätte mich gut kultiviert, aber einige Monate später kam es zu einem Konflikt mit einer Managerin in meinem Büro. Sie ärgerte sich darüber, dass ich in der ersten Jahreshälfte bessere Geschäftsergebnisse als sie hatte. Es gab auch einige Missverständnisse unter uns. Eines Tages schimpfte sie lange Zeit lautstark vor allen anderen auf mich. Das passierte so plötzlich, dass ich nicht wusste, was ich tun sollte. Obwohl ich nichts sagte, war ich sehr bewegt.
Es war an der Zeit, dass ich meinen Kampfgeist und meinen Ärger ablegte, aber mein Herz war aufgrund meiner Anhaftungen aufgewühlt. Mein Mangel an Güte und aufrichtigen Gedanken führte dazu, dass sich die Dinge nicht in eine positive Richtung bewegten und ich viele schmerzhafte Erfahrungen machte. Ich hatte das Gefühl, dass meine Kollegen sehr berechnend waren. Da ich das nicht ertragen konnte, beschloss ich, meine Arbeitsstelle zu kündigen.
Am nächsten Morgen gab mir der Meister zu verstehen, dass ich dem natürlichen Lauf folgen solle. Er wies mich auch darauf hin, dass ich die Fa-Erklärungen lesen solle, in denen von „dreitausend großen Welten“ die Rede ist. Ich hatte immer noch menschliche Gedanken und verließ das Unternehmen. Ich wusste, dass ich die Prüfung nicht bestanden hatte. Damals verstand ich nicht, warum der Meister mir den Hinweis gab, das Fa über „dreitausend Welten“ zu lesen. Allmählich wurde mir klar, dass die dreitausend Welten in anderen Dimensionen wegen meiner Fehler Verluste erleiden würden.
Weil ich die Prüfung nicht bestanden hatte, wurden meine Anhaftungen noch stärker. Ich dachte: „Ich bin jetzt frei und muss mich mit niemandem abgeben.“ Mein Kampfgeist und Neid explodierten und meine Xinxing fiel herunter. Ich konnte die drei Dinge nicht mehr so gut machen wie zuvor. Ich hatte Angst, als ich Broschüren zur Erklärung der wahren Umstände verteilte. Ich konnte meine Hand nicht aufrecht halten, wenn ich aufrichtige Gedanken aussendete. Ich machte nicht alle Übungen. Zu Hause war ich im Grunde genommen nur ein gewöhnlicher Mensch. Wenn mein Mann mich beschimpfte, stritt ich sofort mit ihm.
Ab der zweiten Hälfte des Jahres 2023 hatte ich Schwierigkeiten, auf die Minghui-Website zu gelangen. Manchmal konnte ich die Website länger als 10 Tage oder sogar einen Monat lang nicht öffnen. Das war mir noch nie passiert in all den zehn Jahren, in denen ich die Minghui-Website besuchte. Ich hasste mich dafür, dass ich nicht in der Lage war, mich fleißig zu kultivieren. Eines Nachts sah ich mich in einem Traum eine Leiter hinaufklettern. Ich konnte sie nicht hinaufklettern und beschädigte sogar die Leiter. Ein kleines Mädchen lief die Leiter hinauf und hinunter und konnte die kaputten Teile der Leiter reparieren.
Mir wurde klar, dass dieses kleine Mädchen eine Praktizierende war, die ich kannte. Sie konnte die Minghui-Website problemlos besuchen und half mir auch, auf die Website zu gelangen. Warum war sie so gut, aber ich so schlecht?
Ich wusste, dass ich auf meine Kultivierung achten musste. Ich sollte nicht an meinem Mann herummäkeln, denn bei der Kultivierung geht es darum, sich selbst zu kultivieren. Warum schaute ich immer auf ihn? Warum stritt ich immer mit ihm und stellte alles in Frage, was er sagte? Kultivierte ich mich in meinem familiären Umfeld? Als ich meine Lücken erkannte, beschloss ich, nach innen und nicht auf andere Menschen zu schauen. Dann konnte ich die Minghui-Website wieder besuchen.
Eine Woche später konnte ich die Minghui-Website wieder nicht mehr öffnen. Was war los? Ich begann, nach innen zu schauen. Am Mittag hatte ich einen Streit mit meinem Mann und spritzte dabei etwas schmutziges Wasser an die Wand. Er war wütend und schimpfte mit mir. Als ich mich wehrte, wurde er noch wütender und warf einen Sack nassen Müll in den Flur. Daraufhin beachtete ich ihn nicht mehr und ging zur Arbeit.
Ich war enttäuscht. Die Beschwerden, die ich in den vergangenen Jahren hatte, kamen mir alle in den Sinn. Ich zwang mich, nach innen zu schauen. Er half mir tatsächlich, mich zu kultivieren. Ich sollte nicht oberflächlich darauf schauen, wer Recht und wer Unrecht hatte. Ich bemerkt, dass ich starke Gefühle für meinen Mann hegte. Meine Eltern waren gestorben, als ich jung war, so dass ich ihn als mein Sicherheitsnetz betrachtete. Ich wollte, dass er sich um mich kümmerte und strebte nach einem glücklichen Leben in dieser Welt. Was sollte ich tun? Ich sollte ihn als ein Lebewesen betrachten. Er hatte Falun Dafa nicht so lange praktiziert wie ich. Als dieser Gedanke auftauchte, fühlte ich mich ganz leicht. Nachdem ich mit dem Kochen fertig war, konnte ich die Minghui-Website besuchen.
Nach einer Weile konnte ich die Minghui-Website wieder nicht mehr aufrufen. Auf dem Heimweg vom Einkaufen schaute ich nach innen. Ich dachte an die Geschichte vom Affenkönig und Pigsy. Der Affenkönig kümmerte sich nicht allzu sehr um Pigsy, der faul war und ihm immer im Weg stand. Der Affenkönig war immer der erste, der auf Gefahren reagierte, egal mit welchen Schwierigkeiten sie konfrontiert waren. Er beschwerte sich nie über Pigsy. Aber hatte ich es so gut gemacht wie der Affenkönig? Mein Mann war nicht so faul wie Pigsy. Warum konnte ich ihn nicht ertragen? Wie viel Mitgefühl hatte ich für andere Menschen? Ich hatte mich getäuscht. Als ich wieder zuhause war, konnte ich die Minghui-Website aufrufen und seitdem gab es keine Probleme mehr beim Aufrufen der Website.
Ich habe endlich gelernt, Probleme mit aufrichtigen Gedanken zu betrachten und nicht mit menschlichen Anschauungen zu beurteilen, wer Recht und wer Unrecht hat.
Wenn ich auf meinen Kultivierungsweg zurückblicke, stelle ich fest, dass mein Neid in den folgenden drei Aspekten zum Vorschein gekommen ist: 1. eine Gesinnung, sich ungerecht behandelt zu fühlen. Wenn andere Menschen nicht gut zu mir waren, war ich im Herzen verärgert. 2. auf andere Menschen herabzusehen. Ich beurteile andere nach meinen Maßstäben. 3. Ich fühle mich minderwertig und schätze mich selbst nicht.
Die ersten beiden Aspekte konnte ich leicht identifizieren, aber nicht den dritten. Minderwertigkeit wird oft durch Neid verursacht.
Ich möchte meine Denkweise analysieren und darüber berichten.
Es gibt zwei Szenarien, in denen andere Menschen mich schlecht behandeln. Das erste Szenario ist, dass ich jemanden beleidigt habe. Wenn sie mich nicht gut behandeln, kann ich das akzeptieren, weil ich sie zuerst schlecht behandelt habe, sodass ich mich nicht ärgere. Das zweite Szenario ist, dass ich anderen nichts Böses getan habe, sie mich aber schlecht behandeln. Ich kann das nicht akzeptieren und bin verärgert. Warum haben sie mich so behandelt? Der Meister hat die Fa-Grundsätze sehr klar erklärt: Es liegt daran, dass ich ihnen in einem früheren Leben etwas geschuldet habe und es in diesem Leben zurückzahlen muss. Da ich mich im Bereich des Nichtwissens befinde, kann ich nichts sehen, was in meinen früheren Leben passiert ist und bin verärgert. Ich glaube nicht an das, was ich nicht sehen kann; ich glaube nur an das, was ich sehen kann. Das ist Atheismus. Hinter dem Neid stehen kommunistische Anschauungen.
Warum schaue ich auf andere herab? Weil ihr Verhalten oder ihre Worte nicht meinen Ansprüchen genügen. Ich messe andere Menschen an meinen Anschauungen, auch meinen Mann, mein Kind und meine Kollegen. Das ist egoistisch.
Minderwertigkeit ist auch eine Manifestation von Neid. Wenn ich eine Prüfung nicht bestehe, schimpfe ich mit mir selbst, indem ich mir sage, dass ich mich so schlecht kultiviert habe und nicht qualifiziert bin, Informationsmaterialien zur Erklärung der wahren Umstände zu verteilen oder den Menschen die wahren Umstände zu erklären. Wenn ich diese Anschauungen annehme, werde ich negativ und handlungsunfähig. Sie haben mich schon oft getäuscht und mir das Gefühl gegeben, wirklich zu nichts fähig zu sein.
Wenn ich mich in einem guten Kultivierungszustand befinde, frage ich mich, ob ich an mich selbst glaube, da der Meister mir ermöglicht, zu praktizieren. Glaube ich an den Meister? Ist es nicht eine Frage, ob ich an den Meister und das Fa glaube? Ich sollte die grenzenlose Güte des Meisters nicht mit meinen beschränkten Anschauungen verstehen.
Seit über 20 Jahren versuche ich, meinen Neid zu überwinden, der manchmal mit meinem Kampfgeist verflochten ist. Ich verstehe, dass Neid ein Spiegelbild des Egoismus ist, der ein Merkmal des alten Universums ist. Um ihn loszuwerden, muss ich meine egozentrische Gesinnung ändern, nachsichtig mit anderen Menschen sein und Rücksicht auf sie nehmen.
Ich muss jeden Gedanken und jede Handlung daraufhin überprüfen, ob sie durch den Neid verursacht worden sind. Ich muss mir selbst sagen, dass diese Gedanken nicht meine sind – sie sind egoistisch. Nur wenn ich mich selbst standhaft kultiviere, kann ich den Neid beseitigen und die drei Dinge gut machen.