(Minghui.org) Fast jeder von uns Praktizierenden hat diese Erfahrung gemacht: Andere Praktizierende können unseren Eigensinn und unsere Unzulänglichkeiten sehen, weil Außenstehende die Situation unvoreingenommener und klarer sehen.

Da der betreffende Praktizierende nicht weiß, was seine Anhaftungen und Unzulänglichkeiten sind, sollten wir ihn dann nicht darauf hinweisen?

Manche Praktizierende scheinen in Trübsalen von Krankheiten festzustecken oder scheinen seit Langem gestört zu sein. Ihre Mitpraktizierenden sehen das Problem vielleicht klar, aber sie weisen sie nicht darauf hin, weil sie sie nicht kränken wollen. Manche Praktizierende kultivieren sich schon seit mehr als zehn Jahren gemeinsam. Trotz allem vermeiden sie es immer noch, die Probleme der anderen anzusprechen.

Wie können wir dieses Phänomen durchbrechen? Oft sage ich den Praktizierenden, mit denen ich zu tun habe: „Diejenigen, die am Spielfeldrand stehen, können das Spiel klar sehen.“ Ich sage auch, dass ich wisse, dass einige von uns nur ungern auf die Unzulänglichkeiten und Anhaftungen anderer hinweisen.

Darum bitte ich meine Mitpraktizierenden: „Bitte weist mich auf alle Anhaftungen und Unzulänglichkeiten hin, die ich noch habe.“ Wenn ich das sage, weist die andere Person mich auf meine Probleme hin. Und die Probleme, auf die sie hinweist, gibt es wirklich. Einige habe ich schon seit über zehn Jahren.

In Wirklichkeit verbessern wir uns natürlich, indem wir unser Verhalten am Fa messen und bei Schwierigkeiten nach innen schauen, anstatt uns darauf zu verlassen, dass andere uns auf unsere Probleme hinweisen.

Leider scheinen einige Praktizierende nicht bereit zu sein, sich zu kultivieren oder zu verbessern, selbst wenn andere sie auf ihre Probleme hinweisen. Stattdessen verteidigen sie sich und beharren darauf, dass sie Recht haben. Wir können andere nicht zwingen, sich zu kultivieren, deshalb muss man solche Situationen sorgfältig abwägen. Bei der Kultivierung geht es schließlich um den aufrichtigen Wunsch, sich zu erhöhen.