(Minghui.org) Sun Aixia, eine Einwohnerin von Suzhou, Provinz Jiangsu, ist am 2. Juli 2024 verstorben, knapp vier Monate vor ihrem 86. Geburtstag, der am 15. Oktober war. Ihr Tod beendete das jahrzehntelange Leiden infolge der Verfolgung von Falun Dafa durch Chinas Kommunistische Partei (KPCh).
Sun, eine pensionierte Ingenieurin, hatte bei einem Arbeitsunfall schwere Wirbelsäulenverletzungen erlitten und war fast zehn Jahre lang bettlägerig gewesen. Nachdem sie 1997 mit dem Praktizieren von Falun Dafa begonnen hatte, erholte sie sich vollständig und konnte wieder gehen. Als das kommunistische Regime im Juli 1999 eine landesweite Unterdrückungskampagne gegen Falun Dafa befahl, blieb sie ihrem Glauben treu und wurde dafür im Laufe der Jahre mehrmals verhaftet und verbüßte drei Gefängnisstrafen von insgesamt fünf Jahren und vier Monaten.
Während ihrer dritten Haftstrafe wurde Sun derart gefoltert, dass sie danach fast blind und ihre Wirbelsäule deformiert war. Weniger als zwei Jahre nach ihrer Freilassung am 14. April 2019 setzte das örtliche Sozialversicherungsamt am 1. Januar 2022 ihre Pension von monatlich über 4.000 Yuan (etwa 480 Euro) aus. Sie legte Berufung ein, um ihre Leistungen einzufordern, erhielt jedoch nie eine Antwort.
Aufgrund ihrer Wirbelsäulendeformation hatte Sun einen unsicheren Gang. Als sie am Nachmittag des 2. Juli 2022 allein zu Hause war, stürzte sie. Erst nach stundenlangem Rufen hörte ein vorbeikommender Nachbar ihre Hilferufe. Er rief ihre Tochter an, die daraufhin nach Hause eilte und ihre Mutter ins Krankenhaus brachte. Dort wurden bei Sun Frakturen im Oberschenkelkopf und schwere innere Blutungen festgestellt. Da sie zusätzlich einen leichten Hirninfarkt erlitten hatte, sahen die Ärzte von einer Operation ab.
Eine Woche später wurde Sun aus dem Krankenhaus entlassen, bettlägerig und arbeitsunfähig. Sie starb am 2. Juli 2024 im Alter von 85 Jahren.
Als Sun noch in Baiyin, Provinz Gansu, lebte, fuhr sie am 13. November 2000 nach Peking, um für Falun Dafa zu appellieren. Sie wurde verhaftet und von vier Mitarbeitern ihres Arbeitgebers, der Maschinenfabrik Baiyin, nach Gansu zurückgebracht. Man zog ihr mehr als 10.000 Yuan (etwa 1.200 Euro) von ihrer Pension an – zur Deckung der Reisekosten.
Um das Jahr 2001 herum zog Sun mit ihrem Mann und ihrer Tochter nach Suzhou in der Provinz Jiangsu, wo sie wegen ihres Glaubens weiterhin verfolgt wurde. 2007 verurteilte man sie zu drei Jahren und 2016 zu weiteren zehn Monaten Gefängnis. Zwischen den beiden Haftstrafen wurde sie am 18. April 2012 ein weiteres Mal festgenommen. Während sie im Gefängnis saß, war ihr Mann derart traumatisiert, dass er einen Nervenzusammenbruch erlitt. Er verschwand am 29. April und kehrte nie wieder nach Hause zurück. Am 29. Dezember 2012 kontaktierte die Polizei seine Tochter, um seinen leblosen Körper zu identifizieren.
Knapp sechs Monate nach Verbüßung ihrer zweiten Haftstrafe nahm man Sun um den 16. November 2017 herum erneut fest und verurteilte sie 2018 zu eineinhalb Jahren Haft. Im Urteil wurde ihr Beruf als pensionierte Ingenieurin fälschlicherweise als berentete Arbeiterin angegeben.
Am 10. Januar 2018 wurde Sun in das Krankenhaus des Frauengefängnisses Nantong eingeliefert. Ihr systolischer Blutdruck betrug 180 mmHg (der Normalwert liegt bei 120 mmHg oder darunter). Dennoch wurde sie in Zelle 10 der Abteilung 2 eingeliefert.
In der mit 16 Betten ausgestatteten Zelle waren 17 Insassen untergebracht. Sun musste rund drei Monate lang das Bett mit einer anderen Insassin teilen. Um nicht aus dem Bett zu fallen, mussten beide auf der Seite schlafen.
Die anderen 16 Insassen wurden angewiesen, Sun rund um die Uhr zu beobachten. Einmal gab Insassin Na Pu ihr etwas zu essen und wurde von der Zellenleiterin Sun Mengyang (nicht mit Sun verwandt) wegen ihrer Empathie für Falun-Dafa-Praktizierende gerügt. Die Zellenleiterin äußerte verächtlich, dass sie das Essen lieber in den Müll werfen würde, als es Sun zu geben.
Da sich Sun weigerte, schwere Arbeit zu verrichten, musste sie jeden Abend mehrere Stunden lang auf einem kleinen Hocker sitzen, bevor sie sich um 21:30 Uhr schlafen legen durfte. Sie wurde dabei von vier Insassinen beobachtet und daran gehindert, sich zu bewegen.
Im Mai 2018 verlegten die Wärter Sun in ein Team mit verstärkter Verfolgung. Bis zu ein Dutzend Häftlinge bombardierten sie mit Propaganda, die Falun Dafa diffamierte. Zudem musste sie sich Falun-Dafa verleumdende Videos ansehen. Trotz alledem hielt Sun standhaft an ihrem Glauben fest.
Als ihre Tochter sie eines Tages im Juni 2018 besuchte, zwang man sie, ihre eigene Mutter „umzuerziehen“. Die junge Frau war so verängstigt, dass sie ununterbrochen weinte. Sun sagte zu ihrer Tochter, dass nichts Falsches daran sei, Falun Dafa zu praktizieren.
Im November 2018 leitete das Gefängnis eine neue Runde der Verfolgung inhaftierter Falun-Dafa-Praktizierender ein. Sun durfte nicht vor 23 Uhr schlafen. Auch die Insassinnen, die sie überwachten, durften nicht schlafen und beschimpften sie, dass sie ihnen das Leben schwer mache. Die Zellenleiterin befahl ihnen, die Praktizierende mit verschiedenen Methoden zu foltern. Einmal zog die Insassin Xie Suxia unvermittelt Suns Bettdecke weg, als sie bemerkte, dass Sun ihre Augen leicht geschlossen hatte. Es war tiefster Winter und Sun fror entsetzlich. Auch ihre Sehkraft ließ erheblich nach und sie konnte kaum noch deutlich sehen.
Eine andere Insassin namens Liu Delan beschimpfte Sun mit äußerst obszönen Worten und forderte sie auf, Erklärungen zum Verzicht auf Falun Dafa zu unterschreiben. Das lehnte sie entschieden ab.
Ausbilderin Wu Chuanlian beschimpfte Sun häufig über das öffentliche Lautsprechersystem. Trotzdem hielt sie ihren Glauben aufrecht.
Am 14. April 2019 wurde Sun freigelassen, einen Monat früher als geplant. Am Tag vor ihrer Freilassung forderten die Wärter sie erneut auf, Falun Dafa aufzugeben. Sie weigerte sich entschlossen.
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