(Minghui.org) Ein 84-jähriger Mann aus dem Kreis Mengyin, Provinz Shandong, wurde am 26. März 2025 in das Gefängnis der gleichen Provinz eingeliefert. Man hatte ihn wegen seines Glaubens an Falun Dafa zu vier Jahren Haft verurteilt.
Die Verurteilung von Yang Yudong geht auf seine Verhaftung Ende Januar 2025 zurück, als er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte. Die Beamten der Polizeistation der Gemeinde Jiuzhai, die ihn festgenommen hatten, ließen ihn am Nachmittag gegen Kaution frei. Am nächsten Tag brachen sie bei ihm zu Hause ein und wollten wissen wo er sich befinde. Seine Frau sagte, er sei zu einer örtlichen Messe gegangen. Die Polizisten begaben sich zu der Messe und nahmen ihn erneut fest. Nachdem er einige Tage später gegen Kaution freigelassen worden war, tauchte er unter, um weiterer Verfolgung zu entgehen.
Als Yang am 13. März 2025 nach Hause zurückkehrte, wurde er von Beamten in Zivil verhaftet, die seine Wohnung überwacht hatten. In weniger als zwei Wochen wurde er zu vier Jahren Haft verurteilt und am 26. März in das Gefängnis der Provinz Shandong eingeliefert.
Es ist nicht das erste Mal, dass Yang wegen seines Glaubens ins Visier genommen wurde.
Yang war bei den Einheimischen im Dorf Yangjialinzi als „Eiserner Mensch“ bekannt, da er acht Jahre lang in den kargen Bergen einen 80 mu (etwa 6 Hektar) großen Obstgarten bewirtschaftete.
Im Jahr 1991 beschlagnahmten der Dorfvorsteher Yang Wanfu und der Dorfsekretär Yang Yugui ohne triftigen Grund Yangs Obstgarten und teilten ihn unter sich auf.
Die Berge gehörten zwar dem Dorf, aber in dem Vertrag, den Yang mit der Regierung unterzeichnet hatte, war festgelegt, dass er das Recht hatte, das Land zu nutzen. Der Vertrag war gültig, also reichte er Beschwerde gegen die Beamten ein. Die übergeordneten Behörden wiesen die Regierung des Kreises Mengyin an, die Angelegenheit so schnell wie möglich zu klären. Der Kreis übertrug die Angelegenheit an die Gemeinde Jiuzhai, die ihrerseits das Dorf Yangjialinzi anwies, Yang 41 mu (etwa 3 Hektar) des Gartens zurückzugeben.
Das Dorf gab nur 39 mu (etwa 2,6 Hektar) zurück. Für die restlichen 41 mu mit mehr als 3.000 Obstbäumen bot die Gemeinde Yang 5 Yuan (ca. 0,60 Euro) pro Baum als Entschädigung an. Doch die Dorfbehörde bestach die Gemeinde, die daraufhin sagte, sie müsse ihn nur für 843 Bäume entschädigen. Er lehnte das Angebot ab und wandte sich an die Gemeinde. Die Dorfbehörde bestach die Gemeinde erneut. Gong Pixuan, der Sekretär für Politik und Recht der Gemeinde, führte eine Gruppe von Schlägern an, um mit Yang zu sprechen. Gong sagte vor vielen Dorfbewohnern, dass die Gemeinde Yang eine Entschädigung für 960 Bäume anbieten würde. Als er sich weigerte, wurde er von einem Schläger von hinten niedergeschlagen.
Yang hielt den Rechtsstreit aufrecht. Sechs Jahre vergingen und noch immer war nichts entschieden. Die Ungerechtigkeit ruinierte seine Gesundheit. Im Jahr 1997 erkrankte er an Hyperviskosität (verdicktes Blut, das Schwindel und andere Symptome verursacht).
Seine Schwiegersöhne schenkten ihm ein Exemplar des Zhuan Falun. Nur zehn Tage, nachdem er das Buch gelesen hatte, verschwand seine Hyperviskosität. Auch seine Luftröhrenentzündung und Gastritis, die ihn fast 50 Jahre lang geplagt hatten, verschwanden. Er verstand, dass alles aus einem bestimmten Grund geschieht, und hegte keinen Groll mehr gegen die Dorfbeamten, die seinen Obstgarten beschlagnahmt hatten. Er gab die Beschwerde gegen sie auf und fand seinen Frieden.
Kurz nach Beginn der Verfolgung von Falun Gong im Juli 1999 forderten die beiden Dorfbeamten, die Yangs Obstgarten beschlagnahmt hatten, ihn auf, innerhalb von drei Tagen 4.400 Yuan (ca. 528 Euro) an sie zu zahlen.
Im Januar 2000 begab sich Yang nach Peking, um sich für Falun Gong einzusetzen, wurde verhaftet und in die Polizeibehörde des Bezirks Mengyin gebracht. Der damalige Polizeichef Liu Changbo von der Polizeistation der Gemeinde Jiuzhai beschlagnahmte das gesamte Bargeld, das er bei sich hatte, und brachte ihn zur Polizeistation der Gemeinde. Yang wurde brutal geschlagen und gezwungen, sich draußen auf einen Schneehaufen zu setzen. Nachdem er ins Haus gebracht worden war, musste er sich bei weit geöffneten Fenstern auf den kalten Zementboden setzen. Die Polizei zwang Yang auch, sich auf ein Porträt des Begründers von Faun Gong zu setzen. Dann wurde er geschlagen und gezwungen, militärische Posen einzunehmen.
Im April 2001 brachen mehrere Personen aus der Gemeindeverwaltung in seine Wohnung ein. Er war nicht anwesend. Um der Verfolgung zu entgehen, tauchte er unter. Die Polizei durchsuchte seine Wohnung alle paar Tage.
Im Jahr 2002 verdächtigte Ju Peng, der neu ernannte Leiter des Büro 610, Yangs Cousin, ihm Unterschlupf zu gewähren. Der Cousin wurde verhaftet und unter Folter verhört. Ju verhaftete auch Yangs Schwester und hielt sie über zehn Tage lang fest. Die Dorfbeamten beschlagnahmten sein Land und seinen Obstgarten, beschuldigten ihn jedoch, der Regierung Geld zu schulden. Sie zwangen ihn zur Zahlung von über 4.000 Yuan (ca. 480 Euro). Da er kein Land hatte, auf dem er Obst anbauen konnte, mussten sein Sohn und seine Tochter im Kreis Mengyin Obst verkaufen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Die Polizisten nahmen Yangs Sohn im September 2002 fest und forderten ihn auf, seinen Vater zu finden. Als er seinen Vater nicht ausfindig machen konnte, wurde er aufgefordert, 10.000 Yuan (ca. 1.199 Euro) zu zahlen. Da er das Geld nicht hatte, wurde er in Gewahrsam genommen. Die Polizei verhaftete daraufhin Yangs Frau und drei Töchter. Nach mehr als zwei Monaten gelang es ihren Verwandten und Freunden, 5.000 Yuan (ca. 599 Euro) für die Freilassung seiner Frau und Kinder zu sammeln.
Anfang Dezember 2006 wurde Yang, während er noch untergetaucht war, in einen Autounfall verwickelt und ins Krankenhaus gebracht. Das Krankenhaus meldete ihn der Polizei, nachdem es herausgefunden hatte, dass er ein Falun-Gong-Praktizierender war. Beamte der Polizeistation der Gemeinde Tanbu nahmen ihn fest und brachten ihn in die Gehirnwäsche-Einrichtung der Stadt Linyi. Seine fast 2.000 Yuan (ca. 240 Euro) in bar und sein Mobiltelefon wurden von der Polizei und den Ärzten beschlagnahmt.
Yang wurde im Jahr 2007 zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt und in das Zwangsarbeitslager Wangcun gebracht. Er wurde gezwungen, über zehn Stunden am Tag auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Der Häftling Cai Shutao, der den Auftrag hatte, ihn zu beobachten, forderte Yang auf vor ihm zu gehen. Er trat Yang absichtlich die Schuhe aus. Als Yang versuchte, seine Schuhe zurechtzurücken, schlug und trat Cai auf ihn ein. Als Yang um Wasser und einen Haarschnitt bat, schlug Cai ihn erneut und sagte, er habe keinen Einfluss darauf, wie er behandelt werde.
Die Wärter Liu Lin und Zheng brachten Yang einmal in einen Waschraum, zogen ihm den Wintermantel aus und traten ihn dann wiederholt, bevor sie ihn über 20 Stunden lang aufhängten.
Die Langzeitfolter schädigte Yangs Gesundheit und er bekam schwere Symptome. Erst dann willigte die Polizei ein, ihn freizulassen, aber erst nachdem sie seine Familie zur Zahlung von 1.000 Yuan (ca. 120 Euro) gezwungen hatte.
Yang wurde im Februar 2009 erneut verhaftet. Am 26. August 2010 und am 30. Juni 2015 wurde er zu Hause schikaniert, wobei beim zweiten Mal etwa zehn Beamte beteiligt waren. Die Polizei verhaftete ihn am 2. März 2020 und ließ ihn einige Tage später wieder frei. Im Jahr 2024 wurde er noch ein weiters Mal verhaftet und später wieder freigelassen.
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