(Minghui.org) Meixiu ist Bäuerin und blickt auf ein von Unglück und schweren Schicksalsschlägen geprägtes Leben zurück. Das Glück schien für sie lange Zeit unerreichbar. Erst in einem späteren Lebensabschnitt entdeckte sie ein Buch, das für sie zu einem unermesslichen Schatz wurde und ihr – ganz still und leise – den Weg in ein neues Leben eröffnete.
Meixiu wurde in einer ländlichen Kleinstadt im Kreis Yunlin in China geboren und war das fünfte von acht Kindern. Wegen der Armut ihrer Familie musste sie bereits mit acht Jahren auf den Feldern arbeiten, Reis pflanzen, Gemüse ernten und verkaufen – die Bürde des Lebens lastete schon früh auf ihren Schultern.
Während der Arbeit unter der heißen Sonne auf dem geschäftigen Bauernhof sehnte sich Meixiu vor allem danach, sich in den Pausen in aller Ruhe mit Büchern zu beschäftigen und zu lesen. Doch sie sagte: „Mein Vater meinte, Mädchen müssten nicht viel lesen. Obwohl ich das Lesen liebte, durfte ich nur bis zur sechsten Klasse der Grundschule gehen.“ Die Realität ließ Meixiu keine Wahl. Sie scherzte traurig: „Weil ich mein ganzes Leben auf dem Feld gearbeitet habe, ist meine Haut so dunkel. Meine Eltern sagten, ich könne nur einen Bauern heiraten.“
Infolgedessen folgte sie den Wünschen ihrer Eltern und heiratete tatsächlich einen Bauern. Weiterhin liebte sie das Lesen, war fleißig und konnte viel Leid und Entbehrungen ertragen; ihr Ehemann hingegen war Analphabet und verfiel häufig dem Glücksspiel. Obwohl sie von ihrem Mann weder Zuneigung noch Fürsorge erhielt, arbeitete sie 20 Jahre lang still und pflichtbewusst und kümmerte sich um alle Belange des Familienalltags.
Mit 21 Jahren half Meixiu ihrem Schwiegervater beim Abdichten des Daches. Dabei stürzte sie von der Leiter und verletzte sich an Hüfte und Rücken. Da sich niemand um sie kümmern konnte und das Geld für eine Behandlung im Krankenhaus fehlte, musste Meixiu die Schmerzen alleine ertragen und trotzdem weiterhin auf dem Feld arbeiten und den Haushalt führen. Statt einer Besserung schwoll nach einigen Jahren ihr ganzer Körper an und jede Bewegung fiel ihr schwer. Der Arzt, der sie schließlich untersuchte, sagte: „Eine Ihrer Nieren ist beschädigt.“
Die Entbehrungen der Kindheit, die Enttäuschung in der Ehe und nun auch noch das Leid einer Krankheit – ein Drangsal folgte dem nächsten. Doch Meixiu beklagte sich nie über die Schicksalsschläge. Stattdessen verwandelte sie die Bitterness des Lebens in täglichen Fleiß und arbeitete weiter, auch wenn sie körperlich und mental erschöpft war.
Erst als sie fünfzig Jahre alt war, eröffnete das Lesen eines Buches still und leise ein neues Kapitel in Meixius bewegtem Leben.
Um ihre Familie zu unterstützen, arbeitete Meixiu auf dem Feld, lernte den Beruf der Pflegekraft und verkaufte Kräutertee. Eines Tages entdeckte sie in dem Haus eines Arbeitgebers ein Exemplar des Buches Zhuan Falun im Bücherregal. Sie lieh sich das Buch aus und begann voller Neugier, darin zu lesen. Schon nach wenigen Seiten war sie so fasziniert, dass sie das Buch nicht mehr aus der Hand legen mochte.
Anfangs litt sie noch immer unter ihren Nierenproblemen und konnte nur schwer gehen. Doch nach der Lektüre des Buches verschwanden all ihre Beschwerden.
In der Folge wurde sie examinierte Pflegehelferin. Neben der fürsorglichen Betreuung ihrer Patienten trug sie stets ein Exemplar des Zhuan Falun bei sich und las täglich daraus vor.
Als ein älterer Herr bei einem Autounfall schwer verletzt wurde, fiel er in ein langes Koma. Meixiu pflegte ihn und las ihm täglich aus dem Fa vor. Eines Tages öffnete der Mann plötzlich die Augen und fing an zu sprechen – sehr zum Erstaunen seines Sohnes. Meixiu sagte: „Obwohl er bewusstlos war, hörte er mir jeden Tag beim Vorlesen zu. Das ist die Kraft von Dafa.“
Es gab auch eine Grundschullehrerin mit unheilbarem Brustkrebs – ihr Körper war voller Geschwüre. Der Arzt meinte, sie habe nur noch zwei Monate zu leben. Meixiu las ihr jeden Tag aus dem Fa vor. Während der zwei Monate erholte sich die Patientin auf wundersame Weise und konnte aus dem Krankenhaus entlassen werden. Meixiu sagte: „Ich las es gern vor und sie hörte gern zu. Dieses kostbare Buch ist wirklich wundervoll.“
In den Jahren, in denen sie im Krankenhaus Patienten vorlas, konnte Meixiu erfahren, dass dieses Buch nicht nur ihr eigenes Schicksal, sondern auch das Leben anderer verändern konnte.
Seit 2004 stellte der Leiter der örtlichen Bibliothek in Minxiong, Chiayi, den Falun-Dafa-Praktizierenden abends einen Raum zur Verfügung, damit sie gemeinsam das Fa lernen konnten. Dies tat er sieben Jahre lang ohne Unterbrechung. Nach seiner Pensionierung im Jahr 2011 verlängerte der neue Leiter den Mietvertrag jedoch nicht mehr, sodass die Gruppe keinen Ort mehr hatte, um gemeinsam das Fa zu lernen.
Als Meixiu davon erfuhr, verspürte sie eine große Leere in sich. „Wie kann es keinen Ort geben, um solch ein großartiges Fa zu lernen? Es wäre gut, wenn es einen festen Platz für das Fa-Lernen gäbe.“
Ihr Wunsch erfüllte sich schon bald. In jenem Winter pflanzte sie zusammen mit ihrem Mann zunächst einen Morgen Wassermelonen und anschließend Kohl. Durch anhaltende starke Regenfälle konnten die meisten Felder in der Umgebung nicht bestellt werden. Doch das Land ihrer Familie lag erhöht und hatte festen Boden, sodass sie zwei Ernten einfahren konnten. Das brachte ihnen ein unerwartet hohes Einkommen von 2 Millionen Yuan (etwa 255.000 Euro) – ein wahrer Segen für eine Bäuerin, die ihr ganzes Leben in Armut verbracht hatte.
Meixiu nutzte das Geld sofort, um einen 25 Quadratmeter großen Raum zu bauen. Seit 2013 diente dieser Saal als verlässlicher Ort für das Fa-Lernen in Minxiong. Über zehn Jahre lang fanden dort täglich mittags und abends das Fa-Lernen statt – ohne Unterbrechung.
Ein Lkw-Fahrer erhielt die Diagnose Lungenkrebs. Ihm war bereits eine Lungenhälfte entfernt worden, während die andere voller Tumore war. Jedes Mal, wenn der Arzt ihn untersuchte, schüttelte er nur den Kopf und sagte: „Bereiten Sie sich auf die Chemotherapie vor.“ Meixiu ermutigte ihn, am Fa-Lernen zur Mittagszeit teilzunehmen, selbst wenn er nur dabeisitzen und zuhören würde.
So begann er, morgens die Übungen zu praktizieren und mittags am Fa-Lernen teilzunehmen. Drei Monate später, bei einer Kontrolluntersuchung, war der Arzt erstaunt – alle Flecken auf seiner verbliebenen Lunge waren verschwunden. Verwirrt fragte der Arzt: „Welche Medikamente haben Sie genommen?“ Der Mann lächelte und antwortete: „Ich habe keine Medikamente genommen. Ich habe Falun Dafa praktiziert.“
Auch eine Frau, die nach einer Behandlung Komplikationen erlitt und nicht mehr stehen konnte, wandte sich an Meixiu und äußerte den Wunsch, Falun Dafa zu lernen.
Meixiu brachte sie jeden Tag – bei jedem Wetter – zum Übungsplatz. Nach sechs Monaten konnte die Frau wieder selbstständig stehen und kaufte sich sogar einen Elektroroller, mit dem sie nun eigenständig zum Übungsplatz fuhr.
Als Meixiu anfing, Dafa zu kultivieren, spürte sie oft einen warmen Strom von Energie, der von Kopf bis Fuß durch ihren Körper floss, als würde sie innerlich gereinigt werden. Erst später erfuhr sie, dass dies „Guanding“ genannt wird – eine Form der energetischen Körperreinigung.
Mit fortschreitender Kultivierung gelang es ihr immer leichter, innerlich ruhig zu werden. Beim Meditieren war ihr manchmal so, als befände sie sich in einer Eierschale. „Wenn ich sitze und mich kultiviere, habe ich das Gefühl, dass meine Füße und Hände nicht mehr da sind. Es bleibt nur noch ein Gedanke – und der ganze Raum wird hell und still.“
Im Laufe der Jahre ging ihre Kultivierung weit über die bloßen körperlichen Veränderungen hinaus und führte zu einer tiefgreifenden Wandlung. Früher, wenn sie mit ihrem unvernünftigen Ehemann oder den schwer zugänglichen Schwiegereltern konfrontiert war, unterdrückte und ertrug sie den Schmerz.
Durch das Kultivieren verstand sie, dass nichts zufällig geschieht und viele Konflikte ihr halfen, ihre Xinxing zu erhöhen. Sie sagte: „Ich liebe es einfach, das Fa zu lernen, und jedes Mal, wenn ich lese, lösen sich der Groll und die Knoten in meinem Herzen einfach auf.“
Vier Jahre lang pflegte sie ihren Schwiegervater, der einen Schlaganfall erlitten hatte. Er war ans Bett gefesselt und eigensinnig und war in allem auf ihre Hilfe angewiesen. „Ich behandelte ihn mit der Güte einer Kultivierenden, las ihm jeden Tag das Fa vor und stritt nicht mit ihm.“ Dank ihrer Fürsorge und Geduld erholte er sich so weit, dass er wieder laufen und Fahrradfahren konnte.
Ihr Ehemann hatte sich stets heftig dagegen gewehrt, dass sie Falun Dafa kultivierte. Immer wenn sie das Haus verließ, um Menschen über Falun Dafa zu informieren oder an Aktivitäten teilzunehmen, beschimpfte er sie, verlor die Beherrschung und versuchte, sie aufzuhalten. Sie lernte, sich nicht mehr davon aus der Ruhe bringen zu lassen. Wenn ihr Mann sie beschimpfte, blieb sie ruhig und gelassen. „Falun-Dafa-Kultivierende müssen nach Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht handeln. Ich trage ihm nichts nach.“
Nach und nach veränderte sich ihr Mann und begann, sie sogar zu unterstützen. „Manchmal hilft er mir von sich aus bei den Vorbereitungen und sagt mir, ich solle früh losgehen. Er erzählt anderen, dass seine Frau seit Beginn ihrer Kultivierung im Falun Dafa nie mehr wütend geworden ist.“
Wenn sie auf ihr Leben zurückblickt, sagt Meixiu aufrichtig: „Ich bin Meister Li wirklich dankbar. Manchmal kommen mir noch immer die Tränen, wenn ich daran denke. Deshalb muss ich mich gut kultivieren und mit dem Meister nach Hause zurückkehren.“
Meixius Schicksal wandelte sich in dem Moment, als sie das Zhuan Falun aufschlug und den Entschluss fasste, sich zu kultivieren. Damit schlug sie den Weg zurück zu ihrem wahren Selbst ein. Dieser Weg entfaltet sich voller Barmherzigkeit und Freude für jeden, der an Dafa glaubt und sich bemüht, ein guter Mensch zu sein.