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Trotz schwieriger Umstände durchgehalten

19. Juni 2025 |   Von einem Falun-Dafa-Praktizierenden in China

(Minghui.org) Seit ich Falun Dafa praktiziere, folge ich den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Aus dem Fa verstehe ich, dass meine Aufgabe als Praktizierender von Falun Dafa darin besteht, dem Meister zu helfen, das Fa zu berichtigen und Menschen zu erretten.

Als ich in einer kleinen Kreisstadt im Westen Chinas Materialien zur Aufklärung über die wahren Umstände verteilte, wurde ich angezeigt und verhaftet und dann in ein örtliches Gefängnis gebracht. In der Zelle waren Tibeter, Yi, Uiguren, Hui, Mandschu, Mongolen und Xibe – ich fühlte mich wie in einem fremden Land. Einige sprachen kein Mandarin, sodass wir Schwierigkeiten hatten, uns zu verständigen. Ich erinnerte mich an die Lehre des Meisters und tat mein Bestes, um allen die Tatsachen zu erläutern.

Als ein höherer Beamter sagte, es sei schade, dass ich dort festgehalten würde, antwortete ich: „Vielleicht gibt es hier Menschen, die die wahren Hintergründe erfahren sollen.“

Er sagte: „Das wäre gut. Wenn Sie sie dazu ermutigen könnten, Falun Dafa zu praktizieren, würde das unsere Arbeit erleichtern.“

Während er sprach, rief er den Leiter der Haftanstalt und wies ihn an, nur Angehörige ethnischer Minderheiten in meine Zelle zu stecken. In den nächsten sechs Monaten wurde ich sechs- oder sieben Mal in verschiedene Zellen verlegt. So konnte ich mit immer mehr Menschen über Falun Dafa und die Verfolgung sprechen.

Da war ein junger Mann, ein Angehöriger der Hui. Ich erfuhr, dass er zu acht Jahren verurteilt worden war und gegen das Urteil Berufung eingelegt hatte. Sein Kind war noch klein. Bei der Gelegenheit erzählte ich ihm von meinen Erfahrungen mit der Kindererziehung. Er sagte, er habe einige Tage zuvor von unserem Gespräch geträumt und dass Falun Dafa aufrichtig sein müsse. Er bat mich, ihm mehr darüber zu erzählen.

Wir sprachen jeden Tag miteinander, und ich gab ihm einen allgemeinen Überblick über den Inhalt des Zhuan Falun. Er schrieb „Über Dafa“ auf, trug es bei sich, las es und rezitierte es. Außerdem zeigte ich ihm, wie man meditiert, dabei konnte er problemlos im Lotussitz sitzen. Sein Hass gegenüber denen, die ihn angezeigt hatten, schwand. Einige Tage später wurde ich verlegt. Später hörte ich davon, dass seine Strafe in der zweiten Instanz gemildert worden wäre. Hoffentlich nutzt er diese gute Chance und kultiviert sich wirklich im Dafa.

Als ich in eine Zelle mit einem Uiguren verlegt wurde, sagte der, er habe lange auf mich gewartet. Er war wegen Drogenmissbrauch und Diebstahl im Gefängnis und wurde wiederholt inhaftiert. Er war geschieden, und seine Mutter und sein Bruder mieden ihn. Wenn er seine Mutter besucht habe, so berichtete er, habe sie ihn beobachtet, weil sie befürchtete, er würde ihre Sachen stehlen. Sein Selbstwertgefühl war stark verletzt, und er nahm keinen Kontakt mehr zu seiner Familie auf.

In diesem Fall gab ich ihm ein paar von meinen Kleidungsstücken. Seine Haut war mit Wunden übersät. Er wollte, dass ich ihm zeigte, wie man Falun Dafa praktiziert, aber die anderen sagten mir, ich solle ihn ignorieren, da er zu schlecht sei. Er gab zu, dass er alle möglichen Verbrechen begangen habe – allerdings habe er niemanden getötet. Da er bald entlassen werden würde, riet ich ihm, sich zu ändern. Er sollte sich alles über Falun Dafa anhören, dann könne er ein neues Leben beginnen. Bestimmt könne Falun Dafa ihm dabei helfen.

Während des Anwesenheitsappells beschuldigte mich der diensthabende älterer Polizist, der einer ethnischen Minderheit angehörte, plötzlich eines Vergehens. Er ließ ein Eisenbett, ein Totenbett bringen und meine Arme und Beine an die vier Bettpfosten fesseln.

Da ich mich nicht bewegen konnte, schmerzten meine Gelenke extrem. In der Situation hatte ich Todesangst. In der Mitte des Bettes befand sich ein Loch, in das ich meine Notdurft verrichten musste. Es war Winter und in der Zelle herrschte eisige Kälte. Jemand musste mir beim Urinieren helfen, meine Hose herunterzuziehen und dann mit einer Schüssel auffangen. Dabei war ich unbedeckt und wurde von einer Überwachungskamera beobachtet, was äußerst demütigend war.

Obwohl es den Menschen in der Zelle nichts ausmachte, fühlte ich mich gedemütigt. In dem Augenblick wollte ich den anderen keine Umstände bereiten. Sie gaben mir Wasser und Essen, und wenn ich urinieren musste, bedeckte mich einer von ihnen mit einem Laken, um mir so viel Privatsphäre wie möglich zu geben, während der andere meinen Urin in der Schüssel auffing. Sie gehörten alle ethnischen Minderheiten an und konnten nur ein paar Worte Mandarin sprechen. Wir teilten uns die Zelle nur für ein paar Tage, doch sie kümmerten sich so rücksichtsvoll um mich. Dafür war ich ihnen sehr dankbar.

Obwohl viele Jahre vergangen sind, erinnere ich mich noch genau an ihre Gesichter. Die Menschen in derselben Zelle riefen über die Gegensprechanlage immer wieder um Hilfe, doch die diensthabenden Wärter ignorierten sie. Nach etwa dreißig Stunden kamen zwei Wärter und ließen mich frei. Sie sagten mir, ich solle in Zukunft mit den Untersuchungsbeamten kooperieren. Mir wurde klar, dass ich bestraft wurde, weil ich mich zwei Tage zuvor geweigert hatte, den Haftbefehl zu unterschreiben. Sie nahmen mir die Fesseln ab, aber ich konnte mich nicht bewegen und nicht aufstehen. Die anderen halfen mir, es dauerte jedoch lange, bis ich aufstehen konnte.

Augenblicklich ermahnte ich mich, aufrichtige Gedanken zu bewahren. Sollte ich nicht die durch Dafa kultivierte Güte nutzen, um die negativen Elemente aufzulösen und ihnen die Zusammenhänge über die Verfolgung näherbringen? Ich sollte nicht umsonst hier gewesen sein.

Vor meiner Inhaftierung hatte ich eine neue Fa-Lerngruppe gegründet und fragte mich nun, wie es ihnen wohl ginge. Zwei Neulinge standen bereits unter Druck von ihrer Familie und ihrem Arbeitsplatz. Kurz darauf träumte ich, dass sie mich besuchten. Daraus schloss ich, dass sie wirklich praktizierten und ihren eigenen Kultivierungsweg gingen. Vor dem Hintergrund sollte ich mir keine Sorgen um sie machen.

Nach meiner Freilassung besuchten sie mich. Es ging ihnen sehr gut, sie waren entschlossen, Falun Dafa zu praktizieren, und die Störungen durch ihre Familien und ihren Arbeitsplatz hatten sich aufgelöst. Sie hatten die drei Dinge fleißig gemacht, mir Dafa-Bücher gebracht, arbeiteten an meinem Computer und sorgten dafür, dass ich sicherer ins Internet kommen konnte. Ihre Fortschritte beeindrucken mich sehr. Mit Blick auf diese Situation sagte ich mir, dass ich den Abstand zur Gruppe wieder schließen und die Zeit, die ich im Gefängnis verloren habe, durch fleißige Kultivierung wieder aufholen würde.