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Die Parteikultur beeinflusst mich nicht mehr

19. Juni 2025 |   Von einer Falun-Dafa-Praktizierenden in China

(Minghui.org) Ich dachte, ich wäre nicht so stark von der Kultur der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) beeinflusst und würde keinen Neid empfinden. Vor kurzem kam es jedoch zu Konflikten mit anderen Praktizierenden. Als ich nach innen schaute, erkannte ich, dass die Ursache dieser Probleme in der Parteikultur der KPCh lag.

Da ich von der Kultur KP umgeben war, wusste ich nicht, was traditionelle Kultur ist, sodass mein Verhalten den Einfluss der Partei widerspiegelte.

Wenn ich beispielsweise Menschen zum Parteiaustritt verhalf, prahlte ich anschließend vor den anderen Praktizierenden: „Ich habe heute Dutzenden von Menschen geholfen auszutreten.“ „Gestern habe ich vielen Menschen geholfen auszutreten.“ Ich bemerkte, dass manche Praktizierenden sich darüber nicht gerade freuten. Ich verstand nicht warum und dachte: „Ist es nicht gut, mehr Menschen zu helfen, aus der Partei auszutreten? Sie sollten mein Engagement doch würdigen!“ Praktizierende wiesen mich darauf hin, dass ich zum Angeben neigte. Ich lehnte ihre Hinweise ab – ich hielt mich schlichtweg für offen und ehrlich.

Durch das Fa-Lernen erkannte ich, dass ich die Gefühle anderer nicht berücksichtigt hatte. Andere Praktizierende hatten vielleicht nicht so vielen Menschen geholfen auszutreten, und indem ich immer wieder davon sprach, wie gut ich doch war, übte ich ungewollt Druck auf sie aus. Mein Verhalten offenbarte meine Arroganz und mein Ego. Ich hatte den Wunsch, mich hervorzuheben, und wollte gelobt werden.

Meine Anhaftung anzugeben, erkannt

Wenn ich wirklich verstanden hätte, dass der Meister die Anordnungen trifft, warum hatte ich dann das Bedürfnis, meine Leistung hervorzuheben? Mir wurde klar, dass ich angab und mich bestätigen wollte. Diese Anhaftung war so tief in mir verwurzelt, dass ich sie gar nicht bemerkt hatte.

Als andere Praktizierende mich zum ersten Mal darauf hinwiesen, dass ich zum Angeben neigte, dachte ich nicht, dass ich diese Anhaftung hatte. Erst als ein anderer Praktizierender damit prahlte, dass er die kleinste Schrift auf seinem Handybildschirm lesen könne, verstand ich es. Obwohl ich nichts sagte, war ich genervt und fand, dass er angab. Und da wurde mir plötzlich klar, dass ich das auch tat.

Ich schaute nach innen und sah, dass meine Worte oft einer prahlerischen Denkweise entsprachen – egal ob ich darüber sprach, wie vielen Menschen ich geholfen hatte, aus der Partei auszutreten, wie viel ich aus dem Fa auswendig gelernt hatte, oder was ich erreicht hatte. Ich fragte mich: „Nutzt das, was ich sage, überhaupt jemandem?“ Wenn wir mit anderen über Dafa sprechen, berücksichtigen wir das Auffassungsvermögen der jeweiligen Person. Warum nehme ich dann nicht auch Rücksicht auf die Gefühle anderer Praktizierender? Ich konzentrierte mich nur darauf, meine Erfolge mitzuteilen. War das nicht eine Erscheinung meines Ego?

Jedes Wort, das wir aussprechen, sollte daraufhin überprüft werden, ob es anderen, einschließlich den Praktizierenden, etwas nützt. Beim Mundkultivieren geht es nicht nur um die Worte, die wir sagen. Es spiegelt auch unseren Charakter und unsere Denkweise wider.

Bevor ich mit der Kultivierung begann, hatte ich oft das Gefühl, dass viele Menschen in meinem Umfeld – von meiner Kindheit bis zum Erwachsenenalter – mich beneiden, obwohl ich nie verstehen konnte warum. Eines Tages las ich einen Artikel, in dem der Praktizierende erklärte: „Das Gegenteil des Sprichwortes „Stille Wasser sind tiefist „Mit eigenen Talenten prahlen. Ich erkannte, dass dies perfekt auf mich zutraf.

Da mir das Verständnis für die traditionelle Kultur fehlt und ich nicht wusste, wie man bescheiden sein kann, sprach ich oft über meine Stärken. Ich brachte andere in Verlegenheit, was zu Konflikten mit anderen Praktizierenden führte. Ich erkannte, dass diese Anhaftungen auf den Einfluss der Parteikultur zurückzuführen sind. Mein ungewolltes Prahlen bereitete anderen Unbehagen.

Nach einigen intensiven Konflikten, die mich dazu zwangen, tiefer nach innen zu schauen, erkannte ich allmählich meine Anhaftungen. Da ich in einer privilegierten Umgebung aufgewachsen war, hatte ich mich daran gewöhnt, gelobt zu werden. Selbst als ich im Gefängnis war, hatten die anderen Praktizierenden anerkennende Worte für mich; meine Ruhe und mein Selbstvertrauen imponierten ihnen. Als die Praktizierenden mich dann plötzlich kritisierten, fiel es mir schwer, das zu akzeptieren.

Ich erkannte, dass ich es genoss, Komplimente zu hören. Ich konzentrierte mich darauf, wer oberflächlich gesehen Recht oder Unrecht hatte, und mochte es nicht, missverstanden zu werden. Es ist jedoch nicht richtig, Situationen anhand äußerer Erscheinungen von Recht und Unrecht zu beurteilen. Als Kultivierende sollen wir uns darauf konzentrieren, uns charakterlich zu erhöhen, und zwar unabhängig davon, wie sich die Dinge an der Oberfläche zeigen.

Ich erkannte auch, dass ich mich ohne diese Konflikte weder zu Hause noch in der Gesellschaft erhöhen konnte. Konflikte unter Praktizierenden helfen, unseren Charakter zu verbessern und Karma zu beseitigen – sie sind in Wirklichkeit von Vorteil. Jede Herausforderung, der wir begegnen, ist eine Gelegenheit, die der Meister sorgfältig arrangiert hat, um unsere Anhaftungen aufzudecken und uns zu helfen, sie zu beseitigen. Wenn ich meine Anhaftungen nicht loslassen kann, dann versage ich darin, der Lehre und den Anweisungen des Meisters zu folgen.

Gute und schlechte Situationen sind gleichermaßen nützlich. Nachdem ich zu dieser Erkenntnis gelangt war, fühlte ich mich wie von einer Last befreit. Ich bin den anderen Praktizierenden für ihre Unterstützung zutiefst dankbar und fühle mich jetzt ausgeglichener und ruhiger.

Der auffälligste Aspekt der Parteikultur ist der Hass, der irrational und unbegründet ist. Ich hielt mich immer für gutherzig und dachte, dass ich mich nie in hitzige Auseinandersetzungen mit anderen verwickeln würde. Der von der KPCh gesäte Hass ist jedoch tief in uns verwurzelt.

Vor etwa zehn Jahren heiratete eine lokale Praktizierende nach dem Tod ihres Mannes erneut. Sie wusste, dass ich das strikt missbilligte und traute sich daher nicht, mir davon zu erzählen. Immer wenn ihre Wiederheirat erwähnt wurde, war ich verärgert und hatte negative Gedanken über sie. Ich konnte nicht verstehen, warum mich das wütend machte. Aber ich rechtfertigte es mir selbst gegenüber damit, dass meine Missbilligung zu ihrem Besten sei; schließlich war sie bereits über fünfzig, was hatte sie noch von einer weiteren Heirat?

Ich wusste, dass meine Denkweise falsch war. Daher versuchte ich, meine Gefühle zu unterdrücken. Damals verstand ich noch nicht, was die Parteikultur wirklich ist. Jahre später, als ich sie wieder sah, war sie deutlich gealtert und konnte die drei Dinge nicht mehr tun. Sie tat mir wirklich leid.

Allmählich wurde mir klar, dass Hass mich daran hinderte, barmherzig zu ihr zu sein. Sobald ich das erkannte, verschwand er. Seitdem taucht diese hasserfüllte Denkweise nicht mehr in meinen Gedanken auf.

Die Parteikultur manifestiert sich in Strenge, Arroganz und dem Mangel an Demut. Außerdem zeigt sie sich darin, dass man Aufmerksamkeit sucht, zu absolut seine Ansicht vertritt und keinen Raum für Flexibilität lässt. Ich erkenne, dass ich diese Dinge immer noch in mir trage. Aber ich bin entschlossen, jeden Gedanken mit dem Fa zu korrigieren und die gesamte Parteikultur zu beseitigen. Ich bin auch zutiefst dankbar für die selbstlose Hilfe meiner Mitpraktizierenden.