(Minghui.org) Eines Tages, als ich zu Hause Informationsmaterialien über Falun Dafa ausdruckte, hörte ich jemanden an der Tür klopfen. Das Material lag überall herum, deshalb wollte ich die Tür nicht öffnen. Als das Klopfen aufhörte, fuhr ich mit dem Ausdrucken fort. Als die Person wieder zu klopfen begann, bekam ich ein wenig Angst. Ich erinnerte mich daran, wie mich jemand vor ein paar Tagen misstrauisch angesehen hatte, als ich einem anderen über die Verfolgung von Falun Dafa sprach. Ich beschloss, die Tür nicht zu öffnen, solange sich die Person nicht zu erkennen gab. Nach einer Weile hörte das Klopfen auf. Als ich schließlich nachsehen ging, war niemand da. Ich dachte, es könnte jemand gewesen sein, der den Bewohnern Hausverwaltungsdienste verkaufen wollte.
Ich dachte: „Wenn wieder jemand klopft, könnte es ein Praktizierender sein, den ich kenne, und ich werde die Tür öffnen, wenn er dreimal klopft.“ Ich begann, aufrichtige Gedanken auszusenden, und nach der Hälfte der Zeit klopfte jemand zweimal und hörte dann auf. Ich beschloss, auch diesmal die Tür nicht zu öffnen.
Als ich zu einem Praktizierenden nach Hause ging, fragte er mich, wo ich neulich gewesen sei. Da wurde mir klar, dass er an diesem Tag an meiner Tür geklopft hatte. Er war einen weiten Weg gefahren, um mir die Dinge zu bringen, die ich brauchte, weil sie zu schwer waren, als dass ich sie nach Hause tragen konnte. Ich fühlte mich schrecklich, aber brachte es nicht über mich, ihm zu sagen, dass ich zu Hause gewesen war, aber die Tür nicht geöffnet hatte. Ich konnte es nicht ertragen, mein Gesicht zu verlieren und sagte stattdessen, ich sei einkaufen gewesen. Er sagte: „Es war spät. Ich dachte, der Markt wäre geschlossen.“ Um meine Spuren zu verwischen, legte ich noch einmal nach: „Ich kam spät nach Hause und war nicht da, als du vorbeikamst.“
Je mehr ich darüber nachdachte, desto schlechter fühlte ich mich: „Ich habe sechs Jahre lang Falun Dafa praktiziert, und jetzt fange ich an zu lügen? Schon bevor ich Praktizierende wurde, konnte ich Lügner nicht ausstehen.“ Später an diesem Tag lernte ich das Fa und was der Meister erklärte, erschütterte mich.
Der Meister sagt:
„So sind die Menschen eben heutzutage; wenn etwas passiert, schieben sie zuerst die Verantwortung von sich. Egal ob es an ihnen liegt oder nicht, sie schieben die Verantwortung von sich.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 204)
Warum drückte ich mich vor der Verantwortung? Ich hatte Angst, dass der Praktizierende mir Vorwürfe machen würde und ich hatte Angst, mein Gesicht zu verlieren. Ich hätte ihm einfach sagen sollen, dass ich die Tür nicht geöffnet hatte, weil ich nicht wusste, wer geklopft hat. Stattdessen log ich und sagte, ich sei nicht zu Hause gewesen.
Mir wurde klar, dass ich mein ‚lügendes Ich‘ aufdecken und beseitigen musste. Ich muss ehrlich sein und dem Praktizierenden sagen, was wirklich passiert ist, und ich sollte mich aufrichtig entschuldigen. Ich darf mir keine Sorgen darüber machen, mein Gesicht zu verlieren, sondern sollte stattdessen die Anhaftungen an Stolz, Angst und Selbstgerechtigkeit beseitigen und mich auf der Grundlage der Lehre von Falun Dafa berichtigen.
Ich grollte einer Praktizierenden namens Hong. In den letzten zwei Jahren waren wir oft zusammen hinausgegangen, um die wahren Umstände zu erklären, und wir trafen uns an einem bestimmten Ort. Anfangs kam sie früher als ich, aber in letzter Zeit kam sie zu spät. Manchmal tauchte sie gar nicht auf.
Als ich einmal von zu Hause aufbrach, um mich mit Hong zu treffen, begann es zu regnen, und der Regen wurde immer stärker. Eine andere Praktizierende bat mich, Hong einige Materialien zu bringen, die sie brauchte, also wusste ich, dass ich trotz des Wetters gehen musste. Als ich an dem Ort ankam, ließ der Regen nach, also dachte ich, dass Hong bestimmt kommen würde. Aber dann wurde der Regen wieder stärker und die Temperatur sank, doch sie kam nicht.
Mein Groll kam zum Vorschein: „Die Materialien sind schwer und ich habe lange in der Kälte gewartet. Sie ist wegen des Regens nicht gekommen. Letztes Mal ist sie wegen ihrer Enkelin nicht gekommen. Was kommt als Nächstes?“ Plötzlich wurde mir klar, dass ich Groll hegte und ich erkannte auch weitere Eigensinne. Ich war unruhig, wenn die Dinge nicht nach meinem Willen liefen. Ich hielt viel von mir selbst (weil ich trotz des Regens gekommen war), ich wollte nicht leiden (ich trug eine schwere Tasche) und ich wollte nicht schlecht dastehen (weil ich viele Taschen trug).
Je mehr Groll ich hatte, desto schlechter fühlte ich mich, weil all diese egoistischen Anschauungen negative Elemente in mein Raumfeld anzogen. Ich sandte aufrichtige Gedanken aus, um meine Anhaftungen zu beseitigen.
Ich beruhigte mich. Selbst wenn Hong nicht kam, konnte ich immer noch die wahren Umstände erklären, anstatt diesen Ausflug zu verschwenden. Plötzlich hörte der starke Regen auf und die Temperatur stieg. Der Tag verlief gut; alle, mit denen ich sprach, beschlossen, aus der Kommunistischen Partei Chinas und ihren Unterorganisationen auszutreten. Einige bedankten sich bei mir. Eine Person sagte: „Sie sehen freundlich aus. Sie müssen ein guter Mensch sein. Ich vertraue Ihnen, ich möchte aus der KPCh austreten.“ Mein Rucksack mit den Materialien fühlte sich plötzlich überhaupt nicht schwer an.
Der Meister hat alles arrangiert, damit ich ihm helfen konnte, mehr Menschen zu erretten. In dem Moment, als mein Groll verschwand, passte ich mich den Fa-Prinzipien an und der Meister verbesserte die Umgebung für die Aufklärung über die wahren Umstände.
Meine unaufrichtigen Gedanken verschwanden nicht vollständig – manchmal tauchten sie wieder auf. Ich konzentrierte mich auf jeden meiner Gedanken und jede meiner Handlungen. Sobald ein negativer Gedanke auftauchte, hielt ich inne und beseitigte ihn. Es gab Momente, in denen es mir nicht gelang, die schlechten Gedanken abzufangen. Aber ich wusste, durch intensiveres Fa-Lernen würde ich in der Lage sein, schlechte Gedanken von guten zu unterscheiden. Wenn wir unseren Geist mit dem Fa füllen, gibt es keinen Platz für das Böse. Das Fa kann alle Anhaftungen aufbrechen, uns ermöglichen, unsere Gelübde zu erfüllen und mehr Menschen zu erretten.