Falun Dafa Minghui.org www.minghui.org AUSDRUCK

[Feier des Welt-Falun-Dafa-Tages] Meine herzliche Beziehung zu meiner Schwiegermutter

3. Juni 2025 |   Von einer Falun-Dafa-Praktizierenden in China

(Minghui.org) Als ich kürzlich ein paar Tage bei einer Freundin und ihrer Mutter zu Besuch war, erinnerte ich mich an die Zeit, die ich mit meiner Schwiegermutter erlebt hatte. In den Jahren, in denen ich meine Pflichten als Schwiegertochter erfüllte, bot sie mir zahlreiche Gelegenheiten zur Kultivierung.

Besuch bei einer Freundin

Eine alte Freundin lud mich ein, ein paar Tage bei ihr zu verbringen, da ihre betagte Mutter bei ihr lebte und sie diese nur ungern allein ließ. Gerne nahm ich die Einladung an und fühlte mich geehrt, in Gesellschaft der beiden Frauen zu sein.

Ihre Mutter ist 87 Jahre alt, gepflegt und freundlich, mit einem klaren Teint und einem liebenswerten Lächeln. Während meines viertägigen Aufenthalts verbrachte ich einen halben Tag allein mit ihr. Dabei bereitete ich ihr auch etwas zu essen, das sie sehr mochte, und reichte ihr heißes Wasser, das sie anschließend für ihre Medikamente brauchte. Danach unterhielten wir uns.

Außerdem zeigte ich ihr ein Video über Falun Dafa und erzählte ihr Geschichten aus der traditionellen chinesischen Kultur. Als ich auf die Bedeutung des Treueeids gegenüber der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) zu sprechen kam, verstand sie es sofort und erklärte sich bereit, aus dem Kommunistischen Jugendverband auszutreten, um ihren damaligen Schwur aufzuheben. Sie war überrascht zu erfahren, dass es auch in den Vereinigten Staaten Falun-Dafa-Praktizierende gibt. Je mehr wir uns unterhielten, desto munterer und lebendiger wurde sie.

Sie öffnete sich und erzählte Geschichten aus ihrer Jugend und von ihrem verstorbenen Mann. Des Weiteren sprach sie darüber, dass sie ungern wieder bei ihrem Sohn wohnen wolle. Sie erwähnte, dass ihre Schwiegertochter ihr gegenüber abweisend sei und sie ihr nicht zur Last fallen wolle. In der Situation versuchte ich, sie so gut wie möglich zu trösten.

Die wenigen Stunden, die wir miteinander verbrachten, waren sehr angenehm.

Tugend der Frauen

Wenn ich an diesen Besuch zurückdenke, erinnere ich mich an die Jahre, in denen ich mich um meine Schwiegermutter kümmerte. Mein Mann und ich lebten während wir arbeiteten in verschiedenen Städten. Nach unserer Pensionierung zogen wir in seine Heimatstadt, um seine Mutter zu pflegen, die bereits über 90 Jahre alt war. Obwohl das Verhältnis zwischen Schwiegermüttern und Schwiegertöchtern unter gewöhnlichen Menschen manchmal problematisch sein kann, ist es für die Kultivierung sehr nützlich. In der Zeit hatte ich mit meiner Schwiegermutter viele sowohl schöne als auch schwierige Momente.

Eines Tages kam ich zu spät dazu, ihr das Abendessen zuzubereiten, weil eine Online-Unterrichtsstunde, die ich gab, länger gedauert hatte als geplant. Sie hörte meine Stimme aus dem Arbeitszimmer und nahm an, ich würde telefonieren und sie vernachlässigen. Als ich mit dem Unterricht fertig war, bemerkte ich, dass sie unzufrieden war, und erklärte ihr, dass ich ihrem Urenkel Unterricht gegeben hatte, was sie ein wenig besänftigte. Dennoch kritisierte sie mich dafür, dass ich mich nicht richtig verhalten hätte und zu viel lachen würde. Stolz antwortete ich: „Es ist doch gut, lebendig zu sein, wenn man mit Kindern arbeitet.“ Doch bevor ich ausreden konnte, unterbrach sie mich und zitierte ein altes Sprichwort, dass eine Frau eben nicht dasselbe sei wie ein Mann. Nach außen hin lachte ich darüber, aber innerlich brachte es mich zum Nachdenken.

Später an diesem Tag, während ich Hausarbeiten erledigte, hörte ich über Kopfhörer auf Minghui Radio einen der Beiträge aus der Kategorie „Göttliche Kultur“. Darin wurde Ban Zhaos Buch „Gebote für Frauen“ (Nü Jie) besprochen. Ban Zhao war eine Historikerin und Schriftstellerin der östlichen Han-Dynastie und galt als weiblicher Konfuzius. Sie wurde oft in den Palast gerufen, um der Kaiserin und den Adligen das Rezitieren der Schriften beizubringen. „Gebote für Frauen“ war das erste umfassende Werk in China über die Tugend der Frauen und setzte Maßstäbe für Charakter und Verhalten von Frauen.

Die Verhaltensnormen für chinesische Frauen, die heute in einer kommunistischen Kultur aufwachsen, unterscheiden sich grundlegend von denen traditioneller chinesischer Frauen. Die Frauen der Generation meiner Schwiegermutter erinnern sich noch an bestimmte Aspekte der traditionellen Kultur. Mein eigenes Verhalten war davon geprägt, dass ich an die Gleichberechtigung von Mann und Frau glaubte, weshalb ich meinem Mann oft widersprach, wenn wir unterschiedlicher Meinung waren. Heute hat mir meine Schwiegermutter wieder einmal auf den Arm geklopft und mich daran erinnert, mich nicht so zu verhalten.

Damals glaubte ich noch, in dieser Hinsicht immer auf mein Verhalten geachtet zu haben: Ich setzte mich erst zum Essen, nachdem meine Schwiegermutter und mein Mann Platz genommen hatten, bediente sie zuerst und begann als Letzte zu essen. Doch mir wurde klar, dass ich das eher aus oberflächlicher Höflichkeit tat, statt sie wirklich von Herzen zu respektieren. Deshalb sollte ich meiner Schwiegermutter danken, dass sie mich auf diesen Mangel aufmerksam gemacht hat. Nun verstehe ich, warum ich eine Schwiegermutter mit so starkem Charakter habe – der Meister hat es für meine Kultivierung so arrangiert.

Mein Mann und ich kauften seiner Mutter ein neues Haus, in der Hoffnung, dass sich seine Geschwister abwechselnd um sie kümmern würden. Am Ende waren es aus verschiedenen Gründen doch nur wir beide, die für sie da waren. Das machte mich unzufrieden, denn wir hatten nicht nur das Haus bezahlt, sondern mussten auch die ganze Arbeit übernehmen. Hinzu kam, dass die Rentenversicherung meiner Schwiegermutter mit Geld aller Kinder finanziert wurde, sie aber ihr gesamtes monatliches Einkommen dem jüngsten Sohn gab. Auch für ihre Lebenshaltungskosten mussten wir aufkommen. Sie war sich dessen bewusst, denn manchmal erinnerte sie uns daran, nicht zu viel für sie auszugeben. Da ich so viel zu ihrer Versorgung beitrug, erwähnte ich das manchmal aus Stolz vor ihr, was ihr unangenehm war.

Durch das tägliche Fa-Lernen verstand ich schließlich, dass ich mich auch in Konflikten an die Grundsätze des Fa halten muss. Meister Li sagte in einem Gedicht:

„Ein böser Mensch ist böse aufgrund des Neids. Aus Egoismus und Ärger beklagt er sich über sogenannte Ungerechtigkeiten.“ (Ebenen der Gesinnungen, 25.09.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Mir wurde klar, dass diese Einstellung nicht richtig war – es war eine schlechte Anschauung.

Die Geschwister meines Mannes hatten sich viele Jahre lang um seine Mutter gekümmert, bevor wir in Rente gingen, und es dauerte eine Weile, bis ich erkannte, wie viel sie bereits beigetragen hatten. Seine Mutter war darauf angewiesen, dass andere für sie sorgten, und deshalb sollte ich keine unfreundlichen Bemerkungen machen, die sie verletzen könnten.

Von da an achtete ich mehr auf die Gefühle meiner Schwiegermutter. Ich ließ sie nicht wissen, wenn wir Geld für sie ausgaben, sei es für Essen oder Kleidung. Sie war inkontinent und benutzte Stoffwindeln, die sie selbst wusch. Da sie diese nicht immer ganz sauber bekam, wusch ich sie heimlich noch einmal, wenn sie es nicht bemerkte. Ihre Kinder und Enkel schenkten ihr oft Bargeld und Zigaretten (sie rauchte) – diese Geschenke rührten wir nie an. Außerdem steckten wir Geld in rote Umschläge, damit sie es während der Feiertage an andere verschenken konnte.

Ein falscher Gedanke führte zu einem Missgeschick

Meine Schwiegermutter litt an Kleinhirnatrophie und hatte altersbedingt schwache Beine. Ständig war ich in ihrer Nähe – nachts schlief ich bei ihr. Damit wir sie bemerkten, wenn sie aufstand, nähte ich sogar Glöckchen an ihre Schuhe. Trotz all dieser Vorsichtsmaßnahmen stürzte sie eines Tages doch.

An einem Nachmittag, etwa eine Stunde vor der gewohnten Abendessenszeit meiner Schwiegermutter, war ich in der Küche damit beschäftigt, die Dunstabzugshaube zu reinigen. Meine Schwiegermutter kam vorbei, vermutlich weil sie Hunger hatte – sie hatte mittags kaum etwas gegessen. Dennoch wollte ich erst mit dem Kochen beginnen, nachdem ich die Reinigung beendet hatte. So war ich erst kurz nach ihrer üblichen Essenszeit fertig.

Während ich schließlich ihr Abendessen zubereitete, hörte ich plötzlich einen dumpfen Aufprall aus dem Wohnzimmer. Mein Mann und ich eilten sofort dorthin und fanden sie am Boden liegend vor.

Wir halfen ihr auf das Sofa. Sie sagte verärgert: „Wenn du mein Abendessen rechtzeitig fertig gehabt hättest, wäre das nicht passiert.“ Sie hatte das Gleichgewicht verloren, als sie nach einer Banane griff, und war gestürzt. Zum Glück fiel sie gegen den Vorhang, der ihren Kopf schützte, aber ihr Rücken war verletzt und schmerzte. Am nächsten Tag brachten wir sie ins Krankenhaus, und das Röntgenbild zeigte, dass ein Knochen im unteren Rückenbereich gebrochen war. Augenblicklich entschuldigte ich mich vor meinem Mann bei ihr dafür, dass ich nicht gut genug auf sie aufgepasst hatte. Es dauerte sechs Wochen, bis ihre Rückenschmerzen nachließen. Die ganze Familie machte sich in dieser Zeit große Sorgen um sie.

Im Nachhinein ging ich den Vorfall noch einmal durch, um meine eigenen Fehler zu finden. Als sie in die Küche kam, um nach mir zu sehen, hätte ich ihr erklären sollen, dass das Abendessen heute später sein würde, um ihre Unruhe zu lindern. Statt auf ihre Gefühle einzugehen, ignorierte ich sie und ließ zu, dass meine selbstbezogenen Gedanken die Oberhand gewannen.

In dieser Situation erwachte mein Kampfgeist und ich zeigte mich rücksichtslos. Kultivierung ist etwas Ernstes. Wenn man nicht jeden Gedanken kultiviert, kommt es zu Störungen und Problemen. Vor dem Vorfall hatte ich jeden Morgen nach dem Aufwachen diesen Abschnitt aus dem Zhuan Falun rezitiert:

„Bei uns Praktizierenden werden die Konflikte plötzlich auftauchen. Wie geht man dann damit um? Wenn du im Alltag immer ein barmherziges Herz und eine friedliche innere Haltung bewahrst, wirst du gut mit den Problemen umgehen können, denn dann gibt es eine Pufferzone. Du bist immer barmherzig und gut zu allen; ganz gleich was du tust, du denkst immer an andere. Jedes Mal wenn du auf ein Problem stößt, denkst du zuerst, ob es andere ertragen können oder nicht und ob es anderen schadet; dann wird es keine Probleme mehr geben. Deshalb sollst du dich beim Praktizieren mit hohem Maßstab, mit einem noch höheren Maßstab messen.“ (Zhuan Falun 2019, S. 201)

Allerdings hatte ich es versäumt, mich entsprechend zu kultivieren, und musste dafür einen hohen Preis zahlen.

Lernen, bescheiden und nachsichtig zu sein

Nachdem ich die Sendung über Ban Zhaos „Gebote für Frauen“ auf Minghui Radio gehört hatte, verstand ich, was es bedeutet, bescheiden und nachsichtig zu sein: immer auf das zu hören, was die Schwiegereltern sagen – unabhängig davon, ob sie recht haben oder nicht (vor allem, wenn sie im Unrecht sind) – und nicht darüber zu streiten, wer recht hat. Bescheidenheit und Nachsicht sind Tugenden, die die Älteren ehren und Beleidigungen ertragen lassen.

Als ich das Zhuan Falun zum dritten Mal auswendig lernte, stellte ich oft fest, dass ich genau den Aspekt kultivierte, den ich gerade lernte. Während ich die Passage über „das Herz der großen Nachsicht“ in der neunten Lektion des Zhuan Falun auswendig lernte, gab mir meine Schwiegermutter viele Gelegenheiten, dies in der Tat umzusetzen.

Da sie unsicher auf den Beinen war, kaufte ich ihr einen Barhocker, damit sie sich beim Waschen hinsetzen konnte. Eines Tages sah ich, wie sie beim Mundausspülen den Kopf nach hinten neigte. Ohne Zögern eilte ich zu ihr und stellte mich hinter sie – zur Unterstützung, falls sie das Gleichgewicht verlieren würde. Doch sie drehte sich augenblicklich um und fuhr mich an: „Geh weg!“ Zufällig sah meine Schwägerin das und tadelte sie. Da lächelte ich nur und versicherte, dass alles in Ordnung sei.

Beim Essen schüttete meine Schwiegermutter oft die Reste aus ihrer Schüssel direkt in meine. Einer ihrer Söhne bemerkte das einmal und bat sie, es zu lassen. Meine Schwiegermutter und auch ich beruhigten ihn – das sei kein Problem. Später fiel ihm auf, dass sie mich manchmal schroff ansprach – dann erinnerte er sie daran, dass sie auf meine Fürsorge angewiesen sei. Es war aber doch einfach ihr Charakter. Gelegentlich entschuldigte sie sich auch für ihren Tonfall und bat mich, nicht böse zu sein. Da versicherte ich ihr, dass ich niemals böse auf sie sein könnte.

Einmal, als ich ihr half, sich auf die Toilette zu setzen, war mein Gesicht ganz nah an ihrem. Sie beschwerte sich, dass sie meinen Atem nicht ertragen könne. Von da an stützte ich sie von hinten. Ihre Bemerkung brachte mich dazu, über meinen Mundgeruch nachzudenken. Dabei fand ich zwei Schwächen: Erstens genoss ich die Mahlzeiten, weil ich dabei entspannen konnte, und aß deshalb oft zu viel und zu langsam. Zweitens ließ ich es manchmal an der Mundkultivierung fehlen. Wenn Besucher zu meiner Schwiegermutter kamen, unterhielt ich mich mit ihnen über alles Mögliche und vergaß oft, dass ich eine Praktizierende war. Die Worte meiner Schwiegermutter klangen schroff, aber eigentlich wollte sie mich aufrichtig daran erinnern, mich fleißiger zu kultivieren.

Über das Verhalten meiner Schwiegermutter sprach ich mit niemanden; auch nicht mit meinem Mann, weil ich befürchtete, dass er sie tadeln würde. Als Praktizierende und Angehörige der jüngeren Generation stand es mir nicht zu, sie zu ändern – ich ließ den Dingen einfach ihren Lauf. Dennoch war es für mich ein Prozess, Nachsicht zu kultivieren. Manchmal trug ich Groll in mir und konnte nicht anders, als innerlich all die Dinge aufzuzählen, die ich für sie getan hatte, auch viele unangenehme und unschöne. Doch dann kam mir die Lehre des Meisters in den Sinn:

„Doch normalerweise, wenn der Konflikt kommt und nicht wie ein Stich ins Herz wirkt, zählt es nicht und hat dann auch keine Wirkung, weil du dich dadurch nicht erhöhen kannst.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 187)

Sofort ging mir ein Licht auf und alle meine Beschwerden verschwanden. Die Kultivierung war so wunderbar, dass ich augenblicklich von Glückseligkeit erfüllt war.

Barmherzigkeit entsteht durch Kultivierung

Einmal musste ich für eine Weile nach Hause zurückkehren, und so überließ ich meine Schwiegermutter der Obhut ihrer anderen erwachsenen Kinder. Alle erkannten an, wie viel ich für sie getan hatte. Mein Schwager meinte einmal, dass es keine Konflikte gäbe, wenn alle in der Familie so wären wie ich. Tatsächlich gab es zwar durchaus Meinungsverschiedenheiten, aber ich ließ sie nicht zu Problemen werden, sodass meine Schwiegermutter und ich gut miteinander auskamen.

Nach den Regeln des Feng-Shui gilt ein Zuhause, in dem die Menschen friedlich zusammenleben, als Haus mit gutem Feng-Shui. Wir sind mehrmals umgezogen, und doch haben wir überall in Harmonie gelebt – wir haben das gute Feng-Shui sozusagen mitgebracht. Im vergangenen Jahr blühte sogar eine Udumbara-Blume in unserem Haus.

Jeden Nachmittag rezitierten meine Schwiegermutter und ich gemeinsam die glückverheißenden Sätze: „Falun Dafa ist gut, Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht sind gut.“ Währenddessen zählten wir Sojabohnen für die Herstellung von Sojamilch ab. Sie wusch sich immer zuerst die Hände, um ihren Respekt gegenüber Falun Dafa zu zeigen. Auch in ihrer Freizeit rezitierte sie die Sätze, und sie bestand darauf, dies im Sitzen zu tun, weil sie glaubte, im Liegen wäre es respektlos. Außerdem sprach sie die Worte mit lauter Stimme. Ihr frommes Herz wurde mit einem kräftigen und gesunden Körper belohnt: Sie aß und schlief gut, verlor keine Zähne und blieb sogar während der Pandemie von COVID verschont.

Die Verwandten meiner Schwiegermutter lobten mich oft. Meine Schwägerin sagte immer wieder, ich sei die beste Schwiegertochter der Welt und fügte hinzu: „Sie ist eine Kultivierende und hat hohe Maßstäbe.“ Ich wusste, dass ich mich ohne Falun Dafa niemals so hätte verhalten können. Wenn ich an die Zeit mit meiner Schwiegermutter zurückdenke, erfüllt mich tiefe Dankbarkeit gegenüber dem Meister.

Eines Nachts hatte ich einen merkwürdigen Traum: Eine Studienfreundin rief mich an, um gemeinsam „Brei der Barmherzigkeit“ zu essen, den der Professor anbot. Der Brei war sehr weichgekocht, und die Körner waren klein, von weißlich-grüner Farbe, ähnlich wie Sojabohnen. Da ich weder Schale noch Löffel hatte, musste ich den Brei schlürfen – und er schmolz sofort im Mund. Der Geschmack war köstlich und dezent duftend, so etwas hatte ich in der Menschenwelt noch nie gekostet. Nachdem ich drei oder vier Schluck genommen hatte, wollte ich gerade fragen, aus welchem Getreide der Brei gemacht war, doch da wachte ich auf.

Gleich dachte ich darüber nach, was mir dieser Traum sagen wollte. Bevor ich wirklich Barmherzigkeit entwickelt hatte, war dieses Konzept für mich immer etwas Abstraktes gewesen. Der Meister wollte wohl andeuten, dass ich inzwischen ein wenig Barmherzigkeit entwickelt hatte – das war der kleine Anteil Brei, nur ein wenig bis zu diesem Punkt. So war für mich klar, dass Barmherzigkeit sich langsam durch Kultivierung entwickelt, ähnlich wie Brei, der lange gekocht werden muss. Das Korn, aus dem dieser Brei gemacht wurde, ist Güte.