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Aufrichtige Familientraditionen und Regeln führen zu Wohlstand über mehrere Generationen hinweg

1. Juli 2025 |   Von Liu Wanchun in China

(Minghui.org) Im alten China war es äußerst schwierig, Jinshi [kaiserlicher Gelehrter] zu werden, der höchste Grad und die höchste Auszeichnung, die im kaiserlichen Prüfungssystem verliehen wurden. Der Titel bot die Möglichkeit, zum kaiserlichen Beamten ernannt zu werden. Wie schwer war es, Jinshi zu werden? Fan Jin aus der Ming-Dynastie verbrachte Jahrzehnte damit, zu lernen und zu schreiben und fiel doch wiederholt bei den kaiserlichen Prüfungen durch. Bei seinem 21. Versuch errang er jedoch endlich die höchste Auszeichnung in einer Prüfung auf Kreisebene, was Fan so euphorisch machte, dass er verrückt wurde. Die meisten Menschen halten es für fast unmöglich, die besten Noten in einer landesweiten kaiserlichen Prüfung zu erreichen.

In der Ming-Dynastie gelang es jedoch einer Familie in Xindu in der Provinz Sichuan, alle Schwierigkeiten und Prüfungen zu überwinden und sieben Jinshi hervorzubringen. Yang Sheng'an, sein Großvater, sein Vater, sein Onkel, sein jüngerer Bruder, sein Cousin und sein Sohn trugen alle einen Jinshi-Titel.

Yang Sheng'an wird in der Geschichte als der Beste der drei Talente der Ming-Dynastie geehrt. Er ist der Autor von „Die Unsterblichen am Fluss“, einem Gedicht, das dem Anfang des Buches „Die Geschichte der Drei Reiche“ vorangestellt ist. Sein Vater Yang Tinghe war Premierminister unter zwei Kaisern der Ming-Dynastie.

Sieben Jinshi in einer Familie sind eine Seltenheit und eine große Ehre in der chinesischen Geschichte. Dies hatte seine Wurzeln in der tugendhaften Vergangenheit der Familie.

1. Vier wichtige Familienwerte

„Die Mitglieder sollten sich auf den Aufbau ihrer Karriere konzentrieren;innerhalb ihrer Möglichkeiten leben;die Etikette befolgen, um Harmonie zu wahren;die Kinder richtig erziehen und unterrichten.“

Die vier bedeutenden Familienwerte wurden von Yangs Urgroßmutter überliefert. Die ersten beiden verlangen von jedem Familienmitglied, ein Unternehmen zu führen und dabei Fleiß sowie Sparsamkeit an den Tag zu legen. Die anderen beiden Werte richten sich auf den Umgang miteinander: Sie mahnen zu Respekt und Freundlichkeit, zu gegenseitiger Fürsorge sowie zur verantwortungsvollen Erziehung der nachfolgenden Generationen, damit diese zu fachkundigen und verantwortungsbewussten Menschen heranwachsen.

2. Vier Familienregeln für Zufriedenheit

Die folgenden Lehre und Regeln der Familie Yang sind in „Yang's Ahnenbuch“ aus der Qing-Dynastie und „Xindu Yang's Familien-Stammbaum“ aus der Republik dokumentiert. Die Bücher dokumentieren die ehrlichen und aufrichtigen Taten von Yangs Vorfahren, als sie als Beamte dienten:

„Ich lebe in einer bescheidenen strohgedeckten Hütte und hege keinen Wunsch nach einem luxuriösen Heim. Ein malerisch gestrichenes Haus verliert schnell seinen Glanz, kunstvoll geschnitzte Balken sind nicht von Dauer. Mein Zuhause soll mir vor allem Schutz vor Wind und Regen bieten. Ich strebe nicht nach einer großen Villa, sondern nach einem Ort, der trocken, warm und ohne undichte Stellen ist – ein Ort, an dem ich sicher und geborgen bin.

Ich brauche nur einfache Speisen, um nicht hungrig zu sein, und denke nicht über köstliche Gerichte nach. Reichhaltiges Essen hält nicht lange vor und Delikatessen sind selten. Ich wünsche mir nur einfaches Essen, das leicht zu bekommen ist. Ich denke nicht an Gänsefüße und Schweinefüße [die als Delikatessen gelten], ich bin schon zufrieden, wenn ich keinen Hunger habe.

Meine Frau ist vielleicht keine Schönheit. Ich hege auch keinen Traum von einer besonders schönen Frau. Denn Schönheit birgt oft Unannehmlichkeiten und Verführung kann ins Verderben führen. Mir reicht es vollkommen, wenn sie sanft, freundlich, sparsam und gegenüber meinen Eltern respektvoll ist. Ich wünsche mir keine hübsche Frau – eine tugendhafte, verständnisvolle und kluge Gefährtin ist mir weit mehr wert.

Mein Sohn ist nicht besonders klug, ich erwarte nicht, dass er schlagfertig ist. Die Klugen machen Ärger, und die Starken schikanieren andere. Ich hoffe nur, dass er ein gesetzestreues Leben führt. Ich erwarte nicht, dass er ein Held ist, ein pflichtbewusster Sohn reicht mir.“

Bei den vier Familienregeln für ein zufriedenes Leben lag der Fokus auf Wohnung, Nahrung, eine Frau und Kinder. Ein Zuhause sollte vor allem Schutz bieten und nicht unbedingt Luxus bedeuten; das Essen muss keine kulinarische Köstlichkeit sein, sondern sättigen und nähren; eine Frau braucht nicht äußerlich schön zu sein, sondern sollte sich durch Sanftmut und Weisheit auszeichnen; und Kinder müssen nicht übermäßig klug sein, sondern sollten die Gebote befolgen und ihren Eltern mit Respekt begegnen.

3. Eine Familienlehre, die fordert, Aufrichtigkeit über persönliche Interessen zu stellen

Kurz vor seinem Tod fasste Yang Sheng'an sein Leben in folgenden Worten zusammen: „Wenn es um persönliche Vorteile ging, habe ich es stets vermieden, mich in den Vordergrund zu drängen. Wenn es jedoch darum ging, das Richtige zu tun, habe ich nie gezögert, Verantwortung zu übernehmen und anderen nicht nachzustehen.“ Diese Prinzipien bildeten den Kern seiner Überzeugungen und er erwartete, dass auch seine Nachkommen ihnen folgen würden.

Yang Tinghe war Yang Sheng'ans Vater und diente zwei Kaisern als Premierminister. Er kümmerte sich um das Wohlergehen der Menschen und war bekannt für seine Erfolge im Kampf gegen die Korruption.

Yang Sheng'ans Großvater Yang Chun war Bildungsminister in den Provinzen Hubei und Hunan. Nach seiner Pensionierung kehrte er in die Provinz Sichuan zurück und gründete eine Schule. In seinen Briefen ermahnte er seinen Sohn oft, das Land mit aller Kraft zu regieren und sich für das Wohl des Volkes einzusetzen. Als Yang Sheng'an Jinshi wurde, schlug sein Großvater ihm vor, die Silbergeschenke von Verwandten für die Reparatur der baufälligen Stadtmauern zu verwenden.

Yang Sheng'ans Urgroßvater Yang Mei war Beamter in Yongning in der Provinz Guizhou. Yang Mei half oft seinen Mitmenschen und nahm keine Gelder oder Geschenke von lokalen Beamten an.

In der Familie Yang gab es viele Beamte, die alle ehrlich waren und ihr Bestes gaben, um dem Volk zu dienen. Besonders bemerkenswert sind in ihrer Heimatstadt Xindu die von Yang Chun erbaute Qingyuan-Brücke und der von Yang Tinghe erbaute Xuemen-Wehr, die beide noch gut erhalten sind [Qingyuan bedeutet „reiner Ursprung“, Xuemen bedeutet „gelehrte Familie“].

Oft heißt es, Familientraditionen seien eine leise, aber wirkungsvolle Form der Erziehung. Doch wie können wir diese Werte konkret einführen und verankern, damit auch künftige Generationen davon profitieren?