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Aus den USA: Schritt für Schritt an den Anhaftungen arbeiten und sich erhöhen

12. Juli 2025 |   Von einer Falun-Dafa-Praktizierenden in den USA

(Minghui.org) Einige neue Erkenntnisse, die ich gewonnen habe, möchte ich gern mit euch teilen.

Unterschiedliche Perspektiven mit barmherzigem Herzen akzeptieren

Meine Tante (ebenfalls eine Praktizierende) und ich hatten meine Mutter zum Frühstück eingeladen. Wir waren gerade dabei, die Würstchen zuzubereiten, als meine Tante sagte: „Ach übrigens, deine Mutter hasst Würstchen.“ Zuerst war ich verwirrt, bis ich mich daran erinnerte, dass meine Mutter einmal in einem Restaurant nicht das bekommen hatte, was sie bestellt hatte – sie hatte Würstchen mit einem Sandwich bekommen.

Ich sagte zu meiner Tante, dass meine Mutter damals verärgert gewesen sei, weil sie etwas bekommen habe, was sie nicht bestellt hatte, aber nicht, weil sie keine Würstchen mögen würde. Meine Tante bestand darauf, dass sie keine Würstchen möge, weil meine Mutter gesagt habe: „Wenn es irgendein anderes Fleisch wäre, wäre es okay.“ Dann widersprach ich entschieden, da ich meine Mutter schon früher Würstchen essen gesehen hatte. Kurz danach wurde mir klar, dass ich nach innen schauen und erkennen musste, was mit meiner Xinxing los war. Daraufhin widersprach ich meiner Tante nicht mehr.

Soweit ich wusste, konnte es sein, dass meine Mutter inzwischen keine Würstchen mehr mochte. Ich war immer noch verärgert, als hätte ich das Recht zu behaupten, meine Argumentation sei richtig. Aber dann erkannte ich, dass das nicht stimmte. Ich stellte mir eine tiefgründige Frage: „Kann ich das Verständnis und die Sichtweisen anderer akzeptieren?“

Das traf mich sehr, denn ich erkannte, dass weder meine Tante noch ich Unrecht hatten; wir hatten uns einfach aus einer Situation, die wir miterlebt hatten, unser eigenes Bild gemacht. Ich sagte mir, dass ich mich nicht insgeheim freuen würde, wenn meine Mutter die Würstchen essen würde, die wir zubereitet hatten. Denn es war mir egal und ich wollte auch nicht Recht haben.

Und am Ende aß sie tatsächlich ein paar von den Würstchen. Anstatt die Situation als eine zu sehen, in der ich behaupten konnte, Recht zu haben, betrachtete ich sie als eine Prüfung für mich, das große Ganze im Blick zu behalten.

Am nächsten Tag erzählte ich meiner Mutter davon und sie meinte, dass es lustig sei. Denn sie könne es zwar nicht leiden, wenn sie ein Essen bekomme, das sie nicht bestellt habe, aber sie möge tatsächlich keine Fast-Food-Würstchen, denn das Fleisch aus diesen Läden sei nicht gesund.

Nachdem ich nun das Ganze begriffen hatte, wurde mir klar, dass ich die Sichtweise anderer verstehen musste. Ich erkannte, wie sehr mich dieses Problem daran hinderte, anderen die wahren Umstände zu erklären, denn ich traf Menschen, die völlig unterschiedliche Auffassungen von Dafa, Shen Yun usw. hatten. Einige dieser Menschen waren durch korrupte Berichterstattung, Propaganda oder andere Einflüsse in die Irre geführt worden.

Meine Erkenntnis war, dass eine Denkweise, die mit dem Verständnis anderer kollidiert, weder mir noch anderen hilft, die Wahrheit zu verstehen. Diese Erkenntnis hat meinen Umgang mit Menschen verändert, sowohl mit Praktizierenden als auch mit Nicht-Praktizierenden.

Ich habe auch erkannt, dass der Wunsch, meinen Ruf zu wahren und Recht zu haben, eine große Hürde darstellt, die ich überwinden muss, wenn ich mit anderen Praktizierenden an Projekten arbeite. Auch verstehe ich nun, woher diese Denkweise stammt: Ich bin in einer Gesellschaft aufgewachsen, in der Debatten gefördert werden, und verspüre das Bedürfnis, meine Standpunkte zu vertreten und andere vom Gegenteil zu überzeugen.

Aber aus einer höheren Perspektive steht dies nicht im Einklang mit dem Fa. Um andere mit barmherzigem Herzen zu verstehen, muss ich die Denkweise loslassen, dass ich Recht hätte oder meine Methode richtig sei. Denn sie ist ja in Wirklichkeit nicht immer richtig und macht nur einen kleinen Teil meines Verständnisses aus.

Ich bin dankbar für diese Erfahrung, denn sie hat mir einen starken Eigensinn gezeigt, der mir bisher vieles erschwert hat. Dadurch wurde mir gezeigt, wie ich Dinge anders angehen kann, wenn es um andere geht.

Ich lasse mich nicht von Misserfolgen aufhalten

Eine weitere falsche Vorstellung, die ich in meinem Denken entdecken konnte, war, dass ich mich über meine Unfähigkeit, Anhaftungen wie gelegentlichen Hobbys loszulassen, beklage. Mir wurde klar, dass das Übertreiben dieser Hobbys süchtig machen kann, doch weil ich frustriert war, hielt ich immer stärker an diesen Anhaftungen fest, statt sie leichtzunehmen.

Meine Erkenntnis war, dass meine Angst vor Versagen und die Gedanken an vergangene Prüfungen mich selbst bremsten. Diese Angst hinderte mich sogar daran, mit klarem Verstand aufrichtige Gedanken auszusenden. Nachdem ich das Fa gelernt hatte, wurde mir endlich klar, dass ich mich dadurch nicht davon abhalten lassen durfte, mich zu erhöhen. Ich sollte daran denken: Solange ich das Fa gut lerne und meinen Charakter verbessere, werde ich zu neuen Erkenntnissen gelangen, und alle Eigensinne und falschen Vorstellungen werden verschwinden.

Der Meister sagt im Zhuan Falun:

„Zugleich muss ein Kultivierender noch verzichten können. Er muss auf allerlei Anhaftungen und Begierden der gewöhnlichen Menschen verzichten. Das lässt sich nicht auf einmal erreichen, doch wir können es allmählich erreichen. Wenn du das heute sofort erreichen könntest, wärst du heute schon ein Buddha. Die Kultivierung braucht Zeit, aber du darfst nicht nachlassen. Du könntest sagen: ,Der Lehrer hat gesagt, dass die Kultivierung Zeit braucht, dann machen wir eben langsam.‘ So geht das aber nicht! Du musst strenge Anforderungen an dich stellen. Bei der Kultivierung im Buddha-Fa musst du mit starkem Willen fleißig vorankommen.“ (Zhuan Falun, 2019, Seite 474)

Ich habe endlich verstanden, was es bedeutet, sich schrittweise zu erhöhen, aber auch streng mit sich selbst zu sein. Wenn ich Eigensinne entdecke, sollte ich, anstatt ins Extrem zu verfallen, Veränderungen erzwingen zu wollen oder über Misserfolge zu jammern, die Ursache dafür herausfinden. Dann sollte ich sie mit dem Fa vergleichen und an ihrer Beseitigung arbeiten. Für mich kann dies ein schrittweiser Prozess sein, da manche Eigensinne tief verwurzelt sind, aber es ist auch eine Frage der Sorgfalt.

Während ich den Weg der Beseitigung von Anhaftungen gehe, egal ob es ein großer oder kleiner Prozess ist, ob er schnell oder langsam erscheint, darf ich nicht nachlassen und muss ihn durchstehen. Natürlich passiert das auch, während ich die Dinge tue, die ich als Kultivierende in dieser historischen Zeit tun soll. Ich darf auch nicht zulassen, dass diese Anhaftungen mein Fa-Lernen, das Aussenden aufrichtiger Gedanken, das Praktizieren der Übungen oder die Erklärung der wahren Umstände behindern.

Ich habe auch erkannt, dass es bei Schwierigkeiten und Eigensinnen eine Frage der Perspektive geben kann. Anstatt sie als eine bergige, harte Reise zu betrachten, sollte ich versuchen, sie distanziert und mit leichtem Herzen zu sehen. Oft stellte ich fest, dass meine Frustrationen daher rührten, dass ich Anhaftungen oder Schwierigkeiten als etwas Schwieriges betrachtete, das ich nicht überwinden könne. Aber diese Denkweise ist die eines gewöhnlichen Menschen. Ein Kultivierender sollte sie als Chance und nicht als Belastung verstehen und diesen Prüfungen mit leichtem Herzen begegnen. Und das sollte geschehen, ohne an den Schwierigkeiten oder Anhaftungen zu hängen oder zu befürchten, dass sie unerträglich sind. Es ist möglich, sie zu überwinden, aber ich behalte auch im Hinterkopf, dass jeder anders mit Schwierigkeiten umgeht und Prüfungen in den unterschiedlichsten Situationen auftreten können, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind.

Das bringt mich zurück zu meiner ersten Erkenntnis, offen für die Perspektiven und das Verständnis anderer zu sein. Es gab Zeiten, in denen ich in bestimmten Bereichen versagt habe, aber anstatt mich von Misserfolgen zurückhalten zu lassen, kann ich nur danach streben, voranzukommen und fleißig zu lernen.

Bitte weist mich auf alles hin, was bei meinem derzeitigen Verständnis nicht mit dem Fa übereinstimmt. Vielen Dank, Meister und Mitpraktizierende! Ich hoffe, wir können uns gemeinsam weiter erhöhen, ohne uns aufhalten zu lassen.