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Kampfgeist beim Studium und im Alltag beseitigen

22. Juli 2025 |   Von einem Falun-Dafa-Praktizierenden außerhalb Chinas

(Minghui.org) Ich bin Student im zweiten Jahr und möchte Erkenntnisse teilen, die ich während meines Kultivierungsprozesses gewonnen habe.

In meinem ersten Studienjahr lernte ich sehr hart und hatte das Glück, die Auszeichnung „Herausragender Student“ für das akademische Jahr 2023–2024 zu erhalten. Obwohl ich oberflächlich betrachtet gleichgültig gegenüber der Auszeichnung und dem Preisgeld wirkte, war ich tief in meinem Inneren überglücklich und voller Freude. Nach der Auszeichnung dachte ich mir: „Jetzt, wo ich diese Auszeichnung erhalten habe, wird es in Zukunft sicherlich Schwierigkeiten für mich geben.“

Tatsächlich begannen einige Wochen nach der Auszeichnung die Prüfungen. Immer wenn ich durch den Flur ging, gratulierten mir viele Leute zu meiner Leistung. 

Ich erinnerte mich an das, was der Meister sagte:

„… und jedes Lob ist eine Prüfung.“ (Kultivierende sind immer einbezogen, 14.01.1996)

Ich versuchte, die Komplimente zu ignorieren, weil ich befürchtete, dass sie meine Konzentration und meine Leistungen im Studium beeinträchtigen könnten. Mit der Zeit jedoch gaben mir diese Komplimente das Gefühl, dass ich tatsächlich fähiger und talentierter sei, und meine Einstellung gegenüber meinen Mitmenschen begann sich zu ändern.

Ich hatte enge Freunde in demselben Kurs. Wenn wir unsere studentischen Leistungen und Noten verglichen, war ich zwar knapp vorne, aber diese Freunde gaben sich immer sehr viel Mühe und ich begann zu befürchten, dass sie mich einholen könnten, wenn sie sich weiterhin so sehr anstrengten. Manchmal tat ich so, als würde ich nicht viel lernen, in der Hoffnung, dass meine Freunde es mir gleichtun würden, allerdings lernte ich dann nachts heimlich sehr viel. Wenn meine Freunde die Fragen des Lehrers im Kurs beantworten konnten, wurde ich immer ängstlicher und neidischer. Im Kurs hörte ich sehr konzentriert zu, nur um sicherzugehen, dass niemand so schnell antworten konnte wie ich. Es gab Zeiten, in denen ich zufrieden war, wenn meine Freunde im Kurs Schwierigkeiten hatten. Darin sah ich die Gelegenheit, meine Freunde zu übertreffen und meinen Status zu verteidigen. Meine Gedanken drehten sich ständig um den Wettbewerb – ich wollte mich als bester Student präsentieren und war stolz, wenn ich meine Freunde klein oder dumm aussehen lassen konnte.

Aus meiner Sicht versuchten diese Freunde ständig, mit mir zu konkurrieren, sowohl im Kurs als auch bei anderen Studentenaktivitäten. Dann kamen zu Beginn des neuen Semesters immer mehr neue Studenten und ich hatte das Gefühl, noch mehr Hindernisse vor mir zu haben, als gäbe es noch mehr Konkurrenten, die ich übertreffen musste. Im letzten Semester hörte ich zufällig, dass manche neuen Studenten sehr gut waren und fast nur Einser hatten. Das machte mir wieder Angst, dass ich meinen guten Ruf verlieren könnte. Ich dachte mir: „Wie können diese Studenten so aussehen und so gut lernen?“ Ständig hatte ich Angst, mein Gesicht zu verlieren.

In meinem Alltag und bei der Arbeit dachte ich auch negativ über andere Praktizierende, die ähnliche Fähigkeiten wie ich hatten. Dabei hatte ich das Gefühl, nicht mehr so „besonders“ zu sein wie früher. Ich erlebte eine mentale Krise: Oberflächlich bemühte ich mich, ein guter Freund zu sein, aber tief in meinem Inneren konnte ich mich nicht über die Erfolge anderer freuen.

Auch meine Einstellung zum Lernen änderte sich. Manchmal hörte ich im Kurs gar nicht richtig zu und dachte: „Ich kann auch gute Noten bekommen, ohne wirklich etwas zu verstehen.“ Ich tat so, als würde ich zuhören, aber in Wirklichkeit war ich damit beschäftigt, wie ich die anderen übertrumpfen konnte. Die Arroganz, die ich mitbrachte, trug auch dazu bei, dass ich meine Aufgaben nur halbherzig erledigte. Diese Arroganz übertrug sich auch auf meine Bewerbungen für Praktika, da ich glaubte, meine guten Noten würden mir eine Zusage garantieren. Als jedoch die Zwischenprüfungen kamen, wurde mir klar, dass ich nichts hatte außer einem Gefühl der Erschöpfung. Viele meiner Bewerbungen für Praktika wurden abgelehnt und meine Noten waren schlecht. Ich hatte das Gefühl, dass all meine Arbeit umsonst gewesen war, und war entmutigt. Ich begann sogar, meine Freunde zu beneiden, und vermied es, mit ihnen zu sprechen.

Während des gemeinsamen Fa-Lernens erwähnte ich diese Gefühle gegenüber meinen Mitpraktizierenden, da ich mich beim Lernen und Kultivieren erschöpft und entmutigt fühlte. Eine Praktizierende sagte, dass meine Situation sie an eine Stelle im Zhuan Falun erinnere:

„Weil sich alle Substanzen, die sich im Bereich des Raumfeldes rund um seinen Körper befinden, nach seinen Gedanken umwandeln; das heißt auch Wandlung nach den Gedanken.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 299)

Da wurde mir klar, dass ich mir etwas einbildete; ich glaubte, dass alle mit mir um ihren persönlichen Vorteil konkurrieren würden. Obwohl ich mir immer wieder sagte, dass ich mich nicht an materielle Vorteile klammern sollte, genoss ich in Wirklichkeit die Aufmerksamkeit der anderen und verfiel dem immer mehr. Das erinnerte mich an eine andere Stelle in den Schriften des Meisters:

„Doch da dieser Mensch nicht schlecht war, nahm er das zunächst nicht an, sondern lehnte es ab. Aber er konnte der Verschmutzung in diesem großen Farbtopf der gewöhnlichen Menschen nicht entkommen. Da ein solcher Mensch, der sich rückwärts kultiviert, seine Xinxing nicht wirklich kultiviert hat, ist es sehr schwierig für ihn gewesen, seine Xinxing zu beherrschen. Mit der Zeit fing er an, kleine Geschenke anzunehmen. Nach und nach nahm er auch große Geschenke an. Zum Schluss machte er nicht mehr mit, wenn man ihm zu wenig gab. Am Ende sagte er: „Wozu gebt ihr mir so viele Dinge? Gebt mir doch Geld!“ Wenn man ihm zu wenig Geld gab, machte er auch nicht mehr mit. Er hatte auch keinen Respekt mehr vor den Qigong-Meistern der aufrichtigen Kultivierungsschulen. Alles, was ihm zu Ohren kam, waren Komplimente, wie tüchtig er doch sei. Sagte jemand, er sei nicht gut, ärgerte er sich. Bei ihm entstanden Anhaftungen an Ruhm und Reichtum. Er glaubte, er wäre großartig und besser als die anderen. Er dachte, ihm wurde diese Kultivierungsenergie gegeben, um als Qigong-Meister zu arbeiten und ein Vermögen zu verdienen. In Wirklichkeit sollte er sich damit kultivieren.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 138 f.)

Tatsächlich hatte ich Gefühle wie Neid, Hochmut und manchmal sogar Verachtung gegenüber anderen Praktizierenden. Ich fühlte mich immer angespannt, gereizt und unwohl. Ehrlich gesagt hatte ich schon lange mit diesem Problem zu kämpfen und schien diese menschlichen Anschauungen nicht loslassen zu können. Aus einer Anschauung waren viele weitere entstanden, die mich fast zwei Jahre lang quälten.

Es war mir unbegreiflich, warum ich das Problem zwar erkennen, aber nicht loslassen konnte. Oberflächlich betrachtet lernte ich weiterhin das Fa und praktizierte die Übungen und sagte mir: „Ich muss diesen Anschauungen gegenüber gleichgültig sein“, aber tief in meinem Inneren hielt ich immer noch daran fest. Ich konnte mir nicht erklären, warum ich so fest an diesen Anschauungen festhalten wollte. Es gab Zeiten, in denen ich sogar versuchte, meine Eigensinne zu rechtfertigen, indem ich mir einredete, dass meine wissenschaftlichen Leistungen an der Universität als Arbeit für Dafa-Projekte und als Bestätigung des Fa gelten könnten. Eine Zeit lang fühlte ich mich dadurch wirklich erschöpft, als ob ich in meiner Kultivierung keine Fortschritte machen würde. Manchmal dachte ich sogar, es wäre vielleicht einfacher, mit dem Praktizieren aufzuhören. Ich dachte viel darüber nach und redete mir ein, dass diese Gedanken vielleicht einfach zu meiner Persönlichkeit gehörten.

Als ich später den Artikel des Meisters „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Kanada“ aus dem Jahr 1999 las, erkannte ich, dass ich diese Anschauungen nicht wirklich loslassen wollte. Im Gegenteil, ich hatte versucht, sie zu verbergen, aus Angst um meinen persönlichen Ruf und Gewinn, und das hatte meinen Fortschritt behindert. Übermäßiges Nachdenken kann auch eine Anschauung sein.

Mir wurde klar, dass ich immer aufrichtige Gedanken bewahren musste, um meinen eigenen menschlichen Anschauungen nicht nachzugeben, und dass ich mich jederzeit an die Maßstäbe Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht halten sollte. Selbst jetzt möchte ich offen sagen, dass ich manchmal noch Gedanken hege, die aus Konkurrenzdenken, Neid, Prahlerei und dem Wunsch nach Ansehen und persönlichem Gewinn entstehen, aber ich arbeite kontinuierlich daran, sie zu beseitigen, und lerne, diese menschlichen Anschauungen loszulassen.

Wie auch immer der Prozess des Loslassens aussehen mag, ich verstehe, dass alles gut ist und nur dazu dient, mich weiter zu erhöhen.