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Kananaskis, Kanada: Virtueller Runder Tisch während G7-Gipfels zu „Zwangsentnahme von Organen“

3. Juli 2025 |   Von einem Falun-Dafa-Praktizierenden

(Minghui.org) Vom 15. bis 17. Juni 2025, während des G7-Gipfels in Kananaskis, Alberta (Kanada), veranstaltete DAFOH (Ärzte gegen Organraub) einen virtuellen Runden Tisch. Anlass war der erste Jahrestag der internationalen G7+7-Petition zur Beendigung der Zwangsorganentnahme. In der Petition werden unter anderem die Staats- und Regierungschefs der G7- plus 7 weitere Staaten aufgefordert, Maßnahmen zum Schutz ihrer Bürger einzuleiten, damit sie sich nicht mitschuldig am Organraub machen. Die G7+7-Petition wurde von zwei Vereinigungen initiiert, DAFOH und ETAC (End Transplant Abuse in China) (Transplantationsmissbrauch in China beenden).

Am 14. Juni um 19 Uhr fand die virtuelle Veranstaltung mit dem Titel „Führung bedeutet Mut zum Handeln – Aufruf an China, die Zwangsentnahme von Organen bei Falun Gong zu beenden“ statt, an der namhafte Redner teilnahmen. Zu den Teilnehmern gehörten die emeritierte Professorin Maria Cheung, der Abgeordnete Garnett Genuis, der Abgeordnete Dan Muys, der internationale Menschenrechtsanwalt David Matas, Dr. Andreas Weber, der stellvertretende Direktor von DAFOH Europa, sowie William Huang, ein Opfer der Verfolgung durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh).

Die Expertenrunde beim virtuellen Rundtischgespräch am Samstag, 14. Juni 2025

Abgeordneter fordert Gesetzgebung zur Sanktionierung der Zwangsentnahme von Organen durch die KP Chinas

Abgeordneter Garnett Genuis

Der Abgeordnete Garnett Genuis konnte nicht am Runden Tisch teilnehmen, brachte aber sein Engagement und seine Unterstützung in einem Video zum Ausdruck. Er sprach über die Verabschiedung eines Gesetzes in Kanada, das es unter Strafe stellt, ins Ausland zu reisen, um ein entnommenes Organ ohne Zustimmung zu erhalten. Er forderte die Gesetzgeber in anderen Ländern nachdrücklich auf, ähnliche Gesetze zu verabschieden.

„Wir müssen das Bewusstsein schärfen und Verbote erlassen, wie wir es in Kanada getan haben“, erklärte er. „Wir müssen uns weiterhin gegen diese Missstände aussprechen und die KPCh-Beamten, die daran beteiligt sind, auffordern, diese Maßnahmen zu stoppen, die Verfolgung verschiedener Minderheiten in China zu beenden und der Zwangsentnahme von Organen und dem Organhandel ein Ende zu setzen.

Dies ist natürlich eine schwerwiegende Verletzung der grundlegenden Menschenrechte. Es ist entsetzlich, dass es geschehen ist und weiterhin geschieht. Wir müssen also die Komplizenschaft der westlichen Länder beenden und alles in unserer Macht Stehende tun, es anprangern, die Verantwortlichen für die Menschenrechtsverletzungen zur Rechenschaft ziehen und diese Handlungen beenden.“

Abgeordneter Dan Muys

Der Abgeordnete Dan Muys gehört wie der Abgeordnete Garnett Genuis zu den langjährigen Unterstützern von Falun Gong. Er hob den Kontrast zwischen den Praktizierenden, die den Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folgen, und der erzwungenen Organentnahme hervor. Die Verfolgung durch die KPCh stehe in völligem Widerspruch zu diesen Grundsätzen, erklärte er.

Der Abgeordnete ermutigte die Praktizierenden, ihre Bemühungen fortzusetzen und „die Öffentlichkeit auf das Geschehen aufmerksam zu machen und zum Handeln zu ermutigen“.

Er schloss seine Rede mit den Worten: „Es ist also wichtig für Sie zu wissen, dass Sie Freunde im kanadischen Parlament haben.“

David Matas: Es ist wichtig, das Thema bei den G7-Ländern zur Sprache zu bringen

Der kanadische Menschenrechtsanwalt David Matas

Der renommierte Menschenrechtsanwalt David Matas wies ebenfalls auf die Bedeutung der Ansprache der G7-Staats- und Regierungschefs hin. Er erklärte, dass China seine NGO-Gemeinschaft grundlegend unterdrücke und auch im Ausland länderübergreifende Repressionen gegen NGOs durchgeführt habe. Die G7-Staats- und Regierungschefs hätten Gewicht, weil China um sein Ansehen auf der internationalen Bühne besorgt sei. Die Kritik der G7-Regierungen werde von China ernst genommen. Wenn die G7-Regierungen also aktiv würden und sich zu Wort melden würden, könnten sie in Bezug auf die Menschenrechte echten Druck auf China ausüben.

Auf die Frage nach dem Schweigen der Mainstream-Medien erklärte er, dass über diese Gräueltaten aus mehreren Gründen kaum berichtet werde: Oft seien die Opfer bereits verstorben; es geben nur wenige Überlebenden und diese würden schweigen; die Ereignisse fänden an abgesperrten Orten ohne sichtbare Beweise statt; die Aufzeichnungen seien unzugänglich. Darüber hinaus könnten Journalisten ohne Erlaubnis des KPCh-Regimes nicht nach China einreisen, was ihre Freiheit der Berichterstattung stark einschränke. Häufig würden sich Journalisten oder Medienunternehmen ihren Zugang gegen eine Berichterstattung eintauschen, die der Partei gefalle. Und schließlich mache es die extreme und ungewöhnliche Natur dieser Taten für die Öffentlichkeit schwierig, ihnen Glauben zu schenken.

Ein Zeuge berichtet

William Huang, ein Falun-Gong-Praktizierender

William Huang war Doktorand an einer angesehenen Universität in Peking, als er von 2000 bis 2005 fünf Jahre lang inhaftiert wurde, weil er Falun Gong praktiziert. Er wurde gefoltert, unter anderem durch Schocken mit Hochspannungsstäben, Schlafentzug sowie geistige und körperliche Isolation.

Jeden Tag musste er lange arbeiten (mindestens 16 Stunden), alle Arten von Kunsthandwerk herstellen und auch Lebensmittel wie Pistazien zubereiten. Er berichtete: „Als ich 2008 in die Vereinigten Staaten kam, sah ich, dass Produkte, die wir in China hergestellt hatten, in Lebensmittelgeschäften mit der Aufschrift Made in China zu sehr niedrigen Preisen verkauft wurden.“

Während seiner Inhaftierung wusste er nichts von der Zwangsentnahme von Organen. Er erfuhr davon, als er entlassen wurde, und war entsetzt. „Ich war sehr schockiert, als ich von der erzwungenen Organentnahme bei Falun-Gong-Praktizierenden hörte. Die erzwungene Entnahme von Organen ist jenseits aller Vorstellungskraft und widerspricht absolut der Menschlichkeit. Als ich mich daran erinnerte, dass ich während meiner Inhaftierung auch Bluttests unterzogen wurde, dachte ich, dass ich auch ein potenzielles Ziel für die Zwangsentnahme von Organen durch die KPCh war.

Ich war zu der Zeit bei guter Gesundheit, dennoch wurden Bluttests durchgeführt. Natürlich kümmerte sich der Wärter nicht um meine Gesundheit. Es gab keine gesundheitlichen Gründe.“ Wie er weiter ausführte, würden Falun-Gong-Praktizierende ständig schikaniert, verschleppt, zu Gefängnisstrafen verurteilt und zur Organentnahme gezwungen.

Laut Minghui.org werden vielen in China verhafteten Falun-Gong-Praktizierenden Blutproben entnommen, entweder während der Haft oder wenn sie nach Hause zurückkehren. In den Monaten März und April 2025 sind 772 Fälle von Verhaftungen oder Schikanen gegenüber Falun-Gong-Praktizierenden aufgrund ihres Glaubens gemeldet worden.

Professorin Cheung: Erzwungene Organentnahme ist eine der eklatantesten Menschenrechtsverletzungen in China

Professorin Maria Cheung von der Universität Manitoba, Kanada

Professorin Cheung betonte, wie wichtig es sei, das Bewusstsein für die Zwangsentnahme von Organen zu schärfen. Sie halte es für sehr wichtig, darüber zu sprechen, da sich derzeit nur wenige Menschen dessen bewusst seien. „Die erzwungene Organentnahme ist eine der ungeheuerlichsten Menschenrechtsverletzungen in China“, stellte sie klar. „Im Jahr 2020 gab das China Tribunal, ein Volksgerichtshof, durch sein Urteil bekannt, dass dieser Völkermord immer noch stattfindet und dass Falun-Gong-Praktizierende die Hauptziele dieser Menschenrechtsverletzungen in China sind.“

Die Professorin erläuterte anschließend den grundlegenden Unterschied zwischen dem Organhandel, bei dem die Menschen meist einwilligen, indem sie ein Organ (in der Regel eine Niere) verkaufen, um Geld zu verdienen, und der erzwungenen Organentnahme, bei der die Menschen keinerlei Zustimmung geben.

Sie sprach auch über die zunehmend besorgniserregende länderübergreifende Unterdrückung durch die KPCh sowie der Tatsache, dass die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten dieser Sache große Aufmerksamkeit schenken müssten. Denn alle an diesem Treffen teilnehmenden Länder seien davon betroffen.

„Die länderübergreifende Unterdrückung umfasst die Kontrolle der Medien und auch die Überwachung, Einschüchterung und Belästigung von Falun-Gong-Praktizierenden außerhalb Chinas“, betonte sie. „Auch wenn die Praktizierenden aus China geflohen sind, sind sie nicht sicher, denn sie sind immer noch Schikanen und Überwachungen ausgesetzt und bringen sogar Schikanen zu ihren Familien in China.“

Transplantationschirurg: Organraub ist ein furchtbares Verbrechen

Dr. Andreas Weber, stellvertretender Direktor von DAFOH Europa

Dr. med. Andreas Weber, stellvertretender Direktor von DAFOH Europa, wies auf die Folgen einer solchen Praxis für die Medizin hin. „Erzwungene Organentnahme widerspricht oder untergräbt die altruistischen Systeme der Organspende, die wir auf der ganzen Welt eingeführt haben“, sagte er. „Eine staatlich geförderte Zwangsorganentnahme untergräbt alles, was in der ethischen medizinischen Praxis begründet ist.“

Er äußerte auch seine Besorgnis über die Auswirkungen der neuen Technologien für die Aufbewahrung und den Transport von Organen, die medizinischen Beziehungen Chinas zu anderen Ländern, die Transplantationen durchführen, und die ethischen Fragen, die sich daraus ergeben.

Die Nachfrage nach Organen ist weltweit so groß, dass die KPCh und ihr Gesundheitssystem davon profitieren. Dr. Weber war bis 2006 als Transplantationschirurg in Deutschland tätig. Er gab das Beispiel einer Frau, die sich zu einer Transplantation nach China begab. Da sie Alkoholikerin war, konnte sie in ihrem Land nicht auf die Warteliste für eine Organtransplantation gesetzt werden. Sie reiste daher dreimal nach China und die Wartezeiten waren extrem kurz. Sie erhielt drei Lebertransplantationen und zahlte jedes Mal etwa $400,000 (ca. 340.000 €).

Dazu Dr. Weber: „Erzwungene Organentnahme ist wirklich ein Verbrechen; es ist ein schreckliches Verbrechen und nicht nur aus medizinischer Sicht.“

Anschließend stellte er die ersten Ergebnisse der G7+7-Petition vor und gab mehrere Kommentare dazu ab. „Nach einem Jahr haben wir bereits 197.250 Unterschriften gesammelt. Und diese Petition scheint an Dynamik zu gewinnen. Wenn wir mit den Menschen sprechen, die auf der Straße Unterschriften sammeln, stellen wir fest, dass sie alle die gleichen Erfahrungen machen. Wenn die Menschen zum ersten Mal von der erzwungenen Organentnahme hören, wollen sie dagegen vorgehen.“

Die G7+7-Petition wird weiterhin Unterstützung und Unterschriften sammeln, bis die Zwangsentnahme von Organen in China oder anderswo beendet ist und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.