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Meine Ich-Bezogenheit aufgeben – eine wahre Kultivierende werden

3. Juli 2025 |   Von einer Falun-Dafa-Praktizierenden in der Provinz Jiangsu, China

(Minghui.org) Meine Mutter hat mich 1998 mit Falun Dafa bekannt gemacht, als sie selbst mit dem Praktizieren begann. Obwohl ich damals noch ein Kind war, verstand ich gut, was Dafa wirklich ist und was meine wahre Aufgabe in dieser Menschenwelt ist. Leider verbot die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) die Kultivierungsmethode, bevor ich mich ihr voll und ganz widmen konnte, und setzte eine landesweite Kampagne gegen Falun Dafa in Gang. Trotz der Verleumdungskampagne des Regimes zweifelte ich nie daran, dass Falun Dafa etwas sehr Gutes ist.

In den folgenden zehn Jahren ging ich auf die Hochschule, zog nach Shanghai, um meinen Traum in der Großstadt zu verwirklichen, und ging eine ernsthafte Beziehung ein. Eine Reihe von Ereignissen veränderte 2009 mein Leben und veranlasste mich, darüber nachzudenken, ob ich mich wieder kultivieren sollte. Zuerst trennte sich mein langjähriger Freund von mir. Dann wurde ich nach nur zwei Monaten in meiner Arbeitsstelle gekündigt, für die ich sechs Monate lang gekämpft hatte, um sie zu bekommen.

Einige Minuten nach meiner Entlassung schrieb mir meine Mutter eine SMS und teilte mir mit, dass meine Großmutter verstorben sei. Ich fuhr in meine Heimatstadt, um an der Beerdigung teilzunehmen. Als ich die Handvoll Asche betrachtete, die einmal meine geliebte Großmutter gewesen war, kam mir immer wieder der Gedanke: „Wie unbedeutend ist doch das menschliche Leben!“

In dieser Situation dachte ich über mein bisheriges Leben nach. Ich hatte das Leben in der Großstadt kennengelernt und mein Herz war gebrochen. In den letzten zehn Jahren hatte ich Schwierigkeiten und Schmerzen erlebt. Sollte ich mich nun kultivieren oder nicht? Ich war hin- und hergerissen. Doch ich wusste, dass Dafa gut ist und dass ich wegen dieses Fa gekommen war. Wusste ich auch, dass dieses menschliche Leben voller Leiden ist? „Das ist es, worauf ich gewartet habe, warum kann ich mich dann nicht entscheiden?“, fragte ich mich. Schließlich entschied ich mich für die Kultivierung.

Sobald ich Falun Dafa zu praktizieren begann, ging es bergauf. Ich fand eine Arbeit und alles schien freundlicher und harmonischer zu werden. Was meinen Kultivierungszustand anging, konnte ich alle Xinxing-Prüfungen, die der Meister für mich arrangiert hatte, schnell bestehen. Zu dieser Zeit machte ich sprunghafte Fortschritte, während ich mir meiner rasanten Entwicklung voll bewusst war. Es fühlte sich so mühelos an, als würde ich etwas vom Boden aufheben. Das erfüllte mich mit Freude. Es stellte sich heraus, dass Kultivierung wirklich einfach war. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich schon längst damit angefangen.

Die gute Zeit hielt an, bis ich ein Jahr später in meine Heimatstadt zurückkehrte und die wahren Prüfungen begannen.

Symptome der Blutarmut verschlimmern sich

Viele Praktizierende begannen aus gesundheitlichen Gründen mit der Kultivierung. Sie haben in der Tat enorm von den wundersamen Heilkräften von Dafa profitiert. Mein Fall war genau das Gegenteil. Als ich mit Anfang 20 zu praktizieren begann, war ich bis auf eine leichte Anämie ganz gesund. Damals hatte ich dichtes, langes schwarzes Haar und meine Haut war hell und zart. Selbst als mir nach Beginn der Kultivierung die Haare ausfielen, dachte ich mir nichts dabei, da es bei meiner Haarfülle nicht weiter ins Gewicht fiel.

In den folgenden Jahren heiratete ich und bekam zwei Kinder. Mit jeder Geburt verschlimmerte sich meine Anämie. Als ich mit meinem zweiten Kind schwanger war, sank mein Hämoglobinwert auf etwa 50, weit unter den Durchschnittswert von 120. Meine Geburtshelferin runzelte die Stirn, als sie meine Werte sah, und sagte: „Vielleicht haben Sie eine seltene Krankheit.“

In jenen Tagen lernte ich fleißig und schrieb jeden Tag das Fa von Hand ab. Ich schaute auch nach innen, um meine selbst geschaffenen Hindernisse zu beseitigen. Selbst als ich schon ziemlich weit in der Schwangerschaft war, reiste ich unermüdlich aufs Land, verteilte Flugblätter und Broschüren über Dafa und informierte die Menschen über die wahren Umstände von Falun Dafa und der Verfolgung. Außerdem verbrachte ich Stunden damit, aufrichtige Gedanken auszusenden. Wenn ich mich konzentrierte, konnte ich in die Raumfelder anderer Praktizierender hineinschauen und sehen, was ihre Schwierigkeiten verursachte, aber ich wusste nicht, wie ich meine eigenen Schwierigkeiten überwinden sollte.

Meine Xinxing wurde häufiger geprüft, und meine Schwierigkeiten nahmen zu, da die Haltung meines Mannes und meiner Schwiegermutter sich über Nacht veränderte und feindselig wurde. Obwohl ich mich charakterlich weiterhin verbesserte und wusste, dass ich mich auf den Ebenen nach oben bewegte, war es schwieriger und ging viel langsamer voran als zu Beginn, als ich das Fa erhalten hatte. Da ich eine seltene Blutgruppe habe und meine Anämiesymptome während meiner zweiten Schwangerschaft schlimmer wurden, verschrieb mir mein Frauenarzt Erythropoietin-Injektionen und drohte mir, die Schwangerschaftsvorsorge einzustellen, wenn ich sie ablehnen würde.

Als Nächstes verbrachte ich Stunden damit, aufrichtige Gedanken auszusenden, um mein Raumfeld zu reinigen. Manchmal konnte ich unzählige rote Scheiben sehen, die roten Blutkörperchen ähnelten und von mir ferngehalten wurden. Was mich jedoch am meisten erstaunte, war, dass die Barmherzigkeit des Meisters selbst dann offensichtlich war, als die Prüfung unüberwindbar schien: Trotz meines niedrigen Hämoglobinwertes war ich nie so krank, dass ich wie ein gewöhnlicher Mensch bettlägerig war. Sicher, mir war manchmal schwindelig und übel, aber ich war selbstständig und fuhr immer noch mehr als 16 Kilometer zu meinen Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen und Verabredungen.

Nach der Geburt meines Sohnes war ich erleichtert, dass ich keine routinemäßigen Blutuntersuchungen mehr machen lassen musste. Anschließend achtete ich nicht mehr auf meine Blutwerte, wusste aber, dass dies eine Lücke in meiner Kultivierung war, die ich früher oder später schließen musste.

Starker Haarausfall

Drei Monate nach der Geburt meines Sohnes bemerkte ich, dass mir die Haare so stark ausfielen, dass ich sie nicht mehr wachsen lassen konnte. Dann wurden meine kurzen Haare dünner. Meine Kopfhaut war sichtbar und eine große Stelle am Hinterkopf war komplett kahl. Mein Haar war stumpf, trocken und brüchig. Wenn ich nur mit den Fingern durchfuhr oder mich leicht kratzte, fielen viele Haare aus – die Strähnen waren unterschiedlich lang, und einige hatten noch die Wurzeln.

Als meine Kinder etwas älter waren, nahm ich eine Stelle bei einem staatlichen Unternehmen an; allerdings war die Indoktrination der KPCh mit Lügen und Verrat hier tief verwurzelt. Während dieser Zeit arbeitete ich lange, hatte eine hohe Arbeitsbelastung und musste mich vorsichtig durch das giftige Arbeitsumfeld und die komplizierten persönlichen Beziehungen bewegen. Obendrein musste ich mich um meine Kinder und meine Familie kümmern. Daher blieb mir kaum Zeit, das Fa zu lernen und die Übungen zu praktizieren. Nach zwei Jahren war ich völlig erschöpft, verlor mehr Haare als je zuvor und sogar einige Zähne.

Mein Haar war extrem dünn, meine Hautfarbe war krankhaft gelb, meine Lippen blass, und ich sah ausgezehrt aus, als würde ich nicht genug Nährstoffe bekommen. Schon nach einigen Treppenstufen musste ich nach Luft schnappen. In der Situation erzählte ich niemandem, dass ich eine Dafa-Praktizierende war, weil ich ein so schlechtes Bild von Dafa-Praktizierenden abgab und der am wenigsten überzeugender Beweis für die außergewöhnlichen Kräfte von Dafa war.

Oft seufzte ich, wenn ich die unzähligen kleinen Haare auf meinem Kopfkissen sah. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Über zehn Jahre lang gab ich mein Bestes. Ja, ich hatte noch viele menschliche Anschauungen, aber zumindest hatte ich immer nach innen geschaut und versucht, mich zu erhöhen. Warum verbesserte sich mein Zustand nicht? Es musste ein grundlegendes Problem geben, aber was war es?

Manchmal konnte ich durch mein Himmelsauge vage erkennen, wohin mein Kultivierungsweg führte. Ich hörte den Meister einige Male zu mir sprechen. Als ich eines Nachmittags ein Nickerchen machte, sagte der Meister zu mir: „Wenn du dich wie der junge Mönch kultivieren könntest, könnte dich nichts aufhalten.“ Erschrocken stand ich schnell auf.

Einmal sah ich den Meister im Traum. Er saß mit gekreuzten Beinen im Lotussitz. Er tätschelte mir sanft den Kopf wie ein liebevoller Vater. Es war so lebendig und real. Wie könnte ich nicht die Schülerin des Meisters sein?

Im Laufe meiner Kultivierung hatte ich viele Erkenntnisse. Zum Beispiel wurde mir eines Tages klar, was meine grundlegende Anschauung und mein Streben beim Beginn der Kultivierung gewesen war – ich wollte meinem Schicksal entgehen und meinen Lebensweg ändern. Die Kultivierung bot mir einen Weg, dieser chaotischen und unvorhersehbaren Welt zu entfliehen. Es war eine wohlüberlegte Entscheidung, denn ich glaubte, dass ich durch die Kultivierung viel mehr erreichen könnte als durch das Weiterleben als gewöhnlicher Mensch. Als ich anfing, hatte ich so viele menschliche Anschauungen und Eigensinne.

Damals glaubte ich, dass die Dafa-Kultivierung mir einen gesunden Körper geben und mich vor schweren Krankheiten bewahren würde. Allerdings empfand ich meine Anämie als etwas anderes – ich hielt sie für eine Folge von Mangelernährung und nicht für eine echte Krankheit. Um die sich ständig verschlimmernden Symptome zu lindern, untersuchte ich sorgfältig meine Eigensinne und analysierte jeden meiner Gedanken, verzweifelt auf der Suche nach der Ursache dieser endlosen Prüfungen.

Unzählige Male dachte ich, ich hätte es endlich erkannt und verstanden: „Das muss es sein!“ Doch es änderte sich nichts – mein Zustand blieb unverändert, und meine Haare fielen weiterhin aus – wie Herbstblätter. Es war schwer, positiv zu bleiben, und ich fühlte mich deprimiert. Auch in dieser Situation glaubte ich fest an Dafa und schwankte in den letzten zehn Jahren nie, auch wenn sich mein Gesundheitszustand verschlechterte. „Bin ich immer noch keine wahre Praktizierende?“ Praktizierende sagen oft „sich wahrhaftig und solide kultiviere“, aber was bedeutete es eigentlich, sich wahrhaftig zu kultivieren?

Ich beschloss, dass ich, wenn ich eines Tages alles herausfinden würde, einen Artikel schreiben und meine Erfahrungen teilen würde, um damit auch andere Praktizierende zu unterstützen.

Durch das verstärkte Fa-Lernen einen Durchbruch erzielt

Der Meister gab mir im März letzten Jahres einen klaren Hinweis, dass ich mehr das Fa lernen müsse. Daraufhin verlängerte ich die Zeit, die ich mit dem Fa-Lernen verbrachte, und achtete darauf, dies mit einem ruhigen und klaren Kopf zu tun. Allmählich konnte ich die Wirkung sehen und wie sich mein Kultivierungszustand veränderte. Davor war ich in meiner Kultivierung immer nachlässiger geworden, da ich mein Krankheitskarma so lange nicht durchbrechen konnte. Ich sagte mir, dass dies vielleicht einfach mein Weg sei. Die Fa-Berichtigung würde zwangsläufig erfolgreich sein, und ich müsse nur geduldig sein und abwarten. „Lerne einfach das Fa und denke nicht zu viel nach. Nur das Fa kann dir helfen“ sagte ich mir.

Vor zwei Monaten begann ich zum siebten Mal in diesem Jahr, das Zhuan Falun abzuschreiben. Ich achtete beim Abschreiben mehr auf jeden einzelnen Absatz. Durch das Lernen der Lehre und das Vertiefen meines Verständnisses der behandelten Themen konnte ich einige meiner menschlichen Anschauungen erkennen, die mir zuvor nie aufgefallen waren.

Zu dieser Zeit ereignete sich ein unglücklicher Vorfall, der alle in der Familie betraf, insbesondere meine Mutter und mich. Wir waren beide sehr angespannt und explodierten bei der kleinsten Kleinigkeit. Eines Abends artete ein Scherz zwischen meiner Tochter und meiner Mutter in einen heftigen Streit aus. Meine Tochter, die inzwischen Teenager war, reagierte oft trotzig und testete gerne die Grenzen aus. An diesem Tag war ich schlecht gelaunt und wollte einfach nur allein sein. Als meine Tochter meiner Mutter widersprach, schritt ich nicht ein, um sie zu beruhigen.

Von meinem Zimmer aus hörte ich meine Mutter zu meiner Tochter sagen: „Wenn du willst, dass ich gehe, packe ich meine Sachen und gehe sofort. Glaub doch nicht, dass ich Angst vor dir habe, nur weil jemand hinter dir steht.“ Da ich meine Mutter und ihre passiv-aggressive Art kannte, wusste ich, dass sie mit ‚jemand‘ mich meinte – sie war nicht glücklich darüber, dass ich nichts unternommen hatte, als meine Tochter ihr respektlos widersprochen hatte.

Früher hatte ich mich darüber geärgert, dass meine Mutter gerne Andeutungen machte und manipulierte. Wahrscheinlich hätte ich dann angefangen, mit ihr zu streiten. Aber an diesem Tag hielt ich mich zurück, weil ich wusste, dass es sonst hässlich werden und schnell außer Kontrolle geraten würde. Um diese Situation zu vermeiden, biss ich die Zähne zusammen und reagierte nicht. Selbst als meine Mutter den ganzen Tag über dasselbe wiederholte, unterdrückte ich meine Wut und hielt den Mund.

Am nächsten Morgen, sobald ich die Augen öffnete, überkam mich eine Welle der Ruhe und Freude. War es nicht der Meister, der mir so zeigte, was Nachsicht bedeutet. Meine Mutter begrüßte mich mit einem Lächeln, als wäre nichts geschehen, und fragte mich, was ich zum Frühstück haben wolle. Da wurde mir plötzlich klar: „Ich habe mich all die Jahre nicht wirklich kultiviert.“

Mein grundlegender Eigensinn

Meine gesamte Kultivierungsreise blitzte vor meinen Augen auf, und ich erkannte, dass ich mich überhaupt nicht kultiviert hatte.

Immer wieder zeigte ich keine Nachsicht. Vor Jahren, nach der Geburt meines Kindes, blieb meine Schwiegermutter einen Monat lang bei uns, um beim Kochen und Putzen zu helfen. Sie enthielt mir das Fleisch vor und gab mir fast jeden Tag nur Kartoffeln zu essen. Mein Mann stellte sich auf die Seite seiner Mutter und sagte, dass Frauen nach der Geburt kein Fleisch essen sollten. Was für ein Unsinn! Darüber war ich verbittert und konnte das lange Zeit nicht verwinden.

Allerdings dachte ich, dass ich meine Xinxing bewahren musste und tolerierte es daher, anstatt mit meiner Schwiegermutter zu streiten. Am Ende war ich sogar stolz darauf, dass ich meinen Groll beiseitelegen konnte. War das nicht genug? Wer von denen in meinem Alter hätte das schon geschafft? Ich wuchs in einer Familie der oberen Mittelschicht auf, meine Eltern arbeiteten für Behörden. Als einzige Tochter hatte es mir an nichts gefehlt. Ich war mir sicher, dass kein anderes Einzelkind mit einer behüteten Kindheit es ertragen könnte, so behandelt zu werden. Insgeheim verachtete ich meinen Mann und seine Mutter für ihre Pingeligkeit und Kleinkariertheit, diesem Festhalten an Kleinigkeiten.

Meine Tochter durchlebte eine rebellische Phase, in der sie Grenzen austestete und Erwachsenen widersprach. Was auch immer ich sagte, sie musste mich übertrumpfen und das letzte Wort haben. „Wie konnte ich zulassen, dass sie mir gegenüber so respektlos war und so mit mir redete? Ich musste dem ein Ende setzen und sie disziplinieren. Das ist meine Verantwortung als Mutter!“ In der Situation schaute ich wieder nach innen, um zu sehen, ob ich dieselben Lücken wie meine Tochter hatte; tatsächlich erkannte ich meinen Kampfgeist und Spuren der Parteikultur. Obwohl ich von Zeit zu Zeit die Beherrschung verlor, dachte ich, dass ich mich gut kultiviert hätte. „Aber sie hat es nicht anders verdient – ich hatte recht und habe immer nach innen geschaut“, redete ich mir ein.

Meine Mutter ist passiv-aggressiv und kann manchmal manipulativ sein. Ich musste ihr sagen, dass das falsch war und nicht im Einklang mit dem Fa stand. Sie ist auch eine Kultivierende von Falun Dafa und sollte es besser wissen, als sich so indirekt und unehrlich auszudrücken. Da musste ich sie doch darauf hinweisen, damit sie sich erhöhen kann. Das war doch nachsichtig, oder? Selbst der Meister sagte, wenn wir ein Problem bei einem Mitpraktizierenden sehen, aber nicht darauf hinweisen, sind wir nicht verantwortungsbewusst.

Nachsicht übte ich nur im Rahmen meines eigenen oberflächlichen Verständnisses. Ich benutzte sogar die Worte des Meisters, um mich selbst davon zu überzeugen, dass meine Auslegung von Nachsicht richtig sei. Aber ich lag völlig falsch.

Was die Güte angeht, dachte ich, dass ich in dieser Hinsicht gut sei. Ich glaubte, dass ich anderen gegenüber freundlich und wohlwollend sei. Wenn andere Kinder meine Tochter schikanierten, versuchte ich, entweder mit dem Kind selbst oder mit seinen Eltern zu sprechen. Ich konnte nicht zulassen, dass die Leute dachten, ich würde mich nicht um meine Tochter kümmern. Außerdem verlor das andere Kind durch das Mobbing und Ausnutzen anderer seine Tugend. Das wollte ich nicht einfach so geschehen lassen – das wäre nicht verantwortungsbewusst gewesen. Ein Verwandter hat uns auch um eine große Summe Geld betrogen. In der Folge war ich wütend auf ihn, aber wie hätte ich das nicht sein können?

Als ich das alles auf mich wirken ließ, war ich ziemlich beunruhigt. Ich hatte versucht, das Fa auf der Grundlage meines oberflächlichen Verständnisses zu bestätigen, und war kläglich daran gescheitert, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht bedingungslos zu verwirklichen. Wie arrogant und leichtsinnig war ich gewesen? Kein Wunder, dass mein Krankheitskarma so hartnäckig und anhaltend war. Kein Wunder, dass sich mein Gesundheitszustand verschlechterte. Es stellte sich heraus, dass ich mich überhaupt nicht wirklich kultiviert hatte.

Meine Ichbezogenheit beseitigen

Viele Praktizierende berichteten davon, dass sie den grundlegenden Eigensinn beseitigt hätten, um sich wirklich und solide kultivieren zu können. Aber was genau ist der grundlegende Eigensinn? Was bedeutet, „sich solide kultivieren“?

Zu diesem Zeitpunkt wollte ich meine Ichbezogenheit loslassen und dann kamen mir immer die Worte der Praktizierenden anstatt das Fa in den Sinn. Nur der Meister und Dafa können uns auf unserem Kultivierungsweg anleiten. Egal wann und wo, wir sollten nur dem Meister folgen und das tun, was das Fa von uns fordert.

Als ich mich in das Fa vertiefte, gewann ich neue Einsichten über die Menschen und Dinge um mich herum. Mir wurde klar, dass der Meister alles sorgfältig so arrangiert hat, wie es ist, damit ich meine Eigensinne leicht erkennen kann. Aber lange Zeit lernte ich das Fa nur oberflächlich und war mir meiner eigenen Lücken überhaupt nicht bewusst.

Der Meister sagte:

„Die Erkenntnisse bleiben immer nur auf dieser Ebene, sie können das Fa nicht vom Fa her erkennen, das kann auch leicht zu Problemen führen.“ (Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in New York 2004, 21. November 2004)

Dieser Abschnitt war mir nicht klar, bis ich diesen Erfahrungsbericht verfasste. Als ich versuchte, die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht nach meinem begrenzten Verständnis und meiner Vorstellung von richtig umzusetzen, verstand ich das Fa nicht auf der Grundlage des Fa. Ich verstand das Fa auf der Grundlage meiner eigenen Erfahrungen. Nur wenn ich mein eigenes Denken vollständig aufgebe, kann ich so handeln, wie es das Fa vorsieht. Nur dann kann ich mich bedingungslos nach dem Fa ausrichten und das Fa auf der Grundlage des Fa wirklich erkennen und verstehen.

Mit diesem Gedanken im Hinterkopf betrachtete ich alle Höhen und Tiefen meiner Kultivierung und erkannte, dass ich nie über die Ichbezogenheit hinausgegangen bin. Ohne das Fa auf der Grundlage des Fa zu verstehen, konnte ich nur das tun, was ich innerhalb der Grenzen meines eigenen Wissens und der Erfahrung am besten konnte. Ich hätte mich nicht solide kultivieren können, egal wie sehr ich mich auch bemühte.

Tatsächlich hinderte mich das „Ego“ nicht nur daran, mich dem Fa anzugleichen, sondern verursachte auch viel Druck in meinem Leben. Da ich eine fahle Hautfarbe hatte, trug ich fast immer eine Gesichtsmaske, um sie zu verdecken. Trotzdem sah ich selbst unter der Maske oft ängstlich aus, weil mein perfektes „Ego“ verlangte, dass alles ordentlich ablief, um einem unmöglichen Idealbild zu entsprechen. Damit war ich eine Sklavin der unvernünftigen Forderungen meiner Ichbezogenheit geworden und jagte verzweifelt einem unerreichbaren Ziel hinterher. Das war ein sehr anstrengendes Leben.

Meine Ichbezogenheit führte auch dazu, dass ich meinem eigenen Urteilsvermögen vertraute, anstatt mein volles Vertrauen in den Meister und das Fa zu setzen. Die Ichbezogenheit veranlasste mich, mir aus dem Fa nur das herauszupicken, was ich für nützlich hielt, anstatt mich wirklich an das Fa anzugleichen.

Helle Blumen hinter den schattigen Weidenbäumen

Meine Tochter sagte mir letzte Woche: „Mama, die kahle Stelle an deinem Hinterkopf ist verschwunden.“ Auch mir war aufgefallen, dass ich in letzter Zeit weniger Haare verloren hatte. Ich bat sie, ein Foto von meinem Hinterkopf zu machen und es mir zu zeigen. Tatsächlich war die kahle Stelle verschwunden, und mein Haar war kräftiger und dunkler geworden. Auch meine Haut sah gesund und rosig aus.

Ein paar Tage später bekam ich meine Periode, und das Blut war hellrot. Ich erinnere mich auch, dass ich mich vor ein paar Wochen bei der Hausarbeit stärker und energiegeladener gefühlt hatte. Die Hausarbeit ging viel schneller von der Hand und machte mir sogar Freude. Als wir am Wochenende mit den Kindern wandern gingen, war mir nicht schwindelig und ich war nicht außer Atem.

Als ich in den Spiegel schaute, war ich überrascht, dass meine Wangen etwas Farbe hatten. Meine unteren Augenlider waren nicht mehr so blass, und ich sah nicht mehr wie ein Geist aus. Die Anämie war verschwunden! Erst da wurde mir klar, dass mein Haarausfall durch die Anämie verursacht worden war. Ich hatte so lange damit gelebt, dass ich gar nicht mehr wusste, wie es sich anfühlte, gesund zu sein.

Noch erstaunlicher war, dass sich meine Tochter verändert hatte. Sie ist jetzt freundlich und respektvoll. Sie versucht, geduldig zu sein, und schaut sogar nach innen, um sich selbst zu hinterfragen, wenn es Konflikte gibt. All diese positiven Veränderungen schienen über Nacht zu geschehen, und ich kann es immer noch nicht ganz glauben.

Nun war klar, dass meine Kultivierung ganz anders aussehen würde und dass ich nicht mehr so handeln und sein würde wie zuvor.