Falun Dafa Minghui.org www.minghui.org AUSDRUCK

Vor einem Arbeitslager haben wir mutig einen Lautsprecher installiert und so die wahren Umstände verbreitet

11. August 2025 |   Von einem Falun-Dafa-Praktizierenden in China

(Minghui.org) In den ersten Jahren der Verfolgung von Falun Dafa befand sich in unserer Gegend ein Zwangsarbeitslager, in dem eine große Anzahl von Falun-Dafa-Praktizierenden widerrechtlich gefangen waren. Dieses Arbeitslager war berüchtigt für seine vielen bösartigen Gräueltaten. Eine unbekannte Anzahl von Praktizierenden wurde dort durch die brutale Verfolgung körperlich behindert oder zu Tode gefoltert.

Einmal fuhr ich mit einem Fernbus in die Kreisstadt und verteilte dort Informationsmaterialien über Falun Dafa. Dabei stellte ich fest, dass das Arbeitslager nicht in der Stadt, sondern irgendwo auf dem Land lag. So verteilte ich die mitgebrachten Flugblätter und hatte noch eine kleine Menge übrig.

Mittags aß ich bei einem Imbissstand in der Nähe des Busbahnhofs. Einige der Kunden waren Taxifahrer. Während sie sich unterhielten, erwähnte jemand, dass kürzlich viele Frauen in das Arbeitslager gebracht worden seien. Darauf fragte ich sie, wie man zum Arbeitslager gelangt. Einer von ihnen sagte zu mir: „Es gibt mehrere Abteilungen im Arbeitslager und nicht alle sind am selben Ort. Zu welcher wollen Sie hingehen?“ Ich sagte: „Ich gehe zu der Abteilung, die Sie gerade erwähnt haben.“ Dann bot er an, mich in seinem Auto mitzunehmen und mir den Weg zu zeigen. Das war mehr als nur ein Zufall, es musste eine Fügung des Meisters sein.

Das Arbeitslager lag an einem Flussufer und war von hohen Mauern umgeben. Es sah sehr trostlos aus und weit von der Hauptstraße entfernt. Daher stieg ich aus dem Auto und ging etwa einen halben Kilometer auf einem Feldweg, um näher heranzukommen. Dieses Arbeitslager lag an einem sumpfigen Flussufer mit vielen großen Weidenbäumen. Dort gab es eine schäbige kleine Asphaltstraße, die sich entlang des Flussufers schlängelte. An jenem Tag war es sehr heiß und nur wenige Fußgänger waren unterwegs. Als ich auf dem Damm stand, konnte ich in das Arbeitslager hineinsehen.

Während ich um die Mauer herumging, sandte ich aufrichtige Gedanken aus. Dann hängte ich ein paar kleine Banner auf und band einige Flugblätter und eine Ausgabe von Minghui Weekly an einen Stecken und warf ihn über die Mauer in das Arbeitslager. Ich hoffte, dass die Mitpraktizierenden im Inneren durch den Anblick ermutigt würden und dass die Übeltäter Angst bekommen würden. Dann kehrte ich nach Hause zurück.

Ein paar Tage später kam ein Mitpraktizierender zu Besuch. Er hatte früher in der Provinzhauptstadt gearbeitet, musste aber aufgrund des Drucks seines Arbeitgebers kündigen. Während wir uns unterhielten, sagte er zu mir: „Ich will zum Arbeitslager gehen und einen Lautsprecher zur Erklärung der wahren Umstände installieren. Anscheinend benutzen Praktizierende in vielen Teilen unseres Landes Lautsprecher, um die wahren Begebenheiten zu verbreiten.“ Darauf antwortete ich: „Was für ein Zufall. Ich war vor Kurzem dort und kenne mich daher in der Umgebung und mit den Straßenverhältnissen gut aus.“ Wir schmiedeten einen gemeinsamen Plan für unser Vorhaben.

Als der Praktizierende gegangen war, dachte ich: „Kann das ein Zufall sein? Es schien, als wäre meine vorherige Reise zum Arbeitslager eine Vorbereitung auf dieses bevorstehende Vorhaben gewesen!“ Mir wurde klar, dass, wenn wir den einfachen Wunsch haben, dem Meister zu helfen, Menschen zu erretten, er uns sowohl den Weg ebnet, als auch die mächtige Tugend gibt, erfolgreich zu sein. Am Tag unserer Abreise nahmen wir einen Fernbus. Der Bus hatte einen Gepäckträger auf dem Dach. Daher kletterten wir über eine Leiter hinauf und befestigten unser Fahrrad daran, da es nachts keinen Rückfahrtbus mehr gab.

Als wir am Arbeitslager ankamen, versteckten wir uns in einem großen Maisfeld und warteten dort bis zur Dunkelheit. Lange Zeit sandten wir aufrichtige Gedanken aus. Es war sehr still, bis auf das gelegentliche Pfeifen, das von der Straße in der Ferne kam. Als es dunkel wurde, sagte der Mitpraktizierende: „Fangen wir an!“

Wir verließen das Maisfeld mit unseren Rucksäcken auf dem Rücken und ließen unser Fahrrad zurück. Als wir auf den Deich kamen, konnten wir die Lichter im Arbeitslager und gelegentlich Menschen herumlaufen sehen. Wir wollten den Lautsprecher in einem großen Weidenbaum anbringen. Der Baum war dick und hoch und die ersten Äste waren sehr hoch über dem Boden.

Als Kind bin ich oft auf Bäume geklettert, aber seit Jahren hatte ich das nicht mehr getan. Während ich diesen großen Baum betrachtete, senkte ich meine Stimme und sagte: „Dieser Baum ist nicht leicht zu erklimmen.“ Mein Begleiter sagte, er würde es versuchen. Ich fragte ihn: „Schaffst du das?“ Er bejahte. Ich hockte mich hin, hielt den Baum mit beiden Händen fest und sagte: „Steig auf meine Schultern, dann werde ich aufstehen, damit du leichter klettern kannst.“ Er zögerte einen Moment und fragte: „Bist du sicher, dass das in Ordnung ist?“ Ich antwortete: „Kein Problem, mach nur!“ Er stieg auf meine Schultern, während ich langsam aufstand. Dann begann er sich mit aller Kraft nach oben zu ziehen.

Ich sah ihm beim Klettern zu, wie sehr er sich anstrengte und fühlte mich tatsächlich innerlich schuldig, weil ich auf dem Land aufgewachsen war und er in der Stadt. Eigentlich hätte ich derjenige sein sollen, der auf den Baum klettert, aber ich hatte ihm diese Schwierigkeit aufgebürdet. Das lag nicht nur daran, dass ich Angst vor Anstrengung hatte. Es war eigentlich eine Form von Selbstsucht. Der Meister verlangt von den Praktizierenden, selbstlos zu sein und zuerst an andere zu denken. Oberflächlich betrachtet war es nur das Klettern auf einen Baum. In Wirklichkeit gab es allerdings Faktoren, die mit dem Bestehen von Prüfungen in der tatsächlichen Kultivierung zu tun hatten. In diesem kritischen Moment hatte ich nicht das getan, was ich hätte tun sollen. Seitdem sind viele Jahre vergangen. Wenn ich heute an diese Szene zurückdenke, verspüre ich immer noch Schuldgefühle.

Er kletterte hinauf, ließ das Seil herunter und zog den großen Rucksack mit der Ausrüstung und den Werkzeugen hoch. Auf diese Weise hing die Arbeit im Baum allein von ihm ab. Ich begann mich darauf zu konzentrieren, unter dem Baum aufrichtige Gedanken auszusenden, und bat den Meister, uns dabei zum Erfolg zu verhelfen. Die Zeit verging, Minute für Minute. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Es war mir egal, wie viele Mücken auf meinem Rücken krabbelten, denn ich spürte keine Stiche. Gelegentlich fuhr ein Bauer mit einem Traktor am Flussufer vorbei, dann duckte ich mich im Gras.

Der Mitpraktizierende arbeitete weiter auf dem Baum. Manchmal benutzte er eine kleine Taschenlampe, die er dann sofort wieder ausschaltete. Er benutzte sie immer wieder. Glücklicherweise waren die Äste und Blätter dicht, sodass das Licht von Weitem nicht leicht zu sehen war. Gelegentlich war das leise Knacken von kleinen Ästen zu hören, die brachen. Das Erstaunliche war, dass man aus dem Arbeitslager plötzlich Disco-Musik hören konnte. Sie war chaotisch und laut und übertönte unsere Geräusche. Ich hatte das Gefühl, dass der Meister über uns wachte und uns Kraft gab.

Schließlich ließ der Mitpraktizierende das Seil vom Baum herunter und kletterte hinunter. Er sagte zu mir: „Ich habe ein Stück Plastik über die Ausrüstung gebunden, um sie vor Regen zu schützen. Sonst wäre ich schon früher heruntergekommen. Lass uns gehen. Der Knopf ist betätigt – das Programm wird in einigen Minuten beginnen.“

Auf dem Heimweg traten wir abwechselnd in die Pedale. Wir fühlten uns entspannt und angenehm. Da wir hungrig waren, kauften wir unterwegs eine kleine Wassermelone. Es war schon spät in der Nacht, als wir nach Hause kamen.

Danach wollten wir immer wissen, ob das Programm zur Erklärung der wahren Umstände erfolgreich über den Lautsprecher ausgestrahlt worden war. Später hörten wir von Mitpraktizierenden, die aus dem Arbeitslager entkommen waren, dass sie die Übertragung gehört hatten, und der Ton sehr klar war. Die Wachen gerieten in Aufruhr und schossen sogar mit ihren Waffen. Am nächsten Tag fanden sie den Lautsprecher.

Wenn wir eine reine Absicht haben, die im Einklang mit dem Fa steht und der Rettung von Lebewesen und der Beseitigung des Bösen dient, werden wir die Bestätigung und Hilfe des Meisters erhalten. Er wird die Vorkehrungen treffen, um uns zum Erfolg zu verhelfen. Danke, verehrter Meister!