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Nach mehrjähriger Haft: Frau erneut wegen ihres Glaubens verhaftet (Provinz Jilin)

24. September 2025 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Jilin, China

(Minghui.org) Am 15. September 2025 gegen 18 Uhr pflegte Yu Yingjie ihre bettlägerige Mutter, als drei Beamte mit einer Vorladung und einem Durchsuchungsbefehl erschienen. Sie forderten sie auf, ihren jüngeren Bruder zu rufen, damit dieser umgehend die Betreuung der kranken Mutter übernehme.

Nachdem Yus Bruder und ihr Ehemann eingetroffen waren, eskortierten die Polizisten sie hinaus. Sie beschlagnahmten außerdem ihr Handy, ihr iPad und ihre Falun-Dafa-Bücher.

Yu geriet ins Visier der Polizei, weil sie verfolgt und gefilmt wurde, während sie Plakate mit Inhalten zu Falun Dafa aufhängte. An diesem Tag wurden weitere Praktizierende verhaftet.

Es ist unklar, wo Yu, eine Einwohnerin der Stadt Changchun, Provinz Jilin, festgehalten wird. Ihr Mann beauftragte einen Anwalt mit ihrer Vertretung. Dieser übergab den Fall an das Amt für öffentliche Sicherheit der Provinz Jilin, das ihn an die Polizeibehörde der Stadt Changchun weiterleitete. Ihm wurde schließlich mitgeteilt, dass es sich um einen Sonderfall handele, der direkt von der Polizeibehörde bearbeitet werde, und dass er Yu nicht vertreten dürfe. Die drei Beamten der Polizeiwache der Chongqing Straße, die sie festnahmen, wurden sogar für ihre „hervorragende Arbeit“ gelobt.

Es war nicht das erste Mal, dass Yu – eine ehemalige Kinderkrankenschwester und spätere Inhaberin eines Grafikdesign-Unternehmens – wegen ihres Glaubens, den sie seit zwei praktiziert, ins Visier der Behörden geriet. Bereits von 2012 und 2014 verbrachte sie drei Jahre und zwei Monate im Gefängnis.

2012 verhaftet und 2013 heimlich verurteilt

Am 7. November 2012 wurde Yu im Haus ihrer Tante von zwei Beamten der Polizeibehörde Changchun verhaftet. Als sie ihre Ausweise verlangte, zeigte ihr einer der Beamten seinen Ausweis – er hieß Pan Gaofeng. Bereits zuvor war Yus Ehemann zur Polizeiwache am Caiyu-Boulevard vorgeladen worden. Nach seiner Freilassung vermutete er, von der Polizei beschattet zu werden. Als er zum Haus von Yus Tante ging, um ihr etwas zu bringen, wurde auch er festgenommen.

Am 9. November 2012 durchsuchte die Polizei Yus Büro für Haus- und Grafikdesign. In der Folge musste ihr über Jahre hinweg erfolgreich geführtes Unternehmen schließen.

Yus Ehemann beauftragte einen Anwalt für sie, doch die Polizei weigerte sich, mit ihm zu sprechen. Sie behauptete, Yus „strafrechtliche Fakten seien eindeutig und unhaltbar“. Während ihrer Inhaftierung im Dritten Untersuchungsgefängnis der Stadt Changchun wurden Yu wiederholt Familienbesuche verweigert.

Richterin Chen Xiaojing vernahm Yu im Untersuchungsgefängnis und ordnete an, dass sie den Pflichtverteidiger akzeptieren müsse. Dieser war angewiesen, in ihrem Namen ein Schuldbekenntnis abzugeben. Yu erklärte jedoch, sie habe bereits einen eigenen Anwalt. Doch Chen entgegnetete, sie hätten nie eine Verteidigungserklärung von ihm erhalten.

Als Yus Anwalt beim Bezirksgericht Chaoyang seinen Antrag auf Vertretung einreichte, verweigerte Richterin Chen mit allerlei Ausreden ein persönliches Treffen. Am Telefon erklärte sie ihm, sie werde ihn benachrichtigen, wann er die Akte einsehen und wann er an der Verhandlung teilnehmen könne. Doch eine entsprechende Mitteilung erhielt er nie.

Chen hielt am 17. November 2013 eine Anhörung ab, ohne Yus Ehemann oder Anwalt zu benachrichtigen. Die Verhandlung begann an diesem Tag um 6:30 Uhr. Yu beantragte, ihren Anwalt zu benachrichtigen, damit er sie vor Gericht vertreten könne, doch Chen lehnte ihren Antrag ab.

Yu stellte daraufhin einen Befangenheitsantrag gegen Richterin Chen, der jedoch unbeachtet blieb. Als sie dagegen protestierte, rief ein Mann drohend: „Wenn sie nicht den Mund hält, legen wir ihr einen Strick um den Hals!“

Ende November 2013 rief Chen Yus Mann an und sagte knapp: „Ich habe Ihre Frau verurteilt! Legen Sie Berufung ein, wenn Sie möchten!“ Anschließend legte sie auf und verweigerte weitere Telefonate. Erst nach langem Suchen erfuhr er, dass seine Frau zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden war. Am 5. Mai 2014 wurde Yu schließlich in das Frauengefängnis der Provinz Jilin eingeliefert.

Früherer Bericht:

Vorgehensweisen bei den Stadtgerichten von Changchun, um Falun Gong-Praktizierenden ihre Rechte zu entziehen