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Meister Li gab mir einen Generalschlüssel

30. September 2025 |   Von einer Falun-Dafa-Praktizierenden in der Provinz Hubei, China

(Minghui.org) Ende 2000 wurde eine Mitpraktizierende wegen der Verteilung von Informationsmaterialien verfolgt. Nachdem sie mich mit hineingezogen hatte, wurde ich verhaftet und zur Polizeiwache gebracht. Um mich gegen die Verfolgung zu wehren, weigerte ich mich, zu kooperieren oder Aussagen zu machen, und trat aus Protest in den Hungerstreik.

Zwei Tage vergingen, und ich wurde unruhig und fragte mich: „Was ist mit meinen Mitpraktizierenden und der Produktionsstätte passiert? Ich kann nicht hierbleiben.“ Still flehte ich: „Meister, ich möchte hier raus. Ich kann hier nicht eingesperrt bleiben.“

Als die Nacht hereinbrach, beendeten die Polizisten nach und nach ihre Schicht, und nur zwei Hilfspolizisten blieben zurück, um mich zu bewachen. Ich dachte mir, dass es Zeit war zu gehen. Ich schwang die Handschellen kräftig, und sie sprangen auf. Ich warf sie beiseite und eilte zum Tor. Als ich an dem großen Eisentor rüttelte, schwang es mühelos auf, und ich lief hinaus.

Als ich das Haupttor erreichte, sahen mich die beiden Hilfspolizisten gehen und versuchten nicht, mich aufzuhalten. Stattdessen folgten sie mir und flehten mich an: „Wenn Sie gehen, werde ich entlassen. Mein Kind geht zur Oberschule, und meine Frau wurde ebenfalls entlassen. Wenn Sie gehen, sind wir beide arbeitslos.“

Zu dieser Zeit verbreitete die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) böswillige Gerüchte und verleumdete Falun Dafa, wodurch sie die Gedanken der Menschen überall vergiftete. Ich wollte nicht, dass andere negative Gedanken über die Kultivierungsmethode hegten und meinetwegen ihren Arbeitsplatz verlören. Nach einem Moment des Zögerns ging ich von selbst zurück in den Verhörraum, schloss die Eisentür, hob die Handschellen vom Boden auf und legte sie mir selbst an.

Um die Beamten nicht zu beunruhigen, tat ich so, als wäre nichts geschehen. In Gedanken sagte ich zum Meister: „Meister, es ist so schwer, sich zu entscheiden!“ In diesem Moment spürte ich wirklich den liebevollen Blick des Meisters auf mir, als er lächelte – es war nur für einen flüchtigen Augenblick.

Sie standen vor der Tür Wache, während ich die ganze Nacht damit verbrachte, ihnen von der Schönheit und dem Wunder von Falun Dafa zu erzählen, meine persönlichen Erfahrungen zu schildern und von den tiefgreifenden Vorteilen zu berichten, die ich durch die Kultivierung gewonnen hatte.

Als sie das hörten, eilten sie zum Supermarkt, kauften Getränke und Kuchen und boten mir diese an, wobei sie mich drängten: „Junge Frau, essen Sie etwas. Wie wollen Sie sonst die Kraft aufbringen, gegen die Polizei zu kämpfen?“ Als ich das hörte, lachte ich und sagte: „Vielen Dank für Ihre Freundlichkeit. Ich bin im Hungerstreik, um gegen die ungerechtfertigte Verfolgung zu protestieren. Ich habe nie daran gedacht, gegen die Polizei zu kämpfen.“

Am dritten Morgen begleitete mich die Polizei zu einem Bürogebäude innerhalb der städtischen Beörde für Öffentliche Sicherheit. Jede Etage war durch eine verschlossene Metalltür am Eingang des Treppenhauses gesichert. Im dritten Stock betraten wir ein Büro, das mit drei Betten ausgestattet war – eines für mich und zwei für die beiden Beamtinnen, die mich überwachen sollten. Die Polizei überwachte mich ständig und wechselte sich in Schichten ab, um sicherzustellen, dass ich nie allein war.

Ich erzählte ihnen von meinem persönlichen Kultivierungsweg. Die beiden Beamtinnen hörten schweigend zu – eine saß mit ausdruckslosem Gesicht da, während die Augen der anderen glänzten, als stünde sie kurz davor in Tränen auszubrechen. Nach der Hälfte der Zeit ging die Beamtin mit ausdrucksloser Miene hinaus, um etwas zu essen. Ich nutzte den Moment und sagte zu der Beamtin, die zurückgeblieben war: „Seien Sie nicht traurig. Ich weiß Ihre Freundlichkeit zu schätzen. Mir geht es gut.“

Sie blickte zur Tür, beugte sich näher zu mir und flüsterte: „Ich bin auch eine Praktizierende.“ Das zu hören, war eine unerwartete Freude – fünf Tage Anspannung schmolzen augenblicklich dahin. Ich vertraute ihr an: „Ich muss diesen Ort verlassen.“ Sie fragte: „Wie wollen Sie hier herauskommen?“

Umgeben von Metalltoren und sechs männlichen Polizisten schien eine Flucht unmöglich. Auf dieser Etage befand sich das einzige unverschlossene Fenster im Badezimmer, aber seine Gitterstäbe waren fest verschweißt. Der Praktizierende überprüfte und bestätigte, dass die Gitterstäbe ohne Werkzeug nicht aufgebrochen werden konnten.

Im Stillen flehte ich: „Meister, bitte geben Sie mir einen Generalschlüssel.“ In dem Moment, als ich diesen Gedanken hatte, fiel plötzlich ein kleiner Gegenstand von der Decke. Ich hob ihn schnell auf und betrachtete ihn – aber es war kein Schlüssel. Meine Mitpraktizierende war erstaunt. Wie konnte etwas von der Decke fallen? Das musste vom Meister kommen!

Sie schlug vor: „Warum versuche ich nicht, die Gitterstäbe aufzubrechen?“ Zur Essenszeit schlich sie sich nach draußen und kam kurz darauf zurück. An ihrem Gesichtsausdruck erkannte ich, dass es funktioniert hatte! Der Meister hatte alles Schritt für Schritt arrangiert und nur auf mich gewartet. Mein Herz war voller Freude. Danke, Meister!

Zunächst verspürte ich einen Anflug von Bedauern. Die Praktizierende warf den Generalschlüssel weg, den ich vom Meister erhalten hatte und den ich als Andenken behalten wollte. Im Nachhinein verstehe ich, dass die Entscheidung der Praktizierenden klug war. Hätte ich ihn behalten, hätte das meinen Eigensinn sicherlich verstärkt.

An diesem Nachmittag hatte eine andere Beamtin familiäre Verpflichtungen und konnte nicht in der Nachtschicht arbeiten, sodass sie bereits um 18 Uhr ging und nur noch die Praktizierende und ich übrigblieben. Ich spürte, dass dies das sorgfältige Arrangement des Meisters war! Als ich über meine bevorstehende Freiheit nachdachte, verspürte ich eine Mischung aus Begeisterung und Sorge um die Situation meiner Mitpraktizierenden, so dass ich zögerte.

Die Praktizierende sagte daraufhin nervös: „Mach dir keine Sorgen um mich. Deine Sicherheit hat für uns oberste Priorität. Auch ohne Arbeit kann ich mich selbst versorgen. Notfalls werde ich einfach einen kleinen Stand aufmachen oder Donuts backen – ich komm` schon zurecht.“

Ich bin voller gemischter Gefühle. In der heutigen materialistischen Welt ist es nur allzu üblich, dass Menschen um kleinliche Gewinne streiten und sogar viele Verwandte sich gegenseitig um den Profit bringen. Doch meine Mitpraktizierende – eine Fremde, die ich zufällig getroffen hatte – hat selbstlos ihre Zukunft, ihre Karriere und ihre Interessen beiseitegeschoben, nur um meine Sicherheit zu gewährleisten und mir die Flucht zu ermöglichen.

Der Meister sagte:

„Von nun an sollt ihr bei allem, was ihr macht, zuerst an andere denken und euch bis zur Selbstlosigkeit kultivieren. Von nun an sollt ihr bei allem, was ihr macht oder sagt, an die anderen und sogar an die zukünftigen Generationen denken.“ (In der Buddha-Natur wird nichts ausgelassen, 13.02.1997, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Spät in der Nacht, als es im Zimmer still war und wir so taten, als würden wir schlafen, stießen die beiden diensthabenden Beamten die Tür auf, schauten herein, schlossen sie dann leise hinter sich und gingen schlafen. Ich schaute auf die Uhr; es war kurz nach ein Uhr morgens, also war es Zeit zu gehen. Wir umarmten uns und sagten: „Auf Wiedersehen, mach's gut!“

Ich stand am Fenster und blickte in die pechschwarze Nacht; es war kein einziges Licht zu sehen. Da ich mich im dritten Stock befand, hatte ich keine Ahnung, was unter mir lag. Innerlich schrie ich: „Meister, ich werde springen. Bitte fang mich auf!“ Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen, kletterte auf die Fensterbank und sprang. In dem Moment, als ich mit einem lauten „Knall“ aufschlug, gingen alle Sensorenleuchten in der Umgebung an.

Noch bevor ich aufstehen konnte, tauchte aus dem Nichts ein alter Mann auf, der mit seinem Elektromobil direkt vor mir zum Stehen kam und rief: „Junge Frau, steigen Sie ein!“ Seine klare, entschlossene Stimme ließ mir keine Zeit zum Nachdenken. Ich sprang schnell auf und sagte ihm, wohin ich musste. Ohne ein weiteres Wort fuhr er los. Wir ließen die chaotische Situation hinter uns.

Wie konnte dieser alte Mann mitten in der Nacht im tiefsten Winter auf dem Parkplatz der Öffentlichen Sicherheit auftauchen? Es war unglaublich. Wir kamen schnell an unserem Ziel an – so schnell, dass ich nicht einmal Zeit hatte, mich zu bedanken, noch sein Gesicht klar zu sehen, geschweige denn zu fragen, warum er dort war. Der alte Mann verschwand genauso mysteriös, wie er gekommen war, ohne eine Spur zu hinterlassen.

Ich stand unten am Wohnhaus und war mir nicht sicher, in welchem Stockwerk oder vor welcher Tür sich die fünf verfolgten Praktizierenden befanden, die vorübergehend dort untergebracht waren. Als ich nach oben schaute, flackerte in einem Fenster im vierten Stock ein Licht auf. Zwei bekannte Gesichter erschienen, beobachteten mich von oben und forderten mich auf, schnell die Treppe hinaufzugehen. Selbst nach meinem siebentägigen Hungerstreik fühlte ich mich voller Energie und hatte keine Beschwerden.

Als sie mich sahen, hellten sich alle Gesichter vor Freude auf. Überrascht fragte ich: „Woher wusstet ihr, dass ich kommen würde?“ Sie antworteten: „Gerade eben fiel der kleine Wecker auf den Boden und weckte uns alle. Wir machten das Licht an, konnten aber nichts Ungewöhnliches entdecken. Aus irgendeinem Grund hatten wir das Bedürfnis, das Fenster zu öffnen und hinauszuschauen – und da standest du unten und hast zu uns hochgeschaut. Der barmherzige und großartige Meister hatte jeden Schritt für seinen Schüler sorgfältig geplant.

Ich erzählte den Praktizierenden jedes Detail meiner siebentägigen Tortur und beschrieb die durchdachten Arrangements des Meisters, das Wunder von Dafa und seine wundersamen Manifestationen. Alle hörten gebannt zu. Als sie meine ausgemergelte Gestalt sahen, wischten sich die Praktizierenden Tränen der Trauer aus den Augen. Die gesamte Erfahrung entfaltete sich wie ein Theaterstück, in dem jeder Moment mit dem nächsten verzahnt war – sowohl spannend als auch ziemlich intensiv.

Was für kostbare Erinnerungen und unvergessliche Jahre! Ich erinnere mich noch immer an die Praktizierenden, mit denen wir einst unsere Tage verbrachten – jeder von uns wurde aufgrund der Verfolgung aus seiner Heimat vertrieben und illegal inhaftiert. Dafa vereinte uns im Herzen und schmiedete ein dauerhaftes Band.

Ich verneige mich tief vor meinem großartigen und barmherzigen Meister, der mir – einem Lebewesen, das von Karma belastet und so gewöhnlich wie Staub ist – gnädigerweise erlaubt hat, ein Teil von Dafa zu werden, umgeben von der grenzenlosen Gnade Buddhas.

Ich drücke meinen Praktizierenden meine tiefste Dankbarkeit aus. Ich bin froh, dieses großartige Kapitel mit euch in dieser wunderbaren Zeit der Fa-Berichtigung in der Menschenwelt geteilt zu haben.