(Minghui.org) Die Staatsanwaltschaft Muling der Provinz Heilongjiang hielt seit 2014 wiederholt Anwälte davon ab, die Fallakten ihrer Mandanten einzusehen.
Erst kürzlich hielt der Chef der Anklageabteilung, Zhao Jinyu, zwei Anwälte davon ab, ihre Mandanten zu verteidigen: Er nahm ihre Anrufe nicht entgegen, er gab vor, nicht im Büro zu sein und verleugnete schließlich seine eigene Identität.
Die beiden Anwälte Li Chunfu und Wang Guanqi wollten sich mit Zhao treffen und die Fallakten einzusehen, um sich auf die Verteidigung ihrer beiden Mandanten Zheng Guanglin und Li Yongsheng vorzubereiten. Die Mandanten waren am 16. März 2015 wegen des Praktizierens von Falun Gong illegal verhaftet worden.
Die Anwälte fuhren am 23. Juni 2015 zu der Anklageabteilung der Staatsanwaltschaft Muling und wurden schließlich in Zhaos Büro vorgelassen.
Zhao befand sich zusammen mit einigen Kollegen im Büro. Einer der Kollegen erklärte jedoch, Zhao sei nicht im Büro. Die Anwälte zeigten daraufhin auf Zhao und fragten ihn: „Sind Sie nicht Herr Zhao?“ Zhao reagierte nicht. Einer der Kollegen erklärte daraufhin: „Nein das ist nur ein Sachbearbeiter, Zhao ist nicht hier“.
Als die Anwälte feststellten, dass die Dienstanzeige an der Wand anzeigte, dass Zhao Dienst hatte, riefen sie seine Telefonnummer an. Das Handy neben Zhao klingelte. Zhao guckte kurz darauf, nahm den Anruf jedoch nicht entgegen.
Nach der Dienstanzeige hat Zhao Dienst
Die Anwälte fuhren später erneut zu Zhao und erklärten ihm, es sei ihre Pflicht, die Fallakten einzusehen und dass der Staatsanwalt ihnen nicht aus dem Weg gehen solle. Zhao erklärte, er sei gerade mit einem Fall beschäftigt, die Anwälte sollten später wieder kommen.
Den Anwälten blieb nichts anders übrig, als ihren Flug zu stornieren und am nächsten Tag wiederzukommen. Diesmal wurde sie von einem Wärter am Eingang aufgehalten. Dieser erklärte, Zhao sei nicht da und er wisse nicht, wie man ihn erreichen könne. Die Anwälte riefen daraufhin in Zhaos Büro an. Man teilte ihnen mit, Zhao sei gerade in einem Meeting.
Als man den Anwälten schließlich erklärte, sie müssten noch eine weitere Stunde warten, ging Herrn Zhengs Guanglings Ehefrau, die auch mit dabei war, eigenmächtig auf die zweite Ebene, um mit Zhao zu sprechen. Sie fand Zhao und stellte fest, dass er nicht in einem Meeting war. Zhao regierte sehr ungehalten: Er rief zwei Polizisten herbei und befahl ihnen, die Ehefrau hinauszuwerfen. Die Polizisten schleiften sie daraufhin die Treppe herunter. Die Ehefrau wurde aufgrund der rabiaten Behandlung ohnmächtig und musste ins Krankenhaus gebracht werden.
Frau Miao wurde ohnmächtig und musste ins Krankenhaus gebracht werden.
Nach dem Zwischenfall warteten die Anwälte noch zwei weitere Stunden und verließen die Staatsanwaltschaft dann ergebnislos. Sie mussten ihren Flug erwischen.
Anwalt Wang fuhr am 8. Juli 2015 erneut nach Muling, um die Akten einzusehen. Ihm wurde wieder erzählt, Zhao sei nicht im Büro. Weder die Anwälte noch Lis Familie gelang es, Zhao ans Telefon zu kriegen. Auch kein anderer Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft wollte sich mit ihnen treffen.
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