(Minghui.org) Li Zongzes Vater wurde im Januar 2014 wegen des Praktizierens von Falun Gong festgenommen. Bei seinen Bemühungen, die Entlassung seines Vaters zu erwirken, wurde Li dreimal verhaftet. Polizisten schlugen ihn, sperrten ihn rechtswidrig ein und verhörten ihn, zuletzt verlor er seinen Arbeitsplatz.
Am 5. September 2014 gingen Polizisten auf ihn los, weil er sich nach dem Fall seines Vaters erkundigen wollte. Als das Gericht zwei Wochen später den Verteidiger entließ, den die Familie für seinen Vater beauftragt hatte, nahm Li den Platz des Anwalts ein und verteidigte seinen Vater. Nachdem das Gericht seinen Vater zu Gefängnis verurteilt hatte, wollte Li ihn im Juli 2015 im Untersuchungsgefängnis besuchen. Dort schlugen ihn die Polizisten und hielten ihn 24 Stunden lang fest.
Li und seine Eltern erstatteten am 20. Juni 2015 Strafanzeige gegen den ehemaligen kommunistischen Parteiführer Jiang Zemin, der die Verfolgung von Falun Gong befohlen hatte. Zwei Tage später erstattete Li eine gesonderte Strafanzeige gegen Jiang Zemin wegen der Ungerechtigkeit, die seine Familie erlitt.
Für die Einreichung dieser Strafanzeigen wurde Li am 20. November an seinem Arbeitsplatz verhaftet. Es folgten Schläge und Verhöre und schließlich die Kündigung seines Arbeitsverhältnisses.
Das Folgende ist ein Auszug aus der Strafanzeige Lis.
Nachdem mein Vater mit dem Praktizieren von Falun Gong begonnen hatte – das war 1997, als ich vier Jahre alt war, ließ er seine schlechten Gewohnheiten wie Rauchen, Trinken und Spielen, los. Oft sagte er mir, man solle zuerst an andere denken und den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht folgen. Zu der Zeit verstand ich es nicht wirklich, aber ich wusste, dass er ein guter Mensch war.
Einmal sahen wir auf dem Weg zu meinen Großeltern einen älteren Mann aus dem Rollstuhl fallen. Er versuchte mehrmals, wieder hochzukommen, konnte es aber nicht schaffen. Die Leute gingen vorbei, aber niemand blieb stehen, um ihm zu helfen. Mein Vater blieb stehen und half ihm zurück in den Rollstuhl. Er sagte nie etwas darüber, aber es hinterließ einen tiefen Eindruck auf mich.
Nachdem die Verfolgung von Falun Gong 1999 begonnen hatte, holten Polizisten meinen Vater im November 2001 an seinem Arbeitsplatz ab und brachten ihn ins Untersuchungsgefängnis. Dort kam er erst wieder frei, als wir der Polizei 2.000 Yuan (ca. 270 Euro) Erpressungsgeld bezahlt hatten.
Nur fünf Monate später wurde er in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Meine Mutter wusste nicht, was sie tun sollte und weinte jeden Tag. Sie war völlig überfordert und schickte mich zu meinem Vater in die Gehirnwäsche-Einrichtung, damit ich dort blieb. Ich war damals neun Jahre alt.
Ich hatte Angst. Überall waren Polizeibeamte und jedes Zimmer stand unter strenger Überwachung. Schließlich schickte mich die Polizei nach wiederholten Bitten meines Vaters nach Hause.
2012 zwang man meinen Vater, seine Arbeit aufzugeben, weil er sich weigerte, Falun Gong abzuschwören. Um unseren Lebensunterhalt zu verdienen, eröffnete er einen Elektronikladen.
Im Januar brachen über zehn Polizisten in unsere Wohnung ein. Sie nahmen meinen Vater erneut fest; sein Geschäft musste geschlossen werden.
Meine Mutter ging fast täglich zur Polizeistation. Manchmal drohte die Polizei, sie zu verhaften: „Wir werden Sie auch festnehmen, wenn Sie wiederkommen.“ Andere Male belogen sie sie: „Ihr Mann wird bald freigelassen, wenn Sie aufhören, hierher zu kommen.“
Einmal, als meine Mutter zur Polizei ging, um sich nach meinem Vater zu erkundigen, sagte ein Polizeihauptmann etwas zu ihr. Als ich dort ankam, hatte sie bereits einen Selbstmordversuch unternommen, indem sie ihren Kopf zweimal gegen die Wand schlug. Zwei Monate lang konnte sie nach dem Vorfall kaum essen oder schlafen. Ihr Mut war völlig gebrochen.
Als meine 83-jährige Großmutter meinen Vater in der Polizeistation besuchen wollte, stießen die Polizisten sie hinaus, bevor sie viel sagen konnte.
Während der Gerichtsverhandlung gegen meinen Vater entließ der Richter seinen Verteidiger, weil dieser für ihn auf nicht schuldig plädiert hatte. Ich beschloss, meinen Vater selbst zu verteidigen. Der Staatsanwalt beschuldigte meinen Vater, Videos über Falun Gong auf seinem Computer zu haben, obwohl dies kein Verbrechen nach irgendeinem Gesetz darstellt. Als ich Beweise für die Vorteile des Praktizierens von Falun Gong vorbringen wollte, unterbrach mich der Richter wiederholt. Er erlaubte dem Zeugen auch nicht, für meinen Vater auszusagen.
Jiang Zemin begann im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999. Trotz Widerspruch der übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros nutzte er seine damalige Position als Chef der Kommunistischen Partei Chinas und zwang ihnen seinen Willen auf, um die Verfolgung zu beginnen.
Die Verfolgung hat in den vergangenen 17 Jahren zum Tod vieler Falun Gong- Praktizierender geführt. Unzählige wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.
Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan auf Parteibasis, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb des chinesischen Gesetzes und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.
Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen das frühere Staatsoberhaupt an.
Sechs Familienangehörige wegen der Strafanzeige gegen den Ex-Staatschef verhaftethttp://de.minghui.org/html/articles/2016/5/23/121227.html
Hochschulabsolvent drei Mal verhaftet, weil er seinen Vater aus dem Gefängnis holen wolltehttp://de.minghui.org/html/articles/2015/12/8/117881.html
Wegen Besuch eines inhaftierten Praktizierenden nun selbst eingesperrthttp://de.minghui.org/html/articles/2015/9/10/116608.html
Student von der Polizei angegriffen, weil er nach seinem inhaftierten Vater fragtehttp://de.minghui.org/html/articles/2015/2/7/112886.html