(Minghui.org) „Ich nehme es denjenigen [den Staatsanwälten] nicht übel, die meinen Fall vorgetragen haben, weil sie alle getäuscht wurden. Ich habe Berufung eingelegt, um diese Justizbeamten zu retten. Bitte sagen Sie meinem Sohn, er soll nicht ängstlich sein oder wegen des Urteils überreagieren. Stattdessen sollte er diese Beamten freundlich behandeln, damit sie vor einer schweren Fehleinschätzung bewahrt bleiben“, ließ die 61-jährige Wang Yuanju ihrer Familie ausrichten, nachdem sie zu 22 Monaten Haft verurteilt worden war.
Wang Yuanju kommt aus der Stadt Qitaihe in der Provinz Heilongjiang. Sie wurde am 8. Mai 2016 verhaftet und mit ihr sieben weitere Falun-Gong-Praktizierende aus der Region. Wang brachte man direkt ins Untersuchungsgefängnis der Stadt Qitaihe.
Ein Jahr später stellte man sie vor Gericht.
Der erste Gerichtstermin von Wang war für den 25. April 2017 um 9:30 Uhr am Bezirksgericht Xinxing in der Stadt Qitaihe geplant. Die beiden Verteidiger, die ihre Familie beauftragt hatte, kamen pünktlich zur Anhörung. Die Sicherheitsbeamten verlangten jedoch eine Sicherheitsüberprüfung, die für Rechtsanwälte kein vorgeschriebenes Verfahren ist. Die Anwälte zitierten zwar einen Präzedenzfall, erhielten aber dennoch keinen Zutritt.
Wang kam um 9:30 Uhr im Gerichtssaal an. Als sie ihre Anwälte nicht sah, protestierte sie und fragte, was mit ihnen geschehen sei. Der Sicherheitsmann schob sie auf die Anklagebank. Wang sagte, dass sie während der Haft misshandelt worden und in einem geschwächten Zustand sei.
Ihrer Familie wurde fast ein ganzes Jahr lang das Besuchsrecht verweigert. Ihre 78-jährige Schwester und ihr Sohn stellten den Anwesenden Fragen zur Misshandlung von Wang. Wang tröstete sie und sagte ihnen, sie sollten keine Angst haben.
Die Anwälte bekamen das Chaos mit und versuchten, in den Gerichtssaal zu gehen, wurden aber von mehreren Sicherheitskräften gestoppt. Wang und ihre Familienangehörigen protestierten und weigerten sich, den Prozess ohne die Anwälte weiterzuführen. Der Richter vertagte den Prozess kurz nach 10:00 Uhr.
Wangs Familie beantragte für sie Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung beim Untersuchungsgefängnis, der Staatsanwaltschaft, dem Gericht und anderen zuständigen Behörden, aber sie wurden lediglich von einer Behörde zur nächsten geschickt.
Die Anwälte wurden darüber informiert, dass die zweite Verhandlung von Wang für den 17. Mai angesetzt war.
Wangs Anwälte nahmen am Tag vor der zweiten Anhörung zur Verhandlung an der vorgerichtlichen Konferenz teil. Der vorsitzende Richter entschied, dass beide Anwälte von der Sicherheitskontrolle befreit seien.
Die Anwälte trafen am Verhandlungstag um 9:30 Uhr beim Gericht ein. Ein Wachmann verlangte jedoch eine Sicherheitsüberprüfung und akzeptierte die Vereinbarung mit dem Richter nicht. Die Anwälte weigerten sich, nachzugeben. Schließlich forderte der vorsitzende Richter die Wachmänner auf, sie ohne Sicherheitskontrolle hereinzulassen und den Richtereingang zu benutzen.
Als die Anwälte von anderen Personen, die sich in der Nähe befanden, angesprochen und befragt wurden, warum sie so hartnäckig seien, sagten sie ihnen, dass es um ihre Rechte gehe.
Zu Beginn der Verhandlung wies einer der Anwälte darauf hin, dass kein Gerichtsschreiber anwesend sei. Einer der beiden Staatsanwälte musste als Stenograf fungieren und konnte während der Anhörung nicht sprechen.
Die Anwälte lehnten die von der Staatsanwaltschaft vorgelegten Beweismittel mit der Begründung ab, dass der polizeiliche Prüfer des Beweismittels gegen Wang nicht qualifiziert sei. Darüber hinaus sei der Zeuge auch Vernehmungsbeamte, ein deutliches Indiz dafür, dass die Beweise gefälscht seien.
Die Anhörung endete gegen Mittag.
Das Urteil für Wang wurde am 4. Juli verkündet und sie wurde zu 22 Monaten Gefängnis verurteilt. Sie legte Berufung ein, für die ihre Familie einen Anwalt engagierte.
Frühere Berichte:
http://de.minghui.org/html/articles/2017/5/21/126932.html
Qitaihe, Provinz Heilongjiang: Zehn Praktizierende immer noch in Hafthttp://de.minghui.org/html/articles/2016/10/31/123455.html
Gericht hat getäuscht und belogen – damit Verhandlung ohne Anwalt stattfindethttp://de.minghui.org/html/articles/2017/2/13/125749.html