(Minghui.org) Zwei Frauen, die getrennt verhaftet wurden, teilten das gleiche Schicksal, indem sie von demselben Richter verurteilt wurden und später auf seine Anweisung ohne Wissen ihrer Familien oder ihrer Rechtsanwälte ins Gefängnis überführt wurden.
Die Frauen Wang Shumin und Li Hongyu, beide Bewohner des Bezirks Wuqing, Tianjin, wurden zum Ziel der Strafverfolgung, weil sie bei der Polizei angezeigt wurden. Sie wurden angezeigt, als sie mit Menschen über die Verfolgung von Falun Gong durch das kommunistische Regime in China sprachen. Falun Gong ist ein spiritueller Kultivierungsweg, der auf den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht gründet.
Ihre Berufungsklagen wurden abgelehnt.
Wang war am 4. November 2014 verhaftet und am folgenden Tag nach Zahlung von 10.000 Yuan (ca. 1310 €) [1] Kaution freigelassen worden. Die örtliche Staatsanwaltschaft erhob am 3. März 2016 Anklage gegen sie, und am 15. März hatte sie einen Gerichtstermin.
Ihre Familie beauftragte einen Anwalt, kurz nachdem sie am 2. Oktober wieder in Haft genommen worden war. Der Anwalt versuchte, ein Treffen mit Richter Yin Jian festzusetzen, wurde aber abgewiesen. Der Anwalt besuchte dann seine Mandantin am Nachmittag des 25. Oktober. Er war bestürzt, als er erfuhr, dass Wang genau an jenem Morgen vor Gericht gestellt worden war. Er bat erneut, Richter Yin sehen zu können, wurde jedoch wieder zurückgewiesen.
Wangs Familie und Anwalt hatten von Richter Yin nie aktualisierte Informationen bekommen. Sie erfuhren später, dass er Wang zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt hatte.
Li war am 24. September 2016 verhaftet worden, und ihr Fall wurde auch von Richter Yin behandelt. Ihr Anwalt und ihre Familie hatten geplant, sie am 29. November im Bezirksuntersuchungsgefängnis Wuqing zu besuchen. Sie war aber nicht dort, als sie ankamen. Sie waren schockiert, als sie erfuhren, dass Li gerade vor Gericht gestellt worden war. Sie eilten zum örtlichen Gerichtsgebäude, wurden aber nicht in das Gebäude eingelassen. Später fanden sie heraus, dass Li zu dreieinhalb Jahren verurteilt worden war.
Sowohl Wang als auch Li reichten eine Berufungsklage ein und forderten die Aufhebung ihrer Urteile und eine Wiederaufnahme des Verfahrens mit öffentlicher Verhandlung.
Lis Familie ging am 8. Juni 2017 in das Untersuchungsgefängnis, um Geld auf ihr Geldkartenkonto einzubezahlen, aber sie war nicht da. Die Wärter sagten ihnen, dass Li und Wang am 31. Mai 2017 in das Frauengefängnis von Tianjin verlegt worden seien.
Lis Familie rief sofort ihren Anwalt an, der bald eine Untersuchung beim Mittleren Gericht Tianjin beantragte. Richter Li Caoyuan sagte, dass das höhere Gericht die Berufungsklagen von Li und Wang abgelehnt hätte.
Die Anwälte von Li und Wang hatten bis zum 10. Juni keine förmliche Mitteilung vom Berufungsgericht erhalten.
Frühere Berichte:
Tianjin: Frau zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt – sie legt Berufung einhttp://wwwde.clearharmony.net/articles/a121347-Tianjin-Frau-zu-dreieinhalb-Jahren-Haft-verurteilt-%E2%80%93-sie-legt-Berufung-ein.htmlZweite Gerichtsverhandlung einer Frau findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit und ohne Rechtsbeistand statthttp://de.minghui.org/html/articles/2016/11/6/123514.html
[1] Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- €