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Richter verurteilt schwer krebskranke Frau – trotz verschiedener Anträge auf Haftaussetzung

20. Dezember 2018 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Yunnan

(Minghui.org) Nachdem eine Krebspatientin trotz ihres schlechten Gesundheitszustandes zu drei Gerichtsverhandlungen gezwungen worden war, wurde sie zu eineinhalb Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 4.000 Yuan [1] verurteilt. Ihr Anwalt legte kurz nach Erhalt des Urteils am 16. Oktober 2018 Berufung ein.

Als Gao Cuifangs Anwalt sie am 23. November 2018 im Untersuchungsgefängnis der Stadt Kunming traf, erzählte Gao ihm Folgendes: Richter Zhao Yong vom Mittleren Volksgericht in Kunming hatte versucht, sie zu überreden, ihre Berufung fallen zu lassen und eine medizinische Behandlung im Gefängnis zu erhalten. Gao weigerte sich, der Aufforderung nachzukommen und beharrte auf ihrer Berufung.

Nach einem Gespräch mit Gao reichte ihr Anwalt am 25. November beim Mittleren Gericht einen weiteren Antrag auf Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung mit dem Titel „Hilfe! Hilfe! Hilfe!“ ein.

Der Anwalt erklärte in dem Antrag, dass Gao schwer an Schilddrüsenkrebs erkrankt sei und sofortige medizinische Betreuung brauche.

Der Anwalt schrieb, er sei am 23. November ihre Akten beim Mittleren Gericht durchgegangen. Dabei habe er festgestellt, dass das Untersuchungsgefängnis der Stadt Kunming am 9. Oktober, dem Tag ihrer zweiten Anhörung, einen formellen Antrag beim Kreisgericht Xundian gestellt hatte. Der Antrag besagte, dass die Wärter des Untersuchungsgefängnisses Gao am 9. August und 26. September zur medizinischen Untersuchung gebracht hatten. Ihre Ärzte bestätigten Gaos Krebserkrankung. Sie empfahlen eine Operation, um den Tumor zu entfernen. Das Untersuchungsgefängnis bat darum, ihre Haft zur medizinischen Behandlung auszusetzen.

Am 10. Oktober reichte die Staatsanwaltschaft von Xundian ebenfalls ein Dokument beim Kreisgericht von Xundian ein, in dem Gaos Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung beantragt wurde, da ihr körperlicher Zustand keine weitere Inhaftierung zuließ.

Dennoch verurteilte Richter Zhang Yunjiang vom Kreisgericht Xundian sie zu Gefängnis – trotz ihres kritischen Zustands und der Briefe sowohl des Untersuchungsgefängnisses als auch der Staatsanwaltschaft.

Der Anwalt erklärte in seinem Antrag an das Mittlere Volksgericht, dass Zhang dafür verantwortlich gemacht werden müsse, sollte ein bedauernswertes Ereignis bei seiner Mandantin eintreten.

Gao war am 29. April 2018 verhaftet worden, weil sie zwei Plakate aufgehängt hatte, auf denen stand: „Falun Dafa ist gut“. Seitdem wird sie im Untersuchungsgefängnis Kunming Nr. 1 festgehalten.

Sie erschien zum ersten Mal am 10. August vor Gericht. Dort musste sie eine vierstündige Sitzung überstehen, obwohl sie kurz vor dem Zusammenbruch stand. Ihre zweite Anhörung am 9. Oktober wurde vertagt, als sie zu schwach war, um zu sprechen. Richter Zhang nahm die Anhörung sechs Tage später ohne ihren Anwalt wieder auf. Dieser hatte zeitgleich eine weitere Anhörung, die bereits Monate zuvor festgelegt worden war.

Zhang verkündete das Urteil über Gaos Haftstrafe am Tag nach ihrer dritten Anhörung.

Frühere Berichte:

Krebskranke Frau vor Gericht gestellt und verurteilt – Anwalt reicht Beschwerde gegen Richter ein

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 [1] Das sind umgerechnet ca. 500 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro.