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66-Jährige berichtet über monatelange Misshandlungen im Gefängnis

31. März 2018 |   Von Feng Xiulan, einer Falun-Gong-Praktizierenden in China

(Minghui.org) Feng Xiulan, 66, ist am 4. Juli 2016 verhaftet worden, weil sie Falun Gong [1] praktiziert. Aufgrund erfundener Anschuldigungen wurde sie zu 16 Monaten Haft verurteilt und in das Untersuchungsgefängnis Qinhuangdao eingewiesen.

Die Haftzeit im Gefängnis hat Feng mittlerweile abgesessen, doch ihre Tortur ist noch nicht vorbei. Am 22. November 2017 wurde sie entlassen. Doch die Behörden setzten sie auch weiterhin unter Druck. So brach am 13. März 2018 eine Gruppe lokaler Beamter in ihre Wohnung ein und durchsuchte diese, während Feng nicht zu Hause war. Um eine weitere Verhaftung beziehungsweise Verfolgung zu vermeiden, konnte Feng nicht mehr nach Hause zurückkehren.

Hier ihr Bericht über die Verhaftung und die Folter, die sie erlitten hat.

Am 4. Juli 2016 verhafteten Polizisten der Stadt Qinhuangdao Chang Xiuli. Ihre Tochter wollte, dass mehrere von uns mit ihr zu dem Untersuchungsgefängnis des Bezirks Funing gingen, in dem ihre Mutter inhaftiert war. Der Gefängnisleiter verlangte von uns ein Schreiben von der örtlichen Polizeistation, ansonsten dürften wir Chang nicht besuchen.

Also fuhren wir zur Wache, wo wir jedoch abgewiesen wurden. Changs Schwester fing an, mit den Beamten zu streiten, woraufhin sie sie hineinzerrten. Wir hörten laute Schreie aus dem Gebäude. Changs Tochter versuchte, die Amtsverletzung der Beamten durch das Fenster hindurch zu filmen. Doch Polizisten packten sie und die beiden anderen Verwandten und zerrten auch sie in das Gebäude hinein.

Nachdem die Polizei herausgefunden hatte, dass auch ich Falun Gong praktizierte, brachte man mich auf die Polizeistation. Eine Stunde später legten sie uns Handschellen an und brachten uns in eine Verhörstation der Polizeibehörde Funing, wo sie uns trennten. Chen Yingli von der Staatssicherheit verhörte mich einen Nachmittag lang.

Am Abend machten die Beamten Fotos von uns, nahmen unsere Fingerabdrücke, maßen unsere Körpergröße und brachten uns zur Untersuchung ins Krankenhaus. Ich war neun Tage lang im Untersuchungsgefängnis Funing eingesperrt. In dieser Zeit durchsuchten Chen und weitere lokale Beamte meine Wohnung ohne Durchsuchungsbefehl und beschlagnahmten viele meiner Sachen. Danach sollte ich eine gefälschte Aussage unterschreiben, die ich jedoch zerriss.

So kam ich in das Untersuchungsgefängnis Qinhuangdao. Als ich mich weigerte, mich fotografieren zu lassen, zogen sie meinen Kopf an den Haaren gewaltsam nach oben. Ich sollte die Regeln der Haftanstalt auswendig lernen, weigerte mich aber.

Die Wärter schlugen mir ins Gesicht und besprühten mich mit einer scharfen Pfefferflüssigkeit. Sie befahlen zwei Insassen, mich rund um die Uhr zu überwachen. Oft schrien sie mich an.

Zu essen bekamen wir nur wenig. Die Mahlzeiten, meistens Dampfbrötchen mit Essiggurken und etwas gekochtem Gemüse, schmeckten scheußlich und waren unhygienisch. Fleisch gab es kaum. Die Behörden bestellten die Lebensmittel von außerhalb und verlangten dafür viel mehr als den normalen Preis. Da wir ständig Hunger hatten, blieb uns keine andere Wahl, als das Essen zu bezahlen.

Alle Häftlinge mussten Schachteln für Kuchenverpackungen herstellen. Manchmal zwangen sie jeden von uns, täglich Tausende von Schachteln herzustellen, wonach wir unseren Rücken nicht mehr aufrichten konnten. Zudem wurden wir oft beschimpft und geschlagen.

Am 5. August 2016 wurde ich offiziell von der Polizeibehörde Funing verhaftet. Bei meiner Verhandlung leisteten der Staatssicherheitsbeamte Chen sowie weitere lokale Polizisten einen Meineid, um das Gericht glauben zu machen, dass ich vorbestraft sei und drei Jahre Haft in einem Zwangsarbeitslager verbüßt hätte. Unter dem Druck höherer Behörden rief der Richter keine Zeugen auf und legte auch keine Beweise vor. Er verurteilte mich zu 16 Monaten Haft für ein Verbrechen, das ich nicht begangen habe.

Im Untersuchungsgefängnis Nummer eins von Qinhuangdao durfte ich die Falun-Gong-Übungen nicht machen. Ich wurde misshandelt und mein Gesundheitszustand verschlechterte sich.

Als ich eines Tages versuchte, die Übungen zu praktizieren, legten mir die Aufseher Handschellen und Fußfesseln an und banden mich am Bett fest. Wenn ich zur Toilette musste, musste ich andere Häftlinge anbetteln, mir einen Eimer zu bringen. Einmal flehte ich sie an, aber die Wärter deuteten an, dass sie mir nicht helfen sollten. So blieb mir nichts anderes übrig, als mir in die Hose zu machen.

Aus Protest gegen diese Misshandlungen trat ich in einen Hungerstreik. Mehrere Wärter hielten mich fest und einer stand auf mir drauf. Ein Arzt führte einen Schlauch durch mein Nasenloch ein und zwangsernährte mich mit Essen und Medikamenten. Innerhalb von zwölf Tagen wiederholten sie die Zwangsernährung fünf Mal. Erst jetzt entfernten sie die Handschellen und Fesseln.

Andere Häftlinge durften nicht mit mir sprechen, andernfalls wurden sie bestraft. Man überwachte mich rund um die Uhr und auch ich durfte mit niemandem sprechen.

Nach 16 Monaten Folter und Misshandlung im Untersuchungsgefängnis Qinhuangdao litt ich unter Bluthochdruck und Herzproblemen, obwohl ich früher ganz gesund gewesen war.

Früherer Bericht:

„Feng Sulan droht Anklage, weil sie die Freilassung einer Mitpraktizierenden gefordert hat“http://de.minghui.org/html/articles/2016/12/24/124039.html


[1] Falun Gong ist ein buddhistischer Kultivierungsweg, den Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt hat. Er verbreitete sich rasant und viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praxis – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral erhöhen und ihre Gesundheit verbessern. In China wird er jedoch seit 1999 durch das kommunistische Regime grausam verfolgt.