(Minghui.org) Das Erste Gefängnis Shenyang, das aus den ehemaligen Gefängnissen Shenyang Nummer 1, 3 und 5 zusammengelegt wurde, gilt seit Oktober 2003 als der schlimmste Ort für die Verfolgung von Falun-Gong-Praktizierenden in der Provinz Liaoning.
Das Gefängnis benutzt verschiedene Foltermethoden, um die Praktizierenden gewaltsam „umzuerziehen“. Dazu gehört auch Schlafentzug in Form von „Adler-Schmoren“.
Viele Praktizierende wurden gefoltert und verloren dadurch sogar ihr Leben. Liu Xiaoming ist eines der jüngsten Opfer des Ersten Gefängnisses von Shenyang. Weitere neun Verfolgungsfälle werden hier vorgestellt.
Liu Xiaoming, ein Einwohner der Stadt Fushun, wurde am 1. März 2003 rechtswidrig verhaftet, nachdem er Informationsmaterialien über Falun Dafa abgeholt hatte. Er wurde auf der Polizeiwache zusammengeschlagen. Am zweiten Tag schlugen mehrere Polizisten seinen Kopf gegen eine Wand. Am selben Tag wurde seine Wohnung durchsucht und viele persönliche Gegenstände, darunter ein Computer und Bargeld, beschlagnahmt.
Nach seiner Festnahme brachte man Liu ins Untersuchungsgefängnis Fushun. In der Haftanstalt verhörten ihn Beamte mehrmals bezüglich des Geldes, das er zu Hause hatte; sie erpressten dann 10.000 Yuan [1] von ihm. Liu wurde häufig von Insassen geschlagen, die von den Wärtern dazu angestachelt werden. Sie zwangen ihn, neben einem Strafgefangenen aus der Todeszelle zu schlafen und dieselbe Decke mit ihm zu teilen. Der Häftling drohte Liu, ihn zu schlagen, falls er ihn berührte.
Liu wurde beschuldigt, „eine Sektenorganisation benutzt zu haben, um den Gesetzesvollzug zu untergraben“ [2] und zu neun Jahren Gefängnis verurteilt. Im Juni 2003 kam er in das Erste Gefängnis von Shenyang.
Während seiner neunjährigen Haft weigerte sich Liu, die Gefängnisuniform zu tragen und widersetzte sich der Zwangsarbeit des Gefängnisses. Fünf Mal sperrte man ihn in Isolationshaft. Jedes Mal war er brutaler Folter ausgeliefert. Häftlinge schlugen ihn, spuckten ihn an und urinierten auf sein Essen, das er dann essen musste.
Im Februar 2010 wurde Liu – nur mit leichtem Hemd und Hose bekleidet – aus dem Bett gezogen, weil er sich weigerte, die Zwangsarbeit zu verrichten. An jenem Morgen trug man ihn in einen anderen Raum. Auf dem Weg dorthin rief er: „Falun Dafa ist gut!“ Die Täter knebelten ihn daraufhin mit einem Lappen und warfen ihn auf den eiskalten Boden. Sie traten ihm gegen den Kopf, bis er ohnmächtig wurde.
In diesem Gefängnis zog sich Liu schwere Tuberkulose und Diabetes-Symptome zu.
Er starb am 3. Juli 2017 im Alter von 66 Jahren.
Li Shangshi aus der Stadt Panjin wurde am 20. April 2004 verhaftet und zu 14 Jahren verurteilt. Er war abgemagert, durfte keine Familienbesuche empfangen, wurde mit Stromschlägen gefoltert und verbrachte eine lange Zeit in Isolationshaft. Im Jahr 2012 brachte man ihn zur Umerziehung in die „streng geführte Zone“, wo man ihn folterte. Er musste auf einem kleinen Hocker sitzen und als „Adler schmoren“. Mehr als einen Monat lang war er an eingebaute Bodenringe gefesselt, mit weit gespreizten Armen und Beinen und mit scharfkantigen Steinen unter dem Körper.
Er starb am 22. November 2013 in dem Gefängnis.
Früherer Artikel:Todesfall: Ehemaliger Manager eines Forstunternehmens starb im Gefängnis an den Folgen der Folter (Zeichnung)
Guo Chunzhan, ein Bürger der Stadt Xingcheng, wurde am 26. Juli 2009 zu vier Jahren Haft verurteilt. Danach überführte man ihn am 1. Januar 2010 in das Erste Gefängnis von Shenyang. Er erlitt brutale Folter, wie auf einer Tigerbank sitzen und das Verbrennen seiner Haut mit Wärmflaschen. Seine Zähne fielen aus und er litt unter Hautnekrosen und mehrfachem Organversagen, als er 2013 entlassen wurde.
Er starb am 30. April 2015.
Früherer Artikel:Erstes Halbjahr 2015: 38 Falun Gong-Praktizierende infolge der Verfolgung verstorben
Xi Changhai, ein Bewohner von Shenyang, wurde am 4. September 2008 verhaftet und später zu elf Jahren verurteilt. Er kam 2009 in das erste Gefängnis von Shenyang. Er musste lange Zeit in einer feuchten, dunklen Isolationszelle auf einer kleinen Bank sitzen. Er litt an verschiedenen Krankheiten wegen der Folter. 2013 wurde er gegen Kaution freigelassen.
Er starb am 25. September 2015, drei Monate nachdem er eine Strafanzeige gegen den ehemaligen chinesischen Staatschef Jiang Zemin wegen Inhaftierung und Folter eingereicht hatte.
Früherer Artikel:Practitioner Mr. Xi Changhai Arrested Three Times in Shenyang City, Liaoning Province
Dong Qinfei aus der Stadt Tieling wurde 2002 zu 13 Jahren verurteilt und dann 2007 in das Erste Gefängnis von Shenyang gebracht, um dort die restliche Strafzeit zu verbüßen. Man fesselte ihn mit Handschellen und Fußfesseln auf eine Tigerbank. Die Wärter und Insassen blendeten ihm mit grellem Licht, um ihn wach zu halten. Am 12. September 2012 folterten sie ihn mit Elektroschocks und zwangsernährten ihn mit Pfefferwasser. Eine Woche später zwangen sie ihn dazu, eine Reueerklärung abzugeben, als er wegen der Folter noch ganz benommen war.
Geng Chunlong aus der Stadt Dashiqiao wurde am 27. April 2003 im Alter von 30 Jahren verhaftet. Später verurteilte man ihn zu zehn Jahren und überführte ihn im November 2007 ins Gefängnis. Er kam wiederholt in Isolationshaft und wurde gezwungen, eine Umerziehungs- und Garantieerklärung zu unterschreiben. Während seiner Haft sperrte man ihn immer wieder in eine Isolationszelle, blendete ihn mit grellem Licht, schlug ihn brutal zusammen und schockte ihn mit Elektroknüppeln.
Früherer Artikel:
Zhu Changming aus der Stadt Donggang wurde im Frühjahr 2002 im Alter von 37 Jahren verhaftet, zu 13 Jahren verurteilt und im April 2007 ins Erste Gefängnis Shenyang eingeliefert. Man zwang ihn, sichab dem 14. März 2012 drei Tage lang in einem dunklen Raum Falun Dafa verleumdende Videos anzusehen.
Früherer Artikel:
13 Jahre in Haft: Strafanzeige gegen Jiang Zemin
Feng Yungang, ehemaliger Mitarbeiter der Jinzhou Ferroalloy Company, wurde am 31. August 2012 verhaftet und am 27. Dezember zu fünf Jahren verurteilt. Man brachteEr wurde am 5. Februar 2013 auf die Station 19 des ersten Gefängnisses von Shenyang gebracht. Er war abgemagert und durfte weder schlafen noch die Toilette benutzen. Man fesselte ihn auf eine schmale Bank, fixierte dabei seine Hände, Beine und Handgelenke und misshandelte ihn lange Zeit mit Elektroschocks. Als er von der Bank befreit wurde, konnte er nicht mehr laufen.
Früherer Artikel:
Heimlich verurteilt und ins Gefängnis gebracht
Am 6. November 2013 wurde Gao Yumin, ein Polizist aus der Stadt Fuxin, nach seiner Berufungsklage zu drei Jahren und sechs Monaten verurteilt und am 7. November 2014 in das Erste Gefängnis von Shenyang eingeliefert. Neben anderen Formen der Folter wurden ihm etwa zwei bis drei Monate, bevor er freigelassen werden sollte, Medikamente injiziert, die das zentrale Nervensystem schädigen. Danach brachte man ihn ins Krankenhaus, wo er zwei Wochen blieb. Als Folge der Verfolgung ist er nun geistig behindert und kann sich nicht mehr selbst versorgen.
Früherer Artikel:
Ex-Polizist bekam vor Entlassung aus Gefängnis eine Nervendroge injiziert
10. Wang Yonghang 13 Tage lang ohne Schlaf
Der Anwalt Wang Yonghang wurde am 4. Juli 2009 verhaftet und später zu sieben Jahren verurteilt. Am 22. April 2010 brachte man ihn in das Erste Gefängnis Shenyang. Er wurde auf eine Tigerbank gefesselt und ab dem 8. Mai 2012 13 Tage lang mit der Foltermethode „Adler schmoren“ am Schlafen gehindert. Nach der Folter bekam er Pleuritis, Herzrasen und litt unter Schlaflosigkeit.
Früherer Artikel:
Dreizehn Tage Schlafentzug – Anwalt schildert eigene Foltererfahrung
Wang Hongtao: Direktor, Erstes Gefängnis Shenyang, +086-024-86892991
Song Zhangde: Leiter, Station 19, +086-15698802700Shi Ying: Leiter, Gefängnisverwaltung, +086-024-89296161Ding Zhe: Leiter, Abteilung Erziehung, +086-024-89296177.
[1] Das sind umgerechnet ca. 1.300 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro.
[2] „Verwendung einer Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs“: Diese Anklage nach § 300 des chinesischen Strafgesetzbuches benutzt das kommunistische Regime Chinas regelmäßig, um Falun-Gong-Praktizierende ins Gefängnis zu bringen.