(Minghui.org)
Kongress Centrum Hannover: Hier fand der Kongress der Deutschen Transplantationsgesellschaft vom 17. – 19.10.2019 statt.
Als die ersten Besucher des Kongresses am Morgen des 17. Oktober um 8 Uhr den Veranstaltungsort erreichten, hatten die Falun-Dafa-Praktizierenden [1] schon einen Pavillon aufgebaut. Auf verschiedenen, weithin sichtbaren Transparenten war zu lesen: „Folterlager mit Organraub in ganz China – Opfer sind Falun-Gong-Praktizierende“. Die Praktizierenden wollten damit auf die Verbrechen in China aufmerksam machen. Dort werden Gefangene aus Gewissensgründen ermordet, um die Transplantationsindustrie in China mit Organen zu versorgen. Die größte Opfergruppe sind die Falun-Dafa-Praktizierenden. Weitere Opfer: Uiguren, Hauschristen und andere Gewissensgefangene.
Erst in letzter Zeit kommt dieses Thema immer mehr an die Öffentlichkeit. Im Juni dieses Jahres hat das China-Tribunal nach eingehenden Recherchen ein klares Urteil gesprochen: In China findet in großem Ausmaß Organraub an Gefangenen aus Gewissensgründen statt.
Die 28. Jahrestagung der Deutschen Transplantationsgesellschaft fand vom 17. – 19. Oktober in Hannover statt. Die Besucher – Aussteller, Ärzte, medizinisches Personal, Wissenschaftler, Vertreter der Pharma-Industrie, Studenten und transplantierte ehemalige Patienten – zeigten in den drei Tagen eine erstaunliche Offenheit, viele von ihnen auch Besorgnis. „Das Thema Organraub kommt immer mehr an die Öffentlichkeit. Die Ärzte haben ja die Aufgabe, Leben zu retten, und bemerken immer mehr ihr Herz dabei und unterstützen uns“, sagte eine Praktizierende im Interview. Sie hatte noch vor zwei Jahren auf einem Kongress ganz andere Erfahrungen gemacht. Damals hatten viele Transplantationsärzte die Befürchtung, dass sich das Thema Organraub in negativer Weise auf die Organspendenbereitschaft der Menschen auswirken könnte.
Ganz anders in diesen Tagen die Stimmung in Hannover. Die Falun-Dafa-Praktizierenden baten die Kongressteilnehmer vor der Eingangstür um ihre Unterschrift für eine Petition, die die Einführung eines Magnitsky Gesetzes in Deutschland zum Ziel hat. Ein solches Gesetz gibt es bereits in den USA, in Kanada, Großbritannien, Litauen, Lettland und Estland. Es erlaubt den jeweiligen Ländern, Menschenrechtsverletzern aus aller Welt die Einreise in das betreffende Land zu verweigern, ihnen die Aufenthaltserlaubnis zu entziehen und ihr Vermögen einzufrieren. Mit derartigen Sanktionen könnte Deutschland verhindern, dass Menschen, die in China in die Verbrechen des Organraubs und -handels verstrickt sind, in dieses Land einreisen und sich so ihrer gerechten Bestrafung entziehen.
Viele der Kongressbesucher nahmen die Gelegenheit wahr, sich im Gespräch mit den Praktizierenden zu informieren. Etliche fanden auch ermutigende Worte oder bedankten sich dafür, dass die Praktizierenden die Verbrechen an die Öffentlichkeit bringen.
Ein Transplantationsbeauftragter kam an den Stand der Praktizierenden und informierte sich umfassend über das Thema, bevor er die Petition unterschrieb. Sein Hauptinteresse richtete sich auf die Untersuchungsberichte von Kilgour und Matas [2].
Ein Frankfurter Arzt sagte, er wisse über all das bereits Bescheid. In Frankfurt sehe er jede Woche, wie Falun-Dafa-Praktizierende vor dem Römer stehen und mit den chinesischen Touristen sprechen würden. Er bewundere sie.
Ein anderer Kongressteilnehmer berichtete, während er die Petition unterschrieb, dass bereits viele Ärzte, auch aus Hannover, unterschrieben hätten. Er kenne die Namen.
Auch ein Vertreter der „Ärzte gegen den Organraub“ [3] sprach mit einem Praktizierenden und unterschrieb dann die Petition.
Gleich am ersten Kongresstag bat einer der Taxifahrer um eine Unterschriftenliste. „Ich will meinen Kollegen mal sagen, dass sie unterschreiben sollen“, sagte er und verschwand mit der Liste. Nach wenigen Minuten kam er mit den Unterschriften zurück. Am nächsten Tag kam ein anderer Taxifahrer und fotografierte den Stand der Praktizierenden von allen Seiten. Er wolle das alles bei Facebook posten, damit all seine Freunde und Bekannten davon erfahren, erklärte er. Aus seinem Land Iran kenne er die schlimmsten Menschenrechtsverbrechen. Er wolle dazu beitragen, dass das aufhöre. Zum Schluss ließ er sich am Stand fotografieren.
Eine Praktizierende meinte: Viele junge Leute haben unterschrieben. Ich habe den Eindruck, sie wollen sich auf die richtige Seite stellen. Sie haben erkannt, wie bösartig die Kommunistische Partei Chinas ist.
Am Ende des dreitägigen Kongresses der Deutschen Transplantationsgesellschaft waren sich die Praktizierenden einig: Es ist vieles in Bewegung. Die Kongressteilnehmer waren offen für Gespräche. Sie hatten schon früher alle Informationen zu den Verbrechen des Organraubs bekommen, sodass viele von ihnen die Petition unterschrieben.
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
[2] „Blutige Ernte“: Ein Update zu dem Untersuchungsbericht finden Sie hier.
[3] „Doctors Against Forced Organ Harvesting“ (DAFOH): Diese Ärzte-Organisation ist eine medizinische Non-Profit-Organisation, die ethische Standards in der Medizin fördert und das Bewusstsein für unethische Praktiken bei der Organbeschaffung schärft. Ihr Hauptsitz ist in Washington, D.C. in den USA.