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Drei Frauen zu Gefängnisstrafen verurteilt: Sie hatten Informationsmaterial über Falun Dafa verteilt

10. Februar 2019 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Sichuan

(Minghui.org) Drei weibliche Falun-Dafa-Praktizierende aus der Stadt Luzhou, Provinz Sichuan, wurden am 18. Dezember 2018 vom Kreisgericht Hejiang zu Haftstrafen und Geldstrafen verurteilt:

Zou Mingying, 53, zu anderthalb Jahren und 2.000 Yuan [1]; Zhang Yuanhua, 48, zu dreieinhalb Jahren und 6.000 Yuan (ca. 780 Euro).

Die 75-jährige Gao Xianying wurde zu sieben Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 7.000 Yuan (ca. 910 Euro) verurteilt, weil sie Informationen verteilt hatte, die die Verfolgung von Falun Dafa aufzeigten.

Alle drei haben gegen ihr Urteil Berufung eingelegt.

Für Gao war es das dritte Mal, dass sie festgenommen wurde, weil sie Falun Dafa praktiziert und die Gräueltaten der Kommunistischen Partei Chinas aufzeigte. Bereits 2006 war sie zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden und 2015 zu dreieinhalb Jahren.

Hungern lassen und verhört

Die Frauen wurden am 12. Juli 2017 verhaftet, als sie auf einer Messe im benachbarten Kreis Hejiang Informationsmaterial verteilten. Sie wurden zur Polizeiwache der Stadt Jiuzhi gebracht und dort verhört.

An diesem Tag erhielten sie weder zu essen noch zu trinken. Zhang sagte der Polizei, dass sie sich schwach und schwindelig fühle und wegen Nahrungsmangel an Herzklopfen leide. Sie bekam hohes Fieber und brach während des Verhörs zusammen. In den nächsten zehn Tagen schwoll ihr Körper stark an.

Zhang und Zou wurden über einen Monat lang festgehalten. Die Polizei erpresste 10.000 Yuan (ca. 1.300 Euro) von ihren Familien, bevor sie nach Hause zurückkehren durften.

Gao wurde nach dem ersten Tag freigelassen, aber unter Hausarrest gestellt. Am 26. Juli wurde sie erneut in Gewahrsam genommen, als die Polizei sie auf die Wache holte.

Die Staatsanwaltschaft Hejiang legte die drei Fälle am 3. April 2018 dem Gericht vor.

Poster, Flyer und Kalender

Am 14. Juni 2018 standen die drei Frauen erstmals vor Gericht. Sie standen unter der Anklage: „Verwendung einer Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs“ [2]

Den Akten zufolge bestand ihre erste Straftat aus dem Besitz von fünf selbstklebenden Postern, 65 Flyern und 61 Kalendern. Als weiteres Falun-Dafa-Material entdeckt wurde, führte dies schließlich zur Anklage und ihrer Inhaftierung.

Zu ihrer Verteidigung brachte Zhang hervor, dass das staatliche Hauptamt für Presse, Publikationen, Radio, Film und Fernsehen das Verbot der Verbreitung von Falun-Dafa-Büchern im Jahr 2011 aufgehoben habe, und es deshalb ihr gutes Recht sei, Materialien über Falun Dafa zu besitzen.

Die Staatsanwaltschaft lieferte keine Gegenargumente, als sie auf die fehlende rechtliche Grundlage hingewiesen wurde.

Dennoch akzeptierte der Richter diese Darlegung nicht als Beweis der Unschuld und vertagte die Verhandlung, ohne ein Urteil zu fällen.

Fotografiert und verhört von der Polizei

Familienangehörige der Praktizierenden durften an der Verhandlung teilnehmen. Freunde mussten jedoch draußen warten, wo die Polizei sie fotografierte und versuchte, ihre Namen und Adressen zu erhalten. Wer nicht koopierte, musste Handy und Geldbörse abgeben. 

Zwei Frauen wurden zur Polizeiwache gebracht und dort untersucht. Eine von ihnen wurde an einen Metallstuhl gefesselt und verhört, sie bekam den ganzen Tag nichts zu essen und zu trinken. Nach Ende der Anhörung um 16 Uhr wurde sie freigelassen.

Während Zhang und Zou nach der Anhörung nach Hause durften, um dort auf ihr Urteil zu warten, blieb die betagte Gao in Haft.

Vor ihrer Freilassung drängte die Polizei Zhang und Zou, Erklärungen zu schreiben, in denen sie auf ihren Glauben an Falun Dafa verzichteten. Damit versprachen sie ihnen ein geringeres Strafmaß. Beide Praktizierenden weigerten sich jedoch und beschrieben stattdessen schriftlich, wie die Praxis ihnen sowohl körperlich als auch geistig zugutekam.

Falun Dafa heilte Behinderungen

Zhang schilderte ihr Leben vor dem Praktizieren. Einmal erlitt sie einen Knochenbruch in ihrem rechten Oberschenkel. Sie musste 28 Tage zu Hause im Liegen verbringen, da ihre Familie die Arztrechnungen nicht bezahlen konnte. Als sich ihr Zustand verschlechterte, liehen sie sich Geld und brachten sie ins Krankenhaus.

Während der Behandlung durchtrennte ein Arzt irrtümlich ein Band in ihrem Bein, wodurch sie gehbehindert wurde. Es dauerte ein Jahr, bis sie sich überhaupt mit Krücken fortbewegen konnte.

Auch berichtete sie von ihren familiären Konflikten. Ihr Mann beschwerte sich über ihre Behinderung und über die Tochter, da damals aufgrund der Ein-Kind-Politik Chinas Söhne bevorzugt wurden. Verzweifelt versuchte sie mehrmals, Selbstmord zu begehen, scheiterte aber.

Kurz darauf lernte sie Falun Dafa kennen und erlebte eine drastische Verbesserung ihrer Gesundheit. Sie konnte wieder gehen, Hausarbeiten erledigen und auf dem Bauernhof der Familie mitarbeiten.

Auch Zou erzählte ihre Geschichte. Sie hatte sich einmal den Knöchel gebrochen, sechs Monate nach der Operation gab es immer noch Probleme damit. Der Arzt sagte ihr, dass sie mit der Behinderung leben müsse, da er nichts tun könne. Kurz nachdem sie begann, Falun Dafa zu praktizieren, wurde ihr Knöchel geheilt.

Frühere Berichte:

Provinz Sichuan: Vier Anwohnerinnen steht Anklage bevor – sie hatten Verfolgung von Falun Gong bekannt gemacht

Zwei Praktizierende zu Gefängnis in der Provinz Sichuan verurteilt

Luzhou, Sichuan: Verhaftung von sieben Praktizierenden – sie hatten Informationen über die Verfolgung von Falun Gong verteilt


[1] Das sind umgerechnet ca. 260 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro.[2] „Verwendung einer Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs“: Diese Anklage nach § 300 des chinesischen Strafgesetzbuches benutzt das kommunistische Regime Chinas regelmäßig, um Falun-Dafa-Praktizierende ins Gefängnis zu bringen.