(Minghui.org) Nach mehr als zwei Jahren Isolationshaft wurde ein Mann aus dem Kreis Hanyin in der Provinz Shaanxi wegen seines Glaubens an Falun Dafa heimlich zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Kuang Dongliang, 45, geriet in den vergangenen zwanzig Jahren wiederholt wegen seines Glaubens ins Visier der Polizei. Im Januar 2000 wurde er verhaftet, weil er in Peking für das Recht, Falun Dafa zu praktizieren, eingetreten war. Er wurde zu zweieinhalb Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Nach seiner Freilassung wurde er von den Behörden wiederholt schikaniert. Im Jahr 2005 sah er sich gezwungen, sein Zuhause zu verlassen. Er zog in den folgenden Jahren von Ort zu Ort.
Am 26. September 2017 kehrte Kuang schließlich nach Hanyin zurück, um seine Eltern zu besuchen. Bereits am darauffolgenden Tag wurde er verhaftet, als er versuchte, seinen Ausweis und seine Haushaltsregistrierungskarte auf der örtlichen Polizeistation zu beantragen. Er brauchte den Ausweis und die Haushaltsregistrierung, damit sich sein Sohn an der örtlichen Schule einschreiben konnte.
Kuang erschien zweimal vor dem Bezirksgericht Hanyin, zuerst am 27. September 2018 und dann am 6. Mai 2019. Er vertrat sich selbst und argumentierte, dass kein Gesetz in China Falun Dafa kriminalisiere. Er erklärte, es gebe keine Beweise dafür, dass er „den Gesetzesvollzug untergraben“ [2] habe.
Li Xiaojie, der für den Fall zuständige Richter am Bezirksgericht Hanyin, sagte am 10. Juni 2019, dass sie Kuangs Fall an das örtliche Berufungsgericht weitergeleitet hätten, weil er „nicht in der Lage“ sei, „eine Entscheidung zu treffen“.
Kuangs Eltern und seine Frau verlangten wiederholt, ihn im Untersuchungsgefängnis des Kreises Hanyin besuchen zu dürfen, wurden aber jedes Mal abgewiesen. In der Zwischenzeit kamen viele aus der Haftanstalt entlassene Gefangene zu seinen Eltern auf Besuch und sagten, dass Kuang ein wirklich guter Mensch sei und dass sie ihn respektieren würden.
Als Kuangs Eltern, die beide über 70 Jahre alt sind, am 4. Januar 2020 in das Untersuchungsgefängnis kamen, um für ihn Geld für den Lebensunterhalt zu hinterlegen, erfuhren sie, dass ihr Sohn zu fünf Jahren verurteilt worden war. Erst eine Woche später erlaubte ihnen die Haftanstalt, ihn zu besuchen.
Kuangs Eltern riefen Richter Li an und fragten ihn, warum sie nicht über seinen Prozess oder die rechtliche Grundlage für seine Haftstrafe informiert worden waren. Der Richter meinte, dass das Berufungsgericht sein Prozessgericht angewiesen habe, die Verurteilung nach den Anordnungen der Staatssicherheit und des Büros 610 [3] auszusprechen.
Frühere Berichte:
Nach unrechtmäßiger Haft und zwei Anhörungen: Fall eines Praktizierenden weiter in Schwebe
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.
[2] „Verwendung einer Sekte zur Untergrabung des Gesetzesvollzugs“: Diese Anklage nach § 300 des chinesischen Strafgesetzbuches benutzt das kommunistische Regime Chinas regelmäßig, um Falun-Dafa-Praktizierende ins Gefängnis zu bringen.
[3] Das „Büro 610“ wurde nach dem Datum seiner Gründung am 10. Juni 1999 benannt. Es ist eine über dem Gesetz stehende Sondereinheit der Polizei, die von der zentralen Führung der Kommunistischen Partei mit der Ausrottung von Falun Gong beauftragt wurde. Es ist mit der Stasi der ehemaligen DDR und der Gestapo des dritten Reiches vergleichbar.