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Für zehn Monate eingesperrt und gefoltert – sie hatte über ihren Glauben gesprochen (Provinz Hebei)

22. Juni 2020 |   Von einem Minghui Korrespondenten in der chinesischen Provinz Hebei

(Minghui.org) Eine Bewohnerin der Stadt Shijiazhuang in der Provinz Hebei wurde für zehn Monate eingesperrt, weil sie über ihren Glauben an Falun Dafa gesprochen hatte [1]. Während der Haft wurde Geng Shulan zwangsernährt und an drei aufeinander folgenden Tagen mit schweren Hand- und Fußfesseln gefesselt. Danach litt sie lange an Rückenschmerzen. Noch heute sind an ihren Handgelenken Narben zu sehen.

Geng, 58, wurde zusammen mit Li Dongmei am 18. Juli 2019 verhaftet. Man hatte sie gemeldet, weil sie mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatten. Ihre Gerichtsverhandlung war am 11. Dezember 2019 beim Bezirksgericht Qiaoxi. Beide wurden im April 2020 zu jeweils zehn Monaten Haft verurteilt.

Während der ersten Tage in der Haftanstalt Nr. 2 Shijiazhuang ließen die Wärter Geng nicht schlafen und befahlen ihren Zellengenossen, sie alle fünfzehn Minuten zu wecken.

Folterdarstellung: Hände und Füße aneinander gefesselt

Weil sie die Regeln der Haftanstalt nicht aufsagte, fesselten die Wärter Gengs Hände und Füße für drei Tage aneinander. Dabei trat ein Wärter sie in den Rücken, was ihr stechende Schmerzen verursachte. Die Ketten wogen mehr als 22 Kilogramm . Sie konnte nicht aufstehen und musste in der Hocke gehen. Sie hatte sehr große Schwierigkeiten, wenn sie auf die Toilette musste oder duschen wollte. Während dieser Folter erlaubten die Wärter niemandem, ihr zu helfen oder mit ihr zu sprechen.

Die Handschellen waren so schwer, dass sie ihre Haut aufschürften, und noch heute sieht man die Narben. Sie hatte mehr als einen Monat Rückenschmerzen und konnte sich nicht aufrecht hinstellen.

Im August 2019 trat Geng aus Protest gegen die Verfolgung in den Hungerstreik. Um Hass gegen sie zu schüren, verbot die Obergefangene der Zelle den Mitgefangen jegliches zusätzliches Essen zu essen, dass sie sich gekauft hatten, solange Geng im Hungerstreik war. Die Mitgefangenen konnten nur das schlechte Gefängnisessen essen und gaben Geng die Schuld dafür.

Drei Tage später begannen die Wärter damit, Geng zweimal täglich zwangszuernähren.

Als ihr Anwalt mehrere Tage später sie aufsuchen kam, bestand ein Wärter darauf, dass Geng zuerst zwangsernährt wird, bevor sie ihn sprechen kann. Als während der Zwangsernährung eine Mitgefangene Geng den Kopf festhielt, renkte sie ihr den Kiefer aus. Geng hatte heftige Kopfschmerzen und konnte den Mund nicht schließen oder sprechen. Die Schmerzen waren so heftig, dass sie handlungsunfähig war und sich nicht mit ihrem Anwalt treffen konnte. Die Wärter sagten dem Anwalt, dass Geng ihn nicht sehen wolle und verspotteten sie dafür, dass er bei diesem heißen Wetter „für nichts“ gekommen sei.

Trotz ihres Zustandes setzten die Wärter Gengs Zwangsernährung für insgesamt 15 Tage fort. Einmal drohte ein Wärter, Geng mit ihren eigenen Fäkalien zwangszuernähren. Die Wärter verlangten für jede Zwangsernährung 35 Yuan (ca. 5 Euro) und buchten von ihrem Gefängniskonto mehr als 1.000 Yuan ab (ca. 140 Euro).

Die Wärter verlangten von Geng auch 200 Yuan (ca. 30 Euro) für die sogenannte körperliche Untersuchung kurz vor ihrer Freilassung im Mai 2020.

Frühere Verfolgung

Geng hatte in der Textil-Fabrik Nr. 4 in der Stadt Shijiazhuang gearbeitet. Wegen den Nachtschichten entwickelte sie schwere Schlafstörungen und sie litt an Nierenproblemen. Ihre Beine waren oft geschwollen. Doch kurz nachdem sie 1996 begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, verschwanden die meisten ihrer Probleme.

Als das kommunistische Regime 1999 die Verfolgung von Falun Dafa anordnete, ging Geng nach Peking und appellierte für das Recht, Falun Dafa zu praktizieren. Sie wurde verhaftet. Nachdem man sie nach Hause zurückgebracht hatte, bestrafte die Textil-Fabrik sie, indem ihr der Lohn auf monatlich 280 Yuan (ca. 40 Euro) gekürzt wurde. Trotzdem musste sie weiter dieselbe Arbeitsleistung erbringen. Von da an schikanierten örtliche Polizisten und Mitglieder des Wohnkomitees sie oft.

Als Geng 2000 noch einmal nach Peking ging, um für Falun Dafa zu appellieren, wurde sie wieder verhaftet. Dieses Mal wurde sie aus der Arbeit entlassen. Ihr Mann ertrug die Belastung durch die Verfolgung nicht mehr und ließ sich scheiden.

Anfang 2002 ging Geng zum dritten Mal nach Peking appellieren und sie wurde wieder verhaftet. In der Haftanstalt Nr. 2 Shijiazhuang trat sie für 19 Tage in den Hungerstreik und wurde zwangsernährt. Einen Monat später brachten die Polizisten sie ohne rechtlichen Prozess für drei Jahre Haft in das Zwangsarbeitslager Shijiazhuang [2].

Nach Gengs Freilassung schikanierten die Polizisten sie weiterhin. Um weiterer Verfolgung zu entgehen, musste sie von Ort zu Ort ziehen.

Frühere Berichte:

Gerichtstermin für zwei Frauen aus Hebei – wegen ihres Glaubens an Falun Dafa

Zwei Frauen aus Hebei in Gewahrsam gefoltert

Zwei Frauen aus Hebei wegen ihres Glaubens weiter verfolgt


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik –Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern.Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] Die chinesischen Polizeibehörden können einen verhafteten Menschen ohne Gerichtsverfahren bis zu 3 Jahren Arbeitslager verurteilen. Das Arbeitslagersystem hat keine Rechtsgrundlagen.