(Minghui.org) Zwei Bürgerinnen der Stadt Qingdao in der Provinz Shandong wurden am 30. Juli 2020 von einem Richter des Bezirksgerichts Huangdao namens Wang Decheng wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] zu Gefängnisstrafen verurteilt.
Die 71 Jahre alte Liu Rulan wurde zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 6.000 Yuan (2.600 Euro) verurteilt. Die 50-jährige Zhao Renxia wurde zu sieben Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (2.600 Euro) verurteilt.
Richter Wang kann eine Erfolgsbilanz bei der Verurteilung von Falun-Dafa-Praktizierenden vorweisen. Im Jahr 2019 verurteilte er mindestens drei weitere Falun-Dafa-Praktizierende zu Gefängnisstrafen, nämlich Du Zhaocai und seine Frau Wu Ruifang (beide zu sechs Jahren verurteilt) und Frau Zhou Minglan (vierzehn Monate).
Es folgen Einzelheiten zu den Fällen der beiden Praktizierenden.
Liu wurde am 15. Oktober 2019 an ihrem Arbeitsplatz verhaftet. Die Polizei übergab ihren Fall am 2. Januar 2020 an die Bezirksstaatsanwaltschaft Huangdao, welche die Akte Ende Februar 2020 aufgrund unzureichender Beweise zurückgab.
Eine Verwandte von Liu, ebenfalls Falun-Dafa-Praktizierende, wurde am 16. März 2020 verhaftet, als sie sich auf die örtliche Polizeiwache begab, um Lius Freilassung zu erwirken. Die Polizei durchsuchte die Wohnung der Verwandten, beschlagnahmte das Foto des Begründers von Falun Dafa und einen Kalender mit Informationen über Falun Dafa. Dann hielt sie die Verwandte fünf Stunden lang auf dem Polizeirevier fest.
Nachdem die Polizei Lius Fall zum zweiten Mal vorgelegt hatte, erhob der Staatsanwalt am 7. April Anklage gegen sie und leitete ihren Fall an das Gericht von Huangdao weiter.
Die Verhandlung von Liu fand am 16. Juli 2020 als Telefonkonferenz des Gerichts mit dem Untersuchungsgefängnis Pudong statt, wo sie seit ihrer Verhaftung inhaftiert war. Ihr Anwalt nahm an der Anhörung im Untersuchungsgefängnis teil. Der Richter gab ihr Urteil am 30. Juli bekannt.
Vor ihrer letzten Verurteilung saß Liu zwischen 2011 und 2014 drei Jahre wegen ihres Glaubens im Gefängnis. Ihr erwachsener Sohn ist geistig behindert. Da ihr Ex-Mann verstorben ist, hat es ihr Sohn während ihrer Abwesenheit sehr schwer, für sich selbst zu sorgen.
Zhaos Verhaftung am 6. Januar 2020 gingen in den vergangenen drei Jahren mehrere Verhaftungen wegen ihres Glaubens voraus. Die Polizei legte ihren Fall Ende April 2020 der Bezirksstaatsanwaltschaft Huangdao vor. Wegen der Coronavirus-Epidemie durfte ihr Anwalt sie nicht besuchen.
Zhao, die ebenfalls im Untersuchungsgefängnis Pudong inhaftiert war, wurde am 16. Juli per Telefonkonferenz vor Gericht gestellt. Zhaos Anwalt und Familienmitglieder nahmen persönlich an der Anhörung im Gerichtssaal teil. Als Richter Wang herausgefunden hatte, dass sich ihr Sohn, Xing Haodong, auf der Tribüne befand, ordnete er an, ihn aus dem Gerichtssaal zu entfernen. Xing dürfe nicht an der Anhörung teilnehmen, hieß es, weil sein Verhörbericht als Teil der Beweise der Anklage aufgenommen worden war und er als Zeuge gegen seine Mutter aufgeführt war.
Zhao bestritt den Anklagepunkt der „Verwendung einer Sekte, um den Gesetzesvollzug zu unterminieren“. Diese Anklage verwenden Gerichte standardmäßig, um Falun-Dafa-Praktizierende zu verurteilen. Ihr Anwalt plädierte für sie auf nicht schuldig.
Zhao legte nach Erhalt ihres Urteils beim Mittleren Gericht der Stadt Qingdao Berufung gegen ihr Urteil ein.
Frühere Berichte:
Verhaftung der Mutter – behinderter erwachsener Sohn bleibt unbeaufsichtigt zurück
Bürgerin aus Shandong droht Anklage – wegen ihres Glaubens an Falun Dafa
Shandong Man Released after Procuratorate Declines to Issue Arrest Warrant
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.