(Minghui.org) Eine Falun-Dafa-Praktizierende wurde mehrfach wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] verhaftet. Sie war zwei Jahre in einem Zwangsarbeitslager eingesperrt und wurde dreimal für insgesamt 14,5 Jahre inhaftiert. Am 7. Juni 2020 kam sie endlich frei, –nach 4,5 Jahren im Gefängnis.
Zhao Feiqiong, 50, ist aus der Stadt Xuanwei in der Provinz Yunnan. Während ihrer Inhaftierung im Frauengefängnis Nr. 2 in Yunnan versuchte Zhao standhaft, die Falun-Dafa-Übungen zu machen. Was daraufhin mit ihr geschah, steht in dem folgenden Bericht, ein Bericht über ihre jüngste Festnahme und Inhaftierungen.
Ein Jahr lang im Untersuchungsgefängnis eingesperrt
Zhao wurde am 7. Dezember 2015 auf dem Bahnhof von Kunming verhaftet, nachdem das Sicherheitspersonal in ihrer Handtasche 13.800 Yuan (1.725 Euro) in Banknoten mit aufgedruckten Informationen über Falun Dafa gefunden hatte. Sie brachten Zhao in ihr Büro im Bahnhof und legten ihr Handschellen an.
Kurz danach trafen sechs Polizeibeamte ein. Sie leerten Zhaos Tasche und nahmen ihre Falun-Dafa-Materialien und DVDs mit. Die Polizisten nahmen auch ohne ihre Erlaubnis ihre Fingerabdrücke.
Am Abend wurde Zhao in das zweite Krankenhaus der Medizinischen Hochschule in Kunming gebracht, wo sie einer ärztlichen Untersuchung unterzogen wurde. Die Beamten versiegelten Zhaos Mund mit einem breiten durchsichtigen Klebeband, als sie rief: „Falun Dafa ist gut!“ Das Klebeband wurde während der Untersuchung nicht entfernt.
Zhao wurde in dieser Nacht ins Untersuchungsgefängnis der Eisenbahnbehörde gebracht. Die Behörden dort weigerten sich zunächst, sie aufzunehmen, weil ein Teil des Untersuchungsberichts fehlte. Später gaben sie dann aber nach, als die Polizei sie unter Druck setzte.
Am nächsten Nachmittag wurde Zhao an Händen und Füßen gefesselt nach Hause gebracht. Ohne Durchsuchungsbefehl durchsuchten Polizisten ihre Wohnung und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher und Informationsmaterialien, ihren Laptop, ihr Tablet und ihr Mobiltelefon. Als Zhao sich weigerte, die Liste der beschlagnahmten Gegenstände zu unterschreiben, täuschte die Polizei ihren Vater und ließ ihn unterschreiben. Zhao wurde dann ins Untersuchungsgefängnis der Eisenbahnbehörde zurückgebracht und am Tag darauf in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Xuanwei.
Wärter des Untersuchungsgefängnisses in Xuanwei schlugen sie und ohrfeigten sie dreimal, weil sie „Falun Dafa ist gut!“ rief. Ihre Lippen begannen zu bluten.
Zhao wurde am 10. Dezember in Handschellen, zu einer körperlichen Untersuchung ins Remin-Krankenhaus von Xuanwei gebracht und nach der Untersuchung wieder zurück ins Untersuchungsgefängnis. Am 29. Dezember durchsuchten Polizisten ihre Wohnung, ohne sie darüber zu informieren. Ihre Verhaftung wurde Mitte Januar 2016 genehmigt.
Zhao wurde ein Jahr und einen Monat lang im Untersuchungsgefängnis festgehalten und dort gezwungen, Aluminium-Rüttelpapier herzustellen. Die Polizei verhörte sie mehrmals.
Zu 4,5 Jahren Gefängnis verurteilt
Später klagte die Staatsanwaltschaft Xuanwei sie an. Der Staatsanwalt drohte ihr mit einer schweren Strafe, nachdem er gesehen hatte, dass sie mit Kreide Informationen über Falun Dafa an die Tafel des Gefängnisses geschrieben hatte. Sie machten ein Foto von dem, was sie geschrieben hatte, und fügten es zu den Beweisen der Anklage hinzu.
Am 2. August 2016 fand die Anhörung vor dem Stadtgericht von Xuanwei statt und am 17. August erging das Urteil: 4,5 Jahren Haft! Zhao legte am 24. August gegen das Urteil Berufung ein, aber das Mittlere Gericht der Stadt Qujing entschied, das erstinstanzliche Urteil aufrechtzuerhalten.
Am 10. Januar 2017 wurde Zhao ins Frauengefängnis Nr. 2 in Yunnan eingewiesen, wo sie zuvor schon einmal acht Jahre eingesperrt gewesen war und unvorstellbare Folterungen erlitten hatte.
Zhao weigerte sich, die Gefängnisuniform zu tragen oder unbezahlte Arbeit zu verrichten. Stattdessen machte sie die Falun-Dafa-Übungen und rief: „Falun Dafa ist gut!“
Die Gefängnisbehörden reagierten darauf, indem sie Zhao in einer Zelle neben dem Gefängnisbüro unter „strenge Führung“ setzten. Mehrere Häftlinge mussten sie überwachen. Die Wärter ermutigten die Häftlinge, Zhao zu demütigen und Falun Dafa zu verleumden.
Da die Wärter nicht zuließen, dass Zhao ihre eigenen Mahlzeiten holte, befahlen sie den Häftlingen, diese für sie zu besorgen. Die Häftlinge brachten ihr entweder sehr wenig Essen, wenn die Gerichte gut gekocht waren, oder eine große Schüssel voll, wenn die Gerichte schlecht gekocht waren. Sie schränkten auch ihre Toilettenbenutzung ein. Aus Protest ging Zhao fünf Tage lang in den Hungerstreik.
Erste Isolationshaft
Am 18. September 2017 wurden Zhao und zwei weitere Praktizierende getrennt in Einzelhaft gesperrt, weil sie über Falun Dafa gesprochen hatten. Die Zelle hatte nur ein Bett und ein kleines Fenster zum Lüften. Die Wärter hatten zuvor Zhaos Blutdruck gemessen, dann fesselten sie ihre linke Hand an ihr linkes Bein und ihre rechte Hand an ihr rechtes Bein – einen ganzen Tag lang.
Die in Einzelhaft Inhaftierten erhielten nur einfachen Reis, kein Gemüse oder Fleisch. Die Wärter entschieden, wann und wie viel Wasser sie bekommen konnten. Obwohl die Einzelzelle sehr kalt war, gaben die Wärter Zhao keine Decken oder zusätzliche Kleidung sondern ließen sie zittern. 12 Tage lang musste Zhao dort aushalten.
Es war Mittherbstfest, als die drei Praktizierenden aus der Einzelhaft freigelassen wurden. Zur Feier des Festes erhielt jede Insassin einen Mondkuchen und etwas Obst, nicht aber die drei Praktizierenden. Danach hielten die Wärter den drei Praktizierenden weiterhin das während der Feste ausgegebene Essen vor.
Halluzinationen durch eine mögliche Drogenverabreichung
Minghui.org hat bereits früher berichtet, dass das Frauengefängnis Nr. 2 in Yunnan Praktizierenden Medikamente verabreichte, die ihr zentrales Nervensystem schädigten.
Zhao war vor ihrer Inhaftierung gesund gewesen, doch seit 2018 fühlte sie sich schwach und hatte eine trockene Kehle. Sie hatte of den Geschmack von Medikamenten im Mund und in ihrem Kopf erschienen beängstigende Szenen. Es war, als ob ein elektrischer Strom durch ihren Körper floss. Sie fürchtete sich, in die Überwachungskamera zu schauen, weil sie dachte, dass etwas aus ihr herausschoss und ihr Gesicht traf. Sie hatte auch das Gefühl, als ob sich etwas in ihren Kopf bohren würde, selbst wenn sie schlief. Sie hatte Schmerzen, und konnte die Dinge, die sie fühlte, nicht beschreiben.
Zweite Einzelhaft
Zhao wurde am 13. April 2018 erneut für zwei Wochen in Einzelhaft gesperrt. Diesmal wurde sie zwischen zwei Zellen hin und her verlegt. Sie erhielt keine regelmäßigen Mahlzeiten und war oft am Hungern.
Manchmal weinte sie grundlos und hatte das Gefühl, als ob ihr Trommelfell perforiert wäre. Auch ihre Stimme hatte sich verändert, und in ihrem Kopf erschienen weiterhin beängstigende Szenen. Sie begann zu halluzinieren und sah, wie ihre Organe entnommen und verkauft wurden. Ihre Knochen schmerzten selbst während sie schlief.
Zhao war extrem schwach, als sie am 27. April 2018 aus der Zelle freigelassen wurde, und konnte kaum noch stehen. Sie war entstellt, weil die Sehnen in ihren Händen und Füßen geschrumpft waren.
Im Juni 2018 kam der Gefängnisdirektor, der Diplompsychologe war, ein Gefängniswärter und eine weitere Person, die sich als Psychiaterin ausgab, zu Zhao, um mit ihr zu sprechen. Die Psychiaterin stellte Zhao Fragen über ihre Familie und kam zu dem Schluss, dass es ihr gut gehe. Zhao sagte jedoch, dass diese Personen ihr Angst machten und sie sich nicht traute, sich neben sie zu setzen.
Die Wärterin Xie Ling beschimpfte Zhao einmal, als sie die Falun-Dafa-Übungen machte. Xie befahl auch einem Häftling, Zhaos „Verbrechen“ aufzuschreiben, und forderte sie auf, es zu unterschreiben. Zhao schrieb „Ich bin unschuldig“ und einige Informationen über Falun Dafa. Xie war wütend und zerriss das Papier.
Die Einzelhaft verursachte Zhao großen physischen und psychischen Schaden. Etwa vier Monate später hörten ihre Halluzinationen auf.
Weitere Verfolgung: Folter und Schikanen
Mitte Juni 2019 verlegte das Gefängnis mehr als 1.000 der 3.000 Insassen in andere Gefängnisse. Die Wärter teilten Zhao mit, dass sie nun mehr Personal hätten, um sie zu verfolgen.
Folternachstellung: Aufgehängt
Zhao wurde mehrmals aufgehängt, weil sie die Falun-Dafa-Übungen machte. Ihre beiden Hände wurden manchmal mit Handschellen an ein Bett gefesselt, und sie musste die ganze Nacht lang stehen. Zu anderen Zeiten wurden sie im Liegen mit Handschellen am Kopf- und am Fußende des Bettes gefesselt. Einmal war sie 18 Stunden lang mit Handschellen gefesselt, und als sie freigelassen wurde, war ihr Körper komplett steif.
Die Wärter legten ihr auch Handschellen an und fesselten sie, nachdem sie die Meditation gemacht hatte. Zhao hat vergessen, wie viele Male sie in Handschellen gefesselt wurde, weil sie die Übungen machte.
In der Nacht vom 20. Juni 2019 machte Zhao die Übungen, als ein Wärter sie sah. Der Wärter wies daraufhin eine Insassin an, Zhaos Decke zu konfiszieren, und so hatte Zhao nur ihre Kleidung, um sich nachts zuzudecken.
Als Zhao mit den Übungen fortfuhr, befahlen die Wärter den Insassen, Zhao auch ihr Kissen und ihre Bettüberdecke wegzunehmen, sodass nur ein kahles Bett übrig blieb. Darauf sollte sie nach den Übungen dann schlafen. Da Zhao sich weigerte nachzugeben, wies ein Wärter eine Insassin an, auch noch ihr Bettbrett zu entfernen. Trotzdem fuhr Zhao mit der Meditation fort und schlief später auf dem Boden sitzend und gegen das Bettgestell gelehnt ein. Der Wärter legte ihr Handschellen an und veranlasste eine Insassin, sie zu schlagen, wenn sie tagsüber die Übungen machte. Als Zhao sich immer noch weigerte, nachzugeben, wurden ihr die Hausschuhe, ihre Kleidung und ihr Plastikhocker weggenommen.
Während Zhao eines Tages mit der Insassin kämpfte, kippte das Etagenbett in der Zelle um. Die Gefängnisbeamten versuchten Zhao für den Vorfall verantwortlich zu machen, was jedoch nicht gelang.
Um Zhao zu bestrafen, gaben ihr die Wärter nur einfachen Reis und sonst nichts. Sie ging drei Tage lang in den Hungerstreik, bis die Wärter schließlich zustimmten, ihr mehr Essen zu geben.
Nach diesem Vorfall verlegten die Wärter Zhao und ihre Zellengenossinnen in einen anderen Raum, entfernten alle Betten in der vorherigen Zelle und verwandelten diese in einen Ort zur Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden. Die Falun-Dafa-Praktizierenden, die in diesem Raum unter strenger Aufsicht standen, mussten auf dem Boden schlafen, wobei nur eine dünne Schicht Baumwollpolster und eine Steppdecke vorhanden waren. Sie bekamen keine weiteren Decken, egal wie kalt es war. Sie durften auch nichts außer einem Trinkbecher und einem kleinen Stuhl haben.
Zum Tragen einer Zwangsjacke gezwungen, mit Chiliwasser besprüht
Ab dem 8. Juli 2019 sollte Zhao tagsüber in die Gefängniswerkstatt gehen, wo sie unbezahlte Arbeit zu verrichten hatte, und nachts in ihre Zelle zurückkehren. Als sie sagte, sie wolle stattdessen Falun-Dafa-Übungen machen, wies ein Wärter die Insassen an, sie in eine Zwangsjacke zu stecken. Zhao musste diese Jacke zwei Tage lang anbehalten und konnte sich infolgedessen überhaupt nicht bewegen.
Während einer gefängnisweiten Versammlung am 9. August rief Zhao „Falun Dafa ist gut! Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut!“ Eine andere Praktizierende folgte ihr.
Beide Praktizierenden wurden rasch in ihre Zellen zurückgebracht. Zhao durfte danach an keiner weiteren Aktivität mehr teilnehmen.
Drei Tage später setzten die Wärter Zhao und die andere Praktizierende als Vergeltungsmaßnahme unter strenge Kontrolle.
Zhao setzte die Übungen in der Zelle fort und wurde daraufhin 18 Stunden lang mit Handschellen an das Bett gefesselt. Die Handschellen waren so eng, dass die Wärter eine Zange benutzen mussten, um sie wieder zu öffnen.
Im September wurde Zhao mit Chiliwasser besprüht, nachts mit Handschellen ans Bett gefesselt und durfte nicht zur Toilette gehen, weil sie die Übungen gemacht hatte. Allen im Raum konnten durch das Spray fast nicht mehr atmen, und der Geruch blieb auf dem ganzen Boden zurück.
Nach Ausbruch des Coronavirus – Freilassung steht bevor
Nach dem Ausbruch des Coronavirus nahm eine Insassin die Temperatur von Zhao, als sie noch schlief. Im Schlaf berührte Zhao die Insassin, die dann berichtete, dass Zhao sie geschlagen habe. Ohne den Versuch festzustellen, was genau passiert war, fesselten die Wärter Zhao mit Handschellen an das Bett und besprühten ihr Gesicht und ihren Hals mit Chiliwasser.
Zehn Monate lang, von Juli 2019 bis Mai 2020, ließen Polizisten Zhao keine Dinge für den täglichen Bedarf kaufen. Einen Monat lang musste sie ihre eine Rolle Toilettenpapier sparsam verwenden. Im Mai durfte sie schließlich etwas Kleidung kaufen.
Im März 2020, drei Monate vor ihrer Entlassung, sprachen die Gefängniswärter mit ihr und versuchten, sie zum Verzicht auf Falun Dafa zu zwingen, doch sie weigerte sich, dem nachzukommen. Am Tag vor ihrer Entlassung sprachen sie erneut mit ihr, aber ohne Erfolg.
Am Morgen des 7. Juni, dem Tag ihrer Freilassung, kamen Beamte der Justizbehörde und des Gemeindekomitees, um Zhao abzuholen. Ein Verwandter von Zhao kam ebenfalls. Leider war ihr Vater nicht dabei, da er 2018 verstorben war, als Zhao noch in Haft war. Sie hatte sich nicht von ihm verabschieden können.
Frühere Berichte:
Provinz Yunnan: Nach 10 Jahren Haft mit unsicherer Beweislage erneut vor Gericht
Injected with Unknown Drugs in Prison, Locked Up in a Mental Hospital
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.