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Dalians neuer Stasi-Chef: Die Verbrechen von Liu Hong

12. Oktober 2021 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Liaoning, China

(Minghui.org) Seit 22 Jahren dauert die Verfolgung von Falun Dafa [1] durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) an. Bei der Umsetzung der Verfolgungspolitik auf allen Regierungsebenen und in allen Gesellschaftsbereichen spielt das Büro 610 eine entscheidende Rolle.

Das Büro 610 ist eine Gestapo-ähnliche Behörde, die auf Befehl des ehemaligen KPCh-Vorsitzenden Jiang Zemin am 10. Juni 1999 errichtet wurde. In einer kürzlich veröffentlichten Proklamation des Repräsentantenhauses von Pennsylvania hieß es: „Unter Jiangs persönlicher Leitung gründete die KPCh das Büro 610, eine außerrechtliche Sicherheitsorganisation mit der Macht, das Polizei- und Justizsystem außer Kraft zu setzen. Seine einzige Funktion besteht darin, die Verfolgung von Falun Dafa durchzuführen.“

Dieser Bericht beleuchtet die Verbrechen von Liu Hong, der am 3. September 2021 zum Sekretär des Komitees für Politik und Recht der Stadt Dalian ernannt wurde.

Liu Hong

Liu wurde im Dezember 1965 geboren und trat im Juni 1989 der KPCh bei; drei Jahre nach Einstieg in das Berufsleben. Zunächst war er Vize-Direktor des Büros 610 der Provinz Liaoning, später wurde er zu dessen Direktor ernannt. Im Jahr 2011 übernahm Liu das Amt des Sekretärs im Komitee für Politik und Recht der Provinz Liaoning. Im Januar 2018 wurde er Vize-Parteisekretär der Stadt Fuxin, bevor er sein jetziges Amt antrat.

Während Lius Amtszeit als Leiter des Büros 610 in der Provinz Liaoning im Zeitraum von 2011 bis 2017 koordinierte er die Strafverfolgung und Justiz auf allen Ebenen bei der Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden. Mindestens 127 Praktizierende kamen uns Leben. (2011: 22 Todesfälle; 2012: 21 Todesfälle; 2013: 14 Todesfälle: 2014: 21 Todesfälle; 2015: 15 Todesfälle; 2016: 16 Todesfälle; 2017: 18 Todesfälle)

Die Provinz Liaoning ist einer der schlimmsten Orte in China, an denen Falun-Dafa-Praktizierende wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Zwischen Juli 1999 und September 2019 starben 586 Praktizierende in der Provinz an den Folgen der Verfolgung. Aufgrund seiner Position ist Liu für ihren Tod, die erlittene Folter, Behinderungen und andere Misshandlungen, die Praktizierende erdulden mussten, verantwortlich.

Angesichts dieser Menschenrechtsverletzungen wurden die Namen von Liu und anderen KPCh-Funktionären auf eine Liste gesetzt, die Praktizierende an das US-Außenministerium weitergegeben haben. Sie fordern die US-Regierung auf, diesen KPCh-Funktionären nach geltendem Recht die Erteilung von Visa sowie die Einreise in das Land zu verweigern. Ein Beamter des US-Außenministeriums bestätigte den Erhalt der Liste. Er sagte, dass die Visaanträge vieler Chinesen in den vergangenen Jahren wegen ihrer Beteiligung an der Verfolgung von Falun Dafa abgelehnt wurden.

Todesfälle und Folter in Dalian

Dalian, die zweitgrößte Stadt der Provinz Liaoning, ist berüchtigt für die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden. Als Liu von 2011 bis 2017 Leiter des Büros 610 auf Provinzebene war, starben allein in Dalian 20 Praktizierende durch die Verfolgung.

Es folgen einige Beispiele.

Praktizierende stirbt nach grausamer Folter

Ding Zhenfang

Die Praktizierende Ding Zhenfang wurde im August 2007 von Tian Li, dem Vize-Polizeichef von Kuiyingjie verhaftet. Im Juli 2008 (alter Bericht) wurde sie zu acht Jahren Gefängnis verurteilt und ins Frauengefängnis der Provinz Liaoning gebracht. Der Wärter Li Heqiao folterte die Praktizierende, bis sie nur noch drei Zähne hatte. Sie litt danach an Bluthochdruck, Herzleiden, Schlaganfall und weiteren Krankheiten.

Wegen ihres standhaften Glaubens an Falun Dafa nahm die Brutalität, mit der Li die Praktizierende behandelte, in den nächsten Monaten zu. Ende 2008 hängte er Ding für sieben Tage an ein Heizungsrohr und schlug sie. Erst als sie dem Tod nahe war, ließ man sie herunter. Außerdem befahl Li den Gefangenen, Ding zu foltern „solange sie noch am Leben ist“.

Folter-Zeichnung: Aufgehängt an hinter dem Rücken gefesselten Händen

Als Dings Mann sie im März 2010 im Gefängnis besuchte, wurde seine Frau auf einer Bahre herausgetragen. Sie war bis auf die Knochen abgemagert, sprach langsam und war sehr schwach. (alter Bericht) „Ich habe Angst, dass ich hier sterbe“, sagte sie. „Sie schlagen mich jeden Tag.“ Dings Mann beantragte Haftverschonung, doch der Antrag wurde vom Gefängnis abgelehnt, weil Ding noch immer an ihrem Glauben festhielt. Sie starb am 1. August 2011 im Alter von 61 Jahren. Die Familie vermutet, dass die unbekannten Medikamente, die Ding in den letzten zwei Monaten verabreicht wurden, zu ihrem Tod geführt haben.

Ehemann stirbt unter Qualen – Ehefrau wiederholt in Haft

Qu Hui (links) mit seiner Frau Liu Xinying und Kind

Nach Beginn der Verfolgung reiste Qu Hui mit seiner Frau Liu Xinying nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Am Flughaften Dalian wurden sie verhaftet und in einem Untersuchungsgefängnis festgehalten. Ihre zehn Monate alte Tochter blieb allein zurück.

Im Jahr 2001 wurde Qu im Arbeitslager Dalian gefoltert. Wärter quälten ihn mit Elektroschocks, unter anderem im Genitalbereich, der sich entzündete und eiterte. Durch die Brutalität erlitt Qu einen Wirbelsäulenbruch, sodass er gelähmt blieb. Nach großem Leid starb er am 19. Februar 2014.

Qu aufgrund von Folter querschnittsgelähmt

Die Wirbelsäule ist durch Wundliegen frei.

Behinderungen aufgrund der Lähmung an Beinen (Bild links), Händen (Bild Mitte) und am rechten Fuß (Bild rechts)

In den letzten 13 Jahren war Qus Frau Liu bemüht, für ihn und die kleine Tochter zu sorgen, obwohl sie zahlreiche Male wegen ihres Glaubens festgenommen wurde. Am 6. Juli 2012 fand eine Razzia statt, angeordnet durch das Komitee für Politik und Recht Dalian sowie das Büro 610. Fast 80 Praktizierende, unter ihnen auch Liu, wurden festgenommen, weil sie Satellitenschüsseln installiert hatten, mit denen die Nutzer unzensierte Informationen empfangen konnten. Lius Wohnung wurde durchsucht und persönliche Gegenstände beschlagnahmt.

Folter-Nachstellung: Hände hinter dem Rücken gefesselt

Einen Monat nach dem Tod ihres Mannes wurde Liu am 21. März 2014 erneut verhaftet. Der Beamte Yu Yang legte ihr im Beisein der Nachbarn Handschellen hinter dem Rücken an und führte sie ab. Das Untersuchungsgefängnis nahm Liu nicht auf mit Hinweis auf ihren schlechten Gesundheitszustand.

Am 23. September 2014 wurde Liu abermals festgenommen und ihre Wohnung durchsucht.

Innerhalb einer Woche kam es zur Anhörung vor dem Gericht Zhongshan in Dalian, das sie zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilte. Ihre Berufung wurde vom Mittleren Gericht Dalian zurückgewiesen. Am 24. März 2015 brachten Beamte Liu in das Frauengefängnis Liaoning in der Stadt Shenyang.

Gelähmter Mann stirbt an Folgen der Folter – Frau und Sohn psychisch gestört

Zhao Fei

Zhao Fei arbeitete früher in einem Lebensmittelunternehmen in Dalian. Wegen seines Glaubens an Falun Dafa war er dreimal im Arbeitslager, fünfmal in Haft und wurde einmal in einer Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten.

Im Sommer 2007 brachte man Zhao ins berüchtigte Zwangsarbeitslager Masanjia. Dort schockten Wärter ihn mit Elektroschlagstöcken an empfindlichen Körperstellen. Brutal prügelten sie auf ihn ein, bis er gelähmt war. Die medizinische Universitätsklinik Shenyang diagnostizierte zudem eine aplastische Anämie, eine Erkrankung des Knochenmarks. Da die Wärter sich der Verantwortung entziehen wollten, beauftragte das Arbeitslager KPCh-Funktionäre aus Zhaos Nachbarschaft, ihn abzuholen. „Er wird nicht mehr lange leben“, sagte der Direktor des Arbeitslagers Gao Fengcai.

Bei der Freilassung war Zhao dem Tode nahe. Er war abgemagert und hatte am ganzen Körper Verbrennungen durch die Elektroschocks. Sein Steißbein war durch ein walnussgroßes Loch freigelegt. Trotz des schlechten Zustandes rief das Gericht Dalian im September 2010 mehrmals bei Zhao an und forderte ihn auf, sich bei Gericht zu melden. Um weiterer Verfolgung zu entgehen, floh er aus seiner Heimat. Er starb am 31. Dezember 2011 im Alter von 54 Jahren.

Zhaos Frau, He Chunyan, litt seit etwa zehn Jahren an einer psychischen Störung und war bettlägerig. Ihr Sohn Zhao Yuan wuchs in Angst auf. In der Grundschule wurde er von Lehrern und Mitschülern wegen des Glaubens seines Vaters ausgegrenzt. Kinder schikanierten und schlugen ihn. Wie seine Mutter entwickelte auch er eine psychische Störung. Damit war der einst kluge und gewissenhafte Schüler ruiniert. Ungeachtet dessen wurden er und seine Mutter weiter von Polizei und KPCh-Beamten belästigt.

Praktizierende invalide und zu Tode geprügelt

Die 71-jährige Wang Jinhua wurde im September 2011 von fünf Beamten auf der Polizeiwache Bayilu verprügelt. Ihre Arme waren mit blauen Flecken übersät und sie konnte die Finger nicht mehr beugen. Außerdem litt sie unter extremen Schmerzen im unteren Rücken, am Steißbein und den Beinen. Das Gehen fiel ihr schwer und sie stürzte schnell.

Anfang August 2016 bildeten sich bei Wang Ödeme unterhalb der Brust. Ihr Bauch war hart und hatte den Umfang einer hochschwangeren Frau. Wegen Verletzungen an der Zunge fiel ihr das Trinken schwer. Wenn sie sich hinlegte, bekam sie kaum Luft. Wang starb am 29. September 2016.

40-Jährige stirbt an Folgen der Folter

Yang Chuling (links) und ihr Mann Yang Benliang

Yang Chuling war Dolmetscherin, ihr Mann Yang Benliang arbeitete als Lehrer. Wegen ihres Glaubens wurde die Praktizierende zu sieben Jahren Haft, ihr Mann zu elf Jahren und ihre Schwiegermutter Cao Yuzhen zu neun Jahren verurteilt.

Im Frauengefängnis Liaoning befahl der Abteilungsleiter Cong Zhuo anderen Gefangenen, Yang zu verprügeln, bis sie irgendwann ohnmächtig wurde. Vier Häftlinge setzten sich auf sie, sodass sie sich nicht mehr bewegen konnte. Zuvor war ihr der rechte Arm von einem Polizisten aus Dalian bei der Festnahme gebrochen wurden. Im Gefängnis erlitt sie durch das brutale Vorgehen erneut einen Armbruch. Zudem traten und schlugen die Insassen die Praktizierenden, kniffen ihr in die Brust, sodass diese eiterte und blutete.

Im Gefängnis wurde der Armbruch nicht behandelt. Noch bei der Entlassung waren die Verletzungen deutlich erkennbar. Vor der Freilassung hatte Yang drei Knoten in der rechten Brust, zu Hause verschlimmerte sich ihr Zustand. Yang starb am 2. April 2014 im Alter von 40 Jahren.

Auch ihr Mann und die Schwiegermutter wurden im Gefängnis gefoltert. Nach ihrer Freilassung war Cao bettlägerig und musste gepflegt werden.

Praktizierende stirbt einen Monat nach Festnahme

Die 69-jährige Zhang Guilian lebte in der Entwicklungszone Dalian. Sie wurde am 6. Juli 2012 verhaftet. Während der 17 Tage, die sie im Untersuchungsgefängnis Dalian festgehalten wurde, erlitt sie einen Schlaganfall infolge der Misshandlungen.

Um sich der Verantwortung zu entziehen, ließen die Beamten sie schließlich aus dem Gewahrsam frei. Zhang starb am 5. August 2012.

69-Jährige zu Tode gefoltert

Cheng Fuhua, 69, lebte im Bezirk Zhongshan in der Stadt Dalian. Im Mai 2015 reichte sie gegen den ehemaligen Staatschef eine Strafanzeige an, weil er die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hat.

Cheng Fuhua

Am 1. Juni 2015 wurde Cheng von Beamten der Polizeiwache Kunmingjie verhaftet, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Aus Protest gegen die Verfolgung trat sie in Hungerstreik. Die Wärter bestraften daraufhin sowohl die Praktizierende als auch ihre Zellengenossen, um Hass zu schüren.

Cheng wurde misshandelt. Ihr ganzer Körper war geschwollen. Die meiste Zeit war sie bewusstlos. Aufgrund ihrer Verletzungen konnte sie nicht gehen. Ende Januar 2016 forderte die Haftanstalt Chengs Familie auf, sie gegen Kaution abzuholen. Die Angehörigen bezahlten den geforderten Betrag und warteten längere Zeit. Schließlich kamen die Wärter mit Cheng heraus. Sie befand sich in Lebensgefahr.

Einige Tage später erfuhr die Familie, was sich kurz vor Chengs Freilassung ereignet hatte; die Beamten hatten sie gefragt: „Wollen Sie, dass wir sie ins Krankenhaus oder nach Hause bringen?“

Erschöpft antwortete Cheng: „Ich möchte nach Hause.“ Diese Aussage wertete die Haftanstalt als Beweis, dass sie eine „medizinische Behandlung ablehnte“.

Zu Hause verschlechterte sich Chengs Zustand rapide. Sie starb am 6. August 2016.

Sieben Jahre Folter: Ehepaar stirbt nach Freilassung aus dem Gefängnis

Im Januar 2006 wurden Sun Jingmei und ihr Mann Zhu Benfu von Agenten der Sicherheitsabteilung Dalian festgenommen. Das Gericht verurteilte sie zu sieben Jahren Haft. Sun wurde ins Frauengefängnis Liaoning und Zhu ins Gefängnis Yingkou gebracht.

Sun Jingmei

Zhu Benfu

Einmal zogen die Wärter Sun nackt aus und hielten sie für 42 Tage in Isolationshaft. Andere Insassen wurden beauftragt, dafür zu sorgen, dass sie nicht einschläft. Als Sun so müde war, dass ihr im Stehen die Augen zufielen, wurde sie von Häftlingen geschlagen und brach mehrmals ohnmächtig zusammen. Sun wurde gezwungen, lange Zeit regungslos zu stehen oder zu hocken. Die Gefangenen traten ihr auf die Füße. Diese waren so stark geschwollen, dass Sun keine Schuhe tragen konnte. Zudem war ihr rechtes Bein gebrochen. Im Winter fesselten die Wärter sie ohne Kleidung in der Waschküche und übergossen sie mit kaltem Wasser.

Im Juli 2006 beaufsichtigte der Leiter der Abteilung sieben, Zhang Xiuli, vier Insassen, die Sun mit einem Hocker auf den Rücken schlugen. Sie ging zu Boden und war für mehrere Stunden bewusstlos. Die Gefangenen meinten, dass Sun ihren Tod vortäusche und traten und schlugen sie weiter. Infolge dessen war Sun im Lendenwirbelbereich verletzt und ihre Beine gelähmt. Zudem konnte sie nur noch verschwommen sehen.

Durch die langjährig andauernde Folter war Sun völlig geschwächt. Als sie im Januar 2013 nach Hause zurückkehrte, verschlechterte sich ihr Zustand weiter. Sie starb am 16. April 2017 im Alter von 61 Jahren.

Wie Sun wurde auch ihr Mann Zhu gefoltert, er war am ganzen Körper mit blauen Flecken übersät. Nach seiner Entlassung litt er an Brustschmerzen und Husten. Die Beamten schikanierten ihn zu Hause weiter. Er starb am 28. Oktober 2019.

Praktizierende nach Strafanzeige gegen Jiang inhaftiert und zu Tode gefoltert

Geng Ren aus dem Bezirk Ganjingzi in der Stadt Dalian hatte den ehemaligen Staatschef Jiang Zemin wegen der Verfolgung von Falun Dafa angezeigt. Im Oktober 2015 wurde sie festgenommen. Das Gericht Zhongshan verurteilte sie zu vier Jahren Haft im Frauengefängnis Liaoning.

Die Wärter ließen die Praktizierende weder schlafen noch zur Toilette. Sie wurde gezwungen, lange Zeit regungslos zu stehen. Gefangene prügelten auf sie ein, sodass sie blutete. Der Gefängnisaufseher verlangte von Gengs Familie einen Betrag von 20.000 Yuan (rund 2.700 Euro) für ihre medizinische Versorgung. Als sie dem Tode nahe war, gab das Gefängnis den Angehörigen 14.000 Yuan (rund 1.900 Euro) zurück mit dem Hinweis, mit der Differenz Arztkosten bezahlt zu haben.

Geng erhielt am 28. Juli 2017 wegen ihres schlechten Zustands Haftverschonung und wurde entlassen. Ihre Familie brachte sie ins Krankenhaus, wo sie erfuhr, dass Geng nur noch vier Monate zu leben habe. Als das Geld aufgebraucht war, verließ Geng das Krankenhaus und kehrte heim. Am 10. Oktober 2017 wurde sie erneut in eine Klinik eingewiesen. Sie starb am 22. Oktober im Alter von 61 Jahren.

Über 700 Praktizierende in fünf Jahren verurteilt

Die von Minghui gesammelten Daten zeigen, dass mindestens 721 Falun-Dafa-Praktizierende in der Provinz Liaoning im Zeitraum 2013 bis 2017 verurteilt wurden, als Liu Hong Leiter des Büros 610 der Provinz Liaoning war. Waren es 2013 mindestens 73 Praktizierenden, stieg die Zahl im Jahr 2014 schon auf 115. Im Jahr 2015 wurden 160 verurteilt, 2016 waren es 194 und im Jahr 2017 immerhin noch 179 Praktizierende.

47 Praktizierende wurden im Jahr 2016 in der Provinz verurteilt, weil sie eine Strafanzeige gegen Jiang Zemin erstattet hatten. Dies war die höchste Verhaftungsquote auf Provinzebene in ganz China.

Nach Minghui vorliegenden Informationen wurden bis zum 10. Juli 2019 insgesamt mindestens 17.963 Falun-Dafa-Praktizierende verurteilt; in Liaoning waren es damit mehr als in jeder anderen Provinz. In den Jahren 2004 und 2016 führte Liaoning die Liste über die meisten Urteile gegen Praktizierende an.

Liu Hong wurde am 3. September 2021 zum Parteisekretär des Komitees für Politik und Recht in Dalian ernannt. Wenige Tage später standen die Praktizierenden Ren Haifei und Sun Zhongli vor dem Gericht Ganjingzi; Lu Kaili wurde zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.

Es folgen weitere Urteile.

Renommierte Wissenschaftlerin zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt

Liu Ronghua

Liu Ronghua war außerordentliche Professorin an der Fischereihochschule Dalian. Sie begann 1998 Falun Dafa zu praktizieren und folgte den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht, um ein besserer Mensch zu sein. Ihre Leistungen bei der Arbeit verbesserten sich und einer ihrer wissenschaftlichen Beiträge wurde sogar in die Enzyklopädie von China aufgenommen.

Wegen ihres Glaubens an Falun Dafa wurde Liu zweimal im Zwangsarbeitslager Masanjia inhaftiert. Dort wurde sie 21 Tage lang mit Handschellen in der Waschküche aufgehängt, wodurch ihr linkes Handgelenk behindert war.

Drei Tage vor Ablauf ihrer Haftzeit im September 2011 wurde Liu zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Bei der Gerichtsverhandlung am 9. Januar 2012 wurde sie von zwei Anwälten verteidigt. Liu erklärte, dass es ihr verfassungsmäßiges Recht sei, Falun Dafa zu praktizieren. Es sei zudem rechtswidrig, sie zu verurteilen, während sie noch im Zwangsarbeitslager inhaftiert war. Das Gericht beschuldige sie desselben „Verbrechens“, weswegen sie überhaupt erst ins Zwangslager eingesperrt wurde. Nach Auffassung der Anwälte verstoße es gegen das Gesetz, wenn jemand zweimal aus demselben Grund bestraft werde.

40 Praktizierende wegen Installation von Satellitenschüsseln verfolgt

Um zu verhindern, dass Anwohner Zugang zu unzensierten Informationen aus dem Ausland erhalten, ordneten das Büro 610 sowie das Komitee für Politik und Recht in Dalian an, dass die Polizei fast 80 Praktizierende verhaftet, die in der Nachbarschaft Satellitenschüsseln installiert hatten. Etwa 20 Praktizierende wurden zu Haftstrafen verurteilt; fast 20 wurden ins Arbeitslager gebracht. Elf Anwälte, die die Praktizierenden verteidigten, wurden von der Polizei schikaniert und verprügelt. Der Anwalt Cheng Hai wurde nach eigenen Angaben dreimal von der Polizei verprügelt. Er bezeichnete das Polizei- und Gerichtssystem als „Mafia“. Mit anderen Kollegen war er sich einig, dass man nicht zulassen dürfe, dass eine solche Mafia den Rechtsstaat beeinträchtigt.

Von den 20 verurteilten Praktizierenden sind folgende Haftstrafen bekannt:

Chen Zhongshan, Yu Bo und Guo Song: 4 Jahre; Zhu Chenggang: 4 Jahre und 9 Monate; Wang Shouchen, Shi Zhanshun und Bai Ruy: 4 Jahre und 6 Monate; Pei Zhenbo: 5 Jahre und sechs Monate; Pan Xiuqing: 5 Jahre und drei Monate; Qu Bin und She Yue: 6 Jahre.

Vermögen beschlagnahmt

Liu Renqiu aus dem Bezirk Lushunkou in der Stadt Dalian wurde 2016 festgenommen. Zwei Polizisten hielten ihn fest, während ein dritter ihm mit Boxhandschuhen in den Unterleib und gegen die Brust schlug. Er litt danach an inneren Verletzungen und hatte Blut im Urin.

Die Beamten beschlagnahmten seine persönlichen Gegenstände und froren sein Bankkonto ein, von dem sie später fast die gesamten Ersparnisse in Höhe von etwa 400.000 Yuan (rund 54.000 Euro) abhoben. Liu wurde zu zehn Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 50.000 Yuan (rund 6.700 Euro) verurteilt. Seine Berufung wurde vom Mittleren Gericht Dalian zurückgewiesen mit der Begründung, dass Liu noch immer an seinem Glauben festhalte.

Fazit: Beamte müssen Konsequenzen tragen

Nach Angaben von Minghui haben im Zeitraum 1999 bis 2018 über 20.000 KPCh-Beamte wegen der Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden die Konsequenzen tragen müssen. Allein auf das Büro 610 entfielen 1.614 Vergeltungsmaßnahmen; 764 betrafen das Komitee für Politik und Recht.

Es folgen einige Beispiele.

Wang Like

Wang Like wurde im Dezember 1964 geboren. Mit 17 Jahren trat er in den Polizeidienst ein. Im Laufe der Jahre bekleidete er folgende Positionen (in chronologischer Reihenfolge): Polizeichef von Beining, Vize-Polizeichef von Jianzhou, Polizeichef von Huludao, Vize-Direktor des Amtes für Öffentliche Sicherheit der Provinz Liaoning, Polizeichef von Dalian und stellvertretender Bürgermeister von Dalian. Wegen seiner aktiven Beteiligung an der Verfolgung wurde er vom Ministerium für Öffentliche Sicherheit ausgezeichnet und traf sich zweimal mit Jiang Zemin. Im Oktober 2020 wurde jedoch gegen Wang Ermittlungen wegen „schwerer Verstöße gegen Disziplin und Recht“ eingeleitet.

Wang Qingguo

Wang Qingguo, Vize-Direktor des Amtes für Öffentliche Sicherheit der Provinz Liaoning, leitete die Verhaftung bezüglich der Satellitenanlagen. Von 2008 bis 2013 war er Vize-Direktor der Polizeibehörde Dalian. Wang starb am 30. September 2014 unter Schmerzen an Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Li Wei

Auf Anweisung des Komitees für Politik und Recht sowie des Büros 610 war auch das Mittlere Gericht Dalian aktiv an der Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden beteiligt. Im Januar 2015 wurde gegen den Gerichtspräsidenten Li Wei ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die von ihm kassierten Bestechungsgelder waren zuvor beschlagnahmt worden.

Hu Jiageng

Hu Jiageng war Parteisekretär des Komitees für Politik und Recht in der Stadt Dalian. Er war ebenfalls in die Festnahme der Praktizierenden im Verfahren bezüglich der Satellitenschüsseln involviert. Hu starb am 25. Juli 2014 im Alter von 52 Jahren.

Viele Beamte haben bereits erkannt, dass die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden unrecht ist. Wir hoffen aufrichtig, dass noch mehr Beamte aus diesen Lektionen ihre Lehre ziehen und aufhören, sich an der Verfolgung zu beteiligen.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.