(Minghui.org) Eine 60-jährige Einwohnerin der Stadt Anqing, Provinz Anhui geriet am 25. August 2021 wiederholt in die Fänge der Polizei. Sie wurde wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Die Behörden verboten ihr, Besuch ihrer Familie zu empfangen. Überdies durften die Angehörigen ihr keine täglichen Bedarfsartikel und Kleidung schicken, wobei sich die Behörden auf die Pandemie beriefen.
Shu Yulan und ihre 69-jährige Schwester namens Shu Yulian aus der Stadt Hefei wurden am 2. Mai 2020 angezeigt, weil sie auf der Straße in Anqing mit Menschen über Falun Dafa gesprochen hatten. Polizisten folgten ihnen zur Wohnung ihres jüngeren Bruders in derselben Stadt und nahmen sie dann fest.
Die Polizisten durchsuchten die Wohnung des Bruders und beschlagnahmten 92.000 Yuan (ca. 12.328 Euro), die Shu Yulan dort aufbewahrt hatte. Nachdem sie die beiden Schwestern und ihre Schwägerin, die nicht Falun Dafa praktiziert, zum Polizeirevier Dananmen gebracht hatten, durchsuchten die Polizisten auch die Wohnung von Shu Yulan.
Die Beamten versuchten, die Schwestern am nächsten Abend in das Gefängnis in Anqing zu bringen. Dieses nahm sie jedoch wegen ihres hohen Blutdrucks nicht auf. Als die Schwestern freigelassen wurden, zwangen die Polizisten sie, Fußfesseln zu tragen, und befahlen ihnen, sich einen Monat lang jeden Tag auf der Polizeiwache zu melden.
Shu Yulan ging im August auf die Polizeiwache und verlangte die Rückgabe ihrer Ersparnisse in Höhe von 92.000 Yuan. Sie wollte mit dem Geld die Arztrechnungen für ihren Sohn bezahlen, der gerade ins Krankenhaus eingeliefert worden war. Doch die Polizei weigerte sich, ihr das Geld zurückzugeben.
Zhan Wei, der stellvertretende Leiter der Polizeiwache Dananmen, rief Shu Yulan an und wollte, dass sie am 30. September 2020 zur Polizeiwache kommt. Shu ging dorthin, weil sie dachte, dass die Polizei ihr das Geld zurückgeben würde. Stattdessen fragte Zhan sie, wie viele Materialien sie verteilt hatte. Shu klärte sie über Falun Dafa auf und weigerte sich, irgendwelche Dokumente zu unterschreiben. Gegen 17:00 Uhr kehrte sie nach Hause zurück.
Zhan und zwei Beamte fuhren am 16. Oktober zu Shu Yulians Wohnung in Hefei (etwa 176 Kilometer von Anqing entfernt) und fragten sie, wie viele Materialien sie verteilt hatte. Das Verhör stellte für Shu eine enorme psychische Belastung dar, so dass ihr Blutdruck gefährlich in die Höhe stieg. Die Polizisten blieben über zwei Stunden bei ihr zu Hause und zwangen sie, das Vernehmungsprotokoll zu unterschreiben, obwohl ihr sehr schwindlig war.
Die Polizei reichte die Fallakte der beiden Schwestern im November 2020 bei der Staatsanwaltschaft des Bezirks Taihu ein. Bald darauf wurden sie angeklagt und ihre Akten wurden an das Bezirksgericht Taihu weitergeleitet.
Die beiden Schwestern standen am 16. März 2021 vor Gericht. Shu Yulan wurde zu eineinhalb Jahren Haft und Shu Yulian zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt.
Shu Yulan wurde nach der Verhandlung erneut in Haft genommen. Da die Haftanstalt sich geweigert hatte, sie wegen ihres hohen Blutdrucks aufzunehmen, ließ die Polizei sie am Abend frei. Sie legte Berufung gegen das Urteil ein, aber Richter Zhang Yingte vom Gericht Taihu lud sie Anfang Mai 2021 auf die Polizeiwache vor und verkündete dort, dass man beschlossen habe, das ursprüngliche Urteil aufrechtzuerhalten.
Der Polizeibeamte Zhan Wei rief Shu am 22. Juli erneut an und wollte, dass sie zur Polizeiwache kam, um zu prüfen, ob sie eine Haftstrafe außerhalb des Gefängnisses antreten könne. Sie ging dorthin, erfuhr allerdings, dass sie nicht für eine Haftstrafe außerhalb des Gefängnisses geeignet sei. Doch trotz ihres hohen Blutdrucks wurde sie noch am selben Tag direkt in die Haftanstalt Anqing gebracht.
Vor Shus jüngster Verfolgung hatte sie sich gezwungen gesehen, sieben Jahre lang mit ihrem geistig behinderten Sohn von zu Hause wegzuziehen, um der Verfolgung zu entgehen.
Sie sagte, dass das Praktizieren von Falun Dafa ihre vielen Beschwerden geheilt habe. Noch wichtiger sei, dass Falun Dafa ihr die Kraft gab, sich fast zehn Jahre lang um ihren Sohn und ihre behinderte Schwiegermutter zu kümmern, als sie alle Hoffnung in ihrem Leben verloren hatte.
Frühere Berichte:
In Haft: Zwei unschuldige Frauen aus Anqing, Provinz Anhui
Two Sisters Sentenced for Practicing Falun Gong—One Has Nearly 100K Yuan Confiscated
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.