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China Fahui | Informationsmaterialien in abgelegenen Bergregionen verteilen

26. November 2021 |   Von einer Falun-Dafa-Praktizierenden im Nordosten Chinas

(Minghui.org) Ich grüße den Meister! Ich grüße die Mitpraktizierenden!

Ich habe 1997 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren, das heißt, ich bin eine langjährige Praktizierende. Jedoch habe ich mich in den ersten zwei Jahrzehnten nicht wirklich ernsthaft kultiviert. Erst im Jahr 2016 wachte ich durch einige Schwierigkeiten auf und begann, fleißig zu praktizieren.

Falun Dafa entdecken

Ich bin in den Bergen aufgewachsen und 56 Jahre alt. Meine Geburtsstätte befindet sich tief in den Bergen im Nordosten Chinas auf einem Forstgut. Die Berge dort sind hoch und die Wälder dicht und abgelegen. Meine Eltern arbeiteten beide im Forstbetrieb.

Ich heiratete einen Forstarbeiter. Sein Einkommen reichte nicht aus, um unsere Familie zu ernähren. Wir hatten drei Hektar Land in den Bergen zu bewirtschaften und ich arbeitete hart. Um über die Runden zu kommen und unseren beiden Kindern das Studium außerhalb der Stadt zu finanzieren, waren wir auf die Landwirtschaft angewiesen.

Trotz unserer Abgeschiedenheit erreichte uns dennoch der Segen von Falun Dafa. Im Jahr 1997 erzählte mir eine Freundin, dass ihr Mann Falun Dafa praktiziere und seitdem vor Energie strotze. Er würde viel jünger aussehen, als er tatsächlich sei. Ihre Worte berührten mich. Ich bewirtschaftete das Feld allein und musste mich zusätzlich um die viele Hausarbeit kümmern. „Wie schön wäre es, durch das Praktizieren Energie zu bekommen und leistungsfähiger zu werden“, dachte ich damals. Meine Freundin gab mir ein Exemplar des Zhuan Falun (Hauptwerk von Falun Dafa) und bat mich, es zu lesen.

Tagsüber arbeitete ich und in der Nacht las ich es. Ich konnte spüren, dass dieses Buch die Menschen dazu anleitet, gute Menschen zu sein. Da mich meine Arbeit sehr vereinnahmte, legte ich das Buch nach einmaligem Durchlesen beiseite. Als der Winter ins Land zog, ging ich zum Übungsplatz, um die Übungen zu lernen. Obwohl ich das Buch nicht wiederholt las, folgte ich den Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht und fing an, auf andere Rücksicht zu nehmen.

Später wurde mein Mann zum Leiter des Forstbetriebs befördert. Er ging jeden Tag früh zur Arbeit und kehrte erst spät abends nach Hause zurück. Es schien, als ob seine Familie ihn nichts mehr anginge. Währenddessen verrichtete ich weiterhin täglich die harte Arbeit.

Letztendlich konnten mein Fleiß, meine Bescheidenheit und meine Güte meinen Mann nicht halten. In der großen Färbewanne der modernen Gesellschaft hatte er schließlich eine Affäre. Meine Bemühungen, unsere Ehe zu retten, scheiterten. Im Jahr 2014 verließ er mich und es kam zur Scheidung.

Meine Kultivierung wurde aufgrund der Situation in meiner Ehe und meines vollen Terminkalenders immer wieder unterbrochen.

Der Meister lehrt im Zhuan Falun:

„Laotse hat gesagt: ,Hört ein edler Mensch das Dao, handelt er danach mit Fleiß. Hört ein Durchschnittsmensch das Dao, folgt er ihm nur halbherzig. Hört ein unedler Mensch das Dao, lacht er lauthals darüber. Würde er nicht darüber lachen, so wäre es auch nicht das Dao.‘“ (Zhuan Falun 2019, S. 479)

Ich fühlte mich in der Kultivierung wie ein durchschnittlicher Mensch.

Aufgewacht nach einem schweren Schicksalsschlag

Die Scheidung erschütterte mich und ich fühlte mich ungerecht behandelt, verbittert und deprimiert. Ich konnte nicht aufhören zu weinen. Ich hasste meinen Ex-Mann dafür, dass er sich mir und unseren Kindern gegenüber so unverantwortlich verhielt. Über so viele Jahre hinweg hatte ich hart für die Familie gearbeitet und war nun in eine solche Situation geraten. Nach der Scheidung wurde mein Mann erneut befördert. Es fiel mir schwer, mit all den Veränderungen ruhig umzugehen. Ich verlor viel Gewicht und war sehr niedergeschlagen.

Im Januar 2016 verstarb meine Mutter – ein weiterer schwerer Schlag für mich. Sie hatte mir am nächsten gestanden und war mein Fels in der Brandung gewesen. Sie war immer für mich da gewesen, hatte sich um mich gekümmert und mir täglich beim Einkaufen, Kochen und im Haushalt geholfen. All das tat sie, während ich arbeiten musste und meine Kinder außerhalb der Stadt waren. Als nun meine Mutter auch nicht mehr da war, fühlte ich mich sehr einsam. Ich konnte es nicht mehr ertragen und brach zusammen. Einen Monat lang lag ich im Bett und dachte über den Sinn des Lebens nach.

Die Menschen leben und sterben für die Liebe, aber ich bin eine Kultivierende und sollte die Anhaftungen an Ruhm, Profit und Gefühle beseitigen. Auf einmal wurde mir bewusst, dass ich eine Dafa-Jüngerin bin, gekommen mit der Mission, die Lebewesen zu erretten. Ich bin nicht allein und habe den Meister.

Der Meister gibt allen Dafa-Schülern immer wieder Zeit, damit sie sich gut kultivieren und diejenigen, die zurückgefallen sind, aufholen können. Im Laufe der Jahre hatte ich viel Zeit vergeudet, weil ich mich nicht ernsthaft kultiviert, mich in der Gesellschaft verirrt und den Zweck meines Kommens in die Welt vergessen hatte. Beinahe hätte ich mich dabei selbst zerstört. Ich durfte das Warten des barmherzigen Meisters nicht länger ignorieren, sondern musste meine Gefühle und meinen Egoismus loslassen und auf dem Weg der Kultivierung wieder aufholen.

Der Meister sagt:

„Die wahren Umstände erklären, die Menschen erretten – das ist eben das, was ihr machen sollt. Etwas anderes braucht ihr nicht zu machen. Auf dieser Welt braucht ihr nichts anderes zu erreichen. Das sind die Dinge, auf die ihr hinarbeiten müsst, doch manche schenken noch nicht einmal ihrer eigenen Kultivierung große Aufmerksamkeit und konzentrieren sich stattdessen auf die Anliegen der gewöhnlichen Menschen. Seid ihr dann nicht vom Weg der Kultivierung eines Dafa-Jüngers abgewichen?“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2015, 14.05.2015)

Verteilung von Informationsmaterialien

Im Frühjahr 2016 wurde die örtliche Materialproduktionsstätte zerstört, die Betreiber verhaftet und zu Gefängnisstrafen verurteilt. Da Minghui.org empfahl, an verschiedenen Orten kleine Materialproduktionsstätten einzurichten, wollte ich nicht warten. Mit Hilfe von Mitpraktizierenden richtete ich eine Produktionsstätte bei mir zu Hause ein. Ich fing an, Informationsmaterialien zu drucken und zu verteilen, mit denen ich auch einige ältere Praktizierende in der Umgebung bestückte.

Zu dieser Zeit radelte ich mit dem Fahrrad in verschiedene Dörfer und Städte auf dem Land, ging von Tür zu Tür und verteilte den ganzen Sommer über Informationsmaterialien. Ich legte Dutzende von Kilometern zurück. Dies ebnete den Weg für die späteren persönlichen Gespräche mit den Menschen, denen ich zu einem Austritt aus den Organisationen der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) verhalf.

Im Winter verteilte ich an jeder Tür, in jedem Stockwerk und in jedem Gebäude eigenhändig Informationsmaterialien. Ich fertigte Flugblätter an, die leicht zu transportieren waren. Nach jeder Verteilaktion kehrte ich unter der Fürsorge des Meisters immer unbehelligt nach Hause zurück.

Während ich als Dafa-Schülerin diese Dinge tat, half mir der Meister im finanziellen Bereich. Im August 2016 bot das örtliche Forstamt den Kindern von Forstarbeitern die Möglichkeit, in Rente zu gehen; das war in der Vergangenheit noch nie der Fall gewesen. Da meine Eltern in der Forstwirtschaft tätig gewesen waren, kam ich dafür in Frage. So erhielt ich ab 2017 eine Rente. Seitdem brauche ich mich nicht mehr um meinen Lebensunterhalt zu sorgen und kann mich auf die drei Dinge konzentrieren, die ein Dafa-Schüler tun soll, und auf meinem Kultivierungsweg fleißiger vorwärtsgehen.

Anfang 2017 lernte ich die Praktizierende Mei aus einem Nachbardorf kennen. Sie hatte während vieler Jahre auf dem Land von Tür zu Tür über die wahren Umstände informiert und dabei viele Erfahrungen gesammelt. Ich wohne in einem landwirtschaftlich geprägten Bezirk im Nordosten Chinas, in dem ein Großteil der ländlichen Bevölkerung noch nicht wusste, was Falun Dafa überhaupt ist. Es galt, diese ländlichen Gebiete abzudecken. Mei und ich taten uns als ein Team zusammen und gingen von Tür zu Tür, erzählten den Menschen von Falun Dafa und verteilten Informationsmaterialien. Um die Menschen noch effizienter zu erretten, kaufte ich mir ein gebrauchtes Motorrad.

In den typischen ländlichen Gegenden Nordchinas sind während der Frühjahrspflanzsaison alle jungen Leute auf den Feldern; nur die älteren Menschen und die Kinder bleiben zu Hause. Mei und ich fuhren zuerst in ihr Heimatdorf. Dort informierten wir die Bewohner darüber, dass Falun Dafa gut ist und sowohl die körperliche Gesundheit verbessert als auch Segen bringt. Wir hatten auch einige Anhänger dabei, in denen die Worte „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“ eingraviert waren. Sie waren wunderschön und jeder wollte sie haben.

Ich legte den Dorfbewohner nahe, sich diese Sätze zu merken. „Ich mag diese Worte, sie sind sehr tiefgründig“, äußerte eine Frau. Sobald sie die Fakten über Falun Dafa erfahren hatten, nahmen sie die Materialien gerne entgegen und bedankten sich für unsere Bemühungen. Mei erklärte, dass wir dies tun würden, weil wir Falun-Dafa-Praktizierende seien. „Danke, Meister“, rief ein Dorfbewohner, „Falun Dafa ist gut!“

Die Bauern pflügten und säten auf den Feldern zu beiden Seiten der Straße und dort sprachen wir mit ihnen über Falun Dafa. Die Menschen auf dem Land waren rein und freundlich und die meisten von ihnen offen für unsere Botschaft. Einige luden uns sogar zu sich nach Hause zum Essen ein. Wir bedankten uns, lehnten die Einladung jedoch stets höflich ab.

Während der Saison in der Landwirtschaft arbeiteten zahlreiche Menschen auf den Feldern, was uns viele Gelegenheiten für ein Gespräch bot. Sobald wir dort fertig waren, gingen wir im Dorf von Tür zu Tür – wir wollten niemanden auslassen. Innerhalb von neun Tagen waren insgesamt 650 Dorfbewohner bereit, aus der KPCh und den ihr angegliederten Jugendorganisationen, auszutreten. Wir wussten, dass alles vom Meister arrangiert worden war, und folgten mit reinem Herzen einfach dem natürlichen Lauf.

Der Meister fordert die Falun-Dafa-Praktizierenden auf, sich als Ganzes zu erhöhen. Am Anfang gab es nur Mei und mich. Ich wohne in einer großen Stadt, in der sich das Forstamt der Provinz befindet. Durch die Stadt führt eine Bahnstrecke, auf beiden Seiten der Gleise liegen Häuser von Praktizierenden. Keiner von ihnen war bisher herausgetreten, um die Menschen über die wahren Hintergründe von Falun Dafa aufzuklären.

Nachdem Mei und ich unsere Erfahrungen und Erkenntnisse mit diesen Praktizierenden geteilt hatten, schlossen sich zwei von ihnen uns an. Wir zeigten den beiden, wie man vorgeht, und sie holten schnell auf. Wenn wir zusammenarbeiteten, konnten wir eine höhere Effizienz erzielen. Wir teilten uns in zwei Zweierteams auf und deckten so alle benachbarten Dörfer und Städte ab. Jedes Mal konnten wir die Namen von 70 bis 80 Personen vermerken, die aus der KPCh und ihren Unterorganisationen ausgetreten waren. Manchmal standen auf der Liste sogar mehr als 100 Namen.

Manchmal traten auch Störungen auf. Einige Leute weigerten sich, uns zuzuhören. Sie versuchten sogar, andere davon abzuhalten. Als uns einmal eine Person unterbrach, sagte ich zu ihr: „Es ist in Ordnung, wenn Sie nicht zuhören wollen. Sie haben jedoch kein Recht, andere daran zu hindern, eine positive Zukunft zu haben.“ Daraufhin zog sich diese Person zurück.

Als jemand, getäuscht von der Propaganda der KPCh, damit drohte, uns bei der Polizei anzuzeigen, erklärte ich: „Wir haben gegen kein Gesetz verstoßen, denn Falun Dafa zu praktizieren ist eine persönliche Entscheidung, und die Verfassung garantiert Glaubensfreiheit. Wenn Sie jedoch falsche Anschuldigungen gegen uns erheben, können Sie selbst in Schwierigkeiten geraten.“ Da drehte er sich um und ging weg.

Einige Praktizierende konnten nicht wie wir aufs Land fahren, spielten aber ihre Rolle in der Stadt und der Umgebung. Einige von ihnen gingen hinaus, um die Tatsachen persönlich klarzustellen; andere hängten Plakate an verschiedenen Wohnhäusern auf. Wir versorgten sämtliche Orte in der Stadt und der Umgebung mit unseren Materialien.

Weil ich mich darauf konzentrierte, die drei Dinge gut zu machen, ermutigte mich der Meister in meinen Träumen, damit weiterzumachen. In einem Traum hielt ich mit anderen Praktizierenden ein Autorennen ab. Wir fuhren in einer Reihe und rasten mit hoher Geschwindigkeit vorwärts.

Die Pandemie-Ära

Das chinesische Neujahrsfest im Jahr 2020 war anders als in den vergangenen Jahren. Das Coronavirus, aufgrund der Vertuschung und Fehlinformation durch das Regime auch als KPCh-Virus bekannt, brach plötzlich aus und breitete sich zuerst in China und dann weltweit aus. Die Menschen zu ihrer Errettung über die Fakten zu informieren, wurde daher noch dringlicher.

Das Neujahrsfest 2020 verbrachte ich im Haus meiner Schwester. Sie betrieb ein Familienhotel in einer Touristengegend in den Bergen. Am zweiten Tag des chinesischen Neujahrs führten Angestellte des Tourismusgebiets in jedem Hotel eine Umfrage durch: „Beherbergen Sie Touristen aus Wuhan?“ Erst da erfuhr ich, dass in Wuhan eine schwere Pandemie wütete.

Die Pandemie musste sehr ernst sein, warum sonst sollten die abgelegenen Berge davon betroffen sein? Ich konnte nicht länger im Haus meiner Schwester bleiben. Leben zu retten, gleicht dem Löschen eines Feuers. Als Dafa-Jünger muss ich meine Mission erfüllen. Nach meiner Abreise am darauffolgenden Tag wurde die Bergregion abgeriegelt.

Während der Pandemie die Menschen erretten

Am Tag nach meiner Rückkehr kam Mei zu mir. Wir spürten beide die Dringlichkeit, Menschen zu retten. Aber wie? Ich recherchierte auf der Minghui-Website und fand Artikel, in denen beschrieben wurde, wie man Menschen während der Pandemie retten kann. Diese Berichte waren uns eine große Hilfe.

Wir luden relevante Artikel herunter, wie „Die Beziehung zwischen Gewissen, Sicherheit und Epidemien“ und „Während der Pandemie an ‚Falun Dafa ist gut‘ denken“. Wir kopierten und verteilten sie in großem Umfang. Ich weiß, dass diejenigen, welche die Materialien entgegennahmen, sie lasen und sich „Falun Dafa ist gut“ merkten, vor der Pandemie geschützt bleiben werden.

Während der Abriegelung durfte in jeder Familie nur eine Person für zwei Stunden am Tag nach draußen gehen. Mei und ich schätzten diese Zeit sehr. Wenn wir jeweils hinausgingen, konnten wir mehreren Menschen helfen, aus den KPCh-Organisationen auszutreten.

Eine Motorradfahrerin

Als ich vor über zwanzig Jahren auf den Feldern in den Bergen arbeitete, hatte ich Motorradfahren gelernt. Inzwischen habe ich mich zu einer erprobten Motorradfahrerin entwickelt. Obwohl ich schon über 50 bin, fahre ich immer noch zügig und sicher. Seit 2017 nehme ich Mei auf meinem Motorrad überallhin mit. Das Motorrad ist zu einem mächtigen Werkzeug unserer Bemühungen geworden, den Menschen die Fakten zu vermitteln und sie zu retten.

Früher fuhren wir nur ein paar Dutzend Kilometer am Tag. Nachdem der Lockdown im Jahr 2020 aufgehoben worden war, fuhr ich auf Bitten von zwei älteren Praktizierenden Anfang Mai in die Berge, um dort Informationsmaterialien zu verteilen. Ich war drei Tage in den Bergen unterwegs. Aufgrund der Entfernung (mehr als 300 km hin und zurück) und der holprigen Straßen – außerdem war mein Motorrad alt und abgenutzt – schienen meine Knochen auf dem gesamten Rückweg auseinanderzufallen. Es dauerte vier Tage, bis ich mich von der Fahrt erholt hatte.

Unsere Stadt ist eine Kreisstadt und umfasst eine große Bevölkerung auf dem Lande. Viele Lebewesen kannten die wahren Begebenheiten von Falun Dafa noch nicht und hatten auch keine Informationsmaterialien erhalten. Vor einigen Jahren wurden einige Praktizierende, die auf dem Land Informationen verteilten, festgenommen und inhaftiert. Es war schwierig, andere Praktizierende zu finden, die in die ländlichen Gebiete gingen. Außerdem fehlte es an Transportmöglichkeiten.

Eines Tages trat die Praktizierende Tao an mich heran in der Hoffnung, mit mir gemeinsam Informationsmaterialien auf dem Land verteilen zu können. Zu Beginn zögerte ich, weil die Bergstraßen manchmal holprig und endlos waren. Tao, die bereits mit mir zusammengearbeitet hatte, mochte meinen schnellen und sicheren Fahrstil sehr. Ihrer Ansicht nach waren wir die idealen Partner für diese Aufgabe. Mir war klar, dass es um die Errettung der Menschen ging und ich bedingungslos kooperieren sollte. Mein Motorrad war jedoch viel zu alt, also kaufte ich ein anderes, gebrauchtes Motorrad. Es war schnell und federte die Stöße gut ab. Es war leistungsstark und sparsam – genau das, was ich gesucht hatte.

Auf dem Motorrad fuhren wir die Straßen der verschiedenen Dörfer ab. Während ich das Fahrzeug lenkte, saß Tao auf dem Rücksitz. Sie konnte auf einem schnell fahrenden Motorrad die Informationsmaterialien exakt in den Garten eines jeden Hauses werfen. Sie konnte sogar mit beiden Händen gleichzeitig werfen, schnell und effizient. Innerhalb kürzester Zeit hatten wir ein Dorf mit Materialien versorgt.

Wir fuhren in alle Dörfer in alle Richtungen. Allein im Jahr 2020 verteilten wir über 20.000 Exemplare der Materialien; wir konnten es selbst kaum glauben. Schauten wir uns die Karte an, sahen wir, dass einige zuvor als weiße Flecken markierte abgelegene Bergdörfer nun vollständig abgedeckt waren. Wir machen es genauso bei der Verteilung der neuesten Materialien, denn die Zeit vergeht schnell.

Sicher und wohlbehalten in einem Taifun

An einem Tag Ende August 2020 hingen dunkle Wolken am Himmel. Nichtsdestotrotz beschlossen wir hinauszugehen. Wir packten 50 Exemplare der Informationsmaterialien ein und machten uns auf den Weg in eine etwa 30 Kilometer entfernte Stadt. Auf dem Weg dorthin schienen uns die dunklen Wolken zu verfolgen. Wir baten den Meister, uns zu helfen, den Regen aufzuhalten. Den ganzen Vormittag über sprachen wir mit den Leuten über Falun Dafa und verteilten unsere Materialien. An diesem Tag schienen die Menschen empfänglicher für unsere Erklärungen zu sein.

Sobald wir mit dem Verteilen fertig waren, stiegen wir auf unser Motorrad. Kurz darauf begann es zu regnen. Es gab keinen Unterschlupf und wir hatten weder Regenschirme noch Regenmäntel dabei. Also fuhren wir weiter. Der Regen wurde immer stärker und der Wind immer heftiger. Ich wischte mir ständig Regenwasser vom Helm und sah kaum noch etwas. Unsere Kleidung war durchnässt und wir zitterten.

Wir hielten am Haus meiner Schwester an, um etwas zu holen. Sie bat uns, über Nacht zu bleiben. Tao und ich wollten meiner Schwester jedoch keine Umstände bereiten. Also fuhren wir nach Hause.

Später erfuhren wir, dass unsere Region an diesem Tag von einem Taifun heimgesucht wurde. Ein solches Unwetter hatte es in unserer Region noch nie gegeben. Kein Wunder, dass wir das Gefühl hatten, unser Motorrad würde vom Wind und Regen in die Luft geschleudert. Glücklicherweise kehrten wir unter dem Schutz des Meisters wohlbehalten nach Hause zurück.

Flucht vor der Gefahr in den tiefen Wäldern

Der südöstliche Teil unserer Stadt umfasst ein bergiges Gebiet; im tiefen Teil des Berges gibt es viele Forstbezirke. Die Berge sind hoch und dicht beieinander und sehr abgeschieden. Nach dem Ausbruch des KPCh-Virus wurde das Gebiet abgeriegelt. Die Sperre wurde erst am 28. September 2020 wieder aufgehoben. Ich war sehr froh, als ich von der Lockerung erfuhr. Neun der Forstbezirke hatten wir noch nicht besucht. Ich bin dort geboren und die hiesigen Menschen sind Lebewesen mit tiefer Schicksalsverbindung, die ich nicht im Stich lassen darf.

In dieser Region befindet sich auch ein sehr berühmter Touristenort, der im größten Waldgebiet gelegen ist. In der Hochsaison, während des Herbstfestes, strömen jährlich Touristen aus der Provinz und auch von außerhalb hierher. Sie kommen wegen der farbenfrohen und faszinierenden Landschaft. Die große Anzahl Touristen bietet eine gute Gelegenheit, Informationsmaterialien zu verteilen. In der Nebensaison sind nicht viele Auswärtige unterwegs; schon ein einziger Fremder würde die Einheimischen beunruhigen.

Dort lebt die Praktizierende Jie. Ich besprach mich mit ihr, und wir nahmen uns vor, die neun Waldgebiete innerhalb von vier Tagen abzudecken. Am darauffolgenden Morgen brachen wir gegen neun Uhr mit 500 Kopien Informationsmaterialien auf. Im ersten Forstbezirk verteilten wir innerhalb kürzester Zeit 100 Exemplare.

Gegen Mittag erreichten wir den größten Forstbezirk; zu dieser Zeit waren die Straßen mit Menschen gefüllt und es war nicht mehr sicher für uns. Also besuchten wir zwei kleinere Farmen und verteilten insgesamt 150 Kopien. Wir waren schnell fertig und kehrten zum größten Waldgebiet zurück.

Wir fingen mit der Südseite der Straße an. Die hiesigen Gassen waren alle miteinander verbunden. Die Nordseite der Straße führte in eine Sackgasse, deshalb sandten wir während des Verteilens aufrichtige Gedanken aus. Als eine Polizeistation auftauchte, ließen wir uns nicht beirren und verteilten in aller Ruhe weiter.

Auf dem Weg die Bergstraße hinunter erreichten wir einen weiteren Forstbezirk, der noch abgelegener war. Die Landschaft war atemberaubend, aber wir hatten keine Zeit, sie zu genießen. Es war bereits Nachmittag und wir dachten nur an unser Ziel. Nach weiteren sechs Kilometern erreichten wir den Fuß des Berges und fingen mit dem Verteilen an. Allen, denen wir begegneten, sagten wir, dass diese Materialien sehr gut seien, und baten sie, sie zu lesen.

Als wir die letzte Straße erreicht hatten, stellten wir fest, dass es sich um eine Sackgasse handelte. Sie war nicht sehr lang und wurde nur von wenigen Familien bewohnt. Wir verteilten die Informationsmaterialien vom Ende her. Sobald Jie die Materialien in einen Hof geworfen hatte, wurden wir von einem jungen Mann entdeckt; Er hielt sich in einem Hof auf und trug eine Tarnuniform und eine rote Armbinde. Ich fuhr mit meinem Motorrad aus der Gasse. Der Mann stieg auf ein Motorrad und folgte uns. Er bat einen anderen Mann in einem Wagen, uns zu folgen. Während ich aus dem Wald herausfuhr, holte der junge Mann auf seinem Motorrad schnell auf.

Ich verlangsamte das Tempo und wartete, bis er uns eingeholt hatte. „Auf diese Weise kann ich ihm erklären, warum wir hier sind“, so mein Gedanke damals. „Was macht ihr hier?“, wollte er wissen. „Wir sind gekommen, um den Menschen zu helfen“, erwiderte ich. „Bitte lesen Sie die in diesen Materialien erwähnten Fakten. Das wird Ihnen Segen bringen.“ Seine Haltung lockerte sich ein bisschen. Mit sanfter Stimme mahnte er: „Stopp, stopp!“ Ich hörte nicht auf ihn, sondern beschleunigte und ließ ihn weit hinter mir.

Zu diesem Zeitpunkt war das Auto dicht hinter uns. Als ich weiter darüber nachdachte, wurde mir klar, dass der Verfolger keine guten Absichten hatte. Ich konnte nicht zulassen, dass er uns aufhielt. Der Wagen hinter uns hupte, aber ich ignorierte ihn und raste einfach auf der Bergstraße weiter.

Als ich einen leichten Schlenker machte, überholte er schnell und machte eine Kehrtwendung, um unsere Weiterfahrt zu blockieren. Die Straße war schmal, und ich bremste ab. Vor dem vorderen Teil des Wagens war es sehr schmal und ich konnte den Wagen nicht überholen. Der Straßenrand war uneben und barg das Risiko eines Sturzes. Das Heck des Wagens ragte über die Straße hinaus, aber der Feldweg war eben. Ich geriet nicht in Panik, trat mit dem linken Fuß zweimal kräftig auf das Pedal, mit der rechten Hand betätigte ich den Gashebel. Wir sprangen vorwärts, als würden wir fliegen, und rasten den Berg hinunter. Im Stillen bat ich den Meister, uns zu schützen: „Meister, bitte helfen Sie uns! Meister, bitte helfen Sie uns! Lassen Sie nicht zu, dass sie eine Sünde begehen!“

Der Fahrer hatte nicht erwartet, dass eine Frau in meinem Alter so geschickt fahren kann. Es gab zu viele Kurven in den Bergen. Da er uns nicht aufhalten konnte, gab er seine Verfolgung auf. Ich war dem barmherzigen Meister zutiefst dankbar, dass er uns aus dieser Gefahr errettet hatte!

An diesem Tag legten wir über 210 Kilometer zurück und deckten innerhalb von neun Stunden fünf Forstbezirke ab. Die ganze Zeit über aßen und tranken wir nichts. Mein Sohn erkundigte sich, wo ich gewesen sei. Als ich es ihm sagte, hielt er es für unmöglich und fragte noch einmal: „Wo?“

Auf einmal klickte es bei ihm: „Machst du Witze? Nein, wohl nicht! Wow!“ Er kannte die weite Entfernung. Selbst für einen erfahrenen jungen Mann wäre es schwer gewesen, so weit zu fahren und so viele Orte zu besuchen.

„Ich bin eine Falun-Dafa-Praktizierende“, erklärte ich. „Wir müssen das tun, was wir tun müssen.“

Ich möchte mich ein weiteres Mal beim Meister für die barmherzige Fürsorge und Errettung in all den Jahren danken.