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1.216 Falun-Dafa-Praktizierende wurden im Januar 2021 verhaftet und schikaniert

17. Februar 2021 |   Von einem Minghui-Korrespondenten

(Minghui.org) Nach einer Flut von Verhaftungen und Schikanierungen von Falun-Dafa-Praktizierenden im Jahr 2020 hat die Kommunistische Partei Chinas im ersten Monat des Jahres 2021 ihre Verfolgung von Falun Dafa fortgesetzt – ein aussichtsloses Unterfangen, das im Juli 1999 begann.

Im Januar 2021 wurden 482 Verhaftungen gemeldet, darunter 266 zusätzliche Fälle aus dem Jahr 2020 und 216 neue Fälle im Januar 2021. Im selben Monat wurden 734 Fälle von Schikane gemeldet, darunter 583 Fälle aus dem Jahr 2020 und 151 im Januar 2021. Mit den neu gemeldeten Fällen stieg die Gesamtzahl der bekannt gewordenen Verhaftungen im Jahr 2020 auf 6.925 und die Gesamtzahl der Schikanen auf 9.159. Insbesondere stieg allein im Monat Dezember 2020 die Zahl der Verhaftungen auf 819 und die der Belästigungsfälle auf 1.569, was 12 Prozent beziehungsweise 17 Prozent der Jahressumme ausmacht. Aufgrund der Informationsblockade und der daraus resultierenden Schwierigkeit, Informationen aus China herauszubekommen, ist die Gesamtzahl der Verhaftungen und Schikanen wahrscheinlich höher als die gemeldeten Zahlen.

Im Vergleich zum Dezember 2020 gingen die Verfolgungsfälle im Januar 2021 stark zurück. Ein ähnliches Muster war Anfang 2020 zu beobachten, als weniger Verfolgungsfälle als im Dezember 2019 gemeldet wurden. Die meisten Polizeieinsatzkräfte in China waren zur Durchsetzung der drakonischen Abriegelungsmaßnahmen und zur Informationskontrolle über die Pandemie eingesetzt. So stand weniger Personal zur Aufrechterhaltung der laufenden Unterdrückung von Falun Dafa zur Verfügung.

Im ersten Monat des Jahres 2021 dürfte der Rückgang der Verfolgungsfälle von Falun-Dafa-Praktizierenden angesichts der gemeldeten Ausbrüche des Virus in China und der anhaltenden Vertuschung der Infektionsraten durch die Kommunistische Partei Chinas ein Indikator für die derzeitige Schwere der Pandemie in China sein.

Gleichzeitig erschweren die strengen Abriegelungsmaßnahmen den Falun-Dafa-Praktizierenden, Informationen über Verfolgungsvorfälle zu erfahren und aufzuzeichnen, was zu Verzögerungen bei der Übermittlung von Informationen an Minghui.org führt.

Es bleibt auch zu untersuchen, ob der plötzliche Anstieg der Verfolgungsvorfälle im November und Dezember 2020, verglichen mit den früheren Monaten des letzten Jahres, eine koordinierte Anstrengung der Behörden war, um so viele Praktizierende wie möglich vor der neuen Welle des Coronavirus ins Visier zu nehmen.

Da sich 260 der 482 verhafteten Praktizierenden zum Zeitpunkt dieses Berichts immer noch in Gewahrsam befinden und ihnen Besuche verweigert werden, sind ihre Familien sehr besorgt um sie.

Landesweite Verfolgung

Die Praktizierenden, deren Verfolgung im Januar 2021 gemeldet wurde, stammen aus 155 Städten in 29 Provinzen und regierungsunmittelbaren Städten. Die Provinzen Heilongjiang (226 = 60 Verhaftungen + 166 Fälle von Schikanen), Shandong (149), Hebei (120), Liaoning (90) und Sichuan (89) führten die Liste mit den meisten Verfolgungsfällen an. Weitere 15 Regionen verzeichneten zweistellige Fallzahlen und neun Provinzen hatten einstellige Fallzahlen.

36 Praktizierende in Gehirnwäsche-Einrichtungen gebracht

36 der verhafteten Praktizierenden wurden in Gehirnwäsche-Einrichtungen gebracht. In der Stadt Huainan in der Provinz Anhui richteten die Behörden Anfang Januar 2021 eine neue Gehirnwäsche-Einrichtung neben dem Verwaltungsgebäude der Kommune Wangfenggang ein. Diese Einrichtung wird von einem Polizeichef und dem Leiter des Komitees für Politik und Recht [2] des Bezirks Datong beaufsichtigt. Mitarbeiter des lokalen Nachbarschaftskomitees nehmen auch Praktizierende fest und bringen sie in die Gehirnwäsche-Einrichtung. Es ist bekannt, dass weitere Gehirnwäsche-Sitzungen in der Stadt Chifeng (Innere Mongolei), in der Stadt Nanchang (Provinz Jiangxi) und in Wuhan (Provinz Hubei) durchgeführt werden.

Finanzielle Verfolgung und Erpressung

Bei 169 der 1.216 betroffenen Praktizierenden wurden die Wohnungen durchsucht und bei 26 wurden zwischen 100 und 130.000 Yuan (13 und 17.000 Euro) von der Polizei erpresst. Die erpresste Gesamtsumme betrug 296.100 Yuan (38.110 Euro) mit einem Durchschnitt von 11.388 Yuan (1.466 Euro) pro Person.

Als die Frauen Jiang Xiaoli und Jia Liying aus der Stadt Datong, Provinz Shanxi, am 19. Januar 2021 verhaftet wurden, beschlagnahmte die Polizei 13 Drucker, Falun-Dafa-Bücher, Materialien und Bargeld von Jiang. Sie beschlagnahmten 130.000 Yuan (ca. 17.000 Euro) in Geldscheinen mit aufgedruckten Botschaften über Falun Dafa und Falun-Dafa-Bücher und Materialien von Jia. (Wegen der strengen Informationszensur in China nutzen Praktizierende kreative Wege, um Informationen über ihren Glauben zu verbreiten, einschließlich des Drucks von Informationen auf Geldscheine).

27 Praktizierenden wurde wegen ihres Glaubens die Renten gestrichen. Zhu Xiyu aus der Stadt Yanbian in der Provinz Jilin wurde dazu verurteilt, die 200.000 Yuan (25.750 Euro) Rente zurückzuzahlen, die sie erhalten hatte. Die Behörden behaupteten, dass sie während ihrer unrechtmäßigen Inhaftierung wegen ihres Glaubens keinen Anspruch darauf hatte, obwohl es in China kein entsprechendes Gesetz gibt.

Ältere Praktizierende im Visier der Verfolger

94 (7,7 Prozent) der Praktizierenden waren 65 Jahre oder älter, zwei der schikanierten Praktizierenden waren über 90 Jahre alt.

Chen Lanzhi, 85, aus der Stadt Jinan, Provinz Shandong, wurde von zwei Polizeibeamten beschattet, als sie am 15. Januar 2021 hinausging. Sie verhafteten sie, nachdem sie gesehen hatten, wie sie fünf Informationsbroschüren über Falun Dafa verteilte.

Chen wurde bis 22:00 Uhr auf der Polizeiwache festgehalten. Die Polizisten durchsuchten ihre Wohnung, fanden aber keine Falun-Dafa-Artikel. Sie erpressten 1.000 Yuan (130 Euro) von ihrer Tochter.

Zhou Shaotang, 83, aus der Stadt Panjin, Provinz Liaoning, wurde verhaftet, weil er am 13. Januar 2021 auf einem Bauernmarkt mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte.

Die Polizei durchsuchte am Nachmittag seine Wohnung und beschlagnahmte Falun-Dafa-Bücher. Sie versuchten, ihn auf die Polizeiwache zu bringen, aber sowohl Zhou als auch seine Frau waren so erschrocken, dass sie zusammenbrachen. Obwohl die Polizisten schließlich nach einer dreistündigen Auseinandersetzung mit seiner Familie abzogen, kamen sie in den nächsten Tagen immer wieder zurück, um Zhou zu schikanieren.

Lu Guansuo aus der Stadt Sanhe in der Provinz Hebei wurde am 13. Januar 2021 aufgefordert, in ihr Gemeindezentrum zu gehen, um einen Coronavirus-Test zu machen. Fünf Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees schikanierten sie, als sie dort ankam. Sie fragten Lu, ob sie Falun Dafa praktiziere und nahmen ihre Antwort auf Video auf. Als Lu sagte, sie praktiziere, wurde Zhang Jing, eine Beamtin, gefilmt, die sich als ihre Enkelin ausgab und behauptete, Lu habe das Praktizieren aufgegeben. Lu vermutete, dass die Beamten das Video fabriziert hatten, um eine Quote von Praktizierenden zu erfüllen, die gezwungen wurden, ihrem Glauben abzuschwören.

Praktizierende aus allen Gesellschaftsschichten im Visier

Die Praktizierenden, die im Januar 2021 ins Visier genommen wurden, kommen aus allen Gesellschaftsschichten, unter ihnen sind Lehrer, Ingenieure und Ärzte.

Wang Yonghua, eine pensionierte leitende Ingenieurin des Instituts für Ingenieurwesen und Design Gangwan in Wuhan, Provinz Hubei, sah sich im Januar 2021 gezwungen, von zu Hause wegzuziehen, nachdem die Behörden ihr gedroht hatten, ihre Rente und Krankenversicherung zu streichen und sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung zu bringen.

Qin Yun, eine Lehrerin in der Stadt Hangzhou in der Provinz Zhejiang, wurde am 14. Januar 2021 verhaftet, als sie gerade eine Klasse unterrichtete. Sie wurde in Strafhaft genommen.

Sun Jing, eine Fabrikbesitzerin in der Stadt Weihai in der Provinz Shandong, wurde am 6. Januar 2021 in ihrer Fabrik verhaftet. Die Polizei richtete Pistolen auf 30 der Arbeiter in der Fabrik und zwang sie, in die Hocke zu gehen und die Hände auf den Kopf zu legen. Alle Handys der Arbeiter wurden konfisziert und sie durften keine Anrufe tätigen und entgegennehmen. Die Polizisten folgten ihnen auch, während sie zu Mittag aßen oder die Toilette benutzten. Die Polizei verbrachte einen ganzen Tag damit, die Fabrik zu durchsuchen. Die meisten Arbeiter durften erst nach 20:00 Uhr nach Hause gehen. Suns eigenes Haus wurde ebenfalls durchsucht, und ihre Falun-Dafa-Bücher, ein Foto des Begründers von Falun Dafa, ihr Computer und ihr Drucker wurden beschlagnahmt.

Zhang Junfeng, Direktor des Landschaftsamtes Haiyang in der Stadt Yantai, Provinz Shandong, wurde am 9. Januar 2021 bei der Arbeit verhaftet. Sechs Beamte brachten ihn am Nachmittag zu seiner Wohnung und durchsuchten sie. Als seine Frau sich weigerte, die Tür für die Polizei zu öffnen, beauftragten sie einen Schlosser und brachen ein. Drei von Zhangs Computern, Falun-Dafa-Bücher, das Foto des Begründers von Falun Dafa und andere Materialien von Falun Dafa wurden beschlagnahmt. Die Polizei durchsuchte sogar seinen Kühlschrank nach Materialien von Falun Dafa.

Es folgen Beispiele für weitere Verhaftungen und Schikanen, die im Januar 2021 stattfanden.

***

Verhaftungen

Zwölfjährige mit Epilepsie, die zusammen mit ihren Eltern und ihrer Großmutter um zwei Uhr nachts festgenommen wurde, kämpft mit dem Trauma

Zhen Miao, 40, ihr Ehemann, Zhang Shida, und ihre Mutter, Wang Chunping, 70, wurden am 14. Januar 2021 gegen zwei Uhr morgens in ihrer gemeinsamen Wohnung verhaftet. Die 12-jährige Tochter des Paares, die an Epilepsie leidet, wohnt jetzt bei ihrer Großmutter väterlicherseits und hat damit zu tun, das Trauma der Verhaftung ihrer Angehörigen zu verarbeiten.

Zhens Tochter war entsetzt und traumatisiert, als sie mit ansehen musste, wie die Polizei ihre Wohnung durchwühlte und ihre Eltern und ihre Großmutter verhaftete. Als die Polizisten die drei Erwachsenen zur Polizeiwache Qinghe brachten, nahmen sie auch das Mädchen mit.

Nachdem die drei Praktizierenden am Abend in das Untersuchungsgefängnis von Haidian gebracht worden waren, informierte die Polizei die Großmutter väterlicherseits, sie solle das Mädchen abholen, sonst würden sie es in ein Waisenhaus schicken.

Die Großmutter väterlicherseits hat Mühe, sich allein um das Mädchen zu kümmern. Außerdem hat sie ständig Angst, dass das Mädchen aufgrund des Traumas der Verhaftungen jederzeit einen Anfall erleiden könnte.

Tage später ging die ältere Frau zur Polizeiwache in Xiangshan und forderte, dass die Polizei ihre Schwiegertochter freilässt, damit sie sich um ihre Tochter kümmern kann. Die Polizei befragte die ältere Frau, ob sie auch Falun Dafa praktiziere und fragte, wer den Kautionsantrag geschrieben habe. Die Großmutter sagte, dass jemand anderes ihn für sie geschrieben habe. Die Polizei antwortete, dass es der Ausdrucksweise nach so aussehe, als ob der Antrag von einem Falun-Dafa-Praktizierenden geschrieben worden sei. Die Polizei sagte, dass keine Dokumente, die von Falun-Dafa-Praktizierenden eingereicht werden, akzeptiert werden und vertrieb dann die ältere Frau.

Zhen, ihr Ehemann und ihre Mutter wurden später in das Untersuchungsgefängnis von Wenyang gebracht und werden seitdem dort festgehalten.

Polizei droht Falun-Dafa-Praktizierenden beim Erfassen ihrer Fingerabdrücke mit dem Abschneiden der Finger

Zhang Shuping (w), 70 Jahre alt, Xia Hongmin (m) und Ji Xianglan (w) aus dem Kreis Laishui, Provinz Hebei, wurden verhaftet, nachdem sie angezeigt worden waren, weil sie auf einem Bauernmarkt am 20. Januar 2021 mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatten.

Nachdem sie zur Polizeiwache der Stadt Laishui gebracht worden waren, nahm die Polizei gegen ihren Willen ihre Fußabdrücke und Fingerabdrücke auf. Während sie ihre Finger für die Abdrücke festhielten, drohten die Polizisten damit, ihnen die Finger abzuschneiden, wenn sie nicht kooperieren würden.

Zhang sagte, die Polizei habe ihr auch gewaltsam die Augen geöffnet, um ein Foto von ihr zu machen, und sie habe jetzt Kopfschmerzen und Schmerzen in den Augen. Ihre Arme seien taub und ihre Finger schmerzten aufgrund der übermäßigen Gewaltanwendung durch die Polizei.

Die Polizei wollte die Praktizierenden in Haft behalten. Aber wegen des Ausbruchs des Coronavirus in der Region verhängte sie über jeden von ihnen einen 12-tägigen Administrativarrest wegen „Störung der öffentlichen Ordnung“ und befahl ihnen, die Strafe zu Hause abzusitzen. Ihre Familien holten sie gegen 20:00 Uhr ab.

Am nächsten Tag gingen Polizeibeamte und Dorfbeamte zu Zhangs Wohnung und forderten sie auf, eine Erklärung zu unterschreiben, dass sie Falun Dafa abschwört. Als Zhang sich weigerte, dem nachzukommen, beauftragte die Polizei ihre halbwüchsige Enkelin, ihre Eltern zu holen, um Zhang zu überreden. Das Mädchen weigerte sich, ihre Großmutter zu verraten. Die Polizei beschlagnahmte Zhangs Falun-Dafa-Bücher und Fotos des Begründers von Falun Dafa und ging.

Die Polizei durchsuchte an diesem Abend auch die Wohnungen von Herrn Xia und Frau Ji.

Die örtlichen Beamten beschlagnahmten die Elektrofahrräder der drei Praktizierenden. Als die Praktizierenden zum Gemeindeamt gingen und um die Rückgabe ihrer Fahrräder baten, bedrohten die Beamten sie und sagten, sie sollten zur Kommunalverwaltung gehen, um ihren Fall vorzutragen.

Vor diesem letzten Vorfall wurden Zhang und Xia bereits mehrmals wegen des Praktizierens von Falun Dafa verhaftet und inhaftiert. Xia verbrachte auch eine Zeit im Zwangsarbeitslager Gaoyang.

Mann nach Flucht aus dem Krankenhaus wieder in Gewahrsam genommen – auch seine Beschützer verhaftet

Nur einen Tag nachdem Luo Yaxiong nach einem Jahr willkürlicher Haft wegen seines Glaubens an Falun Dafa aus einem gefängnisähnlichen Krankenhaus geflohen war, wurde er wieder in Gewahrsam genommen. Seine Schwester und ein weiterer Praktizierender, der sich um ihn gekümmert hatte, wurden ebenfalls verhaftet. Sie wurden in Strafhaft genommen und müssen nun mit einer möglichen Anklage rechnen.

Luo, ein Sicherheitsbeamter in Wuhan in der Provinz Hubei, wurde am 25. Dezember 2019 verhaftet, nachdem ihn die Polizei aufgespürt hatte, weil er Materialien über Falun Dafa außerhalb einer Mittelschule verteilt hatte.

Er begann am 9. November 2020 den Hungerstreik, und sein Gewicht sank schnell von ehemals 80 Kilo auf nur noch 40 Kilo. Während er im Krankenhaus an eine Infusion angeschlossen war, wurden zehn Polizeibeamte abgestellt, um ihn zu überwachen. Seine Schwester, Luo Yanqin (die nicht Falun Dafa praktiziert), ging manchmal ins Krankenhaus, um sich um ihn zu kümmern.

Am 27. November 2020 wurde Luo vom Bezirksgericht Hanyang in seinem Krankenhauszimmer vor Gericht gestellt.

Luo Yaxiong im Krankenhaus

Gegen drei Uhr morgens am 31. Dezember 2020 floh Luo aus dem Krankenhaus, nachdem die beiden Beamten, die ihn überwachten, eingeschlafen waren. Er kontaktierte einen anderen Praktizierenden, Liang Yi, und ging zu dessen Wohnung.

Nachdem Liang Luo beim Duschen geholfen und ihm etwas zu essen gemacht hatte, ging er zur Arbeit. Gegen 17:00 Uhr tauchte ein Dutzend Polizeibeamte der Polizeiwache Qinduankou, die Luo ein Jahr zuvor verhaftet hatte, bei Liang zu Hause auf.

Obwohl Liangs Frau Liu Aifang sich weigerte, die Tür zu öffnen, kletterte ein Beamter durch das Fenster in ihre Wohnung und öffnete die Tür für die anderen Beamten, die draußen warteten.

Die Polizei nahm Liu und einen weiteren Praktizierenden, der zu Besuch war, in Gewahrsam. Vier Beamte hielten Luo am Boden fest und legten ihm Handschellen an.

Nachdem sie Luo und den anderen Praktizierenden abgeführt hatten, durchsuchten die restlichen fünf Beamten Liangs Wohnung und beschlagnahmten Falun-Dafa-Bücher, ein Foto des Begründers von Falun Dafa und Liangs Ausweis. Nachdem die Beamten die Durchsuchung beendet hatten, wurde Liu auf die Polizeiwache gebracht.

Zhang Wenxuan, derselbe Beamte, der Luo 2019 verhaftet hatte, bedrohte Liangs Tochter und forderte Liang auf, sich im Austausch für die Freilassung seiner Frau zu stellen.

Die Polizei verhaftete auch Luos Schwester und verhörte sie. Sie wurde am nächsten Tag in Strafhaft genommen.

Während die Polizei den anderen Praktizierenden und Liangs Frau am nächsten Morgen freiließ, verhaftete sie Liang, als er zur Polizeiwache ging, um die Rückgabe seiner beschlagnahmten Gegenstände zu verlangen. Er wurde verhört und in das Untersuchungsgefängnis von Hanyang gebracht, wohin auch Luo zurückgebracht wurde.

Der Ehemann von Luos Schwester beauftragte später einen Anwalt, um ihn zu vertreten.

Als Liangs Frau zur Polizeiwache ging, um die Freilassung ihres Mannes zu fordern, sagte der Beamte Zou, der für seinen Fall zuständig ist, dass sie Liang nicht freilassen würden. Es seien nämlich so viele Leute in seinen Fall verwickelt, und in der Tat würden sie seine Haft vorerst um mindestens einen Monat verlängern.

Fälle von Schikane und Bedrohung

Mutter und Sohn schikaniert

Seit dem 11. Januar 2021 haben die Behörden in der Stadt Anqing in der Provinz Anhui die Praktizierende Zhang Xingxi unter Druck gesetzt, das Praktizieren von Falun Dafa aufzugeben. Die Schikanen waren eine Fortsetzung der „Null-Fälle-Kampagne“ vom letzten Jahr, in der die Behörden in einer koordinierten Aktion alle Falun-Dafa-Praktizierenden auf einer schwarzen Liste der Regierung ins Visier nehmen, um sie zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören.

Als Zhang sich weigerte, dem nachzukommen, suchten die Behörden ihren Sohn auf und sagten ihm, er solle die Verzichtserklärung für sie unterschreiben. Sie drohten damit, dass seine Arbeit betroffen sein würde und Zhang verhaftet und in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht würde, wenn sie darauf bestehen würde, Falun Dafa zu praktizieren. Aus Angst, was mit seiner Mutter passieren könnte, unterschrieb der Sohn die Erklärung in ihrem Namen.

Nachdem er Zhang von dem Vorfall erzählt hatte, ging sie zu dem Nachbarschaftskomitee, das an den Schikanen beteiligt war, und kündigte an, dass sie die Erklärung zurückziehen würde. Sie sagte, dass ihr Ehemann, Rui Xiaolin, im Jahr 2002 in einem Zwangsarbeitslager aufgrund der Verfolgung ums Leben kam, als ihr Sohn erst zehn Jahre alt war. Der Junge sei durch den Tod seines Vaters traumatisiert worden und habe sich danach lange Zeit zurückgezogen. Jetzt sei er erwachsen, doch die Behörden schikanierten ihn erneut.

Ohne Rücksicht auf die Familientragödie weigerten sich die Beamten, die Aussage zurückzugeben und schikanierten Zhang weiter.

Der verstorbene Rui Xiaolin

Tochter eines verstorbenen Praktizierenden schikaniert

Wang Shuiyong aus der Stadt Botou in der Provinz Hebei war traumatisiert, nachdem er am 10. September 2020 von der Polizei schikaniert worden war. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich schnell und er verstarb am 2. Oktober 2020 im Alter von 65 Jahren. Sein Tod kam nur zwei Jahre nachdem seine Frau, Yu Guiman, am 13. Mai 2018 im Alter von 58 Jahren ebenfalls infolge der Verfolgung von Falun Dafa ums Leben kam.

Wang Shuiyong

Nach dem tragischen Tod von Wang versuchte seine Tochter, Wang Cunxia, die Polizeibeamten zu verklagen, die ihn schikaniert hatten. Die Behörden rächten sich jedoch an ihr und sagten, dass sie auch auf der schwarzen Liste der Regierung für Falun-Dafa-Praktizierende stehe.

Zwischen dem 22. Dezember 2020 und dem 18. Januar 2021 schikanierte die Polizei Wang und bedrohte sie. Die Beamten forderten sie auf, eine Erklärung abzugeben, dass sie das Praktizieren von Falun Dafa aufgegeben habe, oder sie würden ihre „unerlaubten Falun-Dafa-Aktivitäten“ untersuchen und sie auf die Überwachungsliste setzen.

Frühere Berichte:

15.235 Falun-Dafa-Praktizierende im Jahr 2020 wegen ihres Glaubens verfolgt – Teil I

1.334 ältere Falun-Dafa-Praktizierende in China 2020 gezielt verfolgt


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] Dieses Komitee ist eine Behörde, die mit der Verfolgung von Falun Dafa beauftragt ist und dabei außerhalb des chinesischen Gesetzes agiert. Sie hat Niederlassungen auf allen Regierungsebenen.