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Jilin: Lehrerin erneut wegen ihres Glaubens inhaftiert – autistischer Sohn und Familie verzweifelt

25. Februar 2021 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Jilin

(Minghui.org) Nur zwei Jahre, nachdem Fu Yanfei aus Changchun in der Provinz Jilin ihre dreijährige Haftstrafe wegen ihres Glaubens an Falun Dafa [1] abgesessen hatte, wurde sie zu weiteren fünf Jahren verurteilt. Sie hatte auf die Verfolgung von Falun Dafa aufmerksam gemacht.

Fu Yanfeis Inhaftierung hat ihre Familie in tiefe Verzweiflung gestürzt. Ihre betagten Schwiegereltern haben es schwer mit der Betreuung ihres 14-jährigen autistischen Sohnes.

Fu Yanfei und ihr Sohn

Die 47-jährige Fu wurde am 11. Mai 2020 verhaftet. Jemand hatte sie angezeigt, weil sie mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung und beschlagnahmte ihre Falun-Dafa-Bücher und -Materialien. Zwei Tage lang wurde sie in Gewahrsam gehalten und am 13. Mai freigelassen. Danach kam die Polizei mehrere Male zu ihr nach Hause, um sie zu schikanieren.

Nur knapp zwei Monate später, am 7. Juli, wurde Fu erneut verhaftet. Wieder hatte jemand sie angezeigt, weil sie in einem Park mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Zuerst hielt man sie im Krankenhaus der Stadt Changchun fest und verlegte sie dann in das Untersuchungsgefängnis 4 der Stadt Changchun. Weil sie die Falun-Dafa-Übungen machte, fesselten die Wärter ihr die Hände mehrmals hinter ihrem Rücken.

Die Behörden hinderten ihre Familie daran, sie zu besuchen oder ihr Kleidung zu schicken. Als ihre Angehörigen zur Staatsanwaltschaft des Bezirks Chaoyang gingen, um sich über ihren Fall zu erkundigen, lehnte der Staatsanwalt es ab, sich mit ihnen zu treffen. Er erlaubte ihnen nur, die Sachen beim Sicherheitspersonal abzugeben.

Die Familie erfuhr dann am 5. Januar 2021, dass Fu zu fünf Jahren Haft verurteilt worden war. Weitere Einzelheiten über ihren Fall wurden nicht bekannt.

Frühere Verfolgung: Drei Jahre Zwangsarbeit und drei Jahre Gefängnisstrafe

Fu hatte im Jahr 1997, noch vor Abschluss ihres Studiums, mit der Kultivierung im Falun Dafa begonnen. Bald darauf verschwanden viele ihrer Beschwerden.

Nach Beginn der Verfolgung durch das kommunistische Regime im Jahre 1999 ließ ihr Arbeitgeber, das Bildungsinstitut Nordchina Petroleum in der Stadt Cangzhou in der Provinz Hebei, sie mehrmals inhaftieren. Die Behörden überwachten ihr tägliches Leben und reduzierten ihren Lehrauftrag. Auf diese Weise wollten sie Fu daran hindern, mit ihren Schülern über Falun Dafa zu sprechen.

Ende Oktober 2000 fuhr Fu mit sechs anderen Falun-Dafa-Praktizierenden nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Sie entrollten auf dem Platz des Himmlischen Friedens ein Transparent und riefen: „Falun Dafa ist eine aufrichtige Praxis!“ Anschließend wurden sie verhaftet.

Nachdem Fu zurückgebracht worden war, hielt man sie einen Monat lang in einem Untersuchungsgefängnis fest. Danach verlegte die Polizei sie für drei Jahre in das Kaiping-Zwangsarbeitslager in der Stadt Tangshan, Provinz Hebei. Im Lager wurde sie gefoltert und geschlagen, gefesselt, aufgehängt und mit Elektrostöcken geschockt. Ihr Arbeitgeber entließ sie.

Folter-Nachstellung: Fesselung

Nach ihrer Entlassung fand sie eine andere Arbeit als Biologielehrerin an einem Gymnasium. Als bei ihrem Sohn im Alter von zwei Jahren Autismus festgestellt wurde, kündigte Fu 2009 ihre Stelle, um sich mehr um ihn kümmern zu können.

Am 2. Juni und dann noch einmal am 15. November 2014 wurde sie verhaftet, weil sie mit Mitmenschen über Falun Dafa gesprochen hatte. Beim ersten Mal sperrte man sie für 15 Tage und beim zweiten Mal für fünf Tage ins Untersuchungsgefängnis Weizigou in Changchun.

Die nächste Festnahme erfolgte am 14. März 2015, nachdem Fu Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Sie wurde im Untersuchungsgefängnis Changchun 3 festgehalten und am 20. Juni 2016 zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.

Während der Haft wachte ihr Sohn, der damals acht Jahre alt war, oft weinend auf und rief nach seiner Mutter. Ihr Mann, der einzige Geldverdiener in der Familie, stand unter enormem Druck. Auch Fus Eltern, beide 74 Jahre alt, litten sehr unter ihrer Inhaftierung. Ihre Mutter, die ein Herzleiden und ein Rückenproblem hat, wurde krank und arbeitsunfähig. Ihr Vater, der behindert ist, hatte Mühe, sich um sie zu kümmern.

Im Frauengefängnis von Jilin

Am 5. August 2016 verlegte man Fu aus dem Untersuchungsgefängnis in das Frauengefängnis der Provinz Jilin. Aus Protest gegen die Verfolgung weigerte sie sich, die Häftlingsuniform zu tragen. Daraufhin wurde sie an ein Bett gefesselt und durfte tagelang nicht auf die Toilette gehen. 

Folter-Nachstellung: Gefesselt auf einem Bett

Viele der Insassen des Gefängnisses durchliefen eine Schulung zur Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden. Als Anreiz wurde ihnen Haftverkürzung gewährt. Die Wärter drohten oft damit, ihre Strafminderung auszusetzen, wenn sie die Praktizierenden nicht hart genug verfolgten.

Als Fu sich bei einem Wärter darüber beschwerte, dass die Insassin Weng Li sie schlug, antwortete der Wärter: „Was ist falsch daran, dass sie dich schlägt?“ Am nächsten Tag revanchierte sich Weng, indem sie noch härter zuschlug. Sie fand auch eine Helferin namens An Haiyan, die Fus Kopf gegen die Wand schlug und ihren Mund mit der Toilettenbürste schrubbte. An diesem Nachmittag rissen die beiden Häftlinge ihr einen Großteil der Haare aus, während sie sie mit gefesselten Händen auf einem Bett fixiert hatten.

Fu rief: „Stopp! Ihr dürft Falun-Dafa-Praktizierende nicht verfolgen!“ Weng stopfte ihr den Mund mit einem Handtuch und schlug weiter auf sie ein. Das führte zu starken Blutungen im Mund.

Am 16. August 2016 wurde Fu in die Zelle 111 verlegt. Eines Tages schlug Häftling Liu Pingping ihr in einer Ecke, in der es keine Überwachungskamera gab, ins Gesicht und drückte sie wiederholt zu Boden. Dabei wurden ihre Arme und Hände verletzt. Liu schlug Fu an einem anderen Tag erneut und hörte erst auf, als die Praktizierende Jing Fengwei sie aufhielt. Die Wärterin Tu Qiang bemerkte ihre Verletzungen und fragte, was passiert sei. Fu erzählte ihr, dass Liu sie geschlagen hatte. Die Wärterin Tu verlegte Liu daraufhin in eine andere Zelle.

Fu wurde am 17. September 2016 in eine streng geführte Zelle im zweiten Stock gebracht. Sie war ständigen Schlägen und Beschimpfungen durch die Insassen ausgesetzt. Die Chefinsassin, Gong Cuijie, legte ihr oft Handschellen an, wenn sie Fu bei den Falun-Dafa-Übungen sah und verhinderte, dass Fu die Zelle verließ. Gong Cuijie drohte ihr sogar, sie zu töten, wenn sie die Übungen nicht aufgeben würde.

Wenn Fu darauf bestand, die Falun-Dafa-Übungen zu machen, fesselte die Wärterin Gao Yang sie oft mit Handschellen und hängte sie an ihren Handgelenken auf (siehe Bild unten). Gao hörte mit der Folter nicht auf, bis Fu für mehrere Tage in den Hungerstreik trat. Wenn Fu nicht aufgehängt wurde, versuchten andere Häftlinge, ihre Arme herunterzuziehen oder verdrehten ihr die Arme, um sie davon abzuhalten, die Falun-Dafa-Übungen zu machen.

Folter-Nachstellung: an den Handgelenken aufgehängt werden

Eine andere Insassin, Liang Xiaomei, eine ehemalige Parteisekretärin in einer Autofirma, schlug sie oft und trat auf der Toilette auf sie ein. Sie drohte damit, Fus gesamte Familie festnehmen und inhaftieren zu lassen, wenn sie die Schläge den Wärtern melden würde.

Als Fu am 13. März 2018 entlassen wurde, war sie von den vielen Folterungen abgemagert.

Frühere Berichte:

Jilin: Einst drei Jahre inhaftiert, nun wegen ihres Glaubens zu weiteren fünf Jahren verurteilt

Praktizierende wegen ihres Glaubens in Haft und an ein Bett gefesselt

Provinz Jilin: Frau aus Changchun täglich in der Haft gezwungen, auf niedriger Bank zu sitzen

Achtjähriger wartet ängstlich auf seine Mutter (Foto)


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.