(Minghui.org) Ich habe vor einigen Jahren die Mitpraktizierende Jenny getroffen und sie hat mich einige Male um Hilfe gebeten. Eines Tages brachte Jenny eine andere Praktizierende namens May ohne Vorankündigung mit zu mir nach Hause. Ich erfuhr später von May, dass sie alles von mir wusste, was Jenny über mich wusste. May wurde später verfolgt. Ich habe Mays Mutter und Schwester nur einmal getroffen, war aber überrascht, dass auch sie alles über mich wussten, was Jenny wusste. Jenny stellte mich einer anderen Praktizierenden namens Ann vor. Während eines Gesprächs mit Ann erfuhr ich, dass auch sie alles wusste, was Jenny über mich wusste, einschließlich meiner Kultivierungserfahrungen, meiner persönlichen Umstände und sogar detaillierte Informationen über meine Familie.
Obwohl Jenny darauf beharrte, dass sie keinerlei Informationen an andere weitergeben werde, es sei denn an vertrauenswürdige Praktizierende, die sie sehr gut kennen würde, sah das für mich aber ganz anders aus. Ich fragte mich wirklich: „Heißt das, dass die Menschen vertrauenswürdig sind, nur weil man sie gut kennt? Woran erkennt man, ob jemand vertrauenswürdig ist?“
Ich erinnere mich an einen Artikel auf der Minghui-Website, in dem erwähnt wurde, dass Praktizierende, wenn sie anderen Praktizierenden sehr nahe stünden, mit diesen vorbehaltlos über ihre persönlichen Umstände und Details ihrer Aufklärungsprojekte sprächen. Aber die Zuhörer gaben diese Informationen weiter.
Der Meister sagte uns, wie die für Minghui tätigen Praktizierenden die Dinge vertraulich behandeln sollten:
„Selbst wenn sie daran teilnehmen, dürfen sie nicht sagen, was sie selbst machen, denn es ist schließlich keine normale Zeit.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2019, 17.05.2019)
Die Praktizierenden sollen die Projekte zur Aufklärung und die Sicherheit anderer schützen.
Einige Praktizierende erzählen ihren Familienmitgliedern oder neuen Praktizierenden ohne Vorbehalt von ihren Projekten. Sie gehen davon aus, dass die Zuhörer es nicht weitersagen oder sie verraten. Wie können wir uns jedoch auf diese Zuhörer verlassen, wenn wir selbst nicht einmal den Mund kultivieren und auf die Sicherheit anderer achten?
Ich möchte ein Erlebnis im Zusammenhang mit der Mund-Kultivierung erzählen, das fatale Folgen hatte.
Am 21. Juli 1999 durchsuchten die Behörden der Abteilung für politische Sicherheit unseres Landkreises meine Wohnung. Sie lockten mich in eine Falle, so dass ich sie am Ende zu einer Mitpraktizierenden nach Hause brachte. Sie musste ihre Falun-Dafa-Bücher und -Videokassetten sowie die Porträts des Meisters abgeben. Diese Praktizierende wurde auch später noch belästigt und ihre Wohnung viele Male durchsucht. Sie musste ihr Zuhause verlassen, um einer weiteren Verfolgung zu entgehen, wurde am Ende jedoch verhaftet und in ein Arbeitslager gebracht. Auf Grund der brutalen Folter hörte sie mit dem Praktizieren auf.
Ich war extrem traurig darüber. Ich war jung, hatte keine Ahnung und konnte mich nicht zur Wehr setzen. Leichtgläubig machte ich, was die Behörden von mir wollten, dabei hatten sie gelogen und behauptet, dass sie bereits alles wüssten. Unabhängig davon, wie es damals lief: Es steht fest, dass ich die Beamten zur Wohnung der Praktizierenden geführt hatte.
Ich wurde dann seit 1998 von den Geheimagenten der KPCh überwacht. Eigentlich war ich ihr Ziel und nicht diese Mitpraktizierende. Das verstand ich erst viele Jahre später, nachdem ich die Schriften des Meisters zu diesem Thema gelesen und die Dinge erkannt hatte, die mir vorher nicht bewusst gewesen waren. Ich bedauere es zutiefst, dass ich den alten Mächten unwissentlich geholfen hatte, eine Praktizierende zu verfolgen. Wenn sie nicht verfolgt oder gezwungen worden wäre, mit dem Praktizieren aufzuhören, hätte sie so viele Lebewesen retten können! Was für ein riesiges Karma hatte ich mir aufgebürdet! Konnte man mich überhaupt noch vertrauenswürdig nennen?
Ich wurde damals fast die ganze Nacht in einem Schulbüro verhört. Am nächsten Morgen schickte man mich wieder nach Hause, überwachte mich aber weiter. Obwohl ich zuvor bedroht worden war, insbesondere im Dezember 1998, als ich belästigt und festgenommen wurde, hatte ich nie den Meister, Dafa oder einen anderen Praktizierenden verraten. Mit ihren Lügen schafften sie es während des Verhörs am 21. Juli 1999, dass ich ihnen von allen Praktizierenden erzählte, die ich kannte, und was wir gemeinsam unternommen hatten!
Dass diese Geschichte so schlimm ausging, lag nicht daran, dass ich mich nicht gut kultiviert hatte oder andere verraten wollte, um mich selbst zu schützen. Es geschah deshalb, weil sie mich während dieser intensiven Verhöre ausgetrickst hatten. Sie ließen bei mir den Eindruck entstehen, dass ich nur wiedergab, was sie sowieso schon wussten. Sie spielten mit mir und wandten psychologische Spitzfindigkeiten an und ich ging ihnen auf den Leim!
Alle Praktizierenden, die ich in dieser Nacht erwähnte, wurden verfolgt. Einige wurden so schwer gefoltert, dass sie das Praktizieren aufgeben mussten. Andere wurden in die Irre geführt. Manche werden immer noch verfolgt. Ich habe den Kontakt zu den meisten von ihnen verloren. Es war eine schreckliche Lektion, wie ich, eine „vertrauenswürdige“ Person, so einen großen Verlust für Dafa verursachen konnte!
Was für eine ungeheure Menge an Karma habe ich angehäuft! Wie viele Umstände habe ich meinen Mitpraktizierenden und ihren Projekten zur Aufklärung der Wahrheit gemacht! So viele Menschen hätten durch diese Mitpraktizierenden die wahren Tatsachen über Dafa erfahren können!
Einige ehemalige Praktizierende, die uns nahestanden, kultivierten sich fleißig und achteten auf das, was sie sagten. Trotzdem hörten sie schließlich mit der Kultivierung auf, gerieten auf Abwege oder wandten sich sogar gegen Dafa. Sie gaben die Informationen, die sie über die Mitpraktizierenden wussten, weiter. Diese Beispiele dienen auch als Lehre, dass wir auf keinen Fall vertrauliche Informationen weitergeben dürfen.
Wer ist uns vertraut genug? Sind auch enge Mitpraktizierende vertrauenswürdig? Was sind die Kriterien? Diese Fragen lassen sich mit menschlichen Anschauungen nicht leicht beantworten. Wir können aber vertrauliche Informationen streng geheim halten – aus Verantwortung gegenüber Dafa.
Jetzt halte ich mich an das, was ich mir vorgenommen habe: Ich gebe keine Informationen eines Mitpraktizierenden preis. Wenn ich gefragt werde, wäge ich die Situation mit den Prinzipien des Dafa ab. Ich antworte nicht, wenn ich glaube, dass die Informationen nicht weitergegeben werden dürfen. Während der Unterhaltungen versuche ich möglichst, die Namen oder die Orte der Mitpraktizierenden nicht zu erwähnen. Wenn Praktizierende zu Hause Hilfe brauchen, bin ich besonders vorsichtig. Ich bringe niemals jemanden unaufgefordert zu einem Praktizierenden mit nach Hause.
Außerdem erzähle ich nie alles, was ich über eine Sache weiß. Stattdessen nenne ich nur kurz die notwendigen Informationen, die in Zukunft keine Konsequenzen mehr haben werden. Ich stelle nie Praktizierende untereinander vor oder nehme jemanden mit, wenn ich einen Praktizierenden besuchen gehe. Wenn ein Praktizierender, den ich persönlich nicht kenne, verfolgt wird und sofort Hilfe benötigt, besuche ich diesen Praktizierenden mit anderen. Es ist jedoch eine Situation, in der sowohl die Sicherheit als auch die aufrichtigen Gedanken gewahrt werden müssen.
Wenn ich mich mit anderen Praktizierenden treffe, lerne ich meist die ganze Zeit das Fa, mache die Übungen, sende aufrichtige Gedanken aus oder diskutiere mit anderen, wie man die wahren Umstände erklärt. Ich rede überhaupt nicht über mich selbst oder andere Praktizierende. Wenn einige Mitpraktizierende unter Krankheitskarma leiden oder es sich gemütlich machen, Videospiele spielen oder überlegen, wie sie das große Geld verdienen, können wir ihnen nur dadurch helfen, dass wir die Störung mit aufrichtigen Gedanken konsequent beseitigen und geduldig das Fa lernen und gemeinsam mit ihnen aufrichtige Gedanken aussenden.
Der Meister hat uns gesagt:
„Das Fa kann allen Eigensinn aufbrechen, das Fa kann alles Böse besiegen, das Fa kann alle Lügen strafen, das Fa kann den rechten Gedanken festigen.“ (Störungen beseitigen, 05.07.2000, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)
Ich habe lange versucht, diesen Artikel zu schreiben, habe es aber nicht früher geschafft, weil ich Störungen und Anhaftungen hatte. Obwohl ich es nun niedergeschrieben habe, glaube ich nicht, dass ich mein Verständnis umfassend zum Ausdruck bringen konnte, weil meine Kultivierungsebene begrenzt ist.
Lasst uns einmal darüber nachdenken, was der Meister gesagt hat:
„Gemeinsam stetig voran,Aussichten glänzend“(Fa harmonisiert, 27.12.1992, in: Hong Yin, Seite 8)