(Minghui.org) Chen Ruiqin stammte aus Tianjin. Im Januar 2017 wurde die 44-Jährige so lange im Frauengefängnis Tianjin gefoltert, bis sie starb.
Gefängnisbeamte hatten gewartet, bis Chens Zunge getrocknet und verdorrt war, bevor sie die Angehörigen über ihren Tod informierten. Die Familie war zum Gefängnis geeilt, durfte sich Chens Leichnam aber nicht nähern. Eine Gruppe Wärter hatte sich um den mit einem Tuch bedeckte Leichnam gestellt. Eingeschüchtert durch das Gefängnis stimmte die Familie einer Einäscherung zu und nahm die Asche mit nach Hause. Aus Angst vor den Behörden schwieg die Familie. Erst jetzt kamen weitere erschütternde Einzelheiten über Chens Tod ans Licht.
Laut Personen, die mit dem Fall vertraut sind, war Chens ganzer Körper vor ihrem tragischen Tod mit Blutergüssen und Wunden bedeckt. Als Chen die Insassin Pan Jie einmal fragte, warum sie sie derart heftig schlage, tauchte Pan die schmutzigen Socken von jemandem in einen Urineimer und stopfte sie Chen in den Mund.
Als Chen aufgrund der Folter inkontinent war und einen Anfall hatte, nahmen die Wärter sie auf Video auf. Sie zogen ihr die Kleidung aus, um sie nackt zu filmen. Als sie ihr die Hose halb ausgezogen hatten, sahen sie, dass sich die Haut an ihren Beinen entzündet hatte. Also zogen sie ihr die Kleidung wieder an.
Nach diesem Vorfall hatte Chen Schwierigkeiten beim Essen. Doch die Wärter quälten sie weiter und steckten sie in Isolationshaft. Mehrere Insassinnen, die Chen überwachen sollten, schlugen sie oft, obwohl sie schon sehr schwach war. Zu jeder Mahlzeit gaben sie ihr nur ein Stück Maisbrot zu essen, was sie „Bußmahl“ nannten.
Als Chen gestorben war, meinte der Wärter Du Yan, dass sie ihren Tod nur vortäusche. Du nahm sie auf Video auf, während die Insassin Pan der Leiche immer wieder gegen den Kopf trat.
Um diese Verbrechen zu vertuschen, führte das Frauengefängnis Tianjin eine „Untersuchung“ über Chens Tod durch. Letztendlich belohnten sie diejenigen, die sich an der Folter von Chen beteiligt hatten, mit Haftverkürzung und anderen Vorteilen.
Chens Familie erklärte sich schließlich bereit, die vom Gefängnis angebotenen 3.000 Yuan (circa 380 Euro) anzunehmen und keine weiteren Fragen mehr über ihren Tod zu stellen. Da sagte Wärter Du stolz zu den anderen: „Das ist ein Tag, der gefeiert werden muss!“
Mitverantwortlich für Chens Tod sind der Wärter Xu Liying und die Insassinnen Xu Lin und Wu Ping.
Als Chen am 16. Mai 2014 Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte, folgten ihr einige Polizisten. Beamte der Staatssicherheit des Bezirks Ji und der Polizeistation Wenchangjie nahmen sie fest. Das Bezirksgericht Ji klagte Chen am 13. August 2014 an. Das Urteil folgte erst im Jahr 2015: viereinhalb Jahre Haft.
Weil sie Falun Dafa nicht aufgab, wurde sie in der fünften Abteilung des Frauengefängnisses Tianjin für lange Zeit brutal gefoltert. Sie musste stundenlang regungslos stehen und wurde mit Schlafentzug und Frost misshandelt. Sie durfte auch nicht auf die Toilette gehen, weshalb sie sich in ihre Hose erleichtern musste. Daraufhin wurde sie von den Insassinnen in ihrer Zelle beschuldigt und angegriffen.
Die Insassinnen traten Chen auf die Zehen, bis diese stark bluteten. Andere gossen ihr kochendes Wasser ins Gesicht. Sie zwickten Chen in die Brustwarzen und belästigten sie sexuell. Auch zwangen sie sie, Fäkalien zu essen und Urin zu trinken.
Da die Insassinnen von dem Wärter Du geschützt wurden, schlugen sie Chen hemmungslos mit allen möglichen Gegenständen, die ihnen in die Finger kamen – vom Urineimer bis zum Stuhl. Der Wärter Xu stiftete die Insassinnen dazu an, Chen zu schlagen: „Nur zu! Wenn sie verletzt ist, werde ich mich darum kümmern.“
Die Gefängniswärter wollten Chen dazu bringen, Falun Dafa aufzugeben. Dazu logen sie ihre Angehörigen an und sagten, dass sich Chen nur um Falun Dafa und kein bisschen um ihre Familie kümmern würde. Sie gaben vor, Chen helfen zu wollen, ein „normaler Mensch zu werden“.
In dem Glauben an die „gute Absicht“ der Wärter gaben die Angehörigen Chen die Schuld für die Verfolgung und den Druck, den sie ertragen mussten. Sie weinten und schrien sie im Gefängnis an, sie solle Falun Dafa aufgeben. Ein Wärter sagte zu Chen: „Chen Ruiqin, wie hast du deine Tochter behandelt? Sie war erst sechs Jahre alt, als du ins Arbeitslager gekommen bist.“
Nachdem ihre Familie gegangen war, folterten die Wärter Chen noch heftiger, bis sie starb.
Frühere Berichte:
Tot infolge von Misshandlungen – Familie gezwungen, auf gesetzliche Ansprüche zu verzichten
Tianjin: Wegen ihres Glaubens Verurteilte wird im Gefängnis misshandelt
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.