(Minghui.org)
Fortsetzung von Teil I
Kurz nachdem Wang nach Hause gekommen war, brach die Polizei in seine Wohnung ein.
„Noch bevor ich Zeit gehabt hatte, mich mit meiner Familie auszutauschen, brachten sie mich zur Polizeiwache in Lize“, berichtet Wang. „Dann brachten sie mich am Nachmittag des 23. Januar 2001, am chinesischen Neujahrsabend, in das Untersuchungsgefängnis von Binzhou.“
Am nächsten Tag wurde die inszenierte Selbstverbrennung auf dem Tian'anmen Platz (Platz des Himmlischen Friedens) übertragen, was das ganze Land schockierte. Die Polizei zwang Wang sofort, sich die Nachrichten im Fernsehen anzuschauen, und arrangierte für ihn ein Interview mit Reportern des Amtes für öffentliche Sicherheit, die ihn über seine Gedanken zur „Selbstverbrennung“ befragten.
„Das kann nicht wahr sein“, sagte Wang damals zu den Reportern, „denn Töten und Selbstmord sind in der Falun-Dafa-Kultivierung absolut verboten, unser Meister hat uns das sehr deutlich erklärt. Wenn diese Menschen echte Falun-Dafa-Praktizierende wären, hätten sie sich niemals ‚selbst verbrannt‘. Es muss ein inszenierter Schwindel sein.“
Die Polizeireporter wollten, dass Wang Falun Dafa verleumdete, um ihre Propaganda zu fördern. Aber er weigerte sich. Am Ende zogen die Reporter unverrichteter Dinge ab.
Als Wang sich weigerte, den Haftbefehl zu unterschreiben, wurde er am 1. März 2001 in das Zwangsarbeitslager Wangcun überstellt, wo er ständiger Folter und intensiver Zwangsarbeit ausgesetzt war.
„Das Essen war schrecklich und ich musste die Arbeit von mehreren Leuten machen. Ich fühlte mich oft schwindlig und nervös wegen der stundenlangen intensiven Arbeit“, erinnert sich Wang.
Schließlich wurde er am 1. September 2003 entlassen, nach zwei Jahren und sechs Monaten unmenschlicher Behandlung, die ihm schweren körperlichen und seelischen Schaden zugefügt hatte.
Nach Berichten auf der Website Minghui.org gab es in China rund 300 Zwangsarbeitslager und 700 Gefängnisse. Bis zum 10. Juli 2019 waren 86.050 Falun-Dafa-Praktizierende unrechtmäßig verhaftet worden und 28.143 hatten Haftzeit in Zwangsarbeitslagern verbracht; 17.963 waren zu Gefängnisstrafen verurteilt worden und 18.838 waren in Gehirnwäsche-Einrichtungen gesperrt worden; 809 waren in psychiatrischen Krankenhäusern interniert gewesen und insgesamt waren 518.940 Praktizierende verschiedenen Formen von Folter ausgesetzt worden. Darüber hinaus gab es in den letzten zwei Jahrzehnten der Verfolgung unzählige Fälle von Diskriminierung, von willkürlicher Beendigung des Arbeitsverhältnisses, Einkommensverlusten, psychischen Traumata, zerrütteten Familien, Verletzungen, Behinderungen und Tod.
Der stellvertretende Direktor eines Zwangsarbeitslagers enthüllte, dass sich die Anzahl der Falun-Dafa-Praktizierenden, die allein im Jahr 2001 in Zwangsarbeitslagern in ganz China festgehalten wurden, auf 210.000 belief.
Mehr als zwei Jahrzehnte lang war Shandong eine der Provinzen, in denen die Verfolgung von Falun Dafa am heftigsten tobte, sowohl in Bezug auf die Anzahl der Verfolgungsfälle als auch auf die Grausamkeit der Unterdrückung. Minghui hat auch viele Fälle brutaler Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden im Zwangsarbeitslager Wangcun aufgedeckt. Eine Reihe von Falun-Dafa-Praktizierenden hat durch die Misshandlungen in diesem Lager ihr Leben verloren oder waren anschließend behindert. Zou Songtao, ein Masterabsolvent in Meeresbiologie von der Meeresuniversität in Qingdao, war eines der Opfer. Er war erst 28 Jahre alt, als er aufgrund der Folterungen starb.
Laut der Verfolgungsstatistik, die auf Minghui veröffentlicht wurde, sind die drei Provinzen Liaoning (2.165 Fälle), Heilongjiang (1.746 Fälle) und Shandong (1.545 Fälle) die Spitzenreiter in Bezug auf die Anzahl der Falun Dafa-Praktizierenden, die seit Juli 1999 unrechtmäßig zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden. Bezüglich der Anzahl der Praktizierenden, die von 1999 bis 2013 rechtswidrig in Zwangsarbeitslager gebracht wurden, haben die Provinzen Liaoning (3.223 Fälle), Shandong (2.963 Fälle) und Hebei (2.877 Fälle) die meisten Fälle.
Shandong hatte im Jahr 2019 mit insgesamt 1.392 Fällen die meisten Verfolgungsfälle aller chinesischen Provinzen. Shandong ist auch die berüchtigste Provinz in Bezug auf die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden mit nervenschädigenden Medikamenten in psychiatrischen Kliniken. Auch das Zwangsarbeitslager Wangcun nutzte diese grausame Methode zur Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden.
Mindestens 413 Falun-Dafa-Praktizierende sind zwischen 1999 und 2019 in der Provinz Shandong an den Folgen der Verfolgung gestorben. Im Jahr 2020 kamen drei weitere Todesfälle hinzu.
Am 1. April 2004 wurde Wang erneut willkürlich von der Polizei verhaftet, nachdem er mit seinem richtigen Namen aus der Kommunistischen Partei Chinas ausgetreten war. Man überstellte ihn zum zweiten Mal für drei Jahre in das Zwangsarbeitslager Wangcun und hielt ihn wie zuvor in der Abteilung 8 fest, wo die Praktizierenden gezwungen wurden, jeden Tag stundenlang sehr intensive Arbeit zu leisten. Die meisten von ihnen mussten oft Überstunden bis zwei oder drei Uhr nachts machen.
Um sich gegen die grausame Verfolgung zu wehren, schrieb Wang einen sechsseitigen Bericht im Abgleich mit den „Gesetzen und Verordnungen zur Umerziehung durch Arbeit“ und dem „Arbeitsgesetz“, die vom Justizministerium formuliert wurden, um das ungesetzliche Verhalten der polizeilichen Wärter aufzudecken. Viele Falun-Dafa-Praktizierende unterstützten den Bericht und unterzeichneten ihn. Wang nahm den Bericht mit in das Büro der Abteilung und las ihn dem Leiter der Abteilung und anderen Teamleitern vor.
„Alle waren für eine Weile völlig fassungslos und es dauerte einige Zeit, bis sie begriffen, was da vor sich ging. Der Abteilungsleiter schrie mich an, um mich zum Schweigen zu bringen. Dann schleppten sie mich in einen anderen Raum, um mich heftig zu bestrafen, und sperrten mich für einen Monat in Isolationshaft“, erinnert sich Wang.
In der Isolationshaft war er in einem kleinen Raum eingesperrt, der feucht und dunkel war. Er wurde Tag und Nacht von der Polizei bewacht. Tagsüber hängte man ihn an einer Eisenpritsche auf, bekannt als „shang da gua“ (Aufhängen an den Handgelenken), und nachts folterte man ihn auf dem „si ren chuang“ (Totenbett).
Bei der Folterung mit „shang da gua“ werden beide Hände des Opfers mit Handschellen an das Geländer eines eisernen Etagenbettes oder einen Fensterrahmen gefesselt, wobei die Zehen kaum den Boden berühren. Manchmal zwingt man das Opfer, sich auf ein Ende eines Etagenbettes zu stellen, und fesselt die Hände an das Geländer des oberen Etagenbettes am anderen Ende, wodurch der gesamte Körper des Opfers in eine sehr schmerzhafte Position gedehnt wird. Mitunter fesseln die Täter beide Hände des Opfers hinter dem Rücken und hängen es so auf, was extreme und unerträgliche Schmerzen verursacht.
Folter-Darstellung: Aufgehängt an den Handgelenken
Bei der Foltermethode „Totenbett“ werden die vier Gliedmaßen des Opfers ausgestreckt und gespreizt an die vier Ecken eines kalten Metallbettes gefesselt. Wenn man auf diese Weise für eine lange Zeit gefesselt ist, führt das zu schweren körperlichen Verletzungen und in extremen Fällen sogar zu dauerhafter Behinderung oder zum Tod.
Um die Falun-Dafa-Praktizierenden zu zwingen, ihrem Glauben an „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht“ abzuschwören, befahl der damalige Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas, Jiang Zemin, den Beamten, „ihren Ruf zu zerstören, sie finanziell in den Ruin zu treiben und sie körperlich auszulöschen“. Unter Jiang Zemins Direktiven wurden über hundert Formen von Folter bei den Falun-Dafa-Praktizierenden angewendet. Gemäß den Verfolgungsfällen, die von der Minghui-Website gesammelt wurden, sind mehr als 4.600 Falun-Dafa-Praktizierende direkt an den Folgen der Folter gestorben.
Am 28. Februar 2006 wies das Arbeitslager neun rücksichtslose Häftlinge der Abteilung 8 zu, die den Wärtern dabei helfen sollten, eine „streng kontrollierte Gruppe“ zum Foltern der Falun-Dafa-Praktizierenden zu bilden. Wang wurde am letzten Tag seiner Isolationshaft zur weiteren Verfolgung in diese „streng kontrollierte Gruppe“ gebracht.
„Kurz nachdem ich in die streng kontrollierte Gruppe gebracht worden war, wurden auch sechs weitere Falun-Dafa-Praktizierende hineingebracht“, berichtet Wang, „Wir wurden gezwungen, jeden Tag stundenlang regungslos auf kleinen Hockern zu sitzen. Wenn sich einer von uns auch nur ein bisschen bewegte, schlugen und traten uns die Sträflinge heftig. Oft wurden Praktizierende geschlagen, bis ihr Kopf blutete.
Besonders schlimm war die Situation im Sommer. Weil wir lange auf den kleinen Hockern saßen, eiterte das Gesäß einiger Praktizierenden. Das verfaulte Fleisch und ihre Hosen klebten zusammen und verursachten ihnen jedes Mal, wenn sie gezwungen wurden, auf diesen Hockern zu sitzen, unerträgliche Schmerzen.“
Die Praktizierenden durften untereinander nicht miteinander reden und wenn sie doch miteinander sprachen, wurden sie brutal verprügelt. Tagtäglich wurden Praktizierende durch solche Schläge verletzt. Sie durften erst nach 23:00 Uhr zu Bett gehen und mussten um 4:00 Uhr morgens aufstehen, um einen neuen Tag der Verfolgung zu beginnen. Die „streng kontrollierte Gruppe“ war der unbarmherzigste Ort im Arbeitslager, wo die Praktizierenden endlosen Folterungen und Leiden ausgesetzt waren.
„Es gab einen Falun-Dafa-Praktizierenden namens Yin Zijing, der drei Monate lang im Hungerstreik war, um sich gegen die Verfolgung zu wehren. Er wurde lange Zeit in Isolationshaft gehalten. Viele Male wurde er unter Gewaltanwendung zwangsernährt, bis sein Leben am seidenen Faden hing“, erinnert sich Wang. „Das Arbeitslager musste seine Familie benachrichtigen und ihn abholen lassen. Später erfuhr ich, dass Yin Zijing weiterhin die Falun-Dafa-Bücher las und die Übungen machte, als er wieder zu Hause war. Nach einem Monat hatte er sich wieder erholt.“
Weil Wang nicht mit den Tätern kooperierte und sich entschieden weigerte, seinen Glauben aufzugeben, wurde er oft von der Polizei in Handschellen gelegt und aufgehängt. Drei Tage, bevor er entlassen werden sollte, sperrte man ihn bis zur letzten Minute in Isolationshaft.
Auch Wangs Familie musste viel Leid ertragen, insbesondere seine Frau. Während seiner Inhaftierung im Arbeitslager ging die Polizei oft zur Wohnung der Familie, um sie zu schikanieren und einzuschüchtern.
Seine Frau war früher Lehrerin gewesen, musste aber wegen des Glaubens ihres Mannes an Falun Dafa aufhören zu arbeiten. Das belastete ihre Gesundheit in den nächsten Jahren schwer und sie erkrankte wegen der unerträglichen seelischen Pein an einer schweren Herzkrankheit. Sie wurde dann so krank, dass sie fast ein Jahr lang im Bett bleiben musste.
Ihre Tochter war zu dieser Zeit Schülerin und hatte bis dahin recht gute Leistungen erbracht. Aber durch die übermäßige seelische Belastung konnte sie sich nicht mehr auf ihr Lernen konzentrieren und war bei Prüfungen nicht mehr so leistungsfähig wie früher. Infolgedessen verlor sie die Möglichkeit, auf eine Universität zu gehen. Der Schulleiter hatte großes Mitleid mit ihr, da sie früher eine so vielversprechende Schülerin gewesen war.
Wang erklärt: „In den letzten 21 Jahren hat die Kommunistische Partei Chinas nie mit der Verfolgung aufgehört. Die Falun-Dafa-Praktizierenden und ihre Familien haben eine äußerst blutige Unterdrückung erlitten, wie es sie in der Geschichte der Menschheit noch nie gegeben hat.
Eigentlich hätte ich ein gutes Umfeld haben sollen, um als Künstler zu arbeiten, aber weil ich mich weigerte, meinen Glauben an Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu verleugnen, wurde ich von diesem bösartigen Regime brutal verfolgt. Eine Zeit lang musste ich meine Karriere in der Kalligraphie und Malerei aufgeben.“
Nachdem Wang 2007 seine Freiheit wiedererlangt hatte, begann er wieder mit der Malerei und Kalligraphie. Erneut wurde seine Kunst sehr populär. Mit Unterstützung seiner Freunde zog er mit seinem im Jahr 2000 gegründeten Atelier in das Zentrum der Stadt Binzhou. Viele Menschen mit hohem sozialen Status erfuhren von Wang, wie brutal Falun-Dafa-Praktizierende verfolgt wurden. Viele von ihnen traten sogar aus der Kommunistischen Partei Chinas und den ihr angeschlossenen Organisationen aus, als sie die Wahrheit von ihm erfuhren.
Nachdem Wang im November 2012 an einer chinesisch-amerikanischen Kulturaustauschveranstaltung in den USA teilgenommen hatte, entschied er sich, in den USA zu bleiben, und beantragte politisches Asyl. Er fuhr fort, die brutale Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden mithilfe seiner persönlichen Erfahrungen aufzudecken.
Wang spricht zur Aufdeckung der Verfolgung am 20. Juli 2019 im Buchtgebiet von San Francisco.
„Im Handumdrehen sind es schon neun Jahre, dass ich in den Vereinigten Staaten lebe. In den letzten neun Jahren habe ich viel Zeit damit verbracht, die Falun-Dafa-Übungen zu machen und die Menschen vor dem chinesischen Konsulat in San Francisco über die wahren Umstände aufzuklären. Und ich habe in einem Kulturzentrum anderen Menschen beigebracht, Falun Dafa zu praktizieren. Nach und nach haben wir dort einen Übungsplatz mit mehr als zehn regelmäßigen Teilnehmern aufgebaut“, so Wang. „Als sich meine Kultivierung verbesserte, fing ich an, mich wieder für Kalligraphie und Malerei zu interessieren, und habe jetzt einige traditionelle Kalligraphien und Gemälde gemacht.“
Gemälde von Wang Jianzhong: Dem Meister in die Menschenwelt folgen, um Lebewesen zu erretten (Chinesische Feinmalerei).
Wangs Kalligraphie: Des Meisters unermessliche Gnade (in Siegelschrift)
Wangs Kalligraphie: Ein frohes neues Jahr für den Meister (in offizieller Schrift)
Wangs Kalligraphie: Kampf zwischen Gerechtigkeit und dem Bösen, Göttern und Dämonen (in Siegelschrift)
Wangs Gemälde: Laotse reitet auf einem Ochsen über einen Pass (Chinesische Feinmalerei)
Wangs Entwurf für eine Skulptur: Das Schwert der Neun Kommentare tötet den Roten Drachen
Wangs Gemälde: Der Himmel zerstört die Kommunistische Partei Chinas (Gouache)
Wang sagt, er habe drei Monate damit verbracht, das Bild „Der Himmel zerstört die Kommunistische Partei Chinas“ und „Der rote Dämon wird zerschlagen“ zu malen. Er hofft aufrichtig, dass immer mehr Menschen die Unmenschlichkeit der Kommunistischen Partei Chinas und den ihr bevorstehenden Zusammenbruch erkennen können und sich so schnell wie möglich von ihr distanzieren.