(Minghui.org) Am 28. Dezember 1999 wurde das Zweite Frauengefängnis Yunnan eröffnet. Ursprünglich war es dazu gedacht, Schwerverbrecher mit lebenslanger Haftstrafe, Ausländer, Gefangene mit Aids und zum Tod verurteilte Kriminelle einzusperren. Später wurde das Gefängnis zum einzigen in der Provinz, in dem weibliche Falun-Dafa-Praktizierende [1] inhaftiert werden, die ihren Glauben nicht aufgeben wollten.
Nach laufenden Ermittlungen von Minghui.org wurden in den vergangenen 20 Jahren insgesamt über 300 Praktizierende dort inhaftiert. Über 250 sollen gefoltert worden sein – zehn starben an den Folgen, vier davon im Gefängnis. Die anderen sechs litten auch nach ihrer Freilassung noch unter schweren psychischen und physischen Traumata. Sechs Praktizierende starben infolge der finanziellen Verfolgung, Schikanen durch Polizisten und Beamten sowie wegen Anschuldigungen von Seiten ihrer Angehörigen.
Die meisten Folterungen im Gefängnis wurden auf Befehl des Büros 610 der Provinz Yunnan durchgeführt – einer außergesetzlichen Behörde, die speziell für die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden geschaffen wurde. Das Gefängnis führte grausame Maßnahmen durch, um die Praktizierenden körperlich und geistig zu ruinieren, um ihren Willen zu brechen und sie dazu zu bringen, ihrem Glauben abzuschwören. Zur Anerkennung seiner aktiven Beteiligung an der Verfolgung erhielt das Gefängnis von 2012 bis 2018 viermal den Titel „Zivilisierte Einheit“ der Stadt Kunming und der Provinz Yunnan, verliehen von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh).
Es folgt eine Zusammenfassung darüber, wie die Wärter die Praktizierenden gefoltert haben, damit sie ihren Glauben an Falun Dafa aufgeben. Außerdem berichten wir über zehn Praktizierende, die an den Folgen der Haft und aufgrund anschließender Schikanen starben.
Nach Artikel 58 des „Gefängnisgesetzes der Volksrepublik China“ müssen Gefangene in Isolationshaft genommen werden, wenn sie die Ordnung im Gefängnis stören, Wärter oder andere Gefangene schlagen oder beleidigen, stehlen, spielen oder kämpfen. In dem Gesetz ist auch die Dauer der Isolationshaft auf jeweils 7 bis 15 Tage festgelegt.
Falun-Dafa-Praktizierende wurden jedoch meist für vier Monate am Stück allein deshalb in Isolationshaft gesperrt, weil sie sich weigerten, ihrem Glauben abzuschwören. Einige wurden jahrelang eingesperrt; manche verbrachten fast ihre ganze Haftzeit in Isolationshaft.
Die Wärter verboten den Praktizierenden, sich zu waschen, die Zähne zu putzen, zu duschen oder ihre Wäsche zu waschen. 16 Stunden am Tag mussten die Praktizierenden auf ihren Betten sitzen und wurden gezwungen, Falun Dafa verleumdende Propaganda zu hören, die in voller Lautstärke abgespielt wurde. In der Regel traten bei den Praktizierenden durch die Folter Hautgeschwüre, Hörverlust, Bluthochdruck, Schwellungen sowie Herz-Kreislauf- oder Atembeschwerden auf.
Die Behörden behandelten die Gefangenen mit unterschiedlichen Methoden, die in allgemeine, lockere oder strenge Überwachung unterteilt wurden. Strenge Überwachung war für Gefangene gedacht, die psychisch labil waren oder zu extremer Gewalttätigkeit, Selbstmord oder Fluchtversuchen neigten. Für Praktizierende nutzte das Gefängnis die strenge Überwachung häufig als Vorwand, um sie zu foltern.
1. Täglich 16 Stunden regungslos auf einem kleinen Hocker sitzen
Willensstarke Praktizierende wurden oft gezwungen, 16 Stunden am Tag mit geschlossenen Knien, auf denen die Hände ruhten, still zu sitzen. Die kleinen Hocker waren etwa 20 Zentimeter hoch und 8 Zentimeter breit. Besonders kleine Hocker hatten eine Höhe von 10 Zentimeter und eine Sitzfläche von etwa 5 x 13 Zentimetern.
Diese Folter führte dazu, dass sich bei den Opfern Blasen am Gesäß bildeten, die dann aufrissen und eiterten. Sie litten unter Bluthochdruck, starken Schwellungen an Beinen und Füßen; manchmal kam es auch zu Dauerschäden. Gewöhnliche Menschen sind nicht einmal in der Lage, 16 Stunden am Tag still auf einem Sofa zu sitzen – für die älteren Praktizierenden war diese Folter im Gefängnis besonders hart.
Folterzeichnung: Regungslos auf einem kleinen Hocker sitzen
Andere Gefangene, die von den Wärtern angestiftet wurden, griffen die Praktizierenden an oder schlugen auf sie ein, wenn sie während der Sitzfolter ihre Hände kreuzten, sich streckten, ihren Oberkörper bewegten, ihre Augen schlossen oder gähnten.
2. Praktizierende werden von Gefangenen überwacht und schikaniert
Die Wärter teilten zwei oder mehrere Gefangene ein, die abwechselnd die Praktizierenden rund um die Uhr überwachten, schikanierten oder schlugen. Auf diese Weise wollte man sicherstellen, dass Praktizierende nicht miteinander sprachen oder die Falun-Dafa-Übungen praktizierten. Wenn die eingeteilten Gefangenen die Befehle der Wärter befolgten, wurde ihr Strafmaß zur Belohnung reduziert.
3. Grundrechte verweigert
Wegen der strengen Überwachung konnten die Praktizierenden mit niemandem reden; sie durften nicht fernsehen, Briefe an ihre Angehörigen schreiben oder Familienbesuch empfangen. Täglich erhielten sie eine Flasche Wasser pro Tag und durften die Toilette nur dreimal benutzen.
Im Juli 2019 richtete das Gefängnis speziell für die Praktizierenden eine Abteilung für strenge Überwachung ein. Sobald eine Praktizierende die Abteilung betrat, wurde sie in eine Zelle gesperrt, in der sich eine dünne Matte mit einer Bettdecke auf dem Boden befand, sowie ein kleiner Hocker und ein Trinkbecher. Die Praktizierende musste den ganzen Tag in der Zelle sitzen und wurde einer Gehirnwäsche unterzogen – außer, wenn sie zur Toilette ging. Während die Praktizierende nachts auf dem Boden schlief, konnten jederzeit andere Häftlinge hereinkommen, um sie zu wecken. Im Winter durfte sie die Fenster nicht schließen und bekam auch kein wärmendes Bettzeug. Wenn sie menstruierte, weigerte sich das Gefängnis, ihr Damenbinden zu geben.
4. Gehirnwäsche
Zu den im Gefängnis angewandten Gehirnwäsche-Taktiken gehören:
1. Den Praktizierenden werden nervenschädigende Medikamente gespritzt oder verabreicht.2. Praktizierende werden gezwungen, Falun Dafa verleumdende Propaganda laut zu hören oder entsprechende Materialien zu lesen.3. Die Praktizierenden werden gezwungen, Garantieerklärungen zu verfassen und zu unterschreiben, mit denen sie ihrem Glauben abschwören.4. Es werden Sitzungen organisiert, in denen die Praktizierenden gedemütigt und getadelt werden.5. Um die Willenskraft der Praktizierenden zu brechen, werden verschiedene Arten von Folter, Isolationshaft und strenge Überwachung eingesetzt.
5. Arten der Folter
Zu den Folterungsmethoden, die im Gefängnis angewandt werden, um die Praktizierenden zu brechen, gehören:
1. Regungsloses Sitzen auf kleinen Hockern, langes Stehen oder Hocken, Training unter der Sonne oder die Wegnahme der Kleidung im Winter,2. Die Wärter verprügeln entweder selbst die Praktizierenden oder stiften andere Gefangene dazu an. Sie kneifen die Praktizierenden, würgen und schubsen sie, ziehen ihnen an den Haaren, stopfen ihnen Lappen in den Mund, schlagen sie mit Händen oder Schuhen und stechen scharfe Gegenstände in ihre Hände und Füße.3. Wärter oder andere Gefangene halten die Praktizierenden fest und zwingen sie, Medikamente oder Essen zu schlucken. Manchmal führen sie sogar einen Schlauch in den Magen der Praktizierenden ein und belassen diesen dort, was lebensgefährlich ist.4. Ständiges Tragen von Handschellen oder Fußfesseln. Manchmal wurden die Praktizierenden mit Handschellen hinter dem Rücken oder am Boden, an Bettgestellen oder ans Fenstergitter gefesselt.5. Schocks mit elektrischen Schlagstöcken6. Den Praktizierenden wurden Medikamente, die das zentrale Nervensystem schädigen, ins Essen gemischt. Manchmal verabreichten Gefängnisärzte den Praktizierenden die Medikamente mit einer Spritze.7. Anstrengende Arbeit über viele Stunden
Alle Praktizierenden, die irgendwann verstorben sind, befanden sich in Isolationshaft und strenger Überwachung. Sie mussten auf dem kleinen Hocker sitzen, ihnen wurden unbekannte Medikamente verabreicht und sie mussten eine Gehirnwäsche über sich ergehen lassen. Shi Xizhi und Yang Cuifen starben noch im Gefängnis, die weiteren Praktizierenden nach ihrer Freilassung.
Nachdem sie erbarmungslos gefoltert wurden, litten viele Praktizierende unter Herz-Kreislauf-Beschwerden wie Bluthochdruck und waren psychisch traumatisiert. Ihre Symptome waren so schwerwiegend, dass die Gefängnisbehörden eine Haftverschonung zur medizinischen Behandlung gewährten – aus Angst, sie würden im Gefängnis sterben. Doch damit war die Verfolgung für die Praktizierenden noch nicht vorbei.
Auch nach ihrer Freilassung schikanierten Agenten des Büros 610, lokale Polizisten, Staatsanwälte und Beamte die Praktizierenden und ihre Familien ständig. Viele Praktizierende verloren entweder ihre Arbeit, ihre Rente oder wurden von der Sozialhilfe ausgeschlossen, was zu finanziellen Problemen führte. Die Familien gaben den Praktizierenden dann die Schuld, weil sie kein Verständnis für ihren Glauben hatten. Körperliche Verletzungen und psychische Traumata in Verbindung mit den weiteren Beschwerden trugen zur Verschlechterung ihres Zustands bei, bis sie starben.
1. Shi Xizhi aus der Stadt Kunming – mit Elektroschlagstöcken geschockt
Shi Xizhi wohnte im zweiten Gebäude 402 im Stadtteil Yinfu in der Stadt Kunming, Provinz Yunnan. Sie wurde im Zeitraum April/Mai 2002 zu Hause verhaftet, weil sie entschlossen war, Falun Dafa zu praktizieren. Ihre Anhörung vor Gericht fand im Geheimen statt. Der Richter verurteilte sie zu vier Jahren im Zweiten Gefängnis der Provinz Yunnan.
Shi wurde unter strenge Überwachung gestellt und in Isolationshaft gesperrt. Die Wärter ließen sie den ganzen Tag auf einem kleinen Hocker sitzen und spritzten ihr nervenschädigende Medikamente.
Am 8. März 2005 rief das Gefängnis spät nachts Shis Tochter an und teilte ihr mit, dass ihre Mutter schwer krank sei. Shi starb an einer Überdosis von Medikamenten. Sie hatte unter Bluthochdruck gelitten. Die Wärter gaben ihr vorsätzlich Medikamente, die ihren Blutdruck belasteten, sodass sie starb. Nach Aussagen einer Gefangenen schockte ein Wärter Shi mit einem elektrischen Schlagstock, was zu ihrem Tod geführt habe. Shi starb am frühen Morgen des 17. März 2005 im Alter von 60 Jahren.
2. Wang Lianzhi aus der Stadt Kunming – Tod durch unbekannte Medikamente
Wang Lianzhi war eine Rentnerin aus Kunming. Am 7. August 2008 wurde sie in das Zweite Frauengefängnis überführt. Jeden Tag musste sie von 6 Uhr morgens bis 22 Uhr abends regungslos auf dem Bett oder einem kleinen Hocker sitzen. Wenn sie sich bewegte oder die Augen schloss, wurde sie von Mitgefangenen beschimpft oder geschlagen. Sie durfte sich nicht waschen, die Zähne putzen, duschen oder die Kleidung wechseln.
Nach drei Monaten, am 10. November, durfte Wangs Sohn seine Mutter im Gefängnis besuchen. Sie war dünn und schien müde, aber noch bei klarem Verstand.
Am 27. November 2008 bekam Wangs Sohn einen Anruf von einem Wärter. Man sagte ihm, er solle ins Gefängnis kommen. Der Oberaufseher erklärte Wangs Sohn, dass bei seiner Mutter Schizophrenie, eine psychische Erkrankung, diagnostiziert worden sei. Der Sohn war schockiert, da er seine Mutter 17 Tage zuvor geistig fit erlebt hatte. Auf die Frage, wer die Diagnose gestellt habe, antwortete man ihm, dass diese in der psychiatrischen Klinik der Stadt erteilt worden sei. Der Oberaufseher schilderte weiter, dass Wang sich weigern würde, Medikamente gegen ihren Bluthochdruck einzunehmen und diese daher ins Essen gemischt würden. Als der Sohn wissen wollte, welche anderen Medikamente noch ins Essen getan wurden, erhielt er keine Antwort.
Am 7. Januar 2009 wurde Wang zur medizinischen Behandlung freigelassen. Zu dieser Zeit befand sie sich schon fast in einem komatösen Zustand. Alle ihre Zähne waren locker und fielen aus, sie litt unter schrecklichen Kopfschmerzen und konnte nicht schlafen. Am 16. November 2009 wurde sie in das Erste Volkskrankenhaus Kunming eingeliefert und kam nicht mehr zu Bewusstsein. Am 25. November 2009 nahm ihre Familie sie mit nach Hause, weil es nach Mitteilung des Klinikums keine Hoffnung auf eine Besserung gab. Wang starb am 27. November 2009 im Alter von 73 Jahren.
3. Dr. Shen Yueping aus der Stadt Yuxi – Tod nach drei Jahren Isolationshaft und unbekannten Medikamenten
Dr. Shen Yueping arbeitete als Oberärztin im Krankenhaus für Mütter und Kinder in der Stadt Yuxi. Am 28. Dezember 2004 verhafteten Beamte der Polizeidienststelle Hongta die Ärztin und ihren Mann, Pu Zhiming. Das Bezirksgericht Hongta verurteilte Dr. Shen zu vier Jahren Haft, die später rechtswidrig um ein Jahr verlängert wurde. Gegen ihren Mann wurde eine vierjährige Haftstrafe verhängt.
Shen wurde in das Zweite Frauengefängnis überführt, wo die Wärter abwechselnd versuchten, sie einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Sie beschimpften die Praktizierende und drehten die Lautsprecher auf volle Lautstärke, wenn sie die Falun Dafa verleumdende Propaganda abspielten. Shen musste 16 Stunden am Tag auf ihrem Bett sitzen; sie durfte weder aufstehen noch herumgehen, auch das Duschen und Wäschewaschen wurde untersagt. Während ihrer Periode erhielt sie keine Damenbinden. Gefangene, die von den Wärtern ermutigt wurden, verprügelten die Ärztin oft oder stachen sie mit Nadeln. Jeden Tag mischten sie ihr unbekannte Medikamente ins Essen, das ihr dann zwangsweise verabreicht wurde.
Nach acht Monaten bildeten sich Löcher in der Lunge der Praktizierenden, die nicht mehr aufhören konnte zu husten. Sie bekam am Tag von den Wärtern nur noch eine Schüssel Reisnudeln oder Brei und hungerte bis zum nächsten Tag. Zwar brachte ihre Familie nahrhaftes Essen und Obst ins Gefängnis, aber Shen bekam davon nichts.
Am 11. Mai 2009 erhielt ihr Mann einen Anruf aus dem Gefängnis. Man sagte ihm, dass das Krankenhaus einen „Hinweis auf einen kritischen Zustand“ für seine Frau gegeben habe. Als er die Zweite Universitätsklinik Kunming erreichte, war Shen abgemagert. Sie war dem Tod nahe und konnte kaum noch die Augen offen halten, geschweige denn sprechen.
Um hohe Behandlungskosten zu vermeiden, verlegte das Gefängnis die Praktizierende in das Zentralkrankenhaus des Amtes für Reform durch Arbeit – eine Klinik mit sehr schlechter medizinischer Ausstattung und schlechten Bedingungen. Am 15. Mai veranlassten die Gefängniswärter Shens Freilassung. Am selben Tag gegen 10 Uhr brachte ihr Mann sie in das Dritte Volkskrankenhaus Kunming. Dort blieb sie bis zu ihrem Tod am 16. Juli, dem Tag, an dem sie um 23.30 Uhr verstarb. Sie war 49 Jahre alt.
4. Yang Cuifen – gestorben an plötzlicher Krankheit
Yang Cuifen wurde 1949 geboren. Die frühere Angestellte des Amtes für Forstwirtschaft im Kreis Qiubei, Wenshan, Provinz Yunnan, war Rentnerin. In ihrer Jugend litt sie an der Autoimmunerkrankung Lupus; ihr fielen alle Haare aus. Die Leute mieden Yang wegen ihres Aussehens. Seitdem sie Falun Dafa praktizierte, verschwand ihre unheilbare Krankheit. Ihre Familie wurde Zeuge des Wunders von Falun Dafa; sie ist überzeugt, dass die Praktik Yangs Leben gerettet hat.
Als die Verfolgung begann, wurde Yang zweimal zu insgesamt neun Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie ihren Glauben nicht aufgeben wollte. Im Zweiten Frauengefängnis Yunnan musste sie täglich 16 Stunden auf einem kleinen Hocker sitzen. Die Wärter ließen sie auch schwere Arbeit verrichten.
Beim zweiten Mal erhielt Yang eine fünfjährige Haftstrafe und wurde im Gefängnis inhaftiert. Kurz vor ihrer geplanten Freilassung erhielt ihre Familie am 2. Oktober 2013 einen Anruf von der Gefängnisleitung. Man teilte ihnen mit, dass Yang sich in einem kritischen Zustand befinde. Als die Angehörigen im Krankenhaus ankamen, war die 64-jährige Praktizierende bereits tot.
Zwei Tage vor ihrem Tod, am 30. September, hatte Yang noch mit ihrem Mann telefoniert. In den vergangenen vier Jahren hatte sie Besuch von ihrer Familie erhalten, die keinerlei Einschränkungen bemerkt hatten. Konfrontiert mit den Vorwürfen der Familie gab die Gefängnisleitung vor, dass Yang zuvor an Bluthochdruck gelitten habe, was angeblich zu ihrem plötzlichen Tod führte.
5. Li Jainying aus Kunming – drei Jahre nach Freilassung verstorben
Li Lianying arbeitete früher bei der Eisenbahn- und Stahlgesellschaft in der Stadt Kunming. Am 4. September ließen die Behörden sie verhaften, weil sie gegenüber den Kommissaren der Provinz Yunnan geäußert hatte, dass die Verfolgung falsch sei. 15 Tage lang war Li in Gewahrsam.
Im Mai 2002 nahmen Polizisten die Praktizierende fest, weil sie vor einem Tempel im Kreis Jinning ein Transparent mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut“ aufgehängt hatte. Sie wurde drei Jahre inhaftiert und im Jahr 2005 freigelassen. Von dem Trauma, das sie im Gefängnis erlitten hatte, erholte sich Li nie wieder. Drei Jahre später, im Jahr 2008, starb sie im Alter von 60 Jahren.
6. Dr. Wang Lan aus Kunming – verwirrt nach unbekannten Medikamenten
Dr. Wang Lang war eine Ärztin aus der Stadt Kunming und früheres Gewerkschaftsmitglied. Beamte der Staatssicherheit des Bezirks Xishan schikanierten und überwachten die Praktizierende häufig, nachdem die Verfolgung begonnen hatte. Man hörte auch ihr Telefon ab. Viele Male wurde sie festgenommen und verhaftet.
Am 2. Juli 2005 reiste Wang mit einem Freund nach Tibet. Die Polizei des Kreises Bomi in Tibet nahm sie fest und sperrte sie für vier Jahre in das Zweite Frauengefängnis Yunnan. Dreimal kam sie in Isolationshaft und oft musste sie 16 Stunden am Tag auf einem kleinen Hocker sitzen. Die Gefängnisleitung mischte Wang oft nervenschädigende Medikamente ins Essen, was zu ungewöhnlichen Nebenwirkungen führte. Sie konnte nur noch langsam auf ihr Umfeld reagieren.
Auch nach ihrer Freilassung schikanierten Agenten des Büros 610, Beamte der Gemeinde und ihre Vorgesetzen am Arbeitsplatz Dr. Wang weiterhin. Sie verlor ihre Rente und Ansprüche auf Sozialleistungen. Die körperlichen Leiden und der psychische Stress führten am 1. Januar 2012 zum Tod. Dr. Wang starb im Alter von 56 Jahren.
7. Huang Tao aus der Stadt Yuxi – verstorben nach Haftverschonung
Am 9. Januar 2005 wurde Huang Tao von Beamten der Staatssicherheit Yuxi entführt, ihre 96-jährige Mutter blieb allein zurück. In einem Scheinprozess wurde sie zu vier Jahren im Zweiten Frauengefängnis Yunnan verurteilt. Sie entwickelte eine schwere Diabetes-Erkrankung und nahm stark ab. Im Dezember 2006 erhielt Huang Haftverschonung, um sich behandeln zu lassen.
Auch nach ihrer Freilassung schikanierten die Behörden Huang weiterhin. Ihre Rente für die Zeit von Januar 2005 bis Januar 2009 wurde einbehalten. Die Praktizierende wurde immer schwächer und verstarb schließlich am 28. Juli 2011.
8. Sun Huaifeng aus dem Kreis Dayao – ein Jahr nach Freilassung gestorben
Sun Huaifeng war ehemalige Lehrerin; sie hatte an einer Schule in der Stadt Jinbi im Kreis Dayao unterrichtet. Weil sie zu krank zum Arbeiten war, wurde sie in den Ruhestand versetzt. Als sie später Falun Dafa praktizierte, erlangte sie ihre Gesundheit zurück.
Im September 2004 wurde Sun in das Frauen Zwangsarbeitslager Yunnan gebracht, weil sie ihrem Glauben nicht abschwören wollte. Zwei Jahre später, am 9. Februar 2006, forderte die Leitung des Arbeitslagers Suns Familie auf, sie nach Hause zu holen. Sie lag im Sterben.
Die Behörden setzten Suns Mann durch ständige Belästigungen unter enormen Druck. Er ließ sich scheiden, weil er nicht verstehen konnte, dass Sun ihren Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben wollte.
Als Sun mit anderen Menschen über die Verfolgung gesprochen hatte, verhafteten lokale Beamte sie erneut. Sie wurde zu vier Jahren Haft verurteilt und im Zweiten Frauengefängnis brutal gefoltert. Ihr Zustand verschlechterte sich und 2007 wurde sie zur medizinischen Behandlung freigelassen. Ihr früherer Arbeitgeber weigerte sich, Rente zu zahlen. Einen Antrag auf Zuschuss für Geringverdiener lehnte das Amt ab. Arbeiten konnte Sun nicht. Sie war nicht mehr in der Lage, sich zu versorgen. Sie starb im Februar 2008 im Alter von 56 Jahren.
9. Yang Mingqing – Trauma nach Sitzfolter
Yang Mingqing war leitende Beamte im Ausbildungszentrum für Forstwirtschaft und genoss ein hohes Ansehen. Im Rahmen der Verfolgung wurde Yang für insgesamt neun Jahre und zwei Monate inhaftiert, weil sie an ihrem Glauben festhielt. Während der Weltausstellung in Kunming im Jahr 1999 stellte die Polizei die Praktizierende und ihren Mann für 45 Tage unter Hausarrest. Danach wurde sie zweimal festgenommen, einmal ins Arbeitslager gesperrt und zweimal inhaftiert.
Als sie in der neunten Abteilung des Zweiten Frauengefängnisses war, wurde Yang vier Monate in Isolationshaft gesperrt. Sie war gezwungen, jeden Tag auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Dadurch litt sie unter Bluthochdruck, geschwollenen Beinen, eitrigen Wunden im Dammbereich und Hörverlust. Die körperlichen Leiden hielten auch nach ihrer Freilassung an. Yang starb am 8. März 2019 im Alter von 67 Jahren.
10. Ou Xueyun aus der Stadt Dalian – verstorben mit 37 Jahren
Ou Xueyun war Buchhalterin und Finanzmanagerin eines Luftfahrt-Logistikunternehmens. Die Polizei der Stadt Dali verhaftete sie am 13. März 2009. Jemand hatte sie angezeigt, weil sie Flugblätter über Falun Dafa verteilt hatte. Im Untersuchungsgefängnis Dali erniedrigten die Wärter die Praktizierende, indem sie sich jeden Tag unter ihrer Beobachtung waschen musste. Dabei gab man ihr nur einen kleinen Eimer mit Wasser.
Das Gericht verurteilte Ou zu drei Jahren Haft im Zweiten Frauengefängnis. Auch sie wurde gezwungen, 16 Stunden am Tag auf einem kleinen Hocker zu sitzen, während sie einer Gehirnwäsche unterzogen wurde. Ou musste schwere Arbeit verrichten. Als ihre Familie sie besuchte, war sie stark untergewichtig und blass.
Nach ihrer Freilassung schikanierten die Behörden die Praktizierende auch weiterhin und verhafteten sie erneut. Ou stand unter enormem Druck ihrer Familie. Ihr Zustand verschlechterte sich. Sie starb im März 2016 im Alter von 37 Jahren.
Früherer Bericht:
„Strenge Disziplin“ im Frauengefängnis Nr. 2 in Yunnan
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.