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Todesmeldung: Nach fast eineinhalb Jahren in Haft gestorben

21. März 2021 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Henan, China

(Minghui.org) Als der Sohn eines Falun-Dafa-Praktizierenden [1] am 14. März 2021 um 7:27 Uhr aufwachte, sah er eine Textnachricht, die ihn tief bestürzte. Die Nachricht besagte, dass sein Vater, der erst 63 Jahre alt war, um 12:55 Uhr verstorben war.

Beamte der Haftanstalt Nr. 3 in der Stadt Zhengzhou, Provinz Henan hatten den jüngeren Guo zwischen 12:10 und 12:23 Uhr angerufen und ihm um 12:40 Uhr eine Textnachricht geschickt, dass sein Vater jederzeit sterben könne. Doch hatte er sein Telefon auf stumm gestellt und sah die Benachrichtigung erst am Morgen.

Voller Trauer rief er in der Haftanstalt an. Die Wärter bestätigten, dass sein Vater tatsächlich verstorben war und sein Leichnam sich im Bestattungsinstitut der Stadt Zhengzhou befand.

Guos Sohn, Schwester und Schwager eilten zum Bestattungsinstitut, nur um zu erfahren, dass sie Guos Leiche nicht sehen durften. Sie wurden an die Haftanstalt Nr. 3 der Stadt Zhengzhou verwiesen, falls sie irgendwelche Fragen hätten.

Als die Familie zur Haftanstalt ging, ließen die Wärter sie 20 Minuten lang warten und sagten ihnen dann, sie sollten ihre Namen, ihr Alter, ihre Ausweisnummern, ihre Arbeitsstellen und Wohnadressen aufschreiben, wenn sie irgendwelche Informationen haben wollten.

Guos Familie weigerte sich, dem nachzukommen. Sie fragten die Wärter, warum sie ihre persönlichen Daten benötigten, damit sie die Leiche ihres Familienangehörigen sehen könnten.

Nach einigen Verhandlungen stimmte die Familie zu, ihre Namen, ihr Alter und ihre Adressen anzugeben. Zwei der Wärter stellten sich vor: Xu Zhenwang, ein stellvertretender Leiter und Liu Wenna, ein medizinischer Leiter.

Als die Familie verlangte, seine Leiche zu sehen, sagten die Wärter, sie müssten bis zum nächsten Tag (dem 15. März) warten, da ein Gerichtsmediziner die Leiche zuerst untersuchen müsste. Die Wärter sagten seiner Familie auch, dass sie Anträge ausfüllen müssten, wenn sie seine Leiche sehen wollten. Nur fünf Familienangehörige würden Zutritt erhalten und sie dürften keine Fotos oder Videos machen. Außerdem würde alles von der Haftanstalt aufgezeichnet werden.

Guos Familie beschwerte sich über die Anforderungen der Haftanstalt und weigerte sich, irgendwelche Formulare auszufüllen, bevor sie seinen Körper sehen konnte.

Während sie über eine Stunde in der Haftanstalt waren, fiel Guos Schwester mehrmals vor Kummer in Ohnmacht. Da ihre Mutter, die Ende 80 ist, alleine zu Hause war, beschlossen die Schwester, ihr Mann und ihr Neffe, nach Hause zu gehen, da die Wärter sich geweigert hatten, ihnen zu erlauben, den Leichnam an diesem Tag zu sehen.

Es ist nicht klar, ob Guos Familie bisher erlaubt wurde, seinen Leichnam zu sehen oder nicht.

Verhaftung und Verurteilung

Guo Baojun war aus der Stadt Zhengzhou in der Provinz Henan. Er war am 10. November 2019 verhaftet worden, nachdem jemand ihn wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa angezeigt hatte.

Er wurde zunächst im Gefängnis der Stadt Xinmi festgehalten und dann am Abend des 13. November in das Untersuchungsgefängnis Nr. 3 der Stadt Zhengzhou verlegt. Er wurde um den 9. Januar 2020 herum angeklagt und sein Fall wurde dem Bezirksgericht Zhongyuan vorgelegt.

Guo wurde am 13. Juni 2020 über eine Videokonferenz in der Haftanstalt vor Gericht gestellt. Zu diesem Zeitpunkt befand er sich bereits seit sieben Monaten im Hungerstreik. Die Wärter ließen ihm während der Anhörung die Ernährungssonde in der Nase.

Guo wurde am 29. Juni zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (2.578 Euro) verurteilt. Er legte Berufung gegen das Urteil ein, aber das Mittlere Gericht entschied am 28. August, das ursprüngliche Urteil aufrechtzuerhalten.

Guo setzte den Hungerstreik fort und sein Zustand verschlechterte sich zusehends. Anfang Dezember befand er sich in einem kritischen Zustand und wurde ins Krankenhaus eingeliefert.

Am 3. Dezember durften Guos Sohn und Schwiegertochter ihn endlich im Krankenhaus besuchen, das erste Mal seit seiner Verhaftung vor mehr als einem Jahr.

Guos Sohn sagte, dass sein Vater abgemagert war. Seine Lippen seien trocken, seine Haut rissig und seine Augen geschwollen gewesen.

Drei Wochen nach ihrem Besuch, am 28. Dezember, kontaktierte der Sohn erneut die Wärter des Gefängnisses und fragte nach seinem Vater. Ein Wärter sagte, dass Guo immer noch im Krankenhaus sei, es ihm aber viel besser gehe. Auf die Frage, ob Guo in der Lage sei, selbstständig zu gehen, sagte der Wärter, er wisse es nicht und verwies seinen Sohn an den Arzt.

Guos Sohn ging am nächsten Tag zum Krankenhaus und wollten den Arzt sprechen. Der Arzt sagte, dass er nicht selbst mit der Familie eines Gefangenen sprechen könne, jedes Treffen müsste von den Wärtern der Haftanstalt beaufsichtigt werden. Als der Sohn argumentierte, dass es der Wärter war, der ihn dorthin geschickt hatte, wollte der Arzt ein Genehmigungsschreiben von dem Wärter, bevor er zustimmte, mit dem Sohn über Guo zu sprechen.

Es ist nicht klar, ob der Arzt den Sohn jemals über die Situation seines Vaters informiert hat. Und es muss auch noch untersucht werden, ob Guo im Krankenhaus oder in der Haftanstalt gestorben ist.

Früherer Bericht:

Mann in Henan nach einjährigem Hungerstreik in kritischem Zustand


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.